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Veröffentlicht am 01.11.2019

schöne Fotos, Tierportraits eher enttäuschend

Unser Wild
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Der Tierfotograf Christoph Burgstaller hat für dieses Buch Fotos aus mehr als 10 Jahren intensiver Fotopirsch zusammengestellt. Zudem stellt er 13 Wildtierarten vor, die zum Teil besonders in den Alpen ...

Der Tierfotograf Christoph Burgstaller hat für dieses Buch Fotos aus mehr als 10 Jahren intensiver Fotopirsch zusammengestellt. Zudem stellt er 13 Wildtierarten vor, die zum Teil besonders in den Alpen vorkommen.

Zu Beginn des Buches erläutert Christoph Burgstaller, dass er mit diesem Buch Wissen vermitteln, Verständnis und Achtung vor dem Tier und die Einsicht zum Naturschutz vermitteln möchte. Ein hohes Ziel, das in diesem Buch einen ganz besonderen Inhalt erwarten läßt, zumal Sepp Forcher im Vorwort dazu bestätigt ; "Die vornehmste Aufgabe eines Buches ist seit alters her Wissenslücken zu schließen. So gesehen haben die Autoren dieses wertvollen Buches ihre Aufgabe glänzend erfüllt." Ich selber komme nicht aus Österreich und der Name des vorwortschreibenden Experten war mir unbekannt; ergoogelt habe ich, dass es sich um einen österreichischen Radio- und Fernsehmoderator für Volksmusik handelt.

Der erste Teil des Buches befasst sich mit Tierfotografie; was man beachten muß, welche Wege man wählen sollte, welche Uhrzeit usw.. Diese Ausführungen werden begleitet von einer immensen Anzahl persönlicher Fotos des Autors mit Rucksack auf einem Weg oder einer verschneiten Wiese, mit Feldstecher in Händen, oder nur die Hände mit Feldstecher oder die Hände mit Feldstecherund einem kleinen Ausschnitt des Kopfes, oder stehend, sitzend, hockend mit Fotoapparat mit unterschiedlichen Objektiven. Ich muß gestehen, mir war das echt zuviel der Selbstdarstellung und ich hoffte auf wirklich gute Tierportraits, genauso, wie es angekündigt wurde.

Es folgen also die 13 Tievorstellungen: Gamswild, Adler, Feldhase, Schwarzwild, Steinwild, Ente, Rotwild, Murmeltier, Auerwild, Birkwild, Fuchs, Fasan, Rehwild, Schneehuhn und Dachs. Zu jedem Tier finden sich etliche, sehr schöne Fotosein einseitiger, aussagefähiger Steckbrief und dann auch ein paar Seiten, die ich hauptsächlich als Plauderei bezeichnen würde. Das der Adler gute Augen hat um seine Beute zu erspähen, die Thermik nutzt und Beutetiere erlegt, die größer sein können als er sein da nur beispielhaft angeführt. Die Texte enthalten auch vielleicht unbekannte Informationen, bleiben für mich aber weit entfernt, von dem was angekündigt und somit auch erwartet wurde. Für mich ist dieses Buch eher ein Familien-Fotobilderbuch zum Thema Wild, angereichert mit einfachen Texten die man sehr gut im Wechsel mit den Kindern lesen kann. Empfehlen würde ich dieses gemeinsame Lesen mit Kindern ab der 3. Klasse; da gibt es dann auch inhaltlich noch ganz viel gemeinsam zu entdecken.

Für all jene, die sich selber über die Durchführung von Tierfotografien informieren möchten, kann dieses Buch ein guter Einstieg sein; für mich ist es trotz der vielen schönen Fotos einiges hinter der Ankündigung und meiner Erwartung zurückgeblieben.

Veröffentlicht am 21.02.2019

grosse Sammlung an Tipps und Rezepten - jedoch nicht für jeden neu

Clever kochen - null Abfall
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Die beiden Autorinnen haben in diesem Buch jede Menge Tipps und Rezepte zusammengestellt, wie man mit Küchen"abfällen" oder Resten Schmackhaftes zubereitet, die Reste einfriert, trocknet und damit würzt. ...

Die beiden Autorinnen haben in diesem Buch jede Menge Tipps und Rezepte zusammengestellt, wie man mit Küchen"abfällen" oder Resten Schmackhaftes zubereitet, die Reste einfriert, trocknet und damit würzt. Die Erklärungen sind einfach und leicht verständlich gehalten; viele Fotos peppen das Buch auf. Ich selber muss gestehen, dass für mich viele Vorschläge  nicht neu oder brauchbar sind; viele der thematisierten "Abfälle" fallen bei uns niemals an; beipielsweise bereite ich bei Broccoli oder Blumenkohl nie ausschließlich die Röschen zu und werfe den Strunk dann weg. Für mich - und Generationen vor mir - ist es selbstverständlich, den Strunk gleichzeitig mit den Röschen zuzubereiten. Dasselbe trifft auf das Grün von Porree, Apfelschalen ( werden direkt mitgegessen), Sellerieblätter ( kommen sofort mit in die Suppe), Grünkohlblattmittelachse ( werden mit dem Blatt zerkleinert), Kürbiskerne ( werden selbstverständlich abgewaschen, geöffnet und weggeknabbert) und vieles andere in der Art zu. So wird unter anderem aus Möhrentrester ein Kuchen gebacken - da wir nie Möhren ( oder Obst) entsaften, sondern direkt ganz essen, können wir dieses Rezept auch nicht nutzen, genauso wenig wie die Rezepte für Kartoffelchips oder Kartoffelsuppe, die aus den Kartoffelschalen zubereitet werden. Junge Kartoffeln werden bei uns gebürstet, älteren wird als Pellkartoffeln nur die dünne Haut abgezogen. Bei Rezepten, bei denen die Tomatenhaut abgezogen wird, habe ich mir noch nie diese Mühe gemacht und kann folglich auch nicht die Anleitung für diese befolgen: stundenlang im Bachofen trocknnen, mahlen und das Pulver als Gewürz nutzen ( gibt diese Version auch mit anderen Gemüseschalen). Auch Rezepte für Reste wie 50g Trockenerbsen, 50g Trockenbohnen etc., bei denen man diese für eine Suppe zusammenkippt, sind etwas anderes, als ich erwartet habe. So etwas habe ich nie als Rest; ich würde auch nie,wie beschrieben, zwei übriggebliebene Esslöffel Kaffee einfrieren, weil ich sie mal aufgetaut in ein Glas Milch einrühren könnte. Die Idee Kräuterreste in Eiswürfelbehältern einzufrieren kenne ich auch schon seit Jahrzehnten.  Für mich war, wenn ich ganz ehrlich bin, eine Rezeptidee eine völlig neue: ein Auflauf aus den Schoten der Dicken Bohnen ( Parmagiana aus Bohnenschoten, S. 65), den ich nach deren Ernte nachkochen werde. Ansonsten würde ich dieses Buch eher ganz unerfahrenen Anfängerköchen empfehlen, die vielleicht etwas hilflos mit zwei Eiklar dastehen und von alleine weder Baiser noch eine Rührei- oder Frittata verlängern, die brauchbare, übliche Gemüseteile wegwerfen würden oder noch nie gehört haben, wie man mit Naturjoghurt Milch impft, Croutons oder Semmelbrösel selber herstellt, aus Karkassen, Gräten oder Krustentier"abfällen" eine Brühe bereitet, mit Bananenschalen Schuhe putzen kann und vor allem, die überall soviel Reste ( z.B. an Fischhaut) lassen, die sie niemals abessen, wohl aber abtrennen würden um eine Extraspeise zuzubereiten. Das Buch wurde schön gestaltet, hält neben zahlreichen Tipps auch viele Rezepte bereit. Die Sammlung ist recht umfangreich und wird Neulingen wohl eine grosse Hilfe sein können; wer schon länger kocht, kennt die meisten Tipps zu diesem "neuen Trend" doch schon länger....

Veröffentlicht am 02.11.2018

Jugendroman zum Bienensterben

Bienenkönigin
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Claudia Praxmayer, aktives Mitglied bei NABU, greift in ihrem ersten Jugendbuch ein wichtiges, hochaktuelles Problen auf: das Bienensterben.

Die 19-jährige Mel verlebt ein Jahr Auszeit, um sich selber ...

Claudia Praxmayer, aktives Mitglied bei NABU, greift in ihrem ersten Jugendbuch ein wichtiges, hochaktuelles Problen auf: das Bienensterben.

Die 19-jährige Mel verlebt ein Jahr Auszeit, um sich selber und ihren zukünftigen Weg zu finden, in einer WG in San Francisco. Die „Community“ lebt in einer alten Villa mit Garten, in dem ein von Bienen bevölkerter Apfelbaum steht. Mel verfügt, genau wie ihre Großmutter, über eine spezielle Gabe, durch Gesang mit Bienen in Kontakt zu treten; als sie im Garten eine schwarze, leblose Bienen-Drohne findet und „ihr“ Bienenvolk beschlagnahmt wird, wittert Mel eine große Gefahr für die Bienen, eine Verschwörung und finanzielle Bestrebungen. Mel versucht, die Bienen zu schützen und zu retten, mit Hilfe von Freunden und den anderen WG-Mitgliedern.

Außerdem erzählt der Roman von einer jungen Liebe, dem Finden des eigenen Weges und dem Umgang mit Trauer und Vermissen eines verstorbenen Menschen, hier Mels Oma.


Der Roman wird als Thriller für Jugendliche klassifiziert; ich muss gestehen, dass ich ihn nicht allzu spannend fand und mir nicht sicher bin, ob Jugendliche das ganz anders sehen. Der Roman wurde frisch und modern geschrieben, passt auf jeden Fall für Jugendliche.

Die Thematik des Bienensterbens wird seit Jahren diskutiert, bleibt nach wie vor ein aktuelles Thema. Mir gefällt es sehr gut, dass die Autorin sich diesem mit viel Leidenschaft gewidmet hat.
Ich selber bin Hobbyimkerin und verfolge dieses Thema ebenfalls. Beim Lesen hatte ich jedoch manchesmal das Gefühl, dass Beschreibungen der Bienenhaltung aus Deutschland in die USA verlegt wurden. Zwischendurch lese ich gerne Jugendromane, die ich häufig sehr interessant finde; in diesem fand ich vieles sehr vorhersehbar.

Mich hat der Roman leider nicht wirklich zu fesseln vermocht; ich denke für Jugendliche wird er spannender und überraschender sein als für mich.

Veröffentlicht am 30.08.2018

schön gemachtes Buch mit Schwerpunkt Kosmetik

Bienenwachs vielseitig verwenden
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Ingeborg Josel stellt in ihrem Buch „Bienenwachs vielseitig verwenden“ zunächst verschiedene Wachsarten ( Bienen-, Beeren-, Carnauba-, Soja- und Rosenwachs) vor und erklärt, wie man Wachs einschmilzt.

Dann ...

Ingeborg Josel stellt in ihrem Buch „Bienenwachs vielseitig verwenden“ zunächst verschiedene Wachsarten ( Bienen-, Beeren-, Carnauba-, Soja- und Rosenwachs) vor und erklärt, wie man Wachs einschmilzt.

Dann folgen schon die Rezepte, eingeteilt in die Kapitel:

Wachse in der Körperpflege:
für Bart und Haare, Lippenpflege, „BieneVaseline“, feste Parfums, Massagebarren, Nagelpflege, Balsame, Salben Cremes, Haarentfernung, Seifen, Pfotenbalsam für Haustiere

für Wohnung und Haushalt:
beispielsweise Dufttarts, Möbelpolitur, Lederpflege, Schuhcreme, Anzündhilfen, Einsatz in der Küchen

Basteln mit Bienenwachs:
beispielsweise Wachsmalkrieden, verschiedene Kerzenmodelle, weihnachtliche Bienenwachsanhänger

Die aufgeführten Rezepte /Bastelanleitungen sind sehr gut erklärt und durch viele Tipps in orangeunterlegten Kästchen ergänzt. Die Vielfalt der Rezepte, gerade im kosmetischen Bereich finde ich sehr ansprechend, doch bleibe ich bei genauerem Hinsehen etwas enttäuscht zurück. Als Hobbyimkerin habe ich natürlich immer Bienenwachs und Honig zur Verfügung und durch de Buchtitel hatte ich auch angenommen, dass es hauptsächlich um die Verarbeitung dieser Zutaten ginge. Die anderen pflanzlichen Wachse, die zum Teil zwar auf der Titelseite erwähnt wurden, hatte ich eher ausgeblendet. Die Zutatenlisten der einzelnen Rezepte haben mich demzufolge manchesmal überrascht, denn man benötigt zum Nacharbeiten die zwar erwarteten ätherischen Öle ( viele verschiedene Sorten davon), verschiedene Buttern ( wie Shea, Kakao), Öle ( u.a. Mandel, Calendula, Rhizinus, Jojoba) und für mich recht „exotische“ Zutaten wie beispielsweise Sanddornfruchtfleischöl.

Um die Rezepte auszuprobieren benötigt man schon einen gut gefüllten Zutaten- und Vorratsschrank, wobei ich bei solchen Rezepten gerne auf natürliche Zutaten aus der Küche zurückgreife. Zum Beispiel nehme ich zur Herstellung von Seife gerne Olivenöl und bin eher enttäuscht, dass für die Lavendelseife, die als „der Klassiker“ bezeichnet wird, die Grundzutat aus 300g Glyzerinseifenbasis besteht, die eingeschmolzen mit ein wenig Wachs, Lavendelblüten, Honig 20g Sheabutter und bis zu 20 Tropfen Lavendelöl „gewürzt“ wird. Auch die anderen Seifenrezepte werden aus Gießseifenblöcken oder -masse hergestellt.
Ach wenn man für das Kerzendrehen aus Wachsplatten nicht unbedingt eine mehrseitige Anleitung braucht, fällt gerade bei dieser auf, wie aufwändig sie geschrieben und durch Schritt-für-Schritt-Fotos dargestellt wird. Die Anleitungen aller Rezepte finde ich sehr leicht verständlich und wenn jemand seinen Schwerpunkt bei der Kosmetikherstellung hat, werden die meisten der Zutaten wahrscheinlich in seinem Hobbyschrank stehen. Ich werde mir ansprechende Rezepte etwas abwandelen, um Zutaten, die ich sowieso zu Hause habe, zu nutzen; das sollte eigentlich ganz einfach machbar sein. Manchmal finden sich sogar entsprechende Abwandlungs- oder Ergänzungsvorschläge zu einzelnen Zutaten.


Insgesamt wird hier schon eine große Auswahl verschiedner Produkte und Rezepte geboten, wobei der Schwerpunkt eindeutig bei der Kosmetik liegt, mit klaren, leicht verständlichen Anleitungen. Auch wenn ich das Seifengießen oder Zutaten wie Glycerinstearate SE, Biokons NEO oder Walratersatz nicht so ganz ansprechend finde, enthält das Buch auch für mich etliche interessante Anleitungen.

Veröffentlicht am 18.10.2017

absolutes Einsteigerbuch, das viele Themen anschneidet

Verwurzelt und beflügelt
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Daniela Weißbacher hat in ihrem Buch „Verwurzelt und beflügelt“ jede Menge
zusammengetragen: persönliche Erlebnisse, Annekdoten, Ansichten und Gedanken über Erziehung und Gott und die Welt. Dazu gibt es ...

Daniela Weißbacher hat in ihrem Buch „Verwurzelt und beflügelt“ jede Menge
zusammengetragen: persönliche Erlebnisse, Annekdoten, Ansichten und Gedanken über Erziehung und Gott und die Welt. Dazu gibt es Rezepte für selbstgemachte Medizin der eigenen Hausapotheke, wie z.B. Salben, Tee oder mit Kräuter aufgepepptes Oliven-Massageöl. Die hier erstellte Hausapotheke umfaßt Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Bauchschmerzen, Verletzungen und sonstige Wehwehchen, z.B. Zwiebelsocke oder -säckchen, Kartoffelwickel oder Inhalieren. Tipps, wie z.B. das eigene Kind auch mal in den Arm zu nehmen oder Betrachtungen zu der Langlebigkeit des Schwarzweißfernsehers im Gegensatz zu dem der 13 CD-Player, die die Familie Weißbacher in den letzten 20 Jahren entsorgt haben finden sich in den vielen persönlichen Betrachtungen zur heutigen Zeit und den Lebensbedingungen.

Viele eigene Geschichten zum Vorlesen, Ausfüllseiten und Ausmalbilder, Naturexperimente, Basteleien und Rezepte für gesunde Kinderküche runden das Buch ab.

Ich muss gestehen, dass mich das Buch nicht so wirklich überzeugt hat, da für mich so gut wie keine neuen Informationen enthalten waren. Wahrscheinlich habe ich schon so viel darüber gelesen, auch während meiner Ausbildung als Erzieherin oder als Mutter, so dass ich davon ausgehe, dass ganz junge Eltern hier wohl viele Anregungen finden werden.
Auch einzelne Aspekte der Gestaltung haben mich nicht angesprochen, z. B. Die vielen Skizzen im Buch mit der Aufforderung „mich kannst Du ausmalen“. Ich wäre überhaupt nicht davon angetan, dass mein Kind in einem Buch, das ich schätze, malt und das wohlmöglich auch bei anderen Büchern umsetzen möchte. Zudem hat mich die Illustration mit Noni-Floh und Nunzius und ihrem „Senf, den sie dazugeben müssen“ sehr irritiert, genau wie die durchgehend kindgerechte Sprache und Art der Erklärungen. Ich habe es wohl gelesen, dass das Buch für die ganze Familie sein soll, hatte das vorher allerdings nicht auf den kompletten Inhalt bezogen.

Die Autorin hat mit Liebe und viel Mühe versucht, sehr viele Themen aufzugreifen und manches Mal auch ein anderes Buch, das sich intensiver mit einem davon auseinandersetzt und auch im Freya Verlag erschienen ist, empfohlen. Von diesen hatte ich auch bereits einzelne gelesen und fand sie sachlich und sehr ansprechend.

„Verwurzelt und beflügelt“ würde ich eher als Allrounder sehen, als Einstiegsbuch für junge Eltern, die noch nichts in dieser Richtung gelesen haben und hier einen weitgespannten Themenbogen vorfinden.