Arne Dahl – Sieben minus Eins
Sam Berger, Kriminalkommissar bei der schwedischen Polizei ist sich sicher, dass er einem Serientäter auf der Spur ist. Sein neuestes Opfer ist die fünfzehnjährige Ellen Savinger. Bei seinen eigenen Ermittlungen ist er auf weitere Vermisstenfälle gestoßen, allerdings wurden bisher keine Leichen gefunden. Sein Chef Allan Gudmundson sieht rot, er verbietet Sam weiter privat zu ermitteln und droht ihm sogar mit Kündigung.
Als sich dann eine Mitwisserin des wahrscheinlichen Täters findet, die sogar die Tatorte manipuliert hat, ist Sam sich sicher das er seinen Fall lösen kann. Notfalls auf eigener Faust, aber mit Hilfe seiner Kolleginnen „Deer“ und „Cutter“.
Doch dann kommt alles anders als er denkt und plötzlich steht ihm auch noch die Geheimpolizei im Weg und Sam gerät selbst in die Schusslinie.
„Sieben minus Eins“ ist das erste Buch, das ich von Arne Dahl gelesen haben und nach der Leseprobe bei vorablesen.de konnte ich es kaum erwarten mir das Buch zu kaufen.
Leider hätte ich warten sollen bis ich mir das Buch irgendwann mal in der Bibliothek leihen kann, denn ehrlich gesagt konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.
Der Schreibstil selbst ist locker und flüssig, was das lesen erleichtert.
Die Handlung selbst ist zwar streckenweise spannend und temporeich, aber dann gibt es arg langatmige Abschnitte, viele Wiederholungen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich irgendetwas überlesen hab. Die Handlung war wirr und chaotisch, auch wenn es einige Überraschungen und Wendungen gab, die mich neugierig gemacht haben. Das Ende war aber ausschlaggebend, das ich das Buch einfach nicht mochte. Ich brauch nicht immer ein Happy End, aber das habe ich nicht erwartet.
Ich hatte auch nicht das Gefühl in der Story wirklich anzukommen. Irgendwie stimmte die Chemie zwischen mir und dem Buch einfach nicht. Mir fehlte das gewisse Etwas.
Dennoch, die Handlung ist detailreich, komplex und gut ausgearbeitet, die verschiedenen Zeitebenen und Perspektivwechsel machten das Buch „spannender“ und abwechslungsreicher.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Sam Berger, rein versetzen, der mir nicht wirklich sympathisch werden konnte. Er handelt egoistisch, bringt dadurch seine Kollegen und sich selbst in Gefahr, hat eine fast schon krankhafte Fixierung auf den Täter, was im Laufe des Buches aber auch aufgeklärt wird. Dennoch erschien er mir in manchen Situationen einfach unglaubwürdig.
Seine Kollegin „Deer“ mochte ich eigentlich gern, sie hat das Herz am rechten Fleck genau wie die engagierte und taffe Kollegin „Cutter“, die ein As an den Computern ist.
Erst sehr spät wird die weitere Hauptfigur Molly Blom eingeführt, die mir sympathischer ist als Sam Berger. Trotzdem tat ich mich schwer, eine Nähe zu ihr aufzubauen. Sie ist aber gut ausgearbeitet, sie ist glaubwürdiger, auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte.
Die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte in sich abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, überwiegend glaubhaft und unterschiedlich dargestellt.
Die Handlungsorte und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich etwas besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Das Buch konnte mich leider nicht so mitreißen, wie ich es mir gewünscht hätte, aber dennoch empfehle ich das Buch allen Krimilesern, die eine verworrene und eher seichte Story mögen, die aber dennoch sehr komplex ist.
Das Cover ist ein Blickfang, in graubraune Töne und mit schwarzroter Schrift sind ein Blickfang. Das Cover strahlt eine gewisse Einsamkeit und Trostlosigkeit aus. So wirklich hat es nicht mit dem Inhalt der Story zu tun.
Fazit: Ein Krimi mit eher seichten Abschnitten, nicht immer sofort nachvollziehbar, dennoch sicherlich lesenswert für Arne Dahl Fans.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3 Sterne.