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Veröffentlicht am 02.11.2018

Achterbahn des Lebens

Restsüße
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"Restsüße" ist ein Liebesroman der Autorin Claudia Meimberg und erschien 2018 mit 360 Seiten im Taschenbuchformat als Book on Demand.

Die beiden Freundinnen Sarah und Miriam machen eine Tour durch Neuseeland ...

"Restsüße" ist ein Liebesroman der Autorin Claudia Meimberg und erschien 2018 mit 360 Seiten im Taschenbuchformat als Book on Demand.

Die beiden Freundinnen Sarah und Miriam machen eine Tour durch Neuseeland und landen dabei auf einem Weingut, auf dem sie Josh kennenlernen, der die vorherigen Pläne der Mädchen etwas umwirft.

Die Romanze von Sarah und Josh ist eine Achterbahn des Lebens: während das Herz mit einem Schwung den Berg meistert zieht der Kopf kurz darauf wieder den Berg hinab. Oder anders gesagt: beide Charaktere stehen sich selbst ständig im Weg.
Da der/die Leser/in Sarah und Josh über mehrere Jahre begleitet ist es schwer spoilerfrei die Hauptprotagonisten zu beschreiben, jedoch kann ich so viel verraten, sie sind ihren Prinzipien treu und Familienmenschen. Außerdem halten sie lange an etwas fest und suchen nach Lösungen statt kampflos aufzugeben.

Geschrieben ist die Geschichte in der Erzählperspektive und wird von einem recht bildlichen und flüssigem Schreibstil geführt, was das Lesen sehr angenehm macht.
Sehr aufällig sind die extrem kurzen Kapitel, die zu meist keine direkte Anknüpfung haben und einen kleinen Zeitsprung aufweisen, was leider nicht ganz meinem persönlichen Geschmack entspricht und mein größter Kritikpunkt am ganzen Buch ist.

"Restsüße" hat ein typisches Liebesromanende, das gleichzeitig eine Frage offen lässt, nämlich nach der Zukunft der Beiden. Eventuell ist dies ja ein Hinweis auf eine spätere Fortsetzung?

Das Cover ist in Grün gehalten, während sich Umrisse in verschiedenen Variationen der Farbe und großteils auch in Schwarz absetzen. Die Farbe Grün ist hier gut gewählt, nicht nur dass sie für die Natur Neuseelands stehen kann, man verbindet mit Natur auch Pflanzen und somit auch Wein. Ebenfalls symobolisiert sie auch die Hoffnung, die für Sarah und Josh sicherlich auch eine tragende Rolle im Roman spielt.
Dass der Titel "Restsüße" seinen Ursprung in der Weinproduktion hat, ist sicherlich nicht jedem bekannt, weshalb auch ich zu erst eine Verbindung von ihm zur Beziehung der Protagonisten zog. Dadurch ist er wirklich gut gewählt.

Claudia Meimbergs Roman "Restsüße" ist eine nette Unterhaltung für den Sommer(-urlaub), den man sicherlich entspannt und passend zu einem Glas Wein abends gemütlich auf dem Balkon lesen kann.

Da ich wenig Kritikpunkte hatte und mich gut unterhalten fühlte, vergebe ich dem Buch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Erschreckender True-Crime

Die Elemente des Todes
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"Die Elemente des Todes" ist ein True-Crime-Thriller des Autors Claus Cornelius Fischer und Ermittlungsleiter Axel Petermann. Er erschien 2018 als Paperback mit 496 Seiten im Knaur Verlag der Droemer Knaur ...

"Die Elemente des Todes" ist ein True-Crime-Thriller des Autors Claus Cornelius Fischer und Ermittlungsleiter Axel Petermann. Er erschien 2018 als Paperback mit 496 Seiten im Knaur Verlag der Droemer Knaur Gruppe.

Geschrieben ist das Buch in der Erzählperspektive und verrät bereits, untypischer Weise, direkt den Namen des Täters.
Zusammen mit Ermittler Kiefer Larsen macht sich der/die Leser/in auf die Jagd nach Beweisen, um die bereits bestehenden Verdächtigen der Morde zu überführen.
Um dem Ganzen mehr Spannung zu verleihen, wird die Jagd nach Beweisen auch schnell zu einem Wettlauf mit der Zeit um weitere Morde zu verhindern.

Der Schreibstil selbst ließ sich sehr gut und flüssig lesen und bot stellenweise detailreiche Informationen, was besonders zum Ende hin in mir persönlich Ekel hervorrief.

Leider springt der Thriller allerdings zwischen den Zeiten, so gibt es z.B. einmal die Zeit mit der Tat 1994 und die "Jetzt" Zeit 1996, die auch nochmals zwischen den Monaten pendelt, was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, da es mir das Verfolgen des Thrilllers manchmal etwas erschwerte.

Auf Grund von zu großer Spoilergefahr, werde ich auf den Inhalt nicht eingehen, aber zu dem Hauptcharakter Daniel Becker gibt es ein paar Worte. Bereits der Auszug aus der Selbstbeschreibung des Täters am Anfang finde ich erschreckend, denn die Gedanken des Täters finde ich nicht nachvollziehbar, genauso wie ich nicht verstehen kann wie er andere so stark beeinflussen konnte. Aber genau das macht den Charakter auf eine gewisse Art spannend.

Was mir besonders an dem Buch gefällt ist die Tatsache, dass es sich um True-Crime handelt, weswegen ich nach Beendigung direkt im Internet nach dem Fall gesucht habe. Dass das, was ich gerade las wirklich geschehen ist und es wirklich solche "verqueren" Menschen auf der Welt gibt, löst bei mir im Nachhinein noch immer Gänsehaut aus.

Nach meiner Meinung ist "Die Elemente des Todes" ein gelungener True-Crime-Thriller, der zwar von mir in der Bewertung durch die Zeitsprünge einen kleinen Abzug bekommt, aber trotz allem eine Empfehlung verdient.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Eine Fortsetzung die super anknüpft

Mondlichtkrieger
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"Mondlichtkrieger" der Autorin Ava Reed erschien 2018 mit 220 Seiten im Drachenmond Verlag und ist die Fortsetzung des Romans "Mondprinzessin".

"Mondlichtkrieger" ist alleine vom Cover her wieder ein ...

"Mondlichtkrieger" der Autorin Ava Reed erschien 2018 mit 220 Seiten im Drachenmond Verlag und ist die Fortsetzung des Romans "Mondprinzessin".

"Mondlichtkrieger" ist alleine vom Cover her wieder ein richtiger Hingucker und passt sich durch dieselbe Gestaltung, sowohl Innen als auch Außen, perfekt dem vorherigen Band an.

Die Geschichte des Mondlichtkrieger Juri knüpft relativ bündig an das Ende des ersten Bandes an, sodass man sich direkt in die Gefühlswelt des Protagonisten hineinfinden kann und Verständnis für sein Handeln aufbringt.
Anhand des emotionalen Gesichtspunkt muss ich allerdings sagen, dass mich "Mondlichtkrieger" weniger erreichen konnte, obwohl ich bei Juris Kampf um Rache für Lynns Tod mitgefiebert habe. Jedoch hatte ich ein emotionales Highlight, welches sich im Epilog befand und die Geschichte um Lynn und Juri perfekt abgerundet hat.

Was ich bereits bei "Mondprinzessin" an der Gestaltung sehr schön fand, fand sich auch in diesem Buch wieder, nämlich die wunderbaren kurzen Zitate/poetischen Zeilen vor jedem Kapitel, die perfekt für die Handlung ausgewählt wurden.

Geschrieben ist das Buch wieder in der Ich-Perspektive, welche deutlich anhand von Überschriften in die Sichtweise zwischen Juri, Lynn und Malik unterteilt sind, aber Juri als Hauptprotagonist natürlich deutlich dominiert.
Der Schreibstil von Ava Reed ist auch hier wieder flüssig und einfach zu lesen, bietet aber weniger kleinere eingebaute Details, was vielleicht einfach diesmal an der "männlicheren" Sicht- bzw. Erzählweise liegt.

"Mondlichtkrieger" hat mir auch wieder sehr gut gefallen, auch wenn ich der Fortsetzung kritischer gegenüber getreten bin. Für mich ist dieser zweite Band trotz allem lesenswert und hat seinen Regalplatz bei mir verdient.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Gelungener zweiter Band

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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"Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" ist der zweite Teil der Trilogie um die O'Grady Brüder der Autorin Kelly Moran und erschien 2018 als Paperback mit 368 Seiten im Rowohlt Verlag.

Wie bereits ...

"Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" ist der zweite Teil der Trilogie um die O'Grady Brüder der Autorin Kelly Moran und erschien 2018 als Paperback mit 368 Seiten im Rowohlt Verlag.

Wie bereits bei dem ersten Band ("Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick") ist auch bei Band 2 das Cover ähnlich gestaltet. Lediglich einzelne Fotos wurden geändert und die Holzoptik verdunkelt, was ich dementsprechend interepretiere, dass Hauptprotagonist Flynn der mittlere Bruder ist, dementsprechend "aus einem älteren und dunkleren Holz".

Nach dem Aufschlagen des Buches landet man kurz darauf bei der Widmung ("Dieses Buch ist für all die Mädels, die übersehen wurden oder in der Friendzone gelandet sind. Liebe ist möglich." ), mit der die Autorin mit ziemlicher Sicherheit viele Leserinnenherzen erreicht hat und neue Hoffnung erzeugt, die noch viel neugieriger auf die Geschichte, und vor allem deren Ausgang, von Flynn und Gabby macht.

Trotz der Tatsache, dass die Autorin ihrem Schreibstil treu geblieben ist und man durch die Erzählperspektive wunderbare Einblicke in die Gefühlswelten der beiden Protagonisten bekommt, hat mich die Geschichte weniger in ihren Bann gezogen als die in Band 1 von Cade und Avery.
Die Idee hinter der Liebesgeschichte, dass sich zwei Menschen schon über Jahrzehnte kennen und befreundet sind und gar nicht merken was sie wirklich für einander empfinden, finde ich total toll und hat mich die ersten 100 Seiten auch sehr stark begeistert. Doch dann wurden es mir langsam zu viele Selbstzweifel, er findet sich wegen der Behinderung nicht gut genug für sie, sie hadert auch, beide wollen sich, aber kriegen sich nicht richtig bzw. wollen es langsam angehen lassen.

Während Kelly Moran im ersten Band viel Wert auf Witz gelegt hat, liegt das Augenmerk in diesem Band in der Romantik, welche besonders zu Anfang und erneut zum Ende eine große Rollen spielen. Dies passt besonders gut zu Flynn, der durch seine Taubheit sehr ruhig ist und im Zusammenspiel mit seinem liebevollen Umgang mit Tieren super in die Nische des hoffnungslosen Romantikers passt. Seine persönliche Entwicklung im Verlauf des Romans finde ich zwar herzerwärmend, allerdings nicht komplett verständlich im Sinne von "Warum dauerte das 30 Jahre?". In wie weit Flynns geschilderte Behinderung, Umgang und Entwicklung dessen, der Realität entspricht vermag ich selbst nicht zu beurteilen, weswegen dies nicht in meine Bewertung mit einfließen wird.

Gabby ist irgendwie das typische Mädchen. Unbewusst verliebt sie sich in ihren besten Freund und merkt gar nicht, wie viele ihrer verrichteten Kleinigkeiten gar nicht so selbstverständlich sind. Hoffnungsvoll wartet sie auf ihre große Liebe, den Richtigen, und muss auf ihrer Suche ein paar Fehlschläge bzw. Fehlinterpretationen ertragen. Auch wenn sie nach Außen oftmals stark und selbstbewusst wirkt, so ist sie im Inneren eine kleine zarte Blume, die durch den falschen Windstoß traurig ein paar Blütenblätter verliert, aber dann durch die Sonnenstrahlen des Lebens (Freunde, Zuspruch, Liebe) neue bildet und neu erstrahlt. Gabby ist bisher in Redwood die selbstloseste Person die ich während des Lesens kennen gelernt habe, was im Anblick der heutigen Gesellschaft ein sehr seltenes Menschenbild ist.

Was mich ebenfalls an diesem zweiten Band begeistern konnte ist, dass nebenbei die Geschichte der beiden Protagonisten aus Band 1, Cade und Avery, weiter erzählt und sogar mit der von Flynn und Gabby verbunden wurde.

Auch wenn mich "Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" emotional nicht so gepackt und an sich gebunden hat, bietet dieses Buch so viele postivie Aspekte, dass ich es als Fortsetzung trotzdem nur empfehlen und loben kann und mich auf den dritten und letzten Teil über die O'Grady Brüder freue.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Spannender Thriller und Reihenauftakt mit kleinem Schockdetail am Ende

Dinge, die mir gehören
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"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger ...

"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger schreibt sehr flüssig und gut verständlich, verwendet jedoch vereinzelte Fremdwörter, die mich nicht gestört haben ich allerdings zum Verständnis einmal nachschlagen musste. Das Buch wurde in 5 Abschnitte unterteilt und umfasst insgesamt 64 recht kurze Kapitel, die zum Ende jedes Teiles einen Spannungshöhepunkt erreichen. Die Spannung selbst gleicht einer Achterbahn. Wenn sie den ersten Berg (hier den ersten Abschnitt) erklommen hat, ist man mit einer Geschwindigkeit im Buch unterwegs, muss sich aber erstmal wieder bis zum nächsten Höhepunkt und Schwung vorarbeiten.


Wie der Klappentext (Quelle Random House: Ein gesuchter Entführer wird auf einem abgelegenen Hof am Stadtrand Münchens aufgefunden – an den Füßen aufgehängt und mit durchgeschnittener Kehle. Doch bevor Kriminalhauptkommissar Paul Simon die Spur des Killers aufnehmen kann, schlägt dieser erneut brutal zu. Die blutige Mordserie versetzt die Stadt in Angst und raubt dem Kommissar den Schlaf. Denn an den Tatorten findet er Gegenstände, die ihm gehören. Das kann nur bedeuten, dass der Täter in seiner Wohnung gewesen sein muss. Paul Simon setzt alles daran, den Killer zu stoppen. Eine gnadenlose Jagd durch die eiskalte, verschneite Stadt beginnt ...) bereits vermuten lässt, stehen in diesem Thriller die Morde eher im Hintergrund und werden nicht besonders detailliert beschrieben, sondern mehr Wert auf deren Auswirkungen gegenüber Ermittler Paul Simon und sein Privatleben gelegt.


Die beiden Protagonisten Paul Simon und Abel Lockhardt sind ein Ermittlerduo der Münchener Polizei und werden von ihren Kollegen als Simon and Garfunkel bezeichnet. Während des Lesens merkt man schnell, dass die Beiden mehr verbindet als nur der Job, sie sind auch sehr gute Freunde, die sich gegenseitig sowohl unterstützen als auch ergänzen.
Doch obwohl Paul und Abel so viele Stunden und Tage miteinander verbringen und gegenseitiges Vertrauen aufbringen, lässt ein Detail am Ende noch mal kurz nach Luft schnappen und die Frage aufkommen, wie gut man seine Mitmenschen eigentlich wirklich kennen kann.


Obwohl mich manche Handlungsverläufe nicht überrascht haben, sondern ich sie sogar schon fast vorhergesehen habe, fand ich die Umsetzung des Autors trotzdem gut und spannend, sodass ich "Dinge, die mir gehören" oftmals gar nicht aus der Hand legen wollte.
Da auf der Verlagsseite der Thriller als Band 1 betitelt wird, bin ich besonders nach dem Schock am Ende gespannt wie es im zweiten Band mit Paul Simon weitergehen wird.
Meiner Meinung nach verdient dieses Buch eine Leseempfehlung.