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Veröffentlicht am 15.09.2016

Landuntergang

Landuntergang
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Ich nehme voran, dass ich Österreicherin bin und daher auf dieses Buch sehr gespannt war, obwohl ich normalerweise nicht die typische Satire-Leserin bin.

Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt einige Jahr ...

Ich nehme voran, dass ich Österreicherin bin und daher auf dieses Buch sehr gespannt war, obwohl ich normalerweise nicht die typische Satire-Leserin bin.

Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt einige Jahr in der Zukunft. Österreich ist eine Diktatur, die aus der EU ausgetreten ist, der österreichische Schilling wurde wieder eingeführt und Österreich hat einen Nazi-Bundeskanzler mit Namen Michael Hichl.

Das Buch setzt sich aus 4 Geschichten von 4 unterschiedlichen Personen zur genannten Zeit zusammen: Wolf, den verwöhnten Sohn eines Parteianhängers, Emma, eine verrückte Näherin, die in einem Arbeitslager zu Hause ist, Alwine, eine zurückgebliebene und unansehnliche Kollegin von Emma sowie Pascal, schwuler Stricher und eingeschleuster Spitzel bei der Gegenbewegung die "Gelbe Brigade". Im Verlauf des Buches stellt sich dann heraus, wie die Leben der 4 Protagonisten verstrickt und verknüpft sind bzw. werden.

Zum Schreibstil:
Das Buch ist in unterschiedlich langen Kapitaln gegliedert (zwischen einer halben und 20 Seiten).

Der Schreibstil ist flüssig, jedoch findet sich hier sehr viel Mundart (wobei ich nicht weiß, wie leicht dies für einen Nichtösterreicher zu lesen ist). Für mich war dies definitv ein Pluspunkt für das Buch.

Der Autor versetzt sich meiner Meinung nach perfekt in die Charaktere. Aus Sicht von 4 so unterschiedlichen Personen zu schreiben stelle ich mir ziemlich schwierig vor, aber ist ihm dies perfekt gelungen.

Mein Fazit:
Das Buch ist definitiv verrückt und man sollte solch (doch teilweise sehr) skurrile Geschichten mögen. Man sollte auch schwarzen Humor und solch Art von Satire mögen bzw. sich darauf einlassen. Für mich war dieses Genre auch neu, jedoch habe ich dieses für mich entdeckt. Gerde in der heutigen Zeit bzw. aufgrund der aktuellen Vorkommnisse (in Österreich) finde ich solch Literatur wichtig, da sie sich 1. nicht so furchtbar ernst nimmt und 2. vielleicht doch einige zum Denken anregt.

Leider war ich zirka beim letzten Drittel des Buches nicht sehr motiviert weiterzulesen. Hier hat mir persönlich dann ein bisschen die Spannung gefehlt, obwohl ich das Buch an sich wirklich gerne gelesen habe und auch fesselnd gefunden habe.

Für mich war dieses Buch trotzdem ein richtiges Highlight. Wenn man jedoch nicht ganz so mit der österreichischen Politik bzw. auch teilweise High Society vertraut ist, gehen wahrscheinlich einige Gags verloren, was ich ziemlich schade finde.

Kann das Buch aber guten Gewissens jedenfalls weiterempfehlen, unter der Prämisse, dass einem dieses Genre liegt :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Minigolf Paradiso

Minigolf Paradiso
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Ich hatte das große Glück dieses Buch im Rahmen der Leserunde gewonnen zu haben und habe mich gleich nach Erhalt hineingestürzt!

Inhalt:
Dieser Roman handelt von Malina, einer jugendlichen polnischstämmigen ...

Ich hatte das große Glück dieses Buch im Rahmen der Leserunde gewonnen zu haben und habe mich gleich nach Erhalt hineingestürzt!

Inhalt:
Dieser Roman handelt von Malina, einer jugendlichen polnischstämmigen Deutschen, welche sich selbst für "unsichtbar" hält, da sie wenig Anschluss hat und ihre Freizeit gern mit Büchern verbringt. Eingangs der Geschichte lernt man Malinas Mutter kennen und erfährt, dass diese mit allen Mitteln versucht den polnischen Imigrationshintergrund der Familie zu verstecken. Da Malina als Sommerferienaufgabe Nachforschungen zu ihren Verwandten bzw. ihrer Familie anstellen soll, versucht sie trotzdem Infos von der Mutter zu erhalten. Als sie dann alleine zu Hause ist und durch Zufall eine alte Videokassette in die Finger bekommt, findet sie heraus, dass der totgeglaubte Großvater Aldi noch am Leben ist. Nach erfolgreichen Recherchen begieb sie sich zu diesem, was in einem Roadtrip durch Deutschland und Polen führt, welcher die Familiengeschichte Stück für Stück aufrollt.
Anzumerken ist jedenfalls noch, dass der Roman mitten in den 90ern spielt und die Geschichte dadurch mit netten Seitenhieben auf diese Zeit gespickt ist, die einen regelmäßig zum Schmunzeln bringen!

Schreibstil:
Der Roman ist in mittellange Kapitel gegliedert (ca. 10 Seiten) und ist aus Sicht von Malina verfasst. Er ist locker und leicht zu lesen, ohne dass Langeweile aufkommt.


Fazit:
Auch wenn für mich der Mittelteil und somit gerade der Trip von Großvater und Enkelin teilweise ein wenig nichtssagend und langwierig war und mir die Figur von Opa Aldi eine bis zum Schluss unsympathisch blieb, habe ich diese Lektüre sehr genossen.
Wie von der Autorin selbst auch angeführt, handelt es sich um eine Roadnovel, welches Genre man von "Tschick" und Konsorten schon kennt. Auch wenn mit diesem Vergleich die Latte ziemlich hoch gelegt wurde, kann der Roman diesem doch jedenfalls stand halten. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und gerade die Seitenhiebe auf die 90er fand ich eine nette und gelungene Idee.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hannes

Hannes
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"Hannes" ist ja ein sehr beworbener und bekannter Neu-Roman. Habe von allen möglichen Seiten gehörte, dass das Buch so toll sein soll bzw. haben mir viele Bekannte geraten es zu lesen. Gut so habe ich ...

"Hannes" ist ja ein sehr beworbener und bekannter Neu-Roman. Habe von allen möglichen Seiten gehörte, dass das Buch so toll sein soll bzw. haben mir viele Bekannte geraten es zu lesen. Gut so habe ich das Buch gekauft, und hatte natürlich schon einige Erwartungen an die Geschichte.

Ich muss ehrlich sagen, der Schreibstil ist nicht jedermanns Sache. Die Geschichte ist halt ein ewiger Dialog mit "Uli" dem besten Freund von Hannes. Hannes liegt nämlich seit einem Motorradunfall im Koma und Uli versucht ihm die Ereignisse, die er dadurch verpasst hat in Biefen aufzuschreiben, damit er sie später lesen und das Geschehene nachverfolgen kann. Somit besteht der Roman ausschließlich aus diesen Breifen, bzw. Aufzeichnungen, was natürlich dazu führt, dass es ein Ein-Mann-Dialog ist. Ich weiß natürlich, dass es einige Leute gibt, die diesen Schreibstil überhaupt nicht mögen, deswegen weise ich darauf hin. Mich persönlich hat es weniger gestört.

Die ersten 50 Seiten waren zäh, muss ich ehrlich zugeben. Ich war fürchterlich enttäuscht, weil ich eben so viele positive Stimmen über diesen Roman im Vorfeld gehört habe. Gott-sei-dank, habe ich mich aber durch das erste Viertel der Geschichte gekämpft und dann auch nicht mehr bereut.

Es ist eine herzzerreisende Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Die Autorin hat diese Situation wirklich realistisch dargestellt und sieht man auch in der Erzählung, dass man sich nicht immer auf alle Menschen verlassen kann. Dieser Roman ist also in keinster Weise ein schnulziger, vorhersehbarer Tränenroman, sondern hat er auch durchaus Seiten, mit denen man jetzt nicht umbedingt gerechnet hätte, bzw. die mich auch teilweise ganzschön aufgeregt haben =)

Alles in Allem, finde ich dieses Buch sehr lesenswert, auch wenn es nicht unter meine Lieblingsbücher fällt (was auch irgendwie schwer ist bei zirka 400 gelesenen Büchern g). Die Geschichte ist den lobenden Stimmen sicherlich gerecht geworden, auch wenn mich einige Kleinigkeiten ein bisschen gestört haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufstieg und Fall großer Mächte

Aufstieg und Fall großer Mächte
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Inhalt:
Tooly Zylberberg ist eine junge Frau, die eine schlecht laufende Buchhandlung führt und ihre Freizeit größtenteils mit dem Kopf zwischen Buchrücken verbringt.

Als diese dann die Mitteilung ihres ...

Inhalt:
Tooly Zylberberg ist eine junge Frau, die eine schlecht laufende Buchhandlung führt und ihre Freizeit größtenteils mit dem Kopf zwischen Buchrücken verbringt.

Als diese dann die Mitteilung ihres Exfreundes, vom dem sie schon Jahre nichts mehr gehört hat, bekommt, dass ihr "Vater" Humphrey schwer krank ist, macht sich die Protagonistin auf eine Reise zu diesem und vor allem in ihre eigene Vergangenheit, die sie bisher nicht aufgearbeitet hat. Nachdem sie es eher vorgezogen hat wegzulaufen, anstatt sich ihren Problemen zu stellen bzw. auch teilweise von ihrem Gedächtnis getäuscht wird, bringt ihr Roadtrip jede Menge Irrungen und Wirrungen sowie vor allem die Wahrheit ans Licht.

Schreibstil / Layout:
Der Roman ist in mittellangen Kapiteln geschrieben und nach jedem Kapitel springt man in eine neue von 3 Zeitzonen. In der einen ist Tooly ein Kind, in der zweiten eine Jugendliche und die dritte Zeitzone stellt die Gegenwart dar. Somit baut sich die Geschichte Stück für Stück auf.

Mir gefällt das Cover sehr gut, wobei dieses keinen Aufschluss auf den Inhalt des Romans gibt.

Fazit:
Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich das Buch mag. Der Klappentext führt den Leser fast auf die falsche Spur, da ich nach diesem etwas ganz anderes erwartet hätte. Der wahre Inhalt der Geschichte baut sich auch relativ langsam auf, was sicherlich anfangs auch schwierig war!

Umso weiter ich mit dem Roman war, umso spannender, komplexer und durchdachter wird die Geschichte. Sie ist tragisch wie ein Drama, beinhaltet eine ausgeklügelte Familiengeschichte, ist spannend wie ein Krimi, beschäftigt sich auch teilweise mit dem Thema Schuld und Verbrechen und hat so verdammt viel Herz! Ich hätte das Buch ab der Hälfte am liebsten gar nicht mehr weggelegt - doch dafür ist es leider zu dick :)

Wäre der etwas zähe Start nicht gewesen, wäre es auf alle Fälle ein 5 Sterne Buch! Somit gibt dann 4!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wer war Alice

Wer war Alice
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Inhalt:
Alice ist tot. Die junge Frau geht abends aus, betrinkt sich, fällt von der Brücke und stirbt. Keiner weiß was passiert ist, aber jeder will es wissen und jeder hat auch eine Meinung zu Alice und ...

Inhalt:
Alice ist tot. Die junge Frau geht abends aus, betrinkt sich, fällt von der Brücke und stirbt. Keiner weiß was passiert ist, aber jeder will es wissen und jeder hat auch eine Meinung zu Alice und dem Vorfall.

Schreibstil:
Das Buch ist für mich etwas ganz Neues. Es gibt keinen richtigen Erzählstrang, sondern die Geschichte wird durch Zeitungsartikel, Vernehmungsprotokolle, Briefe, Chats, Blogeinträge, etc aus vielen verschiedenen Sichten erzählt.

Die Sprache der jeweiligen Erzähler ist authentich und die Abschnitte sind 1 bis 10 Seiten lang. Weiters sind die Beiträge nicht chronologisch geordnet, sonder vermischt und setzt sich in der Form langsam die Geschichte zusammen.

Fazit:
Ich persönlich kann die vielen relativ negativen Bewertungen nicht verstehen. Ich fand die Geschichte gut erzählt und spannend. Die etwas andere Form des Romans ist für mich ein richtiges Highlight.

Wäre hier nicht die etwas unverknüpfte, schnelle Auflösung gewesen, hätte ich an diesem Roman (der für mich auch teilweise sehr einem Thriller ähnelt) überhaupt keinen negativen Punkt gefunden!

Klare Leseempfehlung von mir. Eine moderne Geschichte - auch die Erzählform verändert sich im 21.Jahrhundert :)