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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Ein Buch mit Tiefgang

Das Versprechen, dich zu finden
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Der Grund für den Beginn des Briefwechsels zwischen Tina und Anders liegt in einer Erinnerung. Einer Erinnerung an den Torfmann, der in einem dänischen Museum in Silkeborg ausgestellt ist. Tina erinnert ...

Der Grund für den Beginn des Briefwechsels zwischen Tina und Anders liegt in einer Erinnerung. Einer Erinnerung an den Torfmann, der in einem dänischen Museum in Silkeborg ausgestellt ist. Tina erinnert sich an ihn, weil sie vor vielen Jahren von ihm las und eigentlich gemeinsam mit ihrer Freundin nach Dänemark fahren wollte. Die Freundin starb und sie schreibt an das Museum. Ihr wird nicht von dem Professor damaliger Zeit geantwortet sondern von einem wesentlich jüngeren Mann. Es ergibt sich eine Brieffreundschaft, die für beide Seiten bereichernd ist.
Das Buch hat mich fasziniert, weil in dem Briefwechsel viele Weisheiten geschrieben werden. Ein Beispiel dafür ist: „Nichts ist so in Stein gemeißelt, dass man es nicht ändern könnte.“ Das erleben sowohl Tina als auch Anders. Sie öffnen sich ihrem Gegenüber und beim Schreiben erkennen sie, was in ihrem Leben nicht so war, wie sie es sich vorstellten. Dass ein handgestrickter Teekannenwärmer mit dazu beträgt, das Selbstbewusstsein einer Frau zu stärken, hätte ich nie gedacht. In diesem Buch wird es sehr gut beschrieben. Aber auch die Frage, ob Schwangerschaft und Geburt tatsächlich immer so ganz normal sind, wird beantwortet.
Für mich ist der Briefwechsel ein Highlight im Lesejahr 2018. Viele Sätze habe ich unterstrichen und werde sie mir noch häufig vor Augen führen. Ich werde versuchen, dass ich jetzt, wo ich noch lebe, alle Himbeeren pflücke und nicht die Dinge hinausschiebe. Irgendwann ist es zu spät und diesen Zeitpunkt kennt niemand.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Ein sehr wertvolles Buch

Hiobs Brüder
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In dem Buch wird einiges über die Geschichte Englands ab dem Jahr 1147 berichtet. Dass Frau Gablé stets bestens recherchiert und dabei auf Fakten achtet, ist jedem bekannt, der ihre Bücher liest. Dieses ...

In dem Buch wird einiges über die Geschichte Englands ab dem Jahr 1147 berichtet. Dass Frau Gablé stets bestens recherchiert und dabei auf Fakten achtet, ist jedem bekannt, der ihre Bücher liest. Dieses Buch war das erste, welches ich von ihr las und ich war und bin noch immer beeindruckt.
Auf welche Weise Behinderte zur damaligen Zeit auf eine Insel verbannt und ihrem Schicksal überlassen wurden, das war mir nie klar. Ihre Gebrechen galten häufig als Strafe Gottes und es gab wenig Ärzte, die sich mit ihnen näher befassten. Auch die Situation der Juden wird in dem Buch perfekt beschrieben.
Mich hat das Buch nachhaltig berührt und ich habe viel über die damalige Zeit gelernt. Eindeutige Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Spannend und sehr gut recherchiert

Römisches Fieber
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Rom ist eine Stadt, über die viel geschrieben wurde und ein bevorzugtes Ziel etlicher Reisenden ist. Dieses Buch beschreibt die Stadt so detailliert, dass ich mir beim Lesen die hier beschriebenen Plätze ...

Rom ist eine Stadt, über die viel geschrieben wurde und ein bevorzugtes Ziel etlicher Reisenden ist. Dieses Buch beschreibt die Stadt so detailliert, dass ich mir beim Lesen die hier beschriebenen Plätze sehr gut vorstellen konnte. Und nicht nur das. Bei historischen Romanen bemühe ich stets die Suchmaschinen. Der Grund dafür liegt einzig in der Tatsache, dass mich die Authenzität des Buches interessiert. Fragen wie: „Hat der Autor gut recherchiert?“ und „Beschreibt er die damalige Zeit realistisch?“ möchte ich nach Möglichkeit mit ja beantwortet haben.
Es spielt keine Rolle, welche Sachbücher oder Historiker ich während des Lesens bemühte. Ich war jedes Mal beeindruckt davon, dass der Autor bestens informiert war und diese Tatsachen sehr gut übermitteln konnte.
Okay, der Roman hat einige Längen, die nicht zwingend erforderlich sind. Das gehört aber zum Anspruch historischer Romane und ist keineswegs langweilig. Auch wenn ich das Buch als Vorabexemplar lesen durfte. Ich hätte mir auch ohne diesen Vorteil gekauft. Neben historischen Tatsachen bleibt die Spannung keineswegs auf der Strecke.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Klare Empfehlung von mir

Gott ist nicht schüchtern
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Die Nachrichten vom Krieg in Syrien gehören für viele schon fast zur Normalität. Was die Menschen dort erleiden müssen, interessiert nicht mehr viele. Warum ist das so? Weil er schon über Jahre andauert? ...

Die Nachrichten vom Krieg in Syrien gehören für viele schon fast zur Normalität. Was die Menschen dort erleiden müssen, interessiert nicht mehr viele. Warum ist das so? Weil er schon über Jahre andauert? Oder weil es uns ja so gut geht?
In dem Buch beschreibt die Autorin, wie es anfing, mit den Demos und einer zunächst kleinen Revolution. Wie Studenten verhaftet wurden, weil sie teilnahmen. Es war nicht anders als hier in Deutschland. Junge Menschen gingen auf die Straße um gegen die Regierung zu protestieren. Hier kein Thema und dort? Schüsse und ja, bald auch Krieg.
Mir hat das Buch gefallen, weil es zeigt, wie die Unruhen in Syrien begannen. Zornig war ich zwischendurch weil ich an die Proteste gegen Flüchtlinge dachte. Niemand von uns kann sich in die Situation der Menschen hineinversetzen. Und das Wort Wirtschaftsflüchtling darf in dem Zusammenhang niemals benutzt werden.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Mehr als "nur" ein Sachbuch

Queen Victoria
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Nahezu 10 Jahre verbrachte die Autorin mit Recherchen und musst währenddessen so einige Hürden überwinden. Das tadellose Bild der Königin Victoria sollte keinesfalls getrübt werden, so befand ihre Tochter ...

Nahezu 10 Jahre verbrachte die Autorin mit Recherchen und musst währenddessen so einige Hürden überwinden. Das tadellose Bild der Königin Victoria sollte keinesfalls getrübt werden, so befand ihre Tochter Beatrice und verbrannte etliche Tagebücher. Auch die Aufzeichnungen des Leibarztes der Königin sollten laut dem Königshaus heutiger Zeit nicht verwendet werden. Ob sie es dennoch tat und wer ihr bei den Recherchen half, das ist spannend.

Dass Kaiser Wilhelm II. eng mit dem englischen Königshaus verbunden war und welche schädliche Gemeinsamkeit er mit Hitler hatte, erfährt der Leser in dem Buch über Queen Victoria. Und nicht nur das. Minutiös ist hier ihr Leben niedergeschrieben und sowohl ihre guten als auch die weniger guten Seiten kommen zum Ausdruck. Sei es, ihre Klagen über die Bürden ihrer neun Schwangerschaften, der frühe Tod ihres Ehemannes oder das Ableben ihrer Kinder. Oder der Zwist mit den Abgeordneten des Parlaments, den Schwierigkeiten in Indien und anderen Kolonien, kein Fakt bleibt außen vor.

Das Buch ist ein Kleinod für jeden, der sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert. Nicht nur die englische Historie sondern jene der Welt wird hier beschrieben. War doch England damals auch schon ein wichtiges Land und hatte Einfluss auf sämtliche Orte der Welt. Dabei muss niemand fürchten, dass er nur trockene Fakten lesen muss. Die Autorin hat diese mit einer bildhaften Sprache so gut verpackt, dass es ein wahrer Genuss ist, ihr bei ihren Ausführungen zu folgen.