Cover-Bild Hanover's Blind
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: TWENTYSIX LOVE
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Wholesome Romance
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 188
  • Ersterscheinung: 22.11.2022
  • ISBN: 9783740748753
Kia Kahawa

Hanover's Blind

Blinde tanzen nicht?

Adam will ein Leben, das man tanzt.
Keines, das lediglich die Wahl des geringsten Übels bedeutet.
Der Studienabbrecher ist auf der Suche nach dem, was andere haben: einen gleichberechtigen Platz in der Gesellschaft. Um endlich auf eigenen Beinen zu stehen, immigriert er in seine Traumstadt Hannover. Doch die Möglichkeiten, sich als Mensch mit Behinderung ein eigenständiges Leben aufzubauen, sind begrenzt. Er verheimlicht seine Sehbehinderung, ohne zu erkennen, dass er sich damit selbst die größten Hürden baut. Sein Neuanfang lehrt Adam das Lieben, Tanzen und das Scheitern.

Eine Erzählung über den Mut, sich von Erwartungen zu lösen und den eigenen Weg zu erkennen. Und über jene Dinge, die wir nicht sehen. Vielleicht sind das die Wichtigsten.

Eine Novelle, die Hannover detailgetreu aus der Sicht eines Sehbehinderten zeigt, die Blindheit der Sehenden beklagt und sich für ein Miteinander auf Augenhöhe stark macht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2018

Eine Geschichte, die auch das echte Leben hätte schreiben können

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Blinde können nicht tanzen und ihre beruflichen Wünsche erfüllen. Ein selbst bestimmtes Leben? Aber doch nicht für Behinderte.
Von diesen oder ähnlichen Meinungen will Adam nichts wissen. Er will nicht ...

Blinde können nicht tanzen und ihre beruflichen Wünsche erfüllen. Ein selbst bestimmtes Leben? Aber doch nicht für Behinderte.
Von diesen oder ähnlichen Meinungen will Adam nichts wissen. Er will nicht auf seine Sehbehinderung reduziert werden und möchte unbedingt ein Teil der Gesellschaft sein. Sein Plan ist auf eigenen Beinen zu stehen und wagt somit den Neuanfang in der Stadt, die ihn am meisten fasziniert: Hannover.
Um eine reale Chance zu haben als vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft angesehen zu werden, verschweigt Adam seine Sehbehinderung. Denn einfach kann jeder. Voller Enthusiasmus beschreitet Adam seinen neuen Weg, nicht ohne vielen Hindernissen ausweichen zu müssen auf der Suche nach sich selbst und seinem persönlichen Glück.

Diese sehr einfühlsame Geschichte wurde von Adam persönlich erzählt. Anfänglich kam ich etwas holperig in seine Erzählungen, weil sie mit meiner Erwartungshaltung irgendwie kollidierten. Ein Buch aus der Sicht eines Sehbehinderten sollte anders erzählt sein, dachte ich. So war mir am Anfang alles zu „sehend“ beschrieben, aber im Lauf der Geschichte wurde klar, weshalb Adam die Geschehnisse so „normal“ schildern konnte. Gleichzeitig zeigte mir der Umstand auf, dass ich genauso mit Vorurteilen behaftet bin, wie es einige Figuren in dem Buch waren.
Ich wohne nun schon seit gut siebzehn Jahren am Stadtrand von Hannover und so war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie diese Stadt wohl aus der Sicht eines Sehbehinderten wahrgenommen werden würde. Es war faszinierend zu lesen, welche spannenden Details die unterschiedlichen Stadtteile bereithalten. Und oft fragte ich mich, wie blind ich eigentlich selber bin. Viele Kleinigkeiten waren mir selber noch nie aufgefallen und es war ein Abenteuer mit dem Buch in der Hand Adams Schritte nachzuvollziehen. Aber auch für Hannover unkundige Menschen wurde alles so präzise geschildert, sodass die Stadt auch in der Fantasie lebendig werden kann.
Adams Weg kreuzen auch einige andere Personen, zum Beispiel seine neuen Mitbewohnerinnen Muriel und Johanna. Charakterlich unterschieden sich alle Figuren, waren aber alle lebensnah und glaubwürdig. Hierbei schaffte es die Autorin mich auch aufs Glatteis zu führen, denn besonders Muriel war am Ende eine echte Überraschung. Generell waren mir Adam und seine Mädels sehr sympathisch, auch wenn ich sein Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte. Klar, irgendwo konnte ich Adam verstehen. Denn er zeigte gnadenlos auf, wie Gewissenlos wir „normalen“ uns gegenüber Menschen mit Einschränkungen verhalten. Aber auf der anderen Seite hatte auch Adam Vorurteile gegenüber seinen Mitmenschen. Dieses Verhalten machte Adam für mich menschlich und oftmals trat auch dadurch seine verletzliche Seite hervor.
Der rote Faden der Geschichte hatte mir sehr gut gefallen, denn obwohl das Thema schon eine gewisse Ernsthaftigkeit hatte, bekam es dank des flüssigen und lockeren Schreibstil von Kia Kahawa eine angenehme Leichtigkeit. Auch humoristisch angehauchte Szenen lockerten die Kernaussagen gekonnt auf.
Der Aufbau der Geschichte war logisch und chronologisch, zwischen einzelnen Szenen lagen auch längere Zeitspannen. Trotzdem war es ein rundes Leseerlebnis und die fehlenden Stunden wurden kurz und bündig aufgearbeitet.
Adams Geschichte war wunderbar vielschichtig. Es zeigte die Welt aus der Sicht eines Sehbehinderten, mit allen Vor- und Nachteilen, mit allen blödsinnigen Vorurteilen der „Sehenden“ und auch der vorgefertigten Meinung der Sehbehinderten über die Menschen mit allen sechs Sinnesorganen. Dabei wurde aber nie der mahnende Zeigefinger erhoben, sondern mit viel Feingefühl um gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis geworben.

Fazit: Eine Geschichte, die auch das echte Leben hätte schreiben können und eine Hommage an die schönste Stadt Niedersachsens: Hannover.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Eine Entdeckungsreise

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Ein schönes Buch, das zeigt dass man viel erreichen kann, wenn man sich so akzeptiert wie man ist.
Das meiner Meinung nach gut gemachte Cover bereitet bereits auf die Lektüre vor, das i-Tüpfelchen ist ...

Ein schönes Buch, das zeigt dass man viel erreichen kann, wenn man sich so akzeptiert wie man ist.
Das meiner Meinung nach gut gemachte Cover bereitet bereits auf die Lektüre vor, das i-Tüpfelchen ist ein Blindenabzeichen!
Adam ist sehbehindert und denkt dass er sich und anderen einen Gefallen tut, wenn er das verheimlicht.
Man lernt die Welt mit seinen Augen kennen und nebenbei auch die Helferlein die ihn durch den Tag begleiten.
Durch die Ereignisse in seiner Vergangenheit beginnt man zu verstehen, warum er sich selbst so einschränkt und freut sich umso mehr, als er wahre Freunde findet. Jeder reagiert auf andere und genau die richtige Art und Weise auf seine Offenbarung.
Adam macht in diesem Buch viel durch, was nicht immer einfach ist, man leidet mit ihm und freut sich über jeden Fortschritt.
Schließlich steht hinter jedem Ende auch ein Neuanfang und nicht jedes Happy End hat mit Liebe zu tun, oder etwa doch?
Fieber mit Adam mit auf dem Weg voller Verzweiflung aber auch Euphorie und lern ein Buch mit Abspann kennen!

Veröffentlicht am 06.11.2018

"Wäre ich sehbehindert, würde ich nicht so stark sein wie du..."

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Nach dem abgebrochenem Studium in Cambridge zieht Adam allein zurück in seine Heimatstadt Hannover. Dort will er trotz seiner Sehbehinderung Fuß fassen, leben und einfach nur glücklich werden - als Mensch, ...

Nach dem abgebrochenem Studium in Cambridge zieht Adam allein zurück in seine Heimatstadt Hannover. Dort will er trotz seiner Sehbehinderung Fuß fassen, leben und einfach nur glücklich werden - als Mensch, nicht als Behinderter. Adam hasst es bemitleidet zu werden und will nicht anders behandelt werden, als seine Mitmenschen. Seine Einschränkung verschweigt er deshalb gegenüber seinen neuen Freunden und seiner neuen Liebe. Damit steht sich er sich selbst am meisten im Weg. Durch seinen Neuanfang mit großen und kleinen Stolpersteinen und Hürden, lernt Adam, dass Vorurteile oft nicht einseitig sind und Vertrauen und Toleranz doch an vielen Orten zugegen sind. Man muss nur den Mut haben sie zu sehen.

Mir hat "Hanover's Blind" als Hannoveranerin gut gefallen. Es gab recht wenig, was mir nicht gefiel. Das Buch führt uns an Orte, die wir "Sehenden" nie richtig betrachten, zeigt uns Dinge auf, die für uns selbstverständlich sind und regt an in den richtigen Momenten die Augen weit zu öffnen und in anderen die Augen zu schließen und inne zu halten. Die Kapitel sind nach verschiedenen Stadtteilen benannt, in denen sich dann die Handlung auch abspielt. Aus Adams Sicht wird sehr gut verdeutlicht, wie man sich als sehbehinderter Mensch in der Gesellschaft fühlt. Auf humorvolle und lockere Art und Weise, konnte ich durch dieses Buch meinen Wohnort mit anderen Augen sehen. Durch Adams Augen. Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Toleranz werden auch durch die tollen Nebencharaktere klasse transportiert. Das Buch ist sehr unterhaltsam und mit Witz und Charme zieht Adam einen einfach in seinen Bann und sorgt dafür mal über den eigenen Tellerrand zu sehen.

Gerade für Hannoveraner spreche ich eine klare Leseempfehlung aus. Ihr werdet euch an so vielen Stellen selbst wiederfinden und denken: Das habe ich noch nie beachtet oder das ist mir auch schon passiert. Kia Kahawa hat mit diesem Buch ein super Erstlingswerk hingelegt, das ein schwieriges Thema anspricht und mit Protagonisten gespickt ist, von denen wir uns alle eine Scheibe abschneiden können. Ich für meinen Teil werde jetzt mit anderen Augen durch die Stadt gehen.