Enttäuschung ist leider kein Wort, was ich für dieses Buch empfinde. Keine Spannung und für mich leider fast durchweg ein nicht nachvollziehbarer Handlungsverlauf. Gefallen hat mir aber, dass Fitzek aus "The Purge" so etwas komplett Anderes geschaffen ha
Meine Meinung
Mein erster Fitzek ...
Und was soll ich sagen? Ich bin enttäuscht.
Dieses Buch ist in meinen Besitz gewandert, weil ich ein riesiger "The Purge"-Fan bin und ich mir dachte, dass ich ...
Meine Meinung
Mein erster Fitzek ...
Und was soll ich sagen? Ich bin enttäuscht.
Dieses Buch ist in meinen Besitz gewandert, weil ich ein riesiger "The Purge"-Fan bin und ich mir dachte, dass ich am besten den Fitzek als erstes lesen kann, bei dem ich weiß, dass mir die Grundidee zusagt.
Und da alle (mir kommt es wirklich so vor) die Bücher von Sebastian Fitzek hypen, hatte ich auch dementsprechend höhere Erwartungen.
Das Buch startet mit dem Prolog, der "Einen Monat danach" spielt. Nachdem ich den gelesen hatte, war ich so verwirrt, was ich bei einem Thriller als gutes Zeichen aufgefasst habe (und immer noch tue).
Danach ging's weiter mit "Einem Monat davor". Danach war ich noch verwirrter, was das denn mit der eigentlichen Story zu tun hat, weil ich ja die Handlung von "The Purge" im Kopf hatte. Aber wieder habe ich dies für ein gutes Zeichen gehalten und wollte auch immer weiter lesen, um zu erfahren, wie die Story mit der Grundidee von "The Purge" verknüpft ist.
Als es dann so "wirklich" losging, war ich auch erst gepackt von dem Handlungsverlauf, weil ja dann quasi die "Jagd" beginnt.
Recht schnell habe ich aber gemerkt, dass "The Purge" und "AchtNacht" doch nicht so viele Gemeinsamkeiten haben, wie ich zuerst gedacht hatte .. Vielmehr haben sie die gleiche Basis, aber wirklich auch nur das und sonst sind sie sehr verschieden. Das fand ich auch gar nicht schlimm, eher im Gegenteil! Meiner Meinung nach war es sehr sogar sehr toll, dass Fitzek nicht rein abgekupfert hat, sondern aus solch einer Idee etwas komplett anderes entstehen lassen hat.
Als das erste Kapitel über Arezu Herzsprung kam, war ich wieder verwirrt, weil ich nicht wusste, was sie denn nun mit der Handlung zu tun hat. Das wurde aber zum Glück sehr schnell aufgeklärt und die Kapitel über sie häufen sich, sodass die Kapitel von Ben und Arezu mehr und mehr im Wechsel kommen.
Und ab dann sollte es eigentlich so richtig losgehen. Dachte ich. Leider kam bei mir keine Spannung auf. Die Geschichte wurde eher mehr und mehr realtitätsfern, sodass ich immer häufiger nur mit dem Kopf schütteln konnte über so einen unrealistischen Verlauf. Fitzek verstrickt sich mehr und mehr in Abstrusitäten, sodass ich teilweise am liebsten das Buch abgebrochen hätte. Aber das habe ich nicht übers Herz gebracht, weil Fitzek doch so tolle Bücher schreiben soll und ich der festen Überzeugung war, dass da noch was kommt.
Aber leider wurde es nicht besser ... Der Handlungsverlauf wurde immer utopischer und für mich rein gar nicht packend, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wieso sich Fitzek jetzt so etwas als weiteren Verlauf ausgedacht hat ..
Und wenn ich dachte, dass Ende könnte nicht schlimmer werden, dann habe ich mich getäuscht. Hier kam nämlich ein Plottwist, der genial gewesen wäre, wenn das Buch vorher nicht so abstrus gewesen wäre, hier aber nur der ganzen Story das Krönchen aufgesetzt hat. Das Buch war ja schon vorher realtitätsfern, aber das Ende war wirklich noch einen Schritt weiter. Zum Teil war es genial, weil man erst auf so eine Idee kommen muss, aber es hat nicht in die Geschichte gepasst, weil die ganze Handlung schon so abwegig war..
Leider habe ich schon in den ersten Kapiteln gemerkt, dass ich den Schreibstil von Fitzek sehr distanziert und unnahbar finde. Er schreibt zwar aus der 3. Person aus den Sichten, den Sichten der Charaktere, trotzdem hätte ich mir mehr Nähe zu ihnen gewünscht, um mich besser in sie hineinzuversetzen.
Somit war mein Verhältnis zu Ben und Arezu z. B. sehr distanziert. Ich war eher ein Außenstehender, der sie auf ihren Wegen durch die AchtNacht beobachtet hat, anstatt wirklich diese Angst zu verspüren, die die Charaktere in der AchtNacht haben müssen.
Im Hinblick auf Arezu gab es für mich auch ein paar Ungereimtheiten, die hier spoilern würden, aber diesen Kritikpunkt wollte ich noch kurz nennen. Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr vielleicht, was ich meine.
Noch schlimmer erging's mir leider mit den Jägern. Ihre Vorgehensweisen habe ich gar nicht oder nur zum Teil verstanden, weil ich deren Charakter und ihren Spaß daran, andere Leute in Angst zu versetzen, nicht einsehen konnte. Sie wirkten eher wie Menschen auf mich, die man am besten gar nicht verstehen sollte, was mir aber das Verständnis über das Geschehen erschwert hat.
Und jetzt zum Schreibstil: Für mich fühlte sich Fitzeks Schreibstil mehr so an, als wenn er einfach die Geschehnisse protokolliert, anstatt eine Unterhaltungslektüre zu schreiben. Außerdem versteift er sich nach und nach immer mehr in komische Beschreibungen, die beste möchte ich euch nicht vorenthalten: "Sie war klein und etwas mollig, doch das leichte Übergewicht passte zu ihrem vollen Mund, mit dem sie sicher einmal glücklich gelächelt hatte, bevor das Reisebüro namens Schicksal ihr ein One-Way-Ticket in die Hölle ausgestellt hatte." Eh, was?
Naja, über den Schreibstil kann man sich streiten. Mein Vater (ein riesengroßer Fan seiner ersten Bücher) hat mir nachher aber auch erzählt, dass Fitzek seinen Schreibstil (für ihn ins Schlechtere) geändert hat und er selber die neueren Bücher von ihm nicht mehr lesen möchte.
Genau daran halte ich fest, und ich werde mir demnächst einen anderen Fitzek vorknüpfen, der älter ist und laut meinem Vater aus der Zeit, als Fitzek noch einen anderen Schreibstil hatte!
Vielleicht lag's auch einfach nur an meinen hohen Erwartungen, was ich bezweifle, da ich generell schon sehr gemischte Meinungen, auch von Fitzek-Fans, gehört habe.