Profilbild von lielo99

lielo99

Lesejury Star
offline

lielo99 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lielo99 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2018

Typische, schwedische Spannung

Die Opfer, die man bringt
0

„Die Opfer die man bringt“ ist der 6. Band einer Reihe des schwedischen Autorenduos Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt. Die Mordfälle sind zwar abgeschlossen, das Drum und Dran allerdings nicht. Das macht ...

„Die Opfer die man bringt“ ist der 6. Band einer Reihe des schwedischen Autorenduos Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt. Die Mordfälle sind zwar abgeschlossen, das Drum und Dran allerdings nicht. Das macht den Einstieg kompliziert, obwohl die Autoren im Laufe der Story immer mal wieder Ereignisse aus der Vergangenheit einfließen lassen.
Hauptperson ist ein Kriminalpsychologe mit Namen Sebastian. Dazu kommt seine Kollegin Ursula und seine Tochter Vanja. Aufzuklären sind mehrere Vergewaltigungen und sogar ein Mord. Die Autoren verstehen es gut, die Spannung nicht nur aufzubauen sondern dauerhaft zu halten. Der Mörder beziehungsweise Täter bleibt tatsächlich bis fast zum Schluss auch dem cleversten Leser verborgen. Die Auflösung ist überraschend.
Neben der Suche nach dem Täter gibt für mich zu viele Beschreibungen, die sich mit dem privaten Umfeld der Beteiligten befassen. Hin und wieder hat mich auch die vulgäre Sprache gestört aber das scheint wohl das Markenzeichen der Hauptperson zu sein.
Die Stimme des Douglas Welbat passt für mich perfekt und er schafft es, die unterschiedlichen Stimmlagen gekonnt umzusetzen. Das Zuhören hat mir gute und spannende Unterhaltung geboten.

Veröffentlicht am 05.11.2018

War es tatsächlich so?

Die Mauer zwischen uns
0

Beim Lesen des Buches fragte ich mich sehr oft, ob die Situation damals tatsächlich so schlimm war. In dem Roman geht es um einen jungen Mann, der sich nach dem Tod des Erzeugers auf dessen Spuren begibt. ...

Beim Lesen des Buches fragte ich mich sehr oft, ob die Situation damals tatsächlich so schlimm war. In dem Roman geht es um einen jungen Mann, der sich nach dem Tod des Erzeugers auf dessen Spuren begibt. Die Erzählung ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt. Das ist die Gegenwart und das heißt, dass die Wege des Sohnes beschrieben sind. Die Vergangenheit beschreibt, wie es zur Empfängnis und somit zur Geburt des Jungen kam.
Der Sohn begibt sich also auf die Suche nach seinem Erzeuger. Das klingt zunächst recht nachvollziehbar. Dieser Mensch entpuppt sich aber als Denunziant und das ist für alle, die in Westdeutschland leben durften, schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Es ist okay

Der Junge im gestreiften Pyjama
0

Es gibt kein Buch, welches die Taten der Nationalsozialisten und ihrer Opfer tatsächlich beschreiben kann. Kein Leser ist in der Lage, sich in die Opfer und deren Angehörigen hineinzuversetzen. Dennoch ...

Es gibt kein Buch, welches die Taten der Nationalsozialisten und ihrer Opfer tatsächlich beschreiben kann. Kein Leser ist in der Lage, sich in die Opfer und deren Angehörigen hineinzuversetzen. Dennoch versuchen Autoren, dass sie mehr oder weniger authentisch darüber berichten und ihre Leser in den Bann ziehen können.
Auch Herr Boyne wollte dies und bediente sich dafür einer anderen Methode als seine Kollegen. Er berichtete aus Sicht eines Kindes. Das ist ihm nur mangelhaft gelungen.
Beim Lesen des Buches wunderte ich mich über Aussagen, die einen Herrn Hilter und den Ort Aus-Wisch betrafen. Ob diese in meinen Augen starke Verniedlichung der Realität tatsächlich dazu führte, dass selbst Jugendliche die Gräueltaten der Mörder erkannten, bezweifle ich. Das Buch wurde verfilmt und das sogar recht gut. Aber auch hier bemängle ich, dass die grausamen Tatsachen nicht gezeigt wurden. Ja, auch Kinder können damit umgehen.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Sehr gut recherchiert

Das Weingut. In stürmischen Zeiten
0

Keine Frage, die Autorin Marie La Crosse versteht es sehr gut, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Zwar gilt auch hier, das schon fast Alltägliche in historischen Romanen. Junges Frau, die als Magd in ...

Keine Frage, die Autorin Marie La Crosse versteht es sehr gut, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Zwar gilt auch hier, das schon fast Alltägliche in historischen Romanen. Junges Frau, die als Magd in einem herrschaftlichen Haus angestellt ist, verliebt sich in den Sohn der "Herrschaften". Nein, diese Liebe kann und darf niemals Erfüllung finden. Ob es wirklich zum endgültigen Bruch der Liebenden kommt, das verrät die Autorin leider erst im zweiten Band.
Mir hat das Buch dennoch sehr gut gefallen. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass die Kämpfe zwischen Deutschen und Franzosen bestens geschildert werden. Wie mag es den Betroffenen damals ergangen sein, wenn sogar nahe Verwandte gegeneinander kämpfen mussten?

Veröffentlicht am 31.10.2018

Gut recherchiert

Die Stadt des Zaren
0

Was für eine Geschichte. Und was für ein mutiges Unterfangen, welches der Zar in der damaligen Zeit wagte. Er schuf eine Stadt, deren Lage mehr als problematisch war. Überschwemmungen waren schon vor der ...

Was für eine Geschichte. Und was für ein mutiges Unterfangen, welches der Zar in der damaligen Zeit wagte. Er schuf eine Stadt, deren Lage mehr als problematisch war. Überschwemmungen waren schon vor der Fertigstellung ein Problem. Sümpfe mussten trockengelegt werden, Kanäle gebaut und Infrastruktur gab es ebenfalls nicht. Aus den Tiefen des großen Reiches kamen Menschen, um hier ihr Glück zu versuchen. Und nicht nur das. Zar Alexander warb auch Ärzte und Lehrer an, welche die neuen Bewohner der Stadt unterstützen sollten. Anfangs gab es einige Katastrophen aber der Zar war nicht von seinem Vorhaben abzubringen und schaffte es tatsächlich.
Dieser historische Roman lebt von der guten Recherche und dem geschichtlichen Hintergrund. Ich habe viele Ereignisse im world wide web recherchiert und stellte fest, dass es tatsächlich so gewesen ist. Klar, eine Liebesgeschichte darf auch hier nicht fehlen. Sie sorgt aber auch für Spannung und nimmt nicht den größten Raum der Story ein. Für mich ein Buch, welches sich gut lesen lässt und das Prädikat historisch verdient hat.