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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Zwiegespalten

Stella
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Im Jahre 1942 entschliesst sich der junge Friedrich nach Berlin zu reisen. Schon bald lernt er die eigenwillige Kristin kennen, die in vielerlei Hinsicht ein Rätsel für ihn ist. Sie führt ihn in ihr Leben ...

Im Jahre 1942 entschliesst sich der junge Friedrich nach Berlin zu reisen. Schon bald lernt er die eigenwillige Kristin kennen, die in vielerlei Hinsicht ein Rätsel für ihn ist. Sie führt ihn in ihr Leben als Bonvivant ein und für Friedrich erscheint der Krieg sei weit weg. Dabei steht er direkt an der Türe als Kristin, schwerverletzt, ihm gesteht: "Ich heisse Stella und bin Jüdin." Um zu Überleben schliesst sie einen Pakt mit der Gestapo. Kann sie ihre Familie retten, in dem sie untergetauchte Juden denunziert?

Ich ahnte gar nicht, wie kontrovers das Buch besprochen wird. Den Aufbau des Buches mit Fakten, des aktuellen Monat, was in Weltgeschichte gerade geschah, Geschichte rund um Friedrich und originalen Protokollausschnitten aus Landesarchiv fand ich zunächst befremdlich. Erst als ich etwas über Stella Goldschlag im Internet nachgelesen habe, macht die Geschichte mehr Sinn und alles gewinnt an Bedeutung. Auch wenn mich ihre Geschichte emotional berührt, finde ich diesen Roman eher oberflächlich und um das Thema herumschleichend. Vor allem liegt das für mich am Schreibstil, der eher beschreibend, nüchtern und distanziert daher kommt. Schade, dass Thema rund um die wahre Stella hätte viel mehr hergegeben. Aber anderseits ist es ein Roman und kein Sachbuch. Daher von mir zwiegespaltene 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Bitterkalt

Die silberne Königin
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In dem Land Glanzvoll ist es bitterkalt, denn es gibt nur eins: den Winter. In der Hauptstadt Silberglanz kämpft auch Emma gegen dieses unwirtliche Leben. Doch sie bekommt einen Hoffnungsschimmer auf ein ...

In dem Land Glanzvoll ist es bitterkalt, denn es gibt nur eins: den Winter. In der Hauptstadt Silberglanz kämpft auch Emma gegen dieses unwirtliche Leben. Doch sie bekommt einen Hoffnungsschimmer auf ein etwas besseres Leben als sie eine Anstellung in Madame Weltfremds Chocolaterie antreten darf. Dabei zieht sie Madame Weltfremd mit einer Geschichte über eine silberne Königin in ihren Bann, die mehr mit Emma zu tun hat, als sie jeweils denken würde.

Die Geschichte fängt wundervoll fantasiereich an. Ein tolles Märchen, dass mich sogleich faszinierte. Leider gab es ca. ab der Mitte eine Twist in der Erzählung, der in eine Richtung führte, die mir nicht mehr so gefiel. Am meistens störte mich, dass die Emotionen so belanglos daher kommen. Besonders bei der Liebesgeschichte, die mich gar nicht packen konnte. Das ist so schade, dass nach dem fulminanten Start das Märchen ins Oberflächliche abdriftet. Ich bin sehr enttäuscht. Für mich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Nicht meins

täuschend echt
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Der Exhäftling Christian Mohn hat ein Problem. Er will sich neu und vor allem besser erfinden. Da kommt ihm ein zufällig entdecktes Zeitungsinserat, in dem jemand seine Dienste als Gemäldekopierer anbietet, ...

Der Exhäftling Christian Mohn hat ein Problem. Er will sich neu und vor allem besser erfinden. Da kommt ihm ein zufällig entdecktes Zeitungsinserat, in dem jemand seine Dienste als Gemäldekopierer anbietet, gerade recht. Unter falschen Namen lässt er sich Gemälde malen und versucht sie in angesagten Galerien zu verkaufen. Sein Alter Ego fängt das Leben an zu leben, von dem Christian Mohn nur träumen konnte.

Als Leser ist es spannend zu verfolgen, wie Mohn sein Lügenkonstrukt aufbaut und versucht es zu halten. Dazu kommt, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, die sich in den 1990er Jahren in London ereigneten. Mir war allgemein die Sprache zu abgehoben und stellenweise zieht sich die Erzählung in die Länge. Dazu erschienen mir die Protagonisten unsympathisch. Zusammengenommen war dieses Buch nicht ganz mein Geschmack, aber es ist sicher interessant für Kunstbegeisterte.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Oberflächlich nett

Das Auge der Ahnen
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In einer Kunstgalerie in Zürich stirbt ein Besucher unerwartet. Hat es etwas mit der noch nicht eröffneten Vernissage von dem Südseekünstler Louis Atare zu tun? Die Galeristin Petra Hürlimann und der Kunstmaler ...

In einer Kunstgalerie in Zürich stirbt ein Besucher unerwartet. Hat es etwas mit der noch nicht eröffneten Vernissage von dem Südseekünstler Louis Atare zu tun? Die Galeristin Petra Hürlimann und der Kunstmaler Martin Knopf werden in ein politisches Komplott verstrickt, dass weiter in die Vergangenheit reicht, als jemand geahnt hätte.

Mir gefiel es einen Krimi zu lesen, der in Zürich spielt, wobei es zusätzlich einen historischen Erzählstrang über Insel Tulagula gibt, der in die Südsee entführt. Letzteres wirkte willkürlich, wie eine separate Geschichte. Die Charaktere schienen kaum Ecken und Kanten zu haben. Das bewirkt, dass die Geschichte etwas oberflächlich vor sich hin plätschert und kaum Spannung hochkommt.

Mein Fazit: Eine nette, anspruchslose Krimigeschichte mit historischem Touch, die in die Südsee entführt. Führt Zwischendurch okay.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Eiertanz

Zuckerküsse und Lamettaglitzern
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Parker Kincade weiss nicht mehr, wo sein Kopf steht. Sein neues Restaurant muss schnell fertig gestellt werden, um seinem Bruder seine Hochzeitsfeier zu ermöglichen, und dabei soll das Erbe seiner Eltern ...

Parker Kincade weiss nicht mehr, wo sein Kopf steht. Sein neues Restaurant muss schnell fertig gestellt werden, um seinem Bruder seine Hochzeitsfeier zu ermöglichen, und dabei soll das Erbe seiner Eltern geehrt werden. Als ob das nicht genug ist, steht plötzlich Gabriella vor ihm und will einen Job von ihm, den es noch gar nicht gibt. Eine Versuchung, die Parkers Leben noch mehr durcheinander wirbelt.

Dass das der dritte Teil einer Reihe ist, ist anfangs an mir vorbeigegangen. Aber man merkt es schnell, ich fand mich aber in der Kincade Familie gut zurecht.

Der Eiertanz von Parker und Gabriella war mir aber zuviel: Er will sie nicht. Sie will ihn nicht. Sie wollen sich. Sie will ihn. Er will sie bis sie wieder nicht wollen. Und so gehts immer weiter und weiter. Ausserdem werden immer die selbstreflektorischen, analytischen Gedanken der beiden in Dauerschleife wiederholt, wie z.B. "aufgrund meiner Beziehungsunfähigkeit bin ich nun so". Das macht die Erzählung zäh. Dazu hat vor allem Parker auf pubertierender Art und Weise nur immer das Eine im Kopf. Was in keinster Weise aus dem Cover, Titel oder Klappentext ersichtlich war.

Wer hier eine gefühlvolle Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht. Wer aber gerne oberflächliches Geplänkel mit viel Erotik will, hat vermutlich Freude an diesem Buch. Für mich 3 Sterne.