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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2019

Sehr gelungen

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Meine Meinung

Ich beginne erst einmal kurz mit dem Cover des Buches. Die Farben treffen den Inhalt der Geschichte sehr gut und machen auch die richtige Stimmung, was man aber natürlich erst nach dem Lesen ...

Meine Meinung

Ich beginne erst einmal kurz mit dem Cover des Buches. Die Farben treffen den Inhalt der Geschichte sehr gut und machen auch die richtige Stimmung, was man aber natürlich erst nach dem Lesen sagen kann. Ansonsten muss ich leider sagen, dass ich mir das Buch aufgrund des Covers nicht gekauft beziehungsweise dem Buch keinen zweiten Blick gewidmet hätte. Das gesamte Bild wirkt auf mich eher wie das Cover eines Kinderbuches und auch die Art, mit der die Person gemalt ist, entspricht einfach nicht meinem Geschmack. Aber ich kann jedem nur auf den Weg legen, sich von dem Cover nicht „abschrecken“ zu lassen, denn einen genaueren Blick auf, oder besser in das Buch zu werfen lohnt sich auf jeden Fall.

Schon auf den ersten Seiten ist mir der Schreibstil der Autorin aufgefallen und ich war da, wie auch jetzt, hin und her gerissen, ob ich diesen mögen soll oder eben nicht. Der Schreibstil ist zwar im Grunde genommen wirklich flüssig und leicht zu lesen, aber trotzdem konnte er mich über das gesamte Buch hinweg nicht wirklich fesseln. Ich kann noch nicht einmal beschreiben warum, aber ich bin einfach nicht wirklich warm geworden und konnte mich während des Lesens nur schwer konzentrieren, habe mich schnell ablenken lassen, was aber nicht an dem Inhalt lag.

Die Story selbst war nämlich einfach nur grandios. Nachdem sich der Anfang leider etwas gezogen hat, ging die Geschichte richtig los und man befindet sich als Leser mitten in einer komplett neuen Welt, ohne jede Klischees oder auch ohne nur einmal den Gedanken zu haben „Das habe ich schon mal gelesen“. Es kommen viele Intrigen und Komplotte ins Spiel und man merkt wirklich, dass hinter diesem Buch ein gut durchdachter Plot steckt. Teilweise ist es zwar etwas voraussehbar, aber trotz dessen bleibt es durchgehend interessant. Das Ende ist für eine Reihe meiner Meinung nach zwar etwas zu sehr abgeschlossen, doch darüber kann man leicht hinwegsehen, da man trotz dessen wieder in die Welt abtauchen und den Charakteren erneut begegnen möchte.

Die Charaktere des Buches haben mich ebenfalls mehr als begeistert. Allesamt waren vielschichtig, nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere, die toll beschrieben waren und dem Buch einen ganz besonderen Touch verleihen. Ich habe alle Personen, die auf der „guten“ Seite stehen wirklich lieb gewonnen, aber auch über die „bösen“ Charaktere möchte ich unbedingt mehr erfahren und werde mir schon alleine deshalb den zweiten Band kaufen. Allerdings hätte man die Namen noch flüssiger und eleganter in die Story einflechten können, weil man gerade am Anfang doch das ein oder andere Mal von den vielen neuen Informationen und Namen überrannt wird. Teilweise hätte ich mir auch noch eine etwas detailliertere Beschreibung der Charaktere, vor Allem über deren Aussehen, gewünscht, aber vielleicht kommt dazu im zweiten Band noch mehr.

Fazit&Bewertung

Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen und es hat mir wirklich Spaß gemacht die Geschichte zu erleben, aber irgendetwas hat mir gefehlt oder mich gestört, wobei ich selbst nicht genau sagen kann, was. Ich hatte während des Lesens eigentlich nie den Drang, weiterzulesen und insgesamt hat mir einfach der Suchtfaktor gefehlt, den man eigentlich bei einem guten Buch erwartet. Trotzdem erwarte ich jetzt schon sehnsüchtig den zweiten Band und gebe diesem Buch gute und verdiente 4,6 Sterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2019

Absolut empfehlenswert

Vicious - Das Böse in uns
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Zuerst möchte ich kurz etwas zu dem Klappentext sagen. Der Klappentext klingt meiner Meinung nach zwar spannend und nach einem außergewöhnlichen Buch, wird aber der eigentlichen Geschichte nicht gerecht ...

Zuerst möchte ich kurz etwas zu dem Klappentext sagen. Der Klappentext klingt meiner Meinung nach zwar spannend und nach einem außergewöhnlichen Buch, wird aber der eigentlichen Geschichte nicht gerecht und trifft auch in keinster Weise die Kernhandlung des Buches. Auf mich wirkt der Klappentext eher wie der eines Jugend-Fantasy-Buches, weshalb ich vor dem Lesen bei der Beschreibung, dass dieses Buch ein Fantasy-Thriller sein soll, erst mal gestutzt habe. Die gesamte Story ist aber sehr viel brutaler und auch realistischer, als ich erwartet hätte, was mich jedoch nicht gestört hat, was man aber meiner Meinung nach im Klappentext etwas besser zum Ausdruck hätte bringen sollen.

Schon in den ersten Kapiteln beginnt das Buch spannend und es wird schnell klar, dass verschiedene Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten am Schluss zueinander führen werden. So werden während der Haupthandlung durch Kapitel in der Vergangenheit immer mehr Charaktere und Informationen eingeflochten, ohne dass man sich als Leser überrannt fühlt oder durch übermäßig viele Namen verwirrt wird. Während man am Anfang auch noch so gut wie gar nichts über die Protagonisten, deren Absichten und den verschiedenen Gründen für deren Handeln in der Gegenwart weiß, lichten sich die Geheimnisse im Laufe des Buches immer mehr, sodass man stets die Spannung erhalten bleibt und auch ein gewisser Suchtfaktor entsteht.

Trotz der gleich von Anfang an gehaltenen Spannung zieht sich das Buch in der ersten Hälfte etwas, denn diese besteht zum Großteil aus Rückblenden in die Vergangenheit und aus Erklärungen, damit man die Geschehnisse in der Gegenwart gut versteht. Erst ab der zweiten Hälfte beginnt die Haupthandlung richtig und die Spannung steigt dann auch merklich. Man hätte jedoch die Rückblenden teilweise kürzen können und dafür das Finale des Buches noch mit ein paar Seiten mehr ausschmücken können, da es am Schluss doch etwas abrupt und für eine Reihe ein fast zu geschlossenes Ende hat. Ein kleiner Cliffhanger als Anreiz zum Weiterlesen hätte auf jeden Fall nicht geschadet.

Eine Sache, die mir bei diesem Buch besonders aufgefallen ist und bei der ich nicht weiß, ob ich es mögen soll oder nicht, ist die, dass die beiden Protagonisten beide in ihrer Weise auf der „bösen“ Seite stehen und man so keinerlei Ahnung hat, wer gewinnen wird, geschweige dem, zu welcher Seite man eher halten soll. Das gibt einem aber doch etwas den Anstoß auch den Folgeband zu lesen, weil man so auch nicht schlussfolgern kann, wie die Geschichte am Ende ausgehen wird. Das zeigt aber auch deutlich, dass dieses Buch wirklich außergewöhnlich ist und es sich in keinster Weise um ein 0-8-15 Buch handelt.


Ich hatte wirklich Spaß daran das Buch zu lesen und es hatte definitiv seinen Suchtfaktor. Allerdings hat mir irgendwas gefehlt, weshalb ich auch nicht das dringende Bedürfnis habe, sofort weiter zu lesen. Eine Bindung konnte ich zu den Charakteren leider auch nicht wirklich aufbauen, was für mich bei einem Buch doch immer ein sehr wichtiger Punkt ist, was bei meiner Bewertung allerdings hier nicht zu sehr ins Gewicht gefallen ist. Insgesamt gibt es also von mir 4,7 Sterne für ein wirklich gutes und empfehlenswertes Buch.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2019

Spannender Thriller mit wenigen Schwachstellen

Der Erdbeerpflücker
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Klappentext
Als ihre Freundin ermordet wird, schwört Jette öffentlich Rache – und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, ...

Klappentext
Als ihre Freundin ermordet wird, schwört Jette öffentlich Rache – und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat.

Meine Meinung
Da dies mein erster Thriller war, ging ich ohne große Erwartungen an dieses Buch heran, weil ich schlichtweg nicht wusste, was man bei einem Thriller erwarten muss oder was ein Thriller haben muss, damit man ihn als gut bezeichnen kann. Dass ich dieses Buch überhaupt las, hat es übrigens dem Cover und dem Titel zu verdanken, da ich sehr fasziniert davon war, in wie weit ein sogenannter “Erdbeerpflücker”, dieser Begriff ist so weit ich weiß nicht geläufig, eine große Rolle in einem Thriller spielen kann. Außerdem deutet der Klappentext eine Nebenhandlung an, in der es um Liebe geht, was mich ebenfalls faszinierte, sodass ich schließlich das Buch kaufte.

Das Buch beginnt mit einem Kapitel, in dem man nicht erfährt, von wem überhaupt die Rede ist. Aber es wird schon auf der ersten Seite klar, dass diese Person anders ist als viele andere Menschen. Sie wird als eigen und leicht reizbar beschrieben, das alles spielt aus der Perspektive der 3. Person, was es dem Leser noch nicht möglich macht, sich mit dieser Person zu identifizieren, was aber offensichtlich Absicht ist, denn im Laufe des Buches lernt man diese Person immer besser kennen…

Nach ein paar Seiten aus der Sicht dieser Person kommt der nächste Charakter, aus dessen Sicht ein Teil der Geschichte geschrieben ist. In dem Fall ist es Jette, die Hauptprotagonistin. Sie ist widerum die einzige Person im ganzen Buch, deren Abschnitte aus der Ich-Person erzählt werden, weshalb man sehr bald das Gefühl hat, sie gut zu kennen, während man über die anderen wichtigen Charaktere, die auch ihre eigenen Abschnitte haben, so viel weiß, wie ein Freund oder ein Bekannter eben wüsste und nicht, wie bei Jette, ihre inneren Gefühle und auch viele ihrer tieferen Gedanken. Aber jede einzelne Person hat einen einzigartigen, aber doch realen Charakter, die jeweils gut zu ihren Rollen passen und die ganze Geschichte lebendiger und unterhaltsamer machen.

Auch wenn die ersten 200 Seiten nicht sehr viel passiert, schafft es die Autorin durch einen flüssigen, fesselnden und sehr unheilschwangeren und angespannten Schreibstil durchgehend die Spannung aufrecht zu erhalten, während Jette und ihre Freundin den Mörder immer mehr auf die Schliche kommen, während man gleichzeitig immer wieder aus seiner Sicht Abschnitte liest, in welchen vor allem über seine Hintergründe zu dem Mord und seinen Versuchen, dass er unentdeckt blieb geschrieben wurde. Man merkt, wie er sich immer eingegrenzter fühlt und die ganzen Ereignisse immer mehr einen Sinn ergeben. Die Spannung baut sich stetig und spürbar auf, bis sie sich dann in einem atemberaubenden Finale entlädt, in dem ich während des Lesens wirkliche Angst bekommen habe, was bei mir normalerweise sehr selten, wenn nicht sogar noch nie so stark gewesen ist.

Das fiese während des ganzen Buches ist, dass man immerzu weiß, wer der Mörder ist, während die Protagonisten immer um ihn herumtappen. Auch, als er sich dann, wie im Klappentext beschrieben, Jette nähert, weiß sie nicht, dass er der Mörder ist und man will es ihr die ganze Zeit zurufen, damit das Buch einen anderen Verlauf nimmt, doch man muss als Leser einfach den Handlungen folgen, auch wenn sie immer mehr in die falsche Richtung gehen. Die letzten fünfzig Seiten hatte ich wirklich vor jedem Satz Angst und einerseits ist es vorhersehbar, was am Ende eines Thrillers kommen wird, sogar für Leute wie mich, die noch nie einen gelesen hatten, doch der unheilvoll geladene Schreibstil hat mich wirklich daran zweifeln lassen.

Mein Fazit
Das Buch ging rasend schnell vorbei, ich habe jede einzelne Seite davon geliebt, da es einfach so unglaublich gut war. Es war alles nahezu perfekt ausgearbeitet und man merkt, dass dahinter eine gut durchdachte und präzise Planung steckt. Vor allem die Protagonistin ist mir im Gedächtnis geblieben, weil sie einfach eine starke und unabhängige Persönlichkeit hat, aber dennoch deutliche Schwächen hat, die sie sehr real und sympathisch erscheinen lassen. Der Schreibstil war einzigartig und einfach nicht zu beschreiben und ich freue mich alles in allem so sehr auf die kommenden Bände und hoffe sehr, dass sie mich nicht enttäuschen und ebenfalls so gut werden wie dieser Band.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Positive Überraschung

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Klappentext
Unter normalen Umständen hätten sich Oakley und Vaughn wohl nie kennengelernt. Während sich die siebzehnjährige Vaughn seit dem Tod ihrer Eltern um ihre Geschwister kümmern muss, ist das Leben ...

Klappentext
Unter normalen Umständen hätten sich Oakley und Vaughn wohl nie kennengelernt. Während sich die siebzehnjährige Vaughn seit dem Tod ihrer Eltern um ihre Geschwister kümmern muss, ist das Leben des neunzehnjährigen Oakley eine einzige Party. Als Rockstar hat er sich nicht nur eine Bad-Boy-Attitüde zugelegt, sondern auch jede Menge Groupies. Dann beschließt sein Management, dass er dringend ein besseres Image braucht. Vaughn soll ein Jahr lang Oakleys Freundin spielen. Doch die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen. Während die gesamte Presse rätselt, wer das neue Mädchen an Oakleys Seite ist, muss sich Vaughn fragen: Kann sie sich selbst treu bleiben in dieser Welt voller Glitzer, Glamour und Gerüchte?



Meine Meinung
Ich war dem Buch gegenüber sehr skeptisch, denn es wurde von allen Seiten, auf Instagram, Lovelybooks und auch vielen anderen Buchblogs, gehypt und in den Himmel gelobt und ich bin normalerweise nicht der Typ, der solche gehypten Bücher liest. Doch ich fand den Klappentext eigentlich ganz vielversprechend und das Cover ist auch wunderschön. Ich erwartete mir eine ganz normale New Adult – Geschichte, nicht sehr tiefgründig, aber schön und locker zu lesen. Allzu große Erwartungen hatte ich also nicht.

Der Anfang, bis etwa zehn Prozent – ich habe das Buch auf dem Kindle gelesen – ist wirklich ein Teil zum Augenverdrehen. Es war alles einfach nur Klischee, von dem “Zufall”, wie Vaughn auf Oakley trifft, zu dem Macho-Gehabe von Oakleys Seite, das mit Bad-Boy nicht mehr viel zu tun hatte, bis hin zu dem Gezicke von Vaughns Seite, mit dem sie Oakley begegnete. Auch wenn Klischee in diesem Genre üblich ist, ist das dennoch irgendwie zu viel des Guten. Doch der Schreibstil der Autorin ist so toll, dass man dennoch weiter liest, auch wenn man in den ersten Kapitel wirklich sehr genervt vom Buch ist.

Doch dann findet man schnell in die Geschichte rein und fängt an die Story und auch die Charaktere zu mögen. Man erfährt nach und nach immer mehr Hintergründe zu einzelnen Ereignissen und versteht auch die Reaktionen der Protagonisten immer besser. Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil in jedem Kapitel etwas passiert, was einen sofort weiterlesen lässt. Es steigert sich alles immer weiter hinaus, bis dann der Höhepunkt kommt, mit dem wahrscheinlich kein Leser jemals rechnen würde. In diesem geschehen die Ereignisse vielleicht etwas zu schnell, aber dennoch ist es sehr emotional und auch am Schluss des Buches muss man die eine oder andere Träne unterdrücken.

Was an diesem Buch besonders gelungen ist, ist die Beschreibung der Nebencharaktere. Ihnen ist nicht zu viel Aufmerksamkeit gewidmet, aber dennoch spielen sie eine entscheidende Rolle im Haupthandlungsstrang, der jedoch nicht von den Nebenhandlungen verdrängt wird. Man hat bei jedem einzelnen Nebencharakter mit der Zeit einordnen können, wie wichtig sie für die Story, aber auch auf emotionaler Ebene für die Hauptcharaktere sind. Außerdem sind sie zu jedem Zeitpunkt so in die Geschichte ein verarbeitet, dass man einen Sinn dahinter erkennt. Personen, die im späteren Verlauf keine Rolle mehr spielen, werden, außer bei wenigen dem Namen, nicht vorgestellt.



Fazit
Ich hatte nicht viel erwartet und wurde auf jedem Fall positiv überrascht. Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen und wider Erwarten war es tiefgründig und gut durchdacht. Außerdem war es keine Geschichte, bei der man das Gefühl hatte, sie schon tausendmal gelesen zu haben. Auch wenn die ersten zwei Kapitel vielleicht etwas anstrengend sind, lohnt es sich dieses Buch zu lesen. Vor allem die Hauptprotagonistin ist mir sehr sympatisch geworden und ans Herz gewachsen und ich könnte von diesem süßen Liebespaar noch viel Bücher lesen. Zu den fünf Sternen hätte nur noch ein etwas besser beschriebener Höhepunkt, obwohl er auch so sehr spannend und emotional war, und natürlich ein anderer Einstieg in das Buch gefehlt. Und auch wenn sich das jetzt gravierend anhört: Nach diesem Buch werdet ihr einfach nur geflasht sein und heulen warum das Buch schon zu Ende ist. (Neeiiin, das war bei mir gar nicht so. husthust XD)

Veröffentlicht am 04.11.2018

Ernstes Thema, verpackt in süße Geschichte

Simpel
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Klappentext
Das Leben ist ganz einfach furchtbar kompliziert

Der 17-jährige Colbert und sein Bruder Barnabé sind auf der Suche nach einer Wohnung und stellen sich in einer Studenten-WG vor. Grundsätzlich ...

Klappentext
Das Leben ist ganz einfach furchtbar kompliziert

Der 17-jährige Colbert und sein Bruder Barnabé sind auf der Suche nach einer Wohnung und stellen sich in einer Studenten-WG vor. Grundsätzlich wäre das kein Problem, wenn Barnabé, genannt Simpel, mit seinen 22 Jahren nicht auf der geistigen Entwicklungsstufe eines dreijährigen Kindes stehen würde. Doch die beiden wollen zusammen bleiben, sonst müsste Simpel in ein Heim, und so überzeugen die beiden Brüder die WG-Bewohner, sie aufzunehmen.

Meine Meinung
Dieses Buch war eine Schullektüre und als die Lehrerin uns eröffnete, dass wir dieses Buch lesen würden, war ich alles andere als begeistert, denn erstens sprach mich das Buch vom Inhalt nicht wirklich an und zweitens waren die meisten Schullektüren, die wir bisher gelesen hatten, ein- oder zwei-Sterne – Bücher. Ich begann also dieses Buch zu lesen und merkte schnell, dass es komplett anders war, als ich es mir vorgestellt hatte.

Der Einstieg in das Buch war sehr unbeschwert und hat mich ein bisschen an ein Kinderbuch erinnert, da wirklich alles viel detaillierter und auch kindlicher beschrieben ist, als ich es sonst gewohnt bin. Doch schon bald kommt man in diesen Schreibstil rein und dann verfliegen die Seiten ziemlich schnell, denn es ist flüssig und locker zu lesen und auch vom Wortschatz alles andere als anspruchsvoll. Außerdem die Schriftgröße und der Zeilenabstand je relativ groß, was auch wieder ein Punkt war, was mich an ein Kinderbuch denken lies.

Die Geschichte ist von Anfang an sehr lustig aufgezogen und vor Allem einzelne kindliche Sätze, die der Protagonist Simpel immer wieder wiederholt, wie zum Beispiel “Oh oh, böses Wort” wenn jemand in seiner Nähe flucht, sorgten für ziemlich viele Lacher in meiner Klasse. Doch kann auch spüren, wie verletzend und abstoßend unsere Gesellschaft zu Leuten sein kann, die anders sind. So sehr, dass sich Simpel in seiner niedlichen Art selbst als “I-di-ot” beschimpft und eigentlich gar nicht versteht, was genau er da sagt.

Im Laufe der Geschichte wird der Alltag mit einem behinderten Menschen meiner Meinung nach sehr gut beschrieben. Ich habe zwar keine eigene Erfahrung, aber ich könnte mir wirklich denken, dass dieses Buch, zumindest zum Großteil, auch so in der Wirklichkeit geschehen könnte. Was ich sehr toll am gesamten Buch fand, ist, dass sich die Autorin nicht auf eine Haupthandlung beschränkt hat, was in diesem Fall auch nicht passend gewesen wäre, sondern sie hat den gesamten Alltag beschrieben und so auch Nebenhandlungen aufgebaut, die vor Allem zur Unterhaltung sehr gelungen waren. Diese Nebenhandlungen haben jedoch kein bisschen vom Thema abgelenkt, sondern auf irgendeiner Weise waren sie immer mit dem Haupthandlungsstrang verknüpft, was das Buch sehr real erscheinen lässt.

Alle Charaktere waren zu genüge beschrieben, nicht zu viel, nicht zu wenig, und es waren einige Charaktere eingebaut, auf welche man erst einmal kommen muss. Zum Beispiel spielt über das gesamte Buch Simpels Stoffhase eine bedeutende Rolle, denn für Simpel ist er in dessen kindlicher Fantasy lebendig. Auch ein überaus wichtiger Charakter war Simpels Bruder Colbert, bei dem man die Liebe zu Simpel die gesamte Zeit beinahe körperlich gespürt hat und deren brüderliches Band unzerreißbar scheint, auch wenn Colbert das ein oder andere Mal schon sehr genervt von Simpel war.



Fazit
Ich habe nie damit gerechnet, dass mir das Buch so unglaublich gut gefallen könnte. Es hat mich mehrmals zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht und hat es geschafft, ein so ernstes Thema in eine so süße Geschichte zu verpacken, dass sie auch für jüngere Leute ab zwölf Jahren geeignet ist. Zu fünf Sternen hat es dennoch nicht ganz gereicht, denn ich finde weder den Klappentext, noch das Cover besonders gut gelungen und genügend beschreibend und innerhalb der Geschichte waren einzelne Ereignisse doch etwas zu einfach und unkompliziert dargestellt, was so im echten Leben nie passieren könnte. Dennoch kann ich das Buch jedem einzelnen Menschen ans Herz legen.