Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2018

Ermittlerteam unter großem Druck

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
0

Als ein totes Mädchen in einem Käfig aufgefunden wird, erhält FBI Special Agent Sayer Altair die Leitung über die Ermittlungen zugeteilt. Das Mädchen ist die vermisste Tochter eines Senators, der sich ...

Als ein totes Mädchen in einem Käfig aufgefunden wird, erhält FBI Special Agent Sayer Altair die Leitung über die Ermittlungen zugeteilt. Das Mädchen ist die vermisste Tochter eines Senators, der sich wenig kooperativ in der Zusammenarbeit mit dem FBI zeigt. Es gibt Tote und Verletzte bei den Ermittlern, ein weiteres Mädchen wird vermisst – der Druck auf das Ermittlerteam ist enorm. Die Agenten müssen schnell den Verdächtigen finden, doch der ist ihnen immer mindestens einen Schritt voraus…

Dramatisch ist gleich der Einstieg in das Buch, und diese Grundspannung wird über das ganze Buch hinweg gehalten. Wobei gerade in der ersten Hälfte des Buches die Personen seltsam hölzern erscheinen, die Situationen sehr klischeehaft geraten sind. Ich war richtig enttäuscht, wie unprofessionell mir die Mitarbeiter des FBI vorkommen, gefangen in ihren Träumen über die eigene erfolgreiche Karriere, während das Schicksal der Mädchen kurzzeitig nebensächlich erscheint. Erst in der letzten Hälfte des Buches hat mich die Geschichte wirklich gepackt, da gerät der Fall so in den Fokus, dass ich wirklich wissen wollte, wie eine Lösung aussehen kann. Wobei die Suche nach dem Täter recht spannend wird, da eine muntere Riege von Verdächtigen durchgearbeitet wird.

Dieses Buch ist der erste Fall für FBI Agentin Sayer Altair. Sehr gut kann ich mir weitere Fälle mit ihr vorstellen, wobei ich mir den Fokus eindeutig weniger im Team, sondern mehr auf den Fall wünsche.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Hirngrippe

Solange wir uns haben
0

Jessicas Leben wird mehr und mehr von Panikattacken beeinträchtigt, so dass sie nicht mehr arbeiten oder Auto fahren kann. Während ihre Teenie-Tochter Miriam dafür kein Verständnis aufbringt und überlegt, ...

Jessicas Leben wird mehr und mehr von Panikattacken beeinträchtigt, so dass sie nicht mehr arbeiten oder Auto fahren kann. Während ihre Teenie-Tochter Miriam dafür kein Verständnis aufbringt und überlegt, zum Vater nach Brasilien zu ziehen, erhält Jessica unerwartet Hilfe von ihrer Nachbarin Hildegard. Doch reicht das, damit die alleinerziehende Mutter ihr Leben wieder in den Griff kriegt?

Jessica tut sich selbst manchmal schwer, ihre Panikattacken ernst zu nehmen, und hofft dass sie schnell wieder verschwinden. Doch das geschieht natürlich nicht einfach so, sie muss sich ihren Ängsten stellen. Das gelingt ihr mal mehr, mal weniger gut, wie das nun so ist im Leben. Wie gut, dass die Nachbarin ihr so unkompliziert unter die Arme greifen kann! Schon allein wenn diese die Panikattacken als „Hirngrippe“ benennt, kann Jessica gleich anders damit umgehen. Und der Leser auch.

Der lockere Schreibstil lässt manches Schwere in dieser Geschichte leichter ertragen, das tut der Protagonistin wie auch der Leserin gut. Und immer wieder stellt sich die Frage: Wer ist hier verrückt? Das macht nachdenklich und bringt viele heitere Momente zum Weiterdenken. Andererseits klingt die Story hinter der Geschichte nicht immer glaubhaft, das schmälert das Leseerlebnis doch etwas. „Überleben ist ein guter Anfang“ hat mich in dieser Hinsicht viel mehr überzeugen können.

So ist der Autorin um dieses ernste Thema ein humorvoller Roman gelungen, der sicherlich auch zum Nachdenken anregt. Deshalb spreche ich auch sehr gerne eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Lohnenswertes Sachbuch

Ein Keim kommt selten allein
0

Keime umgeben uns immerzu, und sie treten in großer Zahl auf. Manche davon sollten wir tunlichst meiden, andere wiederum brauchen wir für unser Wohlbefinden. Der Mikrobiologe Professor Dr. Markus Egert ...

Keime umgeben uns immerzu, und sie treten in großer Zahl auf. Manche davon sollten wir tunlichst meiden, andere wiederum brauchen wir für unser Wohlbefinden. Der Mikrobiologe Professor Dr. Markus Egert von der Hochschule Furtwangen erklärt, wie wir im Haushalt mit den Mikroben umgehen sollten, die uns tagtäglich umgeben.

Im Plauderton erzählt der Autor über sein Fachgebiet, greift Fragen auf, die jeden von uns betreffen. So liest sich das Buch auch sehr flott und ist dabei äußerst informativ. Dabei wird unter anderem klar, wie wichtig es ist, sich die Hände zu waschen. Aber auch, den Spülschwamm regelmäßig zu ersetzen… Fakten untermauern die vielen Informationen, die der Autor im Buch verarbeitet, comic-hafte Illustrationen lockern den Text auf angenehme Weise auf.

Ein lohnenswertes Sachbuch, das ich sehr gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Vergängliche Schönheit

In Schönheit sterben
0

Die Journalistin Giada Bianchi ist der Auflösung eines Mordes auf der Spur: Ein reicher Kunstsammler wurde in seiner Wohnung ermordet, seine neueste Errungenschaft ist spurlos verschwunden. Giada bittet ...

Die Journalistin Giada Bianchi ist der Auflösung eines Mordes auf der Spur: Ein reicher Kunstsammler wurde in seiner Wohnung ermordet, seine neueste Errungenschaft ist spurlos verschwunden. Giada bittet den Münchner Rechtsanwalt Robert Lichtenwald um Hilfe. Obwohl es gefährlich erscheint, sind beide mit Freude am Ermitteln. Bis sie tatsächlich in Lebensgefahr geraten…

Dies ist bereits der zweite Band der Reihe um dieses interkulturelle Ermittlerpaar. Wer den ersten Band kennt, wird einige Bekannte wieder treffen, auch gibt es eine Weiterentwicklung der Beziehungen untereinander. Doch der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, das Buch kann gut für sich allein gelesen werden.

Die Geschichte ist als Regionalkrimi konzipiert, und man merkt dem Autor die Liebe zur Maremma an, die als Kulisse für dieses Buch dient. Diesmal bewegen sich die Ermittlungen in der antiken Kunstszene, so dass sowohl die Schönheit vergangener Kulturen wie auch die Schönheit der Lebenden in den Mittelpunkt geraten.

Das Buch besticht mit einem spannenden Plot und einem ausgeprägten regionalen Flair wie auch durch liebevoll gestaltete Figuren. Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Geschichten aus dem Knast

Gangsterblues
0

Joe Bausch erzählt Geschichten aus dem Knast, über die Gefangenen, die sich ihm als Arzt anvertraut haben. Die Geschichten sind so anonymisiert, dass der Leser die dazugehörigen Gefangenen nicht herausfinden ...

Joe Bausch erzählt Geschichten aus dem Knast, über die Gefangenen, die sich ihm als Arzt anvertraut haben. Die Geschichten sind so anonymisiert, dass der Leser die dazugehörigen Gefangenen nicht herausfinden kann. Dennoch gelingt es dem Autor, ehrlich und offen über die verschiedenen Personen zu erzählen, die ihm in dieser Zeit begegnet sind: Mörder, Dealer, Betrüger, Vergewaltiger, die allesamt zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. Es sind die verschiedensten Charaktere, deren Geschichte Eingang in dieses Buch erhalten.

Es gelingt dem Autor sehr eindrücklich, die Geschichten zu erzählen, die hinter den Schicksalen der Gefangenen stehen. Die zwölf Erzählungen geraten eher kurz, prägnant sind sie aber trotzdem, mal leicht, mal eher schwer, so wie auch die dahinterstehenden Charaktere äußerst unterschiedlich sind. Ich hatte Reality Crimes erwartet, teilweise habe ich die in diesem Buch auch bekommen, wobei manche Geschichten sehr abrupt zu Ende kommen. Dies ist sicherlich der Authentizität der Fälle geschuldet, hat mir aber ein Gefühl der Unvollständigkeit hinterlassen.

Es ist ein interessanter Einblick in Schicksale aus einer Welt, die mir sonst eher unbekannt bleibt. Vermutlich wird dieses Buch nicht jeden ansprechen. Joe Bausch ist es dennoch gelungen, Geschichten hinter den „harten Jungs“ aufzuzeigen.