Sehr bewegend
The Ivy Years - Solange wir schweigenBei vielen meiner Bloggerfreunden habe ich gesehen, dass die Reihe besonders hoch im Kurs ist. Für mich ging der Einstieg mit dem dritten Band los und konnte auf ganzer Linie punkten.
Nicht nur, weil ...
Bei vielen meiner Bloggerfreunden habe ich gesehen, dass die Reihe besonders hoch im Kurs ist. Für mich ging der Einstieg mit dem dritten Band los und konnte auf ganzer Linie punkten.
Nicht nur, weil hier zwei männliche Protagonisten ihre Liebesgeschichte erzählen, sondern auch, weil hier so unglaublich viel Gefühl, Leid und vor allem gesellschaftskritische Szenen die Handlung prägen.
Graham und Rikker haben eine grausige Vorgeschichte und man kann eigentlich gar nicht anders, als sich ebenfalls in diese beiden zu verlieben.
Nachdem Rikkers sexuelle Orientierung auch im Hockeyteam geoutet wird, geht dieser in die Offensive. Anstatt sich Hänseleien und Beschimpfungen gefallen zu lassen, schlägt er zurück und zeigt ganz offen, dass es nicht schlimm ist, schwul zu sein. Er ist schlagfertig, witzig und er schafft es irgendwie, Graham aus der Defensive zu locken, was unheimlich niedlich ist. Das machte ihn schnell zu meinem Liebling.
Graham verbirgt seine Gefühle allerdings und hat Angst davor, sich zu offenbaren und damit im Rampenlicht zu stehen. Er macht alle seine Probleme mit sich selbst aus und gerät damit immer mehr aus den Fugen, beginnt zu trinken, nimmt wahllos Mädchen mit, und tut auch sonst alles, was möglichst heterosexuell erscheinen soll, um ja nicht als das abgestempelt zu werden, was er nun mal ist: schwul. Aber Graham hat Angst davor, dass Rikker ihn outet, und auch vor den Reaktionen seiner Mitmenschen.
Diese Geschichte ist ein kleiner moralischer Fingerzeig. Es werden ganz klar Themen, wie Mobbing, Ausgrenzung, Intoleranz und die öffentliche Bekenntnis zur homosexuellen Veranlagung angesprochen. Aber es wird auch gezeigt, wie wichtig der Rückhalt von Familien und Freunden für diese Fälle sein kann. Hier sind es zum Beispiel Rikkers liebevolle Oma, Grahams Mutter, seine Freundin Bella, Teamchef Hartley, oder auch Rikkers Exfreund, die hinter den beiden stehen und mir sehr am Herzen lagen.
Die Geschichte wahr sehr tiefgehend, lies mich so manches mal den Kopf schütteln, mich über einige Charaktere im Buch sehr schimpfen, aber auch aufseufzen und lächeln. Es ist schwer zu dem zu stehen was man ist, aber dies zu akzeptieren ist oftmals ein langer, steiniger Weg. Dieser in der Geschichte hat mich vollends überzeugt, weswegen ich nun auch die anderen Bücher der Reihe lesen werde. Sehr zu empfehlen.