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Vega – Der Wind in meinen HändenWie dringend wir Bücher wie dieses brauchen, ist wahrscheinlich nicht notwendig zu betonen. Leicht zu lesende Fantasy-/Sci-Fi-Romane, die trotzdem einen wahren Kern haben, wie hier den Klimawandel, der ...
Wie dringend wir Bücher wie dieses brauchen, ist wahrscheinlich nicht notwendig zu betonen. Leicht zu lesende Fantasy-/Sci-Fi-Romane, die trotzdem einen wahren Kern haben, wie hier den Klimawandel, der die Menschheit bedroht, erreichen die Leser auf einer emotionalen Ebene. Wahrscheinlich spricht "Vega" genau die Generation von "Fridays for Future" an. Das Cover ist auch im Manga-Stil gestaltet, so wie es vermutlich vielen jungen Leuten gefallen könnte.
Allerdings ist die erste Hälfte des Romans leider so unemotional geschrieben, dass es nicht leicht ist Sympathien für die Protagonisten oder Verständnis für deren Handlungen zu entwickeln. Vega als Hauptperson kommt dabei noch am besten weg, wobei auch bei ihr Motivation und vor allem Details zu ihrer besonderen Gabe fehlen. Warum kann sie den Wind beeinflussen, wie macht sie das? Es tauchen so viele Fragen auf, von denen leider auch im Laufe des Buches nur ein Bruchteil beantwortet wird.
Im Grunde beginnt die Handlung rasant. Bei einem von Vegas Einsätzen als Wettermacherin, also im Grunde als Regenbringerin für die verdorrten Städte, regnet es ätzende Tropfen. Dies veranlasst die zuständige Kontrollbehörde sie zu jagen. Es entspinnt sich eine Verfolgungsjagd, die Vega zum Glück nicht alleine bestreiten muss. Zufällig rettet sie Leo aus der Situation. Warum? Wieso hilft er ihr? Sehr lang erfährt man auch zu ihm nichts.
Erst gegen Ende nimmt die Story wieder Fahrt auf und einige Zusammenhänge werden aufgeklärt. Hierbei spielen auch Umweltaktivisten und korrupte Großunternehmen eine Rolle. Natürlich wird nicht alles verraten, denn es gibt einen zweiten Band, hier eingeleitet durch einen gemeinen Cliff-Hanger. Man muss dann auch Band 2 lesen, denn die Geschichte in Band 1 wirkt alles andere als abgeschlossen.
Ein wenig außergewöhnlich spielt dieser fast dystopische Roman in Deutschland. Allerdings hätte man durchaus behaupten können, es wäre ein anderes Land. Es gab keine charakteristischen Merkmale, die zu einer Identifikation hätten führen können.
Fazit: Es hätte so viel Potential gegeben, aber es schien als musste sich die Autorin selbst an ihre Geschichte gewöhnen und erst in Fahrt kommen. Details hätten besser ausgeschmückt werden und die Figuren mehr "Charakter" bekommen können. Das Thema rüttelt trotzdem auf und lässt einen über die verschwenderische Wassernutzung und generell den Klimawandel nachdenken. Hoffentlich macht Band 2 noch etwas gut.