Besser als Teil 1, aber viel verschenktes Potenzial
Sinful Queen„… jetzt ist sie wirklich Freiwild. Und nichts wird mich davon abhalten, sie auf unbestimmte Zeit zu behalten. Der Teufel, der immer auf meiner Schulter sitzt, meldet sich zu Wort, um mir seine Meinung ...
„… jetzt ist sie wirklich Freiwild. Und nichts wird mich davon abhalten, sie auf unbestimmte Zeit zu behalten. Der Teufel, der immer auf meiner Schulter sitzt, meldet sich zu Wort, um mir seine Meinung mitzuteilen. Oder du könntest sie dir jetzt sofort vom Hals schaffen, weil sie dich schwach macht. Ich würde gerne sagen, dass es auf der anderen Seite einen Engel gibt, der mir eine gegenteilige Meinung anbietet, aber es gab nie einen und es wird auch nie einen geben.“
Auch Teil 2 der Sinful-Reihe dreht sich wieder um die Whiskey-Brennerin Keira Kilgore und den Unterweltboss Lachlan Mount. Leider konnte mich auch Teil 2 nicht wirklich von der Reihe überzeugen. Ob ich Teil 3 noch verfolgen werde, kann ich nicht sagen.
Meine Meinung:
Nachdem sich Teil 1 bis zu seinem Ende so gesteigert hat, hatte ich wirklich gehofft, dass sich diese Steigerung auch in Teil 2 fortsetzt. Leider landete ich schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen, wobei ich sagen muss, dass Teil 2 trotz allem besser als Teil 1 war.
Das hat mir gefallen:
Auch bei Teil 2 schreibt Meghan March wieder in einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Zudem haben die Charaktere sich in ihrer Person, aber auch in ihrer Beziehung weiterentwickeln und erhalten Tiefgang. Endlich kann man auch tatsächlich von einer Beziehung, von Freiwilligkeit, sprechen. Man lernt das Wesen der Personen zu verstehen und erhält durch die Perspektivwechsel zwischen Lachlan und Keira tolle Einblicke und eine ganz andere Perspektive auf die Handlung.
Daran habe ich mich gestört:
Gefühlt läuft Band 2 wieder nach demselben Schema ab wie Band 1: Teil 1- Spannender Einstieg, Teil 2- Sex, Teil 3- Cliffhanger. Zwar hat Teil 2 deutlich mehr Handlungsteile und die Personen werden tiefgängiger, dennoch ist alles in gewisser Weise sehr vorhersehbar. Nebencharaktere spielen wie schon in Teil 1 eine sehr untergeordnete Rolle. Bei manchen hat man gar das Gefühl, dass sie wie ein Kaninchen –zack - aus dem Hut gezaubert werden, um einen Satz zu sagen, der eine vermeintliche Lücke überbrücken soll, um dann –zack - wieder im Hut zu verschwinden. Auf mich hat das schon fast komisch gewirkt. Auch hatte Teil 1 am Ende so viele Optionen für spannende Handlungsentwicklung gelassen- diese Potenzial wurde eindeutig nicht ausgeschöpft. Lieber wurde eine andere Spannungsquelle eingeführt, die aber kaum wirklich in Fahrt kommt.
Fazit:
Auch wenn der Erzählstil nach wie vor leicht und gelungen ist und die Charaktere tiefgründiger und besser ausgestaltet sind als noch in Teil 1- die Handlung ist einfach so vorhersehbar. Klar- in dem Genre ist das Meiste ziemlich vorhersehbar, dennoch: Ein wenig Überraschung in der Entwicklung der Charaktere, ein bisschen weniger 0815 und „perfekte Keira“ wäre schön gewesen.