Klappentext und Inhalt gehen weit auseinander
Die MauerDie Mauer wird angepriesen als ein Roman der die Leitfragen der heutigen Zeit bespricht. Brexit, Migration und Klimawandel. Doch der Inhalt des Romans geht nicht wirklich auf diese Thematiken ein und wenn ...
Die Mauer wird angepriesen als ein Roman der die Leitfragen der heutigen Zeit bespricht. Brexit, Migration und Klimawandel. Doch der Inhalt des Romans geht nicht wirklich auf diese Thematiken ein und wenn dies nicht erwähnt werden würde, hätte ich es auch nicht wirklich als Beschreibung für "Die Mauer" gewählt.
Um Großbritannien ist eine riesige Mauer gezogen worden.Die Strände sind nicht mehr existent und alles was man sieht ist Mauer, Meer, Großbritannien. Jeder Bürger ist ab einem gewissen Alter dazu verpflichtet 2 Jahre lang Dienst auf der Mauer zu absolvieren. So auch der junge Protagonistin Kavanagh genannt "Yeti". Er erzählt uns davon, wie es ist seinen Dienst auf der Mauer anzutreten, immer wachsam zu sein und niemals "die Anderen" auf die Mauer zu lassen, geschweige denn ins Land hinein. Wer seinen Dienst nicht vernünftig macht, wird aufs Meer verstoßen. Unser Protagonist träumt von einem Leben als privilegierter Bürger. Nicht wie seine Eltern ein Leben in Armut und ohne Hilfskräfte. Er will es besser haben nach seinem Dienst. Doch kann er es schaffen, in einem Land, dessen soziale Unterschiede so gravierend sind? Es kaum Essen gibt?
Mein Fazit:
Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut. Klett-Cora hat mich bisher in seiner Auswahl guter Geschichten noch nicht enttäuscht. Da ja jedem mal ein Fehltritt erlaubt ist... dies ist die Fehlentscheidung! Die genannten Themen, die ich oben bereits nannte, sind wirklich nicht existent in diesem Buch. Es bleibt thematisch eher oberflächlich. Kavanagh spricht die ganze Zeit von dem sogenannten Wandel, weshalb die Mauer gebaut wurde. Wie es so ganz genau dazu kam, kann man sich nur denken. Wer die "Anderen" sind und wo sie genau herkommen wird ebenfalls nicht näher beleuchtet. Dies fand ich weniger berauschend, da es wirklich keinerlei Spannung gibt. So dass ich teilweise mit meinen Gedanken ganz woanders war. Auch die Charaktere bleiben Alles in Allem sehr blass.
Das einzige weshalb ich sagen würde, der Autor ist gar nicht so schlecht, ist die Idee (aber sehr ausbaufähig) und der poetische Schreibstil. Aber ansonsten... dieses Buch wird mir nicht im Gedächtnis bleiben. Schade. Hätte kritischer sein dürfen bezüglich Klimawandel, Armut, Migration, Brexit etc.