Der Vermisstenfall Sina Falke
Meine Meinung und Fazit:
Das Buch „Der dunkle Schatten des Waldes“ behandelt das Thema vermisster Menschen in Deutschland. Eine junge Frau aus der Mitte ihrer Familie und ihres Lebens gerissen, keine ...
Meine Meinung und Fazit:
Das Buch „Der dunkle Schatten des Waldes“ behandelt das Thema vermisster Menschen in Deutschland. Eine junge Frau aus der Mitte ihrer Familie und ihres Lebens gerissen, keine weiteren Spuren, keine Zeichen, keine Leiche, nichts. Wo ist Sina Falke? Was ist mit ihr passiert?
Ein Buch wie eine Folge Aktenzeichen XY – spannend, traurig, herzzerreißend. Bert Dillert gelingt es gekonnt, die Hoffnungen und den Zerfall der Familie Falke darzustellen. Die Unsicherheit für die Familie, da keine Endgültigkeit gegeben ist, die Familie kann keinen Frieden finden und auch nicht der ermittelnde Kommissar. Kommissar Darold ermittelt unermüdlich weiter. Was hat er damals übersehen? Wo ist die Nadel im Heuhaufen? Darolds Gedanken werden auf Seite 33 klar wiedergegeben: „Das war schlimm. Eine der schlimmsten Seiten seines Berufs. Immer mitansehen zu müssen, wie ein Unglück nicht nur den direkt Betroffenen erwischte, sondern sich ausbreitete und auf die gesamte Familie, auf Verwandte und Freunde übertragen wurde.“
Sinas Schwester Hanna erhält einen Anruf mit Hinweisen zum Verbleib von Sina, wieder Hoffnung für Hanna. Eine junge Frau, die im Berufsleben steht und doch mit ihrem Schicksal und dem Nichtwissen um den Verbleib ihrer Schwester hadern muss. Die daran kaputtzugehen scheint, dass ihre Eltern den Verlust nicht verkraftet und sich getrennt haben. Tja und der Bruder, der noch einsamer und verschlossener geworden ist. Ein schweres Schicksal, sicherlich nur Fiktion, aber es gibt so viele vermisste Personen in Deutschland, so viele Familien, die hoffen. Und genau das gibt Bert Dillert mit dem Buch wider – und wie viel Ehrgeiz die Kommissare in die Aufklärung stecken. Sehr gut geschildert, auch wenn Darold oft schrullig und seltsam ist. Er ist dran geblieben, auch wenn er nicht mehr im Dienst war. Die Aufklärung ist schockieren, doch leider gab es schon oft solche Taten, mehr möchte ich dazu nicht schreiben, denn sonst verrate ich das Ende.
Besonders gefallen hat mir das Einstiegszitat von Seite 8: „Manchmal muss man ein bisschen sterben, um weiterleben zu können“ – Dieser Satz ist so passend zu Verlusten im Leben und erinnert mich auch an das Lied von Falco – Out of the dark.
Vielen Dank, dass ich dieses Buch lesen durfte. Eine klare Leseempfehlung. Mein Dank geht an Piper-Verlag und netgalley für das zur Verfügung gestellte Reziexemplar.