Dorf-Idylle meets Drogenkrieg in der kanadisch-amerikanischen Grenzregion
Hinter den drei KiefernThree Pines, ein idyllisches Dörfchen in Kanada im November. Da ist nichts zu spüren von der Wärme und der verzaubernden Szenerie, die der Indian Summer mit sich bringt. Es ist kalt, grau und unwirtlich. ...
Three Pines, ein idyllisches Dörfchen in Kanada im November. Da ist nichts zu spüren von der Wärme und der verzaubernden Szenerie, die der Indian Summer mit sich bringt. Es ist kalt, grau und unwirtlich. Und über allem liegt ein Hauch von Bedrohung, ausgelöst durch eine schwarz verhüllte Gestalt, die am Morgen nach Halloween plötzlich auftaucht und annähernd reglos auf dem Dorfplatz steht und in das Bistro starrt. Verkörpert er den Tod, und wenn ja, was will er? Matheo, der freie Journalist, bringt Licht ins Dunkel. Die Gestalt entstammt der spanischen Mythologie, es ist ein Cobrador del Frac, der das Gewissen verkörpern los, Schuldner aufspüren und sie ihrer gerechten Strafe zuführen soll. Stellt sich nur noch die Frage, hinter wem er her ist und warum.
Armand Gamache, Hauptfigur und mittlerweile Chef der Sûreté von Québec, sind die Hände gebunden. Herumstehen ist nicht illegal, er kann nicht einschreiten. Erst als Reine-Marie eine Leiche im Keller der Kirche entdeckt, nimmt er die Ermittlungen auf und öffnet damit die Büchse der Pandora.
„Hinter den drei Kiefern“ ist der mittlerweile dreizehnte Band der Gamache-Reihe der Kanadierin Louise Penny, die bei uns leider noch nicht den großen Durchbruch geschafft hat (bisher liegen inklusive dieses Bandes erst fünf Bücher der Reihe in deutscher Übersetzung vor). Das mag darin begründet sein, dass diese Kriminalromane weder gemütliche Urlaubskrimis mit Regio-Touch noch blutige Fast Food-Serienkiller Reißer sind. Der Leser muss geduldig und aufmerksam sein, muss die verschiedensten Informationen aufnehmen und speichern, um sie im richtigen Moment des intelligenten, verschachtelten Plots abrufen zu können, in dem sie gekonnt Vergangenes und Gegenwärtiges mischt. Dazu kommt, dass ihre Hauptfigur kein Superheld à la James Bond ist, der sich schießend und prügelnd um Aufklärung bemüht. Am ehesten ist Gamache Vargas‘ Adamsberg vergleichbar, beide eher von der stillen, nachdenklichen Sorte, aber mit einem messerscharfen Verstand ausgestattet, die mit Intuition und Fingerspitzengefühl ihre Fälle zum Abschluss bringen.
Dorf-Idylle meets Drogenkrieg in der kanadisch-amerikanischen Grenzregion. Lesen – unbedingt!