Cover-Bild Flucht über den Brenner
Band 3 der Reihe "Fontanaros und Breitwiesers Fälle"
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: edition tingeltangel
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 444
  • Ersterscheinung: 02.10.2018
  • ISBN: 9783944936406
Marta Donato

Flucht über den Brenner

Italien und Bayern Krimi - Buchtipp für den Urlaub am Gardasee
2015, im Jahr der Flüchtlingskrise:
Eine schöne blonde Frau. Blut auf hellem Marmor.
Vier geraubte Meisterwerke des Barock.
Auf den Straßen Araber und Afrikaner.
An den Grenzen Kontrollen.

Der Ganove Gianni Canali hat Pech. Als er sich darauf einlässt, bei einem Kunstraub in Verona den Transporter zu fahren, stolpern er und seine Komplizen im Museum über eine Leiche. Auf der Flucht nach Bayern gerät Gianni in eine Grenzkontrolle. Dabei ist seine Ladung gleich doppelt gefährlich für ihn.

Die Kommissare Fontanaro aus Verona und Breitwieser aus Traunstein nehmen eiskalte Kunsthändler, skrupellose Schlepper, obskure Oligarchen und einen dubiosen Anwalt ins Visier. Ihre Ermittlungen dies- und jenseits des Brenners scheinen schon zu scheitern. Da geschieht ein zweiter Mord.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Spannend und vielschichtig

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„...Mit der deutschen Justiz hatte er keine Erfahrung. Bisher hatte ihm nur das Essen nicht geschmeckt. Er war sich sicher, dass es weitere Aspekte gab, die ihm wenig gefallen wurden...“

Wir schreiben ...

„...Mit der deutschen Justiz hatte er keine Erfahrung. Bisher hatte ihm nur das Essen nicht geschmeckt. Er war sich sicher, dass es weitere Aspekte gab, die ihm wenig gefallen wurden...“

Wir schreiben das 2015. Die Flüchtlingskrise strebt ihrem Höhepunkt zu. Währenddessen wartet in Verona die Kuratorin Renata Manicini auf den Museumsdirektor, ihren Geliebten. Sie wird ihn nicht mehr wiedersehen. Als am gleichen Abend Kunsträuber unter Leitung von Vittorio Todisko ins Museum eindringen, finden sie die tote Frau. Der Fall landet bei Commisssario Antonio Fontanaro.
Das Fluchtauto fährt Gianni Canali. Er isteher ein kleines licht und nur Befehlsempfänger. Sein Weg führt ihn über den Brenner nach Deutschland. Unterwegs lässt er syrische Flüchtlinge einsteigen. Er gerät in eine Grenzkontrolle und wird von Kommissar Georg Breitwieser als möglicher Schlepper verhaftet.
Die Autorin hat einen spannenden und vielschichtigen Krimi geschrieben. Es ist nicht der erste Fall für Antonio und Georg. Obwohl ich das mein erster Fall der beiden ist, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen flotten und fesselnden Handlungsverlauf. Anfangs wechselt die Geschichte zwischen Verona und Deutschland. Schnell allerdings stellt Georg fest, dass er ohne Kontakte nach Verona nicht weiterkommt.
Gekonnt wird die Flüchtlingskrise ins Geschehen einbezogen. Antonios Eltern engagieren sich in der Versorgung der Ankommenden mit Nahrung. Georgs Mutter will ihren Sohn überreden, die Flüchtlinge als Arbeitskräfte auf einem Bauernhof von Anna,einer Bekannten, unterzubringen. Das klingt bei ihr so:

„...“...Ich bin sicher, dass es da welche gibt, die gern mithelfen, damit sie nicht den ganzen Tag sinnlos herumsitzen und grübeln. Was glaubst du, was Die den ganzen Tag denken, wenn sie nichts zu tun haben?...“


Für die Kommissare ist die entscheidende Frage, ob es zwischen dem Mord und dem Einbruch im Museum einen Zusammenhang gibt. Auch das Problem, wie die Diebe trotz Sicherheitsanlage in das Haus gelangt sind, ist zu klären. Ganz nebenbei gilt es die Bilder zu finden, bevor sie im Ausland verschwunden sind.
Das Eingangszitat stammt von Gianni. Dazu sollte man wissen, dass man ihm im Gefängnis als erstes Spaghetti mit Tomatensoße vorgesetzt hat– natürlich Massenproduktion. Das dies auch noch als Hauptgericht gedacht war, war ein Schock für ihn.
Georg kann sich sein Vorgehen in Ruhe überlegen, während sich in Verona die Ereignisse überschlagen. Für den Diebstahl gibt es mehrere Verdächtige. Gleichzeitig sucht nicht nur die Polizei die Bilder.
Mir gefällt Antonios pragmatische Art. Das hilft ihn, die Anforderungen und Meinungen zu kanalisieren.

„...Was halfen ihm prophylaktische Sorgen? Mörder konnten erst gefasst werden, wen sie zugeschlagen hatten. Alles andere war für ihn unsinniger Aktionismus...“

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie macht Lust auf weitere Krimis der Autorin. Das liegt auch an der geschickten Kombination von fesselnder Handlung und politischen Aspekten.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Ein Fall wie eine Zwiebel

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Im November 2015 hat Marta Donato ihren Krimi angesiedelt und ruft damit wieder einen Teil der damaligen Ereignisse wach, die Europa fest im Griff hatten. Im dritten Band der Reihe um Antonio Fontanaro, ...

Im November 2015 hat Marta Donato ihren Krimi angesiedelt und ruft damit wieder einen Teil der damaligen Ereignisse wach, die Europa fest im Griff hatten. Im dritten Band der Reihe um Antonio Fontanaro, Commissario in Verona, und Georg Breitwieser, Kommissar in Traunstein, werden die beiden in gleich mehrere mysteriöse Vorgänge verstrickt.

Und als hätte die Polizei nicht schon genug mit Raub, Mord und anderem zu tun, ist es auch noch ihre Aufgabe, die zahlreichen geschleusten Flüchtlinge zu entdecken und registrieren zu lassen. Besonders Georg hat darunter zu leiden und ahnt nicht, welche wertvolle Fracht er da eigentlich “aufgegriffen” hat, als er einige Syrer in einem italienischen Transporter entdeckt.

Durch diesen Zufall arbeiten Breitwieser und Fontanaro zeitgleich viele Kilometer voneinander am selben Fall und erst nach und nach werden dem Bayern die Zusammenhänge klar. Währenddessen schlägt Antonio sich mit hochnäsigen Veronesern und überaus reichen, skrupellosen zugereisten Russen herum. Und dann taucht noch eine seltsame Gestalt in Verona auf, die ganz zufällig ebenso mit seinem Fall zu tun hat.

Augenzwinkernd und geografisch wie kulinarisch sattelfest leitet die Autorin die Aufmerksamkeit des Lesers zwischen den Ländern hin und her, von der Questura zur Polizeistation, vom Ristorante zum Delikatessladen. Sie lässte den Leser spekulieren, präsentiert zwischen den Zeilen ein paar Möglichkeiten, was Täter und Motiv betrifft.

Dieser Fall ist für die beiden Ermittler ebenso wie für den Leser einer Zwiebel ähnlich: man kann sich nur ganz langsam, Schicht für Schicht an die Lösung herantasten und kneift zwischendurch auch schon mal stark die Augen zusammen - nicht vor Tränen, aber aus gesundem Unglaube und Misstrauen, wenn ein Ganove sich mal wieder herauswinden will. Und von denen wimmelt es nur so in Verona.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Flucht über den Brenner

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Dies ist der 3. Fall mit dem deutsch/itaienischen Ermittlerduo Breitwieser und Fontanaro. Als Kunsträuber in einem Veroneser Museum wertvoller Bilder mitnehmen wollen, liegt am Boden die Leiche der Kuratorin ...

Dies ist der 3. Fall mit dem deutsch/itaienischen Ermittlerduo Breitwieser und Fontanaro. Als Kunsträuber in einem Veroneser Museum wertvoller Bilder mitnehmen wollen, liegt am Boden die Leiche der Kuratorin in einer Blutlache. Voller Angst laden sie die Bilder in den dafür vorgesehenen Transporter, den der Keinkriminelle Gianni zu einem vereinbarten Treffpunkt fahren soll. Zur Tarnung nehmen sie 5 syrische Flüchtlinge auf, damit bei einer Kontrolle die Polizei die Gemälde nicht gefunden werden sollen. Und prompt wird der Transporter von der Polizei gestoppt und die Flüchtlinge werden verhört. Auch Gianni wird festgehalten. Georg Breitwieser, der dafür zuständige bayerische Polizeibeamte, setzt sich mit seinem italienischen Kollegen Antonio in Verbindung. Hierdurch erfährt Georg auch von dem Kunstraub. Nun beginnen die Kollegen zu ermitteln. Kurz darauf gibt es in Verona einen zweiten Toten, der Chef des Museums wird tot aufgefunden. Es wird in ein Wespennest aus russischer Mafia,, Schlepper, Prostitution und Btrag gestochen. Ebenso tritt noch ein dubioser Anwalt auf und was hat der Elektriker, der die Alarmanlagen des Museums wartet, damit zu tun. Auch die russische Haushälterin des Museumsdirektors verhält sich komisch. Hier wird in 52 Kapiteln über diese kriminellen Machenschaften berichtet und der Leser wird oftmals auf die falsche Fährte gelockt. Lediglich zu Mitte hin wird der Krimi etwas lnagatmig. Doch dann geht es mit der gewohnten Spannung weiter. Jedes Kapitel ist mit einer Zeichnung am Anfang versehen und mit der Uhrzeit bzw, dem Datum. Auch das Cover paßt wunderbar zum Thema. Alles in allem ein gut geschriebenes Buch, das uns in das winterliche Verona führt.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Flüchtige Kunst

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In Verona gibt es einen Kunstraub; in Bayern werden Flüchtlingsschlepper aus dem Verkehr gezogen. Wie dies zusammenhängt, ergründen die Kommissare Fontanaro und Breitwieser in ihrem dritten grenzüberschreitenden ...

In Verona gibt es einen Kunstraub; in Bayern werden Flüchtlingsschlepper aus dem Verkehr gezogen. Wie dies zusammenhängt, ergründen die Kommissare Fontanaro und Breitwieser in ihrem dritten grenzüberschreitenden Fall.
Mit der Flüchtlingskrise hat die Autorin ein aktuelles Thema in den bayrisch-italienischen Krimi eingebunden, zu dem man in beiden Ländern unterschiedliche Meinungen hat. Trotz aller Dramatik führt dies aber durchaus zu witzigen Szenen. „Deine Schwiegermutter kocht in einer Turnhalle Tomatensauce in einem Zehnlitertopf und Spaghetti bis zum Abwinken.“
Neben den bekannten Ermittlern werden neue Figuren eingeführt, die noch Entwicklungspotenzial für Folgebände bieten. Ansonsten gibt es die fallspezifischen Verdächtigen unter den offensichtlich Kriminellen und den Reichen und Schönen. Schade fand ich, dass die Kommissare diesmal wenig interagierten, eher nebeneinanderher ihre Pläne verfolgten. Und so kam der freundschaftliche neben dem kulinarischen Teil (früher gingen sie zur Erholung essen oder zumindest einen Kaffee trinken) in meinen Augen zu kurz, was zulasten des Charmes der Reihe ging.