Cover-Bild Hemingway und ich
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 05.10.2018
  • ISBN: 9783351037451
Paula McLain

Hemingway und ich

Roman
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

„Paula McLain hat eine unglaubliche Gabe, Figuren zum Leben zu erwecken.“ Jojo Moyes.

Eine große Liebe vor der bedrohlichen Kulisse des Zweiten Weltkriegs: Meisterhaft inszeniert Paula McLain die außergewöhnliche Geschichte von Ernest Hemingway und seiner dritten Frau, der berühmten Kriegsreporterin Martha Gellhorn.
Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt. An seiner Seite legt sie den Grundstein für ihre Karriere als Autorin. Doch als Ernest immer größere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen?

„Hemingway und ich“ ist ein faszinierendes literarisches Panorama, mitreißend und einfühlsam erzählt.

„Ein bezauberndes Buch über eine Frau, die den Mut hat, ihre Träume zu verwirklichen.“ New York Times Book Review

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2018

Krieg und Liebe, Rücken an Rücken

5

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selber.


Paula McLains Roman "Heminway und Ich" handelt von Hemingways dritter Frau Martha Gellhorn. Einer Schriftstellerin und Kriegsreporterin, die ...

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selber.


Paula McLains Roman "Heminway und Ich" handelt von Hemingways dritter Frau Martha Gellhorn. Einer Schriftstellerin und Kriegsreporterin, die Hemingway auf vielen Ebenen verehrte.

Martha ist gerade mal Mitte zwanzig, als sie bereits vor der ersten kleinen Lebenskrise steht. Lange wollte sie ihr eigenes Buch schreiben und lange hat sie an kleinen Geschichten bereits geübt. Aber das Buch, das ihr schon lange vorschwebt will sich einfach nicht so schreiben lassen, wie sie es will. Sie vergräbt sich, liebt ältere Männer, doch ist immer auf der Suche. Das Leben erscheint ihr einfach zu fad.
Als dann der viel ältere Ernest Hemingway ihren Weg kreuzt beginnt sich ihr Leben zu wenden. Im Licht dieses Mannes möchte sie dahin, wo die Action ist. In einer Zeit des Krieges dort hin, wo Menschen leiden, Krieg herrscht und das Leben gerade zu pulsiert. Allen Widrigkeiten zum Trotz findet sie eine Zeitschrift, die ihre Texte veröffentlichen möchte, wenn sie in Kriegsgebiete reist, was ihr den Status als Kriegsreporterin einbringt und ihre Tür und Tor in fernen Ländern öffnet.
An Hemingways Seite sieht sie was er sieht, fühlt was er fühlt und auch der dreifache Vater und Ehemann ist Martha und ihrem Wissensdurst immer mehr zugetan. Als es kommt, wie es kommen muss finden die beiden zu einander. Erst geheim, denn Ernest liebt dennoch seine Familie, dann doch irgendwann öffentlich und die beiden beginnen ein Leben miteinander.
Während Hemingway schreibt und schreibt und für seine Werke gefeiert wird, beginnt Martha zu merken, dass mit dem steigenden Ruhm ihres Geliebten, ihr eigenes Können immer mehr in den Schatten rücken wird. Die Frage die sich stellt ist, kann eine Liebe diesen Kampf überstehen?

Mein Fazit:
Ich bin hin und weg von dieser Geschichte, denn sie ist unglaublich intelligent geschrieben. Die Autorin hat sehr viel geforscht und gleichzeitig einen Hauch Fiktion eingebracht, um Lücken zu schließen. Das ist ihr unglaublich gut gelungen. Beide Charaktere sind unglaublich konsistent und wahrhaftig gestaltet und die Liebe, die die Autorin für Martha empfindet, wird von Seite zu Seite, durch die detaillierte Beschreibung des Charakters deutlich und nachvollziehbar.
Martha ist eine unglaubliche Frau! Mutig, stark und dickköpfig. Sie behauptet sich gegen den Mann, den sie liebt, den sie verehrt, um ihren Traum dennoch zu leben. Versucht beides unter einen Hut zu bekommen. Doch wie soll sich eine Frau zu der Zeit gegen eine Legende behaupten?
Hemingway wird gefeiert, gelobt und gepriesen, so dass er zum Helden wird und zum Egomanen mutiert. Diesen Übergang hat die Autorin so dezent begonnen und so unglaublich eskalieren lassen, dass ich nur den Hut vor dieser künstlerischen Leistung ziehen kann!

Es war ein großes Lesevergnügen und eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 21.10.2018

Martha Ellis Gellhorn - "Hemingways Frau, die auch schreibt"

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Die 25-jährige Martha Gellhorn hatte immer den Traum, ein eigenes Buch zu schreiben, doch gelingen will es ihr nicht. Sie stürzt sich in Affären mit älteren Männern, bis 1936 die Begegnung mit dem bekannten ...

Die 25-jährige Martha Gellhorn hatte immer den Traum, ein eigenes Buch zu schreiben, doch gelingen will es ihr nicht. Sie stürzt sich in Affären mit älteren Männern, bis 1936 die Begegnung mit dem bekannten und charismatischen Schriftsteller Ernest Hemingway ihr Leben verändert. Hemingway, der bereits zum zweiten Mal verheiratet ist und Vater von drei Söhnen ist, trennt sich von seiner Ehefrau, um Martha zu heiraten und fortan mit ihr durch die Welt zu ziehen. Die beiden bilden eine sehr enge Einheit und im Schatten von Ernest beginnt auch Martha endlich, Dinge zu schreiben, die ihr am Herzen liegen. Sie erarbeitet sich schnell den Ruf einer ausgezeichneten Kriegsreporterin, deren Texte von namhaften Zeitungen gedruckt werden, während auch Hemingways Karriere immer mehr Fahrt aufnimmt und weiterhin mehr Aufmerksamkeit bekommt als Marthas Arbeit. Wird Martha sich mit einem Leben im Schatten von Ernest zufrieden geben?
Paula McLain hat mit ihrem Buch „Hemingway und ich“ einen sehr fesselnden und bewegenden Roman über Martha Gellhorn, die dritte Ehefrau von Ernest Hemingway, vorgelegt, der von Beginn an begeistert und nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Welt des Ehepaares gibt, sondern auch glaubhaft die Gefühlswelt und Zerrissenheit von Martha porträtiert. Der Schreibstil ist flüssig und packt den Leser, sowie er eingetaucht ist in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ernest Hemingway war damals schon ein berühmter Schriftsteller, der von vielen verehrt wurde. Der Autorin gelingt es auf sehr ungewöhnliche Weise, belegte Tatsachen mit Fiktion zu mischen, um dem Leser einen guten Einblick über das berufliche Wirken und die Beziehung zwischen Ernest und Martha zu vermitteln. Dabei steht Martha ganz klar im Vordergrund, die zu Beginn noch immer kämpft, um sich ihre Träume zu erfüllen und erst mit der Beziehung zu Ernest auf den richtigen Weg kommt, ihre Geschichten zu schreiben und unter die Leute zu bringen. Zwischen Martha und Ernest besteht eine Art Seelenverwandtschaft, die beiden teilen alles und sind voneinander dermaßen eingenommen und fasziniert, dass sie sich gegenseitig hochpuschen. Allerdings steht Ernest Stern immer ein wenig höher als der von Martha, was eine Weile gutgeht, dann aber zu Konflikten führt. Die damalige Zeit spielt Ernest dabei natürlich in die Hände, da er ein gefeierter Autor ist und die Einstellung gegenüber starken Frauen damals noch nicht sehr ausgeprägt war.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sprühen vor Lebendigkeit. Sie besitzen starke Persönlichkeit, individuelle Eigenheiten und wirken so sehr real und authentisch. Martha ist eine starke und unabhängige Frau, die oft an sich selbst zweifelt. Sie ist voller Hingabe für ihren Beruf und neugierig auf die Welt und alles, was diese ihr zu bieten hat, aber auch in der Liebe zu ihrem Mann. Ihre Zerrissenheit zwischen Beruf und Liebe zeigt deutlich, dass sie lange keine Entscheidung fällen kann, aber irgendwann muss, damit sie sich selbst treu bleibt und ihre Träume ohne Barrieren verwirklichen kann. Martha hat einen starken Willen, gibt nicht auf und sucht immer wieder nach Lösungen, um vielleicht doch neben Ernest zu bestehen. Ernest Hemingway ist ein gefeierter Autor, der in Martha so etwas wie seine Muse sieht. Sie beflügelt ihn, öffnet ihm den Blick und inspiriert ihn, was ihn zu weiteren Höhenflügen ansetzen lässt. Doch er ist auch nur ein Mann, der die Anbetung und uneingeschränkte Aufmerksamkeit genießt. Ablenkung davon schlägt sich auf sein Ego nieder, zwei Stars in einer Beziehung kann es nicht geben. Die Beziehung der beiden gleicht am Ende einem Kräftemessen, aus dem der Stärkere hervorgeht.
„Hemingway und ich“ ist ein wunderbares Portrait einer Liebe, deren Besessenheit, Höhen und Tiefen beruhend auf wahren Begebenheiten mit einer Prise Fiktion. Wer gern über wahre Persönlichkeiten liest, sollte sich die Geschichte von Martha Gellhorn nicht entgehen lassen, denn sie bezaubert, rüttelt auf und stellt Fragen in den Raum, wie man selbst wohl entschieden hätte. Absolute Leseempfehlung für ein Wahnsinnsbuch!

Veröffentlicht am 07.11.2018

Ein wirklich eindrucksvolles Buch!

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Klappentext:
Eine große Liebe vor der bedrohlichen Kulisse des zweiten Weltkriegs: Meisterhalt inszeniert Paula McLain die außergewöhnliche Geschichte von Ernest Hemingway und seiner dritten Frau, der ...

Klappentext:
Eine große Liebe vor der bedrohlichen Kulisse des zweiten Weltkriegs: Meisterhalt inszeniert Paula McLain die außergewöhnliche Geschichte von Ernest Hemingway und seiner dritten Frau, der berühmten Kriegsreporterin Martha Gellhorn.Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt. An seiner Seite legt sie den Grundstein für ihre Karriere als Autorin. Doch als Ernest immer größere Erfolge feiert, muss MArtha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen?

Cover:
meienr Meinung nach passt das Cover perfekt zum Buch, da es einfach das Buch auch ein Stück weit wiederspiegelt. Man spürt, dass es ein Bild von zwei Menschen ist,die sich sehr lieb haben.

Schreibstil:
Der Schreibstil war wirklich gut, sehr leicht zu folgen und vor allem flüssig. Paula mcLain erwecht die damalige Zeit und die Figuren sehr anschaulich zum leben.

Fazit:
Das Buch ist eine Mischung zwischen Wahrheit und Fiktion, was mir wirklich gut gefällt. Die ganze Atmosphäre im kompletten Buch gefällt mir echt gut. Der Spannungsbogen, die Geschehnisse und die detailreich gestallteten Figuren sind wundervoll ausgearbeitet. alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich würde es wirklich weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 07.11.2018

Zwischen Liebe und Krieg: Ein einfühlsames Porträt einer außergewöhnlichen Frau

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Im Jahre 1936 begegnet die junge Schriftstellerin Martha Gellhorn während einer Urlaubsreise nach Florida Ernest Hemingway. Er gilt zu diesem Zeitpunkt bereits als einer der bedeutendsten amerikanischen ...

Im Jahre 1936 begegnet die junge Schriftstellerin Martha Gellhorn während einer Urlaubsreise nach Florida Ernest Hemingway. Er gilt zu diesem Zeitpunkt bereits als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller und wird auch von Martha heimlich verehrt. Diese Begegnung hat weitreichende Folgen: Gellhorn erfährt von Hemingways Absicht, nach Madrid zu reisen, von wo er als Zeitungsreporter über wachsende Unruhen in Spanien berichten will. Seine Mitteilung weckt in der ehrgeizigen jungen Frau, die aufmerksam die politische Lage in Europa beobachtet und gerade ohnehin auf der Suche nach einer sie erfüllenden Aufgabe ist, großes Interesse und den Wunsch, es ihm gleichzutun. Hemingway unterstützt sie und es gelingt ihr tatsächlich, das Vorhaben zu verwirklichen. Martha erlebt in Spanien hautnah die Grausamkeit des Bürgerkrieges und das Leiden des spanischen Volkes und berichtet darüber für eine amerikanische Zeitung. Diese Erlebnisse prägen sie und ihre weitere berufliche Laufbahn nachhaltig. Auch ihr Privatleben bekommt dort eine Wende: Sie und Hemingway werden zum Liebespaar. Doch diese Beziehung ist alles andere als unkompliziert und wird für Martha mit der Zeit zu einer wahren Zerreißprobe...

In ihrem gut recherchierten Roman schildert Paula McLain die Liebesgeschichte zweier herausragender Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund dramatischer Ereignisse der 30er und 40er Jahre und beweist dabei ein enormes erzählerisches Talent. Zu betonen sind die stimmungsvolle, stellenweise fast schon poetisch anmutende Sprache und die Fähigkeit der Autorin, ihre Protagonisten wunderbar lebendig zu zeichnen. Man hat sie bei der Lektüre förmlich vor Augen. Dadurch, dass die Geschehnisse im Buch fast durchgehend aus Marthas Sicht dargestellt werden, vergisst man zuweilen, dass es sich um einen Roman handelt und hat das Gefühl, Gellhorns Autobiographie zu lesen und die Welt durch ihre Augen zu sehen. Auch Orte und Begebenheiten, wie etwa Straßenkämpfe in Spanien oder die Invasion in der Normandie, werden sehr plastisch beschrieben und riefen zumindest bei mir den „Kopfkino – Effekt“ hervor.

Besonders interessant finde ich den psychologischen Aspekt der Beziehung zwischen Gellhorn und Hemingway, der von der Autorin äußerst einfühlsam behandelt wird. Sie zeigt sehr anschaulich auf, wie schwierig es ist, wenn zwei so starke Individuen und schöpferische Geister aufeinander treffen und ein Zusammenleben versuchen. Der Leser wird Zeuge von Marthas Bemühen, aus Hemingways Schatten hervorzutreten und sich beruflich zu behaupten. Sie versucht einen Spagat zwischen Liebe, die von ihr Zugeständnisse fordert, und dem Bedürfnis nach Eigenständigkeit hinzubekommen. Dass sie sich letztendlich nicht verbiegen lässt, nicht mal für den großen Hemingway, der schon zu Lebzeiten den Status einer Legende genießt, sondern sich selbst treu bleibt und den eigenen Weg geht, macht sie in meinen Augen zu einer beeindruckenden Frau. Besonders großen Respekt verdient sie aus meiner Sicht für ihren Mut, sich trotz drohender Gefahren in Kriegsgebiete zu begeben, um von dort zu berichten. Der Martha, die von Paula McLain im Roman zum Leben erweckt wird, geht es nicht um Nervenkitzel, sondern darum, ihren Lesern die Augen für das Leid der Menschen zu öffnen, ihre Geschichten zu erzählen und sie dadurch zumindest für einen kurzen Moment dem Tod und dem Vergessen zu entreißen. Sie tut dies mit Leidenschaft und Hingabe und ich persönlich finde das bewundernswert.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch die sehr gelungene Aufmachung des Buches, die mit dem schönen Bild eines offenbar verliebten Paares die Aufmerksamkeit des Lesers weckt und ihn auf die Handlung einstimmt.

Fazit: Ein toll geschriebener Roman mit spannenden Figuren, einer starken Protagonistin und einem Stück wichtiger Zeitgeschichte dazu – sehr lesenswert, auch wenn man kein Fan von Hemingway ist.

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Veröffentlicht am 04.11.2018

Tragisch, packend und historisch sehr interessant!

1

In „Hemingway&ich“ erzählt Autorin Paula McLain die Liebesgeschichte zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Ehefrau, Martha Gellhorn.
Martha, oder Marty wie sie von ihrer Familie genannt wird, lernt ...

In „Hemingway&ich“ erzählt Autorin Paula McLain die Liebesgeschichte zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Ehefrau, Martha Gellhorn.
Martha, oder Marty wie sie von ihrer Familie genannt wird, lernt Ernest Hemingway durch Zufall in einer Bar in Florida kennen, kurz nachdem sie ihren Vater verloren hat. Martha ist eine ruhelose Frau, selbst Schriftstellerin und demnach höchst interessiert an der Persönlichkeit Hemingway, anfangs aber absolut nicht darauf aus, eine Liebesbeziehung mit ihm anzufangen.
Mitte der 30er Jahre brodelt es in Europa bereits, in Spanien tobt der Bürgerkrieg und gemeinsam mit anderen möchten die beiden Autoren dabei etwas ausrichten, berichten – sie wollen, dass die Welt erfährt, was in Spanien passiert, damit Hilfe geleistet wird. Als Reporter im Kriegsgebiet wachsen Ernest und Martha in einer unvorstellbaren Situation zusammen und so beginnt ihre Beziehung.

Diesen unglaublich inhaltsreichen Roman in wenigen Zeilen zusammen zu fassen, ist für mich wirklich sehr schwierig, weil man ihm damit kaum gerecht werden kann. Vordergründig wird natürlich die Liebesgeschichte der Protagonisten erzählt, ihre Höhen ihre Tiefen, die Schwierigkeiten mit einem exzentrischen Charakter wie Hemingway eine Beziehung zu führen.

Martha ist eine sehr moderne Frau für ihre Zeit, sehr feministisch, sie kann nicht verstehen, warum für sie andere Regeln gelten sollten, als für Männer. Gleichzeitig ist sie reiselustig und sehr ruhelos. Sie will die Welt sehen, will etwas bewirken, will schreiben. Oft hat man als Leser den Eindruck sie will so viel, dass sie sich damit selbst im Weg steht. Sie versucht immer wieder sich vom Erfolg ihres Mannes nicht unterkriegen zu lassen, sie will es selbst schaffen.
Gleichzeitig wirkt sie neben Hemingway oft klein, lässt sich von ihm unterdrücken, wirkt ihm hörig.
So entsteht das Bild einer sehr unausgeglichenen Protagonistin, hin und her gerissen zwischen dem Drang, eine häusliche Ehefrau zu sein und dem Zwang in die Welt hinaus zu gehen und unabhängig zu sein. Das kommt der echten Martha Gellhorn vermutlich sehr nahe, sie war wirklich gut gezeichnet, nur leider ab und an etwas anstrengend aufgrund ihrer Ruhelosigkeit.

Der Ernest Hemingway, der in diesem Buch dargestellt wurde, war für mich durch und durch Künstler, Egozentriker und oftmals wirkte er, als ob er in seiner eigenen Welt leben würde. Ich denke, damit hat Paula McLain ein recht akkurates Bild Hemingways dargestellt. Auch er war wie Martha oft ruhelos, hin und hergerissen, zwischen der Rolle als Partner und Vater und jener des erfolgreichen Autors. Die Ansprüche, die er oft an Martha gestellt hat, sie müsse pausenlos für ihn da sein, habe ich als unfair empfunden, weil er auf der anderen Seite nie so viel zurück geben wollte. Er wirkt dadurch ich-bezogen und teilweise unsympathisch.

Auch wenn das Zentrum des Romans die Liebesgeschichte von Gellhorn und Hemingway ist, ist es gleichzeitig ein Kriegsroman – auch der Krieg ist Protagonist. Die verschiedenen Gesichter des Krieges, die Martha in Spanien, in Frankreich, in China und Finnland kennenlernt, sind extrem authentisch geschrieben und waren für mich die packendsten Teile der Geschichte – mit einem gewaltigen, tragischen und gleichzeitig mutigen Ende.

Die Geschichte war – auch wenn ich natürlich nicht wissen kann, wie die Wirklichkeit ausgesehen hat – sehr glaubhaft, ich kann mir gut vorstellen, dass die Ehe zwischen Hemingway und Gellhorn so abgelaufen ist, dass die Dramen sich zwischen ihnen genauso abgespielt haben. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: die Dramen waren für mich ab und zu etwas aufgesetzt. Ich kann nichts mit überdramatisierenden, künstlich aufgebauschten Problemen anfangen, die auf einmal aus dem Nichts kommen – obwohl ich glaube, dass es bei den beiden durchaus so gewesen sein könnte. Hemingway hat für mich oft gewirkt wie der klischeehafteste Künstler überhaupt, viel zu exzentrisch und mit dieser Art kann ich nichts anfangen.

Unterm Strich ein sehr berührender, biographischer Roman über eine wahnsinnig interessante Frau und eine sehr turbulente Zeit. Das Buch hat es immer wieder geschafft, dass ich nebenbei einzelne geschichtliche Fakten nachrecherchiert habe, hat in mir das Interesse geweckt, mehr über gewisse Persönlichkeiten herauszufinden ich habe mir wirklich viele Stellen – ob berührend, tragisch oder einfach gut geschrieben – im Buch markiert. Ich hätte mir gewünscht, mehr Zeit für das Buch zu haben, denn es verdient die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Deswegen werde ich es auf alle Fälle nochmal lesen.

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