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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2018

Gefühlvolle Zeitreise

Ein Bild von dir
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Sophies Mann Edouard ist Künstler, er zieht in den Ersten Weltkrieg. Sophie zieht zu ihrer Schwester, hilft dort im Betrieb und unterstützt ihre Schwester bei deren Kindern. Die Familie ist angesehen - ...

Sophies Mann Edouard ist Künstler, er zieht in den Ersten Weltkrieg. Sophie zieht zu ihrer Schwester, hilft dort im Betrieb und unterstützt ihre Schwester bei deren Kindern. Die Familie ist angesehen - bis deutsche Soldaten bei ihnen Essen kommen. Sophies einziger Halt ist ein Gemälde, das Edouard gemalt hat und sie mitgenommen hat. Und dieses Bild bekommt im Jahre 2006 auch für Liv in London eine ganz besondere Bedeutung....


Dieses Buch ist einfach schön. Die Vorstellung, wie ein Bild all die Jahre überdauert und für verschiedene Frauen ganz unabhängig voneinander zu etwas Besonderem wird, hat mich fasziniert. Schon die erste Geschichte im Krieg beweist, wie gut Jojo Moses erzählen kann. Man leidet mit Sophie mit und bekommt gut vermittelt, wie die Kriegszeiten waren. Liv wird ebenfalls sehr gut und gefühlvoll dargestellt. Beide Charaktere tragen ihr Schicksal und bekommen durch eine geschickte Sprache Leben eingehaucht. Auf gekonnte Weise werden beide Handlungen verwoben und man hat ein einfach wunderschönes Buch, mit dem man durch die Geschichte reist!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Erfrischender Krimi

Das Extrawurscht-Manöver
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Sven Schäfer, ehemaliger Polizist und nun Privatdetektiv, ist auf der Suche nach Iris Gulden. Drei Tage später findet er ihre Leiche. Einziger Zeuge des Mordes: Mops Alf. Zusammen mit Kommissarin Elsa ...

Sven Schäfer, ehemaliger Polizist und nun Privatdetektiv, ist auf der Suche nach Iris Gulden. Drei Tage später findet er ihre Leiche. Einziger Zeuge des Mordes: Mops Alf. Zusammen mit Kommissarin Elsa Dorn schmiedet er den Plan, Alf als Zeugen anzugeben und zu verschweigen, daß es sich um einen Hund handelt. Der Täter soll nervös werden. Und er wird nervös - was für alle Beteiligten sehr gefährlich wird.

Bei diesem Buch darf man sich nicht von Titel und Cover irritieren lassen! Dieser vermeintliche typische Regionalkrimi enthält deutlich mehr, als zu erwarten ist. Hier liegt ein handfester Krimi vor, der von Beginn an spannend ist und diese Spannung bis zum Schluß hält. Es wird erst am Ende klar, wie die Auflösung des Falles ist - so lange rätselt man und wird immer wieder in die Irre geführt. Die Charaktere wirken sympathisch und vor allem glaubhaft. Gerade die Arbeit der Polizei ist von Glaubhaftigkeit geprägt und wirkt nicht konstruiert. Besonderen Pep bringt hier natürlich Mops Alf, der eine außergewöhnliche Rolle zugeteilt bekommen hat. Geschrieben ist das Buch wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Man fliegt durch die Seiten und ich hätte sehr gerne ohne Unterbrechung gelesen - jede Störung war unerwünscht.

Ich war mir gar nicht bewußt, daß es hier schon Vorgängerbände gibt und habe es auch während des Lesens nicht bemerkt. Es ist also gut gelungen, auch Serienneulinge an die Charaktere heranzuführen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Lokalkolorit
Veröffentlicht am 03.11.2018

Wozu sticken gut ist

Stick oder stirb!
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Der pensionierte Kommissar Siggi Seifferheld gibt neuerdings Stickkurse im Knast. Dort plant der russische Mafiaboss Pjotr eines Tages seine Flucht. Als Siggi dann dazwischen gerät, landet er im Transporter ...

Der pensionierte Kommissar Siggi Seifferheld gibt neuerdings Stickkurse im Knast. Dort plant der russische Mafiaboss Pjotr eines Tages seine Flucht. Als Siggi dann dazwischen gerät, landet er im Transporter - und wird entführt. Doch Familie Seifferheld hält zusammen und gemeinsam wird nach ihm gesucht. Auch wenn das dadurch entstehende Chaos nicht gerade gering ist....

Was habe ich mich gefreut, daß Siggi wieder ein neues Abenteuer erlebt! Als Leser der ersten Stunde kann ich garantieren: Man wird nicht enttäuscht. Auch dieses Buch lohnt absolut. Es ist spannend und humorvoll in ausgewogener Art und Weise. Auf keinen Fall albern - nein, wohltuend witzig. Man hat sehr oft ein Lächeln im Mundwinkel. Das Wiedersehen mit Familie Seifferheld ist ein Genuß. Schließlich sind sie mir im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Die kleinen Reibereien zwischen Mac und Irmgard gehören ebenso dazu wie Helmerichs gesundheitliches Problem. Was wäre die Handlung ohne dieses.... Tja und Onis und die Welpen - herrlich. Da schlägt das Herz eines Hundefreundes einfach höher. Tatjana Kruse beweist auch hier wieder, daß sie eine starke Autorin ist. Sie vermittelt durch ihre Worte ein Gefühl des Dabeiseins, Dazugehörens und eine Wohlfühlatmosphäre. Man bekommt Kopfkino und meint, mitten im Geschehen zu sein. 

Ich habe mich sehr gefreut, daß es wieder etwas über Siggi zu lesen gibt - und hoffe sehr, daß das nächste Buch schneller folgt!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Wieder ein Volltreffer

Sektenmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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In Köln werden die Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann Zeugen eines Mordes innerhalb zweier Drogenbanden. Ihnen bleibt nur die Flucht. Ihre Wahl fällt auf einen abgeschieden gelegenen Hof in Neuharlingersiel, ...

In Köln werden die Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann Zeugen eines Mordes innerhalb zweier Drogenbanden. Ihnen bleibt nur die Flucht. Ihre Wahl fällt auf einen abgeschieden gelegenen Hof in Neuharlingersiel, der von einer Sekte geführt wird. Dort finden Menschen mit krimineller Vergangenheit Unterschlupf. Kurz darauf werden in der Nähe von Wittmund ein junger Mann und seine Freundin verbrannt aufgefunden. Der Mann stammt aus Neuharlingersiel. Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund müssen sich die Frage stellen, ob die Morde mit den in Köln vermißten Zwillingen in Zusammenhang stehen. 


Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Nun ist dies schon der 5. Fall für das sympathische Ermittlerteam aus Wittmund.  Und Rolf Uliczka hat wieder einmal vollends überzeugt! Die Handlung besticht durch eine Spannung, die von Beginn an fesselt. Dies zwar durch blutige Morde, aber diese sind nicht durch Effekthascherei aufgebauscht.  Man kann lesen und seine Vorstellungskraft nutzen, ohne Würgreiz zu bekommen. Was ja bei vielen Krimis leider nicht mehr der Fall ist. Solche gemäßigteren Krimis sind für mich eine Wohltat. Allein durch den bildlichen Schreibstil des Autors hat man alles sehr gut vor Augen und bekommt ein klares Bild von Tatorten, Charakteren und vor allem der wunderschönen Landschaft Ostfrieslands. Die übrigens auch in der Realität wunderschön ist und für einen Urlaub wirklich lohnt. Dabei kann man sich dann direkt auf die Spuren von Bert und Nina begeben... Bert und Nina - die absoluten Sympathieträger der Serie. Wunderschön auch hier wieder ihre Entwicklung. Vor allem bei Nina. Es ist bewundernswert, wie sie aus ihrem Schicksalsschlag herausfindet und Unterstützung von allen Seiten erfährt. 


Auch dieses Buch kann ich jedem nur ans Herz legen. Diese Serie hat bis jetzt einfach keinen Schwachpunkt. Man kann diesen Fall zwar gut ohne Vorkenntnisse lesen, da der Autor es versteht Hintergrundwissen unaufdringlich zu vermitteln, allerdings entgehen einem dann vier andere wunderbar spannende Bücher!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Geschichte spannend erzählt

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Im Berlin im Mai 1945 sitzen sitzen die Menschen verängstigt in den Kellern. Auch die Thalheim -Schwestern Rike, Silvie und Florentine stehen vor dem Nichts. Das einst so prächtige Kaufhaus Thalheim, das ...

Im Berlin im Mai 1945 sitzen sitzen die Menschen verängstigt in den Kellern. Auch die Thalheim -Schwestern Rike, Silvie und Florentine stehen vor dem Nichts. Das einst so prächtige Kaufhaus Thalheim, das ihr Vater erbauen ließ, ist total zerstört. Ihr Bruder Oskar ist vermißt und der Vater ist nur noch ein Schatten. Als der Krieg endlich vorbei ist steht für Rike fest, daß sie das Kaufhaus wieder aufbauen will. Zäh verfolgt sie dieses Ziel, während Silvie alles viel leichter nimmt und sich auf dem Schwarzmarkt in gefährliche Situationen begibt. Dabei hilft ihr sicherlich die Tatsache, daß sie eine sehr schöne Frau ist. Florentine, die jüngste Schwester, verweigert sich total. Sie rebelliert gegen das gesamte Bürgertum und kämpft für den Frieden. 

Wir begleiten die Thalheim-Schwestern durch die ersten Jahre der turbulenten Nachkriegszeit.


Als ich dieses Buch sah, dachte ich sofort an die Fernsehfilme "Ku`damm 56 und 59". Ich habe dann aber sehr schnell gemerkt, daß das Buch sehr viel tiefer in die Geschichte geht und nicht nur oberflächlich die Nazi-Zeit ankratzt. Es ist interessant, wie unterschiedlich die Menschen mit der Situation nach Kriegsende umgehen. Da ist Friedrich Thalheim, der irgendwie beleidigt wirkt, weil sein Kaufhaus zerstört ist und seine Macht über die Familie schwindet. Ganz anders sind da seine Töchter. Sie nehmen den Kampf um ein besseres Leben beherzt auf und jede von ihnen geht ihren Weg. Bemerkenswert ist allerdings, wie schnell manche Alt-Nazis in der Nachkriegszeit wieder nach oben kommen und sich keiner Schuld bewusst sind.


Wir haben hier ein Buch, das die Geschichte Deutschlands und ganz besonders Berlins spannend erzählt. Durch die Personen in dieser Handlung kann sich jeder genau in die Zeit hinein denken, die unser jetziges Deutschland so geprägt hat. Ohne die Menschen wie Rike, Silvie und Florentine wäre Deutschland nicht so schnell wieder auf die Beine gekommen. 

Man darf gespannt sein, wie das Leben für die drei Schwestern weitergeht!