Ein unerwartetes Highlight
Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne von Marieke Nijkamp
erschienen bei Fischer FJB
Zum Inhalt
Corey und Kyra waren beste Freundinnen, unzertrennlich in ihrer schneebedeckten Heimatstadt Lost Creek. ...
Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne von Marieke Nijkamp
erschienen bei Fischer FJB
Zum Inhalt
Corey und Kyra waren beste Freundinnen, unzertrennlich in ihrer schneebedeckten Heimatstadt Lost Creek. Als Corey wegzieht, nimmt sie Kyra das Versprechen ab, stark zu bleiben während des langen, dunklen Winters und auf ihren Besuch in den Weihnachtsferien zu warten.
Kurz bevor Corey nach Hause kommen soll, erhält sie die Nachricht, dass Kyra tot ist. Corey ist am Boden zerstört – und verwirrt. Alle in der Stadt sprechen nur im Flüsterton über die verlorene Tochter, sagen, dass ihr Tod vorherbestimmt gewesen sei. Und sie behandeln Corey wie eine Fremde.
Corey weiß, dass etwas nicht stimmt. Mit jeder Stunde wächst ihr Verdacht. Lost hat Geheimnisse – aber die Wahrheit darüber herauszufinden, was mit ihrer besten Freundin passiert ist, könnte sich als ebenso schwierig erweisen, wie den Himmel in einem Alaska-Winter zu erhellen.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Den ersten Roman der Autorin habe ich vor gut einem Jahr gelesen und fand ihn gar nicht mal schlecht. Er behandelte zwar ein gänzlich anderes Thema, aber ich war sehr neugierig auf den Nachfolger. Diese Story wird in der ersten Person erzählt, was mir sehr gut gefiel. Ich machte mich also zusammen mit Corey auf die Suche nach der Wahrheit um Kyras Tod. Die Handlung spielt sich an nur knapp sechs Tagen ab, was mir gut gefiel. Ebenso das Cover. Es sieht nicht nur wunderschön aus, sondern schlägt auch eine Verbindung zum Inhalt.
Zuerst einmal möchte ich die winterliche Stimmung und das doch eher verschlafene Nest Lost Creek erwähnen. Auch wenn wir jetzt noch nicht einmal ganz im Herbst angekommen sind, passt dieses Buch trotzdem schon richtig gut in diese Jahreszeit. Ich konnte mich auf das Winterliche einlassen und fand Alaska als Setting echt toll und ungewöhnlich. Das knappe Tageslicht passte da natürlich perfekt.
Lost Creek ist mit seinen knapp 250 Einwohnern wirklich klein – da kennt wohl wirklich jeder jeden und ein Geheimnis ist auch eher nicht zu bewahren… Womit ich nicht gerechnet hatte, war der Touch an Übernatürlichem, der immer wieder verbreitet wird. Überhaupt erschienen mir Lost Creek und seine Bewohner teilweise sehr merkwürdig – etwas stimmt hier ganz und gar nicht…
Corey ist eine ruhige Person, die sich aber für ihre Freundin Kyra ins Zeug legt, für sie kämpft. Natürlich hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht da war, als Kyra sie brauchte, aber das kann sie nun nicht mehr rückgängig machen.
Kyra lernen wir nur in der Vergangenheit kennen, in die uns die Autorin mittels kleiner Zeitsprünge immer wieder entführt. Dieser Aufbau gefiel mir gut, da ich wenigstens so für kurze Leseabschnitte in Kyras Welt eintauchen konnte. Bei ihr wurde vor einigen Jahren eine bipolare Störung festgestellt, was sie zum Außenseiter machte. Auch hier sieht man wieder einmal ganz deutlich, dass ein Mensch mit einem „Makel“ von der Masse nicht anerkannt wird. Ausgrenzung geht aber anscheinend immer… Das Mädchen hat nicht verschickte Briefe oder auch Notizen hinterlassen, die nach ihrem Tod Corey in die Hände fallen. Waren es Hilferufe, die leider niemand gehört hat oder was steckt dahinter?
Ich bin allein und mir selbst zu viel.
Seite 62
Marieke Nijkamp hat dieses Buch für mich zu einem Highlight werden lassen. Komischerweise waren es eher die kleinen Dinge, das, was zwischen den Zeilen stand, als die Story insgesamt. Die Auflösung war jetzt zwar nicht so rund, wie ich es gehofft hatte, aber die Geschichte konnte mich mit anderen Kleinigkeiten in ihren Bann ziehen. Ich mochte das Setting, ich mochte die Protagonistin, ich mochte das Übernatürliche, das ständig um einen herumwabert. Und ich mochte auch den Aufbau der Story, das Einstreuen von nicht abgeschickten Briefen, Notizen und die Rückblicke in die Vergangenheit. Die Seiten 118 bis 120 fand ich sehr bewegend und auch insgesamt hat mich die Darstellung von Kyras Krankheit sehr mitgenommen. In den Rückblicken merkt man ganz eindeutig die innere Zerrissenheit des Mädchens und ihren Kampf gegen die bipolare Störung. Es steckt eine Menge in dem Buch, was wahrscheinlich jeder für sich frei interpretieren kann. Und auch das Ende fand ich einerseits perfekt, andererseits ganz und gar nicht. Es ist ein ruhiges Buch, das keine Actionszenen beinhaltet, den Leser aber tief berühren kann. Ist natürlich alles Empfindungssache, doch ich kann euch diese Geschichte nur empfehlen und werde sie noch lange im Gedächtnis behalten.
Zum Autor
Marieke Nijkamp hat Philosophie und Geschichte studiert und spricht ein Dutzend Sprachen. Ihr erster Roman »54 Minuten« war ein Überraschungserfolg in den USA und über ein Jahr lang in den Top 10 der »New York Times«-Bestsellerliste. Die Autorin lebt in den Niederlanden.
WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
400 Seiten
übersetzt von Mo Zuber
ISBN 978-3-8414-4026-6
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/fischerfjb
https://www.fischerverlage.de/buch/nurinderdunkelheitleuchtendie_sterne/9783841440266
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!