Ab in die Lüneburger Heide Buchweizentorte essen
Spätsommerfreundinnen: Roman ist im September 2018 von Andrea Russo beim MIRA Taschenbuch Verlag erschienen.
Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, fühlt sich alt, ist bald geschieden und ...
Spätsommerfreundinnen: Roman ist im September 2018 von Andrea Russo beim MIRA Taschenbuch Verlag erschienen.
Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, fühlt sich alt, ist bald geschieden und mit ihrem Job nicht zufrieden. Da erreicht sie die traurige Nachricht von Thies Tod. Er war in ihrer Kindheit wie ein zweiter Vater für sie. Um ihm die letzte Ehre zu erweisen, reist sie in ihren Heimatort und setzt damit eine Lawine an Ereignissen in Gang, mit denen sie nicht gerechnet hätte.
Meine Meinung:
Wieder einmal eine wunderbare Geschichte aus der Feder von Andrea Russo. Ich kenne mittlerweile einige Bücher von ihr, auch unter ihrem Pseudonym, und bin von ihrem Schreibstil einfach begeistert. Das Cover lässt viel Raum für eigene Überlegungen was der Klappentext noch fördert. Ich war von Beginn an in Jettes Welt eingetaucht. Sie ist so herrlich unkompliziert und natürlich. Wie sie ihre Tochter erzieht und die Scheidung meistert ist vorbildlich, dafür schaltet ihr Hirn aus sobald sie Jan, ihre Jugendliebe trifft. Die Idee, welche die Autorin sich für den Tod des Gastwirts Thies und seines Erbes überlegt hat, ist mal was ganz anderes. Das makabre „Wir sehen uns“ fand ich total klasse. Andrea Russo geht mit dem Thema sterben und was damit verbunden ist so gut um, dass man zu keiner Zeit das Gefühl von Beklemmung verspürt. Die Protagonisten sind hervorragend beschrieben, so dass man sich direkt wohl fühlt und mitten drin ist. Die Beschreibung der Landschaft, rund um Jettes Heimatort, weckt in einem die Sehnsucht, das selbst einmal zu sehen. Ich bin nicht gerne aus der Lüneburger Heide zurück in die Realität gekommen. Der rote Faden zieht sich durch die ganze Geschichte, da es hauptsächlich darum geht, was Jette noch von ihrem Leben erwartet. Es sei mal dahingestellt, ob die Entscheidung welche Jettes Mutter trifft die richtige ist, ich finde es falsch. Warum kann ich hier allerdings nicht sagen, denn dann müsste ich spoilern. Ich weiß nicht was es ist, aber die Geschichte spuckt noch immer in meinem Kopf rum. Ich, für mich persönlich, fand das Ende etwas unbefriedigend, es gibt zwar kein offenes Ende, aber für mich fehlt einfach noch etwas. Es war zu plötzlich fertig und einige Dinge hätte ich gerne noch erfahren. Ich fürchte, dass ich auf keine Fortsetzung hoffen darf, obwohl noch genug potenzial für ein weiteres Buch vorhanden wäre. Die Rezepte am Ende des Buches hören sich alle sehr lecker an, und mit Sicherheit werde ich das ein oder andere ausprobieren. Das Rezept der Buchweizentorte haben wir schon getestet und für gut befunden.
Fazit:
Ich hatte wahnsinnig schöne Stunden mit Jette in der Heide. Fröhliche, aber auch traurige Momente, was ich sehr bei der Autorin schätze, sie nimmt den Leser an die Hand und bekleidet ihn durch jede Lebenslage, so dass man nie das Gefühl hat alleine zu sein. Wer kein Problem damit hat einen Liebesroman mit dem Thema Sterben zu lesen kommt hier voll auf seine kosten.