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Veröffentlicht am 10.08.2019

Der alte Kampf Zwerge gegen Elfen, neu erzählt

Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache
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Greg hat es nicht so ganz leicht. An seiner Schule ist er einer der Außenseiter, lediglich Edwin möchte etwas mit ihm zu tun haben. Greg kann sch das nicht so recht erklären. Er ist klein, pummelig und ...

Greg hat es nicht so ganz leicht. An seiner Schule ist er einer der Außenseiter, lediglich Edwin möchte etwas mit ihm zu tun haben. Greg kann sch das nicht so recht erklären. Er ist klein, pummelig und etwas verfressen. Edwin ist hübsch, schlank, beliebt und immer mitten im Zentrum der Azfmerksamkeit.

Doch an dem Tag als sein Vater, ein Kräuterkundler, einen ganz speziellen Tee aus Norwegen mit heim bringt, ändert sich alles!

Dieses Hörbuch richtet sich klar an eine etwas jüngere Hörerschaft ab ca. 10 Jahren, aber auch für Erwachsene ist diese Neuerzählung des alten Kampfes Zwerge gegen Elfen aufgrund des genialen Humors richtig hörenswert.

Es geht um Freundschaft und Verrat und natürlich jede Menge Zwergen-Klischees z.B. 'elkeligen' veganen Seitan essen als Mutprobe, weil Fleisch natürlich viel besser ist für einen richtigen Zwerg.

Dieses fast 6h lange Hörbuch ist lediglich der Auftakt zu einer Reihe, aber ein gelungener!

Wer humorvolle Fantasy mag und nichts gegen ein paar Klischees hatt, ist hier gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Teilweise schwer zu ertragen

Die große Heuchelei
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Manche Hörbücher sind nur schwer auszuhalten. Dieses hier gehört dazu, Jürgen Todenhöfer beschreibt in 'Die große Heuchelei - Wie Politik und Medien unsere Wert verraten' ein bekanntes Schema ...

Manche Hörbücher sind nur schwer auszuhalten. Dieses hier gehört dazu, Jürgen Todenhöfer beschreibt in 'Die große Heuchelei - Wie Politik und Medien unsere Wert verraten' ein bekanntes Schema der modernen, westlichen Politik.


Wenn Politiker zu militärischen Einsätzen und Beteiligungen an Kriegen befragt werden, führen sie nur allzu oft 'unsere Werte' im Munde, doch meinen sie eher unsere Interessen oder die Interessen von Bündnispartern, meist sind diese Interessen eben nicht das Vebreiten von Demokratie oder Hilfe für Unterdrückte sondern eher ökonomischer oder strategischeer Natur. Er zeigt u.a. auf, welche begünstigende Rolle die USA bei der Entstehung des IS gespielt haben.


Was unsere sogenannten Werte im Rest der Welt bringen, davon berichtet Jürgen Todenhöfer. Er schreibt von seinen Reisen in die aktuellen Kriegsgebiete u.a. in Syrien und im Jemen. Das ist manchmal schwer zu ertragen, wenn er die gebrochenen Lebenswege der Überlebenden dieser Kriege erzählt, auch drastische Schilderungen der (vom Westen und Russland) ausgebombten Städte in Syrien und den Todesopfern tragen nicht gerade zum Verständnis für westliche Interventionen bei.




Als Hörbuch wird dieses Buch von Frank Arnold gelesen, er schafft es genau den richtigen Ton zu treffen, nicht zu dramatisch, nicht zu unbeteiligt.


Jürgen Todenhöfer hat ein wichtiges Buch geschaffen, das jeder global politisch Interessierte Mensch lesen sollte. Ich möchte anmerken, dass man bei einigen Teilen dieses Buches auf Todenhöfers Redlichkeit (an der ich bis jetzt nie gezweifelt habe) vertrauen muss, da hier das Factchecking schwierig wird. Trotzdem kann dieses Buch ein Anfangspunkt für eigene Gedanken zur globalen Geopolitik und der Natur unserer militärischen Einsätze sein.


Abschließend ein, sinngemäß wiedrgegebenes, Zitat aus dem Buch mit dem ich voll konform gehe:

'Wenn es bei militärischen Einsätzen um Interessen geht und nicht um Werte, dann ist es doch kein Problem das so zu formulieren. Wenn diese Interessen berechtigt sind, und nicht die Interessen anderer tangieren, warum sie verheimlichen?'

Veröffentlicht am 06.03.2019

Man bleibt etwas ratlos zurück

Das Volk der Bäume
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Dieses Hörbuch hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Zwei Themen wurden hier sehr interessant vereint: Forschung und ihre Folgen sowie Kindesmissbrauch.



Die erfundene Lebensgeschichte des ...

Dieses Hörbuch hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Zwei Themen wurden hier sehr interessant vereint: Forschung und ihre Folgen sowie Kindesmissbrauch.



Die erfundene Lebensgeschichte des Nobelpreisträgers Norton Perina wird hier spannend und bildreich beschrieben. Im Stile einer Biografie führt die Geschichte durch sein ganzes Leben, von Kindesbeinen an bis zu seiner Inhaftierung wegen Kindesmissbrauchs im hohen Alter.



Nicht ganz verstehen konnte ich die Entscheidung der Autorin, Perina so komplett unsympathisch anzulegen. Forscher, Nobelpreisträger, Denker, all diese Verdienste hin oder her, ich konnte an diesem Charakter nicht das kleinste Bisschen Positives abgewinnen. Sein Assistent, Ronald Kubodera, der sich im Prolog, Epilog und zwischendurch in fußnotenartigen Einschüben zu Wort meldet, macht die Sache durch seine Perina anhimmelnde Art auch nicht besser.



Wunderbar hingegen fand ich Yanagiharas Art, schwelgerisch die Forschungsreise Perinas zu einem noch unentdeckten Naturvolk beschreiben. Ihre Art jede Farbe, jede Textur, jeden Geruch poetisch zu beschreiben ist wirklich ein Ohrenschmeichler beim Hörbuch hören. Jedoch wird dies in dem Moment zunichte gemacht, in dem wieder Perinas narzisstische Art und seine Geringschätzung anderen gegenüber durchbricht. So sind die Stellen, in denen er sich über seine Wissenschaftler- Kollegin Esme ergeht stellenweise schwer zu ertragen.


Auf dieser Insel wird Perina eine bedeutende Entdeckung machen: scheinbar unsterbliche Menschen, deren körperliche Jugend jedoch mit enormen geistigen Verfall einhergeht. Seine Entdeckung findet großes Echo in der Wissenschaft, jedoch bedeutet dies den Niedergang für dieses Volk und Perina fühlt sich schuldig.


So ausführlich dieser Teil gestaltet ist, so vage bleibt der Verlauf der Erzählung um Perinas Schandtaten gegenüber seinen Adoptivkindern. Auch nach Lektüre dieser Geschichte könnte ich dazu, ob es passierte oder nicht, keinen qualifizierten Kommentar abgeben. Natürlich hat man hier nur die 'Täersicht' und dies merkt man dem Roman an. Ein Narzisst berichtet über seine Großtaten und schweigt über Fehlschläge oder delegiert die Schuld. Deswegen hängt man nach der Lektüre auch gedanklich etwas in der Luft.


Die Sprecher machen beide einen großartigen Job und wurden perfekt ausgewählt, beide Stimmen passen perfekt zu meinem inneren Bild der Charaktere.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Toll besetztes Hörbuch!

Die Blutlinie - Teil 1/4
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Schicken wir die Meckerei gleich vorn weg: das Foto von Kati Karrenbauer passt nicht ganz zum Original aus dem Buch, aber okay, Smoky Barett wurde ja nunmal von Cody McFayden äußerlich ziemlich verunstaltet. ...

Schicken wir die Meckerei gleich vorn weg: das Foto von Kati Karrenbauer passt nicht ganz zum Original aus dem Buch, aber okay, Smoky Barett wurde ja nunmal von Cody McFayden äußerlich ziemlich verunstaltet. Aber das, und die m.M. recht kurze Spielzeit von etwas über einer Stunde (ist ja nur der 1. von 4 Teilen), sind die einzigen Mankos an diesem Hörspiel.

Kati Karrenbauer spricht ihre Rolle als Smoky unglaublich toll. Natürlich erkennt man ihre Stimme sofort, aber sie packt unglaublich viel Gefühl rein, so dass man ihr wirklich gern zuhört. Auch die anderen Sprecher machen einen tollen Job.

In diesem Tel erfährt man erst einmal viel von Smokys Vorgeschichte, gleichzeitig geschieht aber ein neues Verbreachen, eines das mit Smoky ganz direkt zu tun hat, ob sie will oder nicht, sie muss sich dem stellen...

Das war wirklich spannender Auftakt mit einem angenehm inszenierten Hörspiel, lediglich die kurze Spielzeit trübt mir hier ein wenig die Freude, ansonsten ist dies ein Muss- Kauf für Cody McFayden- Fans und auch alle anderen Thrillerfreunde sollten mal reinhören.

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Veröffentlicht am 15.10.2018

Man muss wissen, was man bekommt!

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Bevor wir die Rezension beginnen, erst ein kurzer Test. Investiert die Zeit, sie schützt euch vor einem Fehlkauf:

Magst du Geschichten die i noblen Herrenhäusern spielen mit Lords und Ladies und der ...

Bevor wir die Rezension beginnen, erst ein kurzer Test. Investiert die Zeit, sie schützt euch vor einem Fehlkauf:

Magst du Geschichten die i noblen Herrenhäusern spielen mit Lords und Ladies und der Dienerschaft?

Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

Wenn eine Krimigeschichte sich eher um die Personen als um den Fall dreht, kannst du damit leben?

Ja (2 Punkte)
Nein (0 Punkte)

Ist es in Ordnung für dich, wenn sich die Charaktere an die Konventionen und Sitten ihrer Zeit halten, auch wenn diese im Jahre 2018 albern, umständlich oder sogar diskriminierend erscheinen?

Ja (2 Punkte)
Nein (0 Punkte)

Lässt du Charakteren anstrengendes, kapriziöses Verhalten durchgehen, weil ihre adlige Herkunft diese rechtfertigt?

Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

Wer mindestens 4 Punkte erreicht hat: Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt es versuchen. Der Rest: kauft es euch nicht, ihr wärt nur genervt von einem Krimi der mehr Familiengeschichte als echter Krimi ist.

Es dreht sich zwar anfangs in Jessica Fellowes Roman um eine Körperverletzung mit Todesfolge an einer ehemaligen Militärkrankenschwester, doch entpuppt sich das ganze schnell als Aufhänger und Sideplot für eine oppulente Familiengeschichte a la Downton Abbey mit jeder Menge Dramatik, Anstand und Sitten,Tränen, Skandälchen und Skandalen und natürlich Lords, Ladies und einer Heerschar an Bediensteten in einem vornehmen Haus.

Wer Downton Abbey liebt, kann hier nicht Nein sagen. Wer einfach einen Krimi aus den Wilden Zwanzigern möchte, der greift besser zu Babylon Berlin.