Cover-Bild Die wundersame Mission des Harry Crane
15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 536
  • Ersterscheinung: 02.10.2018
  • ISBN: 9783458363620
Jon Cohen

Die wundersame Mission des Harry Crane

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Seit Harry auf Bäume klettern kann, weiß er, wie man sicher durchs Leben kommt: Man muss sich nur gut festhalten.
Doch ein kleines Mädchen lehrt ihn eine noch viel wichtigere Lektion: Sie zeigt ihm, wie man loslässt.

Harry Crane braucht nicht viel zum Glücklichsein: seine Frau Beth und die sichere Geborgenheit von Bäumen und Wäldern. Als Beth völlig überraschend stirbt, steht er vor dem Nichts – und beschließt, in den tiefen Wäldern Pennsylvanias zu verschwinden. Dabei kommt ihm allerdings das Schicksal in die Quere, in Gestalt der zehnjährigen Oriana, die an die Magie der Märchen glaubt. Sie hat ihren Vater verloren, ist aber felsenfest davon überzeugt, dass er nicht tot, sondern nur verwandelt ist – und es liegt an ihr, den Zauber zu brechen. In Harry sieht sie den Schlüssel zur Lösung des Rätsels. Und Harry? Findet sich schneller, als ihm lieb ist, mittendrin in einer aberwitzigen Mission: Er soll Orianas Märchen wahr werden lassen …
Ein Roman, zartbitter, witzig und rührend schön, über Trauer und Verlust, über die Macht von Geschichten und die heilende Kraft von Bäumen – ein Roman, der sprüht vor Fantasie, Fabulierlust und ungebrochener Lebensfreude.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Ein märchenhafter Ausflug zum Loslassen

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Ab und zu muss es für Märchen- und Fabelfreunde wie mich, auch etwas schöneres, fern ab der Wirklichkeit sein. Dieses Mal hat es mir "Die wundersame Mission des Harry Crane" von Jon Cohen angetan. Selbst ...

Ab und zu muss es für Märchen- und Fabelfreunde wie mich, auch etwas schöneres, fern ab der Wirklichkeit sein. Dieses Mal hat es mir "Die wundersame Mission des Harry Crane" von Jon Cohen angetan. Selbst das Cover lässt schon einiges an Wundern und eine Beziehung zu Bäumen erahnen. Und schon damit hatte es meine Aufmerksamkeit und ja, es ist leicht kitschig, aber irgenwie auch total schön und passend.

"Wenn man den Wald betrat, merkte man sofort, wie sich alles veränderte. Als habe man eine magische Grenze überschritten. Das Licht war ein anderes, und es wurde ganz still in einem und um einen herum. Alles andere verschwand..."

Harry hat aufgrund eines blöden Wunsches seine Frau Beth mitten auf der Straße verloren. "Warte hier" sagt er, verschwindet um kurz Lotto zu spielen und gerade in diesem Augenblick passiert es, dass ein Baukran einer mangelhaft gesicherten Baustelle zusammenbricht und seine Frau aus dem Leben reißt. Harry verliert den Boden unter den Füßen und das nur weil er das große Glück herausfordern wollte.

Harrys Bruder Wolf drängt Harry nämlich dazu gegen die Baufirma vorzugehen und Schadensersatz zu fordern. Ein Leben in Geld aufzuwiegen, scheint Harry allerdings total absurd und so verliert er sich, als der Anwalt ihm die freudige Botschaft mitteilt, dass er nun um stolze 4 Millionen reicher sei. Er hat gewonnen, allerdings ganz anders als er es ursprünglich geplant hat. Er will fliehen, hinaus aus allem, hinaus aus der Pflicht und seiner Frau hinterhereilen. Sein Weg führt ihn in einen Wald oder besser gesagt zu einem dort stehenden Zuckerahorn. Hier will er sein Leben beenden und mit einem Seil den letzten Schritt gehen. Doch als er zu zweifeln beginnt, entdeckt er im Astloch des Baumes einen glänzenden Schokoriegel. Ein Zeichen, dass seine komplette Aufmerksamkeit verlangt, doch dann rutscht er ab. Er hängt. Er zappelt. Ein großer Knack und der einst so stabile Ast liegt gemeinsam mit ihm auf dem Boden. Neben sich entdeckt er dort "das Buch des alten Grum". Aus der Nähe hört er eine wütende Amanda, die mit ihrer Tochter schimpft und schneller als ihm lieb ist, über ihn stolpern. Auch sie hat vor kurzem ihren Mann, Orainas Vater Dean verloren. Er wird im Schnee liegend, so als würde er gerade einen Schneeengel machen, gefunden. Ein Zeichen, dass Oriana in eine ganz eigene Welt entführt und aus dieser anscheinend nur Harry sie wieder herausführen kann.

"Verschiedene Wege hatten sie zu diesen Bäumen, in den Wald geführt. Oder war es am Ende doch derselbe? Harrys Lottoschein. Orianas Buch."

Vergleichbar mit Rachel Joyes "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" und dessen Gegenpart "Das Geheimnis der Queenie Hennessy", die mir beide schon damals mehr als gefallen haben. Nun reiht sich "Harrys Trees" ,wie es im Original heißt, mit ein. Vielleicht liegt das Geheimnis auch bereits im Titel, denn komischerweise sind sie in diesem Bereich ja alle etwas ähnlich. Auch wenn das Ziel und das große Ganze wie immer bereits zu Anfang erkennbar ist, hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten. Für mich, ganz klar, etwas Leichtes für zwischendurch, ohne Mord und Totschlag, wobei der Anfang aufgrund des Unfalls von Harrys Frau Beth und des plötzlichen Tods Orianas Vaters sich als sehr traurig darstellen. Das Ende ist beinahe wirklich wie ein Märchen, samt Märchenfee. Der lockere Schreibstil und das Aufeinanderprallen kindlicher Vorstellungen und Hoffnungen auf ein gesetzteres Leben, schaffen eine gewisse Leichtigkeit und Freude auf das, was geschehen wird. So habe ich dann auch die ganze Zeit mit Harry gehofft, war teilweise hin- und hergerissen und am Ende dann doch recht berührt. Natürlich gibt es auch in diesem Fall das Unheil, doch von einer bösen Hexe kann man hier nicht sprechen. Denn die Bedrohung kommt von Harys Bruder Wolf und dem Möchtegern Immobilienmakler Stu, die eigentlich aus dem nahen Umfeld der beiden Protagonisten stammen, und dennoch rein aus egoistischer Gier handeln. So kommt dann auch das bekannte Sprichwort "Bei Geld hört die Freundschaft auf" großartig zur Geltung.

Ohne jetzt mehr über die Story selbst zu verraten, möchte ich dieses Buch einfach jedem empfehlen, der noch Hoffnung, Fantasie und Wünsche in sich trägt und sich auf total tolle Charaktere einlassen kann.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Wie ein Märchen für Erwachsene

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Der Buchtitel trifft hier wirklich voll und ganz zu: Die Mission von Harry Crane ist wirklich wundersam. Und wunderschön.

Harry's Ehefrau stirbt, was ihn völlig aus der Bahn wirft. Er geht in den Wald ...

Der Buchtitel trifft hier wirklich voll und ganz zu: Die Mission von Harry Crane ist wirklich wundersam. Und wunderschön.

Harry's Ehefrau stirbt, was ihn völlig aus der Bahn wirft. Er geht in den Wald (Wald bzw. Bäume haben für Harry eine ganz besondere Bedeutung) mit dem Vorsatz, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Dies geht zum Glück schief und bei dem Versuch trifft Harry auf Amanda und deren Tochter Oriana. Oriana's Vater ist ebenfalls verstorben, worunter Oriana sehr leidet und sich in die Welt der Bücher und Märchen und Mythen flüchtet, worunter wiederum ihre Mutter Amanda sehr leidet.
Oriana und Harry haben einen besonderen Draht zueinander, der sich durch eine aufgrund eines besonderen Buches zum Leben erweckte Idee noch weiter verstärkt. Die Idee: die durch eine Klage wegen des Todes von Harry's Ehefrau zugesprochenen Millionen schnell wieder los werden! Nach "Grum-Art" (mehr verrate ich hier nicht).
Der Weg dahin gestaltet sich für Harry sehr intensiv: er schwankt zwischen Trauer, Verzweiflung, Freude, Liebe, Angst und erlebt dies alles mitten im Wald, denn er wohnt vorübergehend in einem Baumhaus.

Was Harry und Oriana dort so alles erleben, wie sich das auf ihre Beziehung und auf die Beziehung zu Amanda und dem Rest der kleinen Stadt auswirkt, ist von Jon Cohen in einem wirklich wunderschönen, liebevollen, unterhaltsamen und leicht zu lesendem Schreibstil zu Papier gebracht worden.

Es war nie sonderlich kitschig oder an den Haaren herbeizogen sondern immer einfach nur schön und wie ein Märchen für Erwachsene.
Die Charaktere in diesem Buch wachsen einem allesamt ans Herz. Sie sind wunderbar beschrieben und ich wurde richtiggehend Teil der Geschichte.

Ich kann "Die wunderbare Mission des Harry Crane" wärmsten Herzens allen Leserinnen und Lesern empfehlen, die gern auch mal märchenhafte, herzerwärmende, liebe- und phantasievolle Bücher lesen, die trotzdem nicht unrealistisch oder surreal sind.

Einfach ein von Anfang bis Ende wunderschönes Buch! seufz

Veröffentlicht am 10.11.2018

Wenn man den Baum vor lauter Wald nicht sieht

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Das Cover finde ich so schön und auch richtig passend zur Geschichte. Mit dem tiefen und strahlenden Grün, passt es wunderbar zu Harry und seiner Liebe zu Bäumen aber auch zu Orianas Liebe zum Wald.
Das ...

Das Cover finde ich so schön und auch richtig passend zur Geschichte. Mit dem tiefen und strahlenden Grün, passt es wunderbar zu Harry und seiner Liebe zu Bäumen aber auch zu Orianas Liebe zum Wald.
Das Gold in dem Buch spiegelt auch schön einen Aspect der Geschichte wieder.
Der Schreibstil ist so schön und so flüssig das man immer wieder schnell ins Buch findet.
Für mich ist es ein berührendes Buch welches ganz sanft und liebevolle mit so schweren Themen wie der Tod des Vaters und des Partners umgeht. Es ist ein Geschichte die einen ganz besonderen Zauber inne hat.
Mir haben die Stellen gefallen als der Autor die Natur und die Bäume beschrieben hat, ich habe mich so in einen Wald hineinversetzen können, dass ich ihn riechen konnte. Das Buch hat mich auf jeden Fall ganz in seinen Bann gezogen und mich sprachlos zurück gelassen.
Dieses Buch macht Hoffnung das auf Dunkelheit immer die Sonne aufgeht. Für mich auf jeden Fall ein Jahreshighlight, vielen lieben Dank für die tollen Lesestunden.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Harry und die Bäume

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Bei einem Unglück wird seine Frau Beth völlig überraschend aus dem Leben gerissen. Für Harry Crane, Ende 30, bricht eine Welt zusammen, zumal er sich selbst die Schuld an ihrem Tod gibt. In den tiefen ...

Bei einem Unglück wird seine Frau Beth völlig überraschend aus dem Leben gerissen. Für Harry Crane, Ende 30, bricht eine Welt zusammen, zumal er sich selbst die Schuld an ihrem Tod gibt. In den tiefen Wäldern von Pennsylvania will er für immer verschwinden, denn er liebt Bäume. Doch dann trifft er dort auf die zehnjährige Oriana Jeffers. Sie hat ebenfalls einen Verlust erlitten, weil ihr Vater Dean auch sehr plötzlich gestorben ist. Ihre Mutter Amanda hat ihr erklärt, dass ihm ein Aneurysma im Gehirn zum Verhängnis wurde. Doch das Mädchen will nicht akzeptieren, dass ihr Daddy tatsächlich tot sein soll. Sie ist überzeugt davon, dass Dean nur verwandelt wurde. Und um den Zauber zu brechen, muss Harry ihr helfen…

„Die wundersame Mission des Harry Crane“ ist ein ungewöhnlicher Roman von Jon Cohen.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 37 Kapiteln sowie einem Epilog. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, vorwiegend jedoch aus der Sicht von Harry und der von Oriana. Eingefügt sind ein Zeitungsausschnitt, Teile des „ Buchs des alten Grumm“ und mehrere Zeichnungen. Dieser Aufbau gefällt mir gut.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm, einfühlsam und anschaulich empfunden. Schöne Sprachbilder und Metaphern kommen immer wieder vor. Es fiel mir leicht, in die Geschichte einzutauchen, und ich habe das Buch nur ungerne zur Seite gelegt.

Obwohl Harry und Oriana jeweils auf ihre Art ein wenig anders sind, habe ich beide schon nach kurzer Zeit in mein Herz geschlossen. Beide Charaktere sind eher introvertiert, sensibel und etwas verträumt. Ihnen gemeinsam ist auch, dass sie viel Fantasie haben. Die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden wird sehr gut deutlich. Obwohl sie altersmäßig nicht zueinander passen, hat mir die Wahl der zwei Hauptprotagonisten sehr zugesagt. Auch einige Nebenfiguren finde ich sehr sympathisch.

Die Themen Liebe, Trauer und Verlust sorgen dafür, dass mich das Buch immer wieder berühren konnte. Ein Pluspunkt des Romans ist es, dass es nicht nur bei den ernsten, dunklen Tönen bleibt, sondern dass die Geschichte auch eine positive, lebensbejahende Botschaft vermittelt. Dabei spielt die märchenhafte Komponente eine wichtige Rolle. Sie lässt das Licht am Horizont erblicken und macht den Roman gleichzeitig zu etwas Besonderem. Trotz der recht hohen Seitenzahl und der eher langsamen Art des Erzählens kommt beim Lesen keine Langeweile auf.

Das sehr gelungene deutsche Cover orientiert sich am Original. Es trifft absolut meinen Geschmack. Der Titel weicht dagegen stark von der englischsprachigen Version („Harry’s Trees“) ab, passt aber dennoch auch gut.

Mein Fazit:
„Die wundersame Mission des Harry Crane“ von Jon Cohen erzählt eine kreative und märchenhaft anmutende Geschichte, die ich in einer ähnlicher Weise noch nicht gelesen habe. Ein empfehlenswerter Roman, der mich emotional bewegen konnte.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Modernes Märchen für Groß und Klein

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Harry Crane ist Forstbeamter - und unglücklich, da er, der von Kindheit an eine große Verbundenheit zu Bäumen spürt, meist dafür zuständig ist, zu entscheiden, welche Bäume für Parkflächen, Fracking, Ölgewinnung ...

Harry Crane ist Forstbeamter - und unglücklich, da er, der von Kindheit an eine große Verbundenheit zu Bäumen spürt, meist dafür zuständig ist, zu entscheiden, welche Bäume für Parkflächen, Fracking, Ölgewinnung geopfert werden sollen. Sein Traum: Harrys Trees, ein Refugium verschiedenster Baumarten, ein Rückzugsort. Also spielt er wöchentlich Lotto - auch an jenem verhängnisvollen Nachmittag, als er mit seiner Frau Beth ins Kino gehen möchte und eigentlich keine Zeit mehr bleibt für den Lottoschein, und Beth, als er gerade seinen Schein ausfüllt, von einem zusammenbrechenden Baukran getötet wird.
Für Harry bricht die Welt zusammen - und als er ein Jahr nach Beths Tod von dem Anwalt, den Harry auf Drängen seines Bruders Wolf mit der Schadenersatzforderung beauftragt hat, eine Millionenentschädigung zugesichert bekommt, beschließt er, seinem Leben in einem Wald ein Ende zu setzen. Zufälligerweise in dem Wald, in dem die 10jährige Oriana seit dem Tod ihres Vaters, der am gleichen Tag starb wie Beth, nach ihrem Vater sucht - denn sie ist sicher, er wacht weiterhin über sie, verwandelt in einen Vogel oder ein geflügeltes Wesen. Die beiden helfen einander, ihre Trauer Stück für Stück zu überwinden, und schaffen es, mithilfe eines magischen Buches, der Unterstützung der Dorfbibliothekarin Olive, dem Dorftollpatsch Ronnie und einiger anderer die Wirklichkeit zumindest ein bisschen zu vergolden. Charmantes, modernes Märchen für Groß und Klein.