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Veröffentlicht am 15.09.2016

Und sie werden nicht vergessen sein

Und sie werden nicht vergessen sein
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Können wir nicht Paris kaufen?
Da regnet es nämlich nicht mehr." (S. 752)

Inhalt

Mit Amarna, der deutschen Archäologin, und Arman, dem armenischen Bildhauer, hat Carmen Lobato ein wahrhaft unvergessliches ...

Können wir nicht Paris kaufen?
Da regnet es nämlich nicht mehr." (S. 752)

Inhalt

Mit Amarna, der deutschen Archäologin, und Arman, dem armenischen Bildhauer, hat Carmen Lobato ein wahrhaft unvergessliches Liebespaar geschaffen: Im London des Jahres 1938 gelten sie als glamouröses Traumpaar, doch ein tiefer Schatten liegt auf ihrer Liebe. Arman hat durch den Genozid an seinem Volk 1915 seine ganze Familie verloren. Wie eine unsichtbare Mauer steht dieses Grauen zwischen den beiden und wächst von Tag zu Tag. Dann bricht der Krieg aus, und Arman meldet sich freiwillig zur Royal Air Force. Am Fuß des Ararat, in den mythischen Ruinen, die die Wiege der armenischen Kultur bergen, wird sich die Kraft ihrer Liebe beweisen müssen.

Charaktere

Amarna und Arman bilden die Basis dieses Romans: Armana, die für diese Zeit sehr starke Frau, die aber auch in Armans Armen schwach sein kann. Einzig und allein ihre Angst um ihren Mann lässt sie machmal hart und egoistisch erscheinen. Und dann tat sie Dinge, mit denen ich nicht einverstanden war und sie am liebsten bei den Schultern gepackt und geschüttelt hätte.

Arman, der als Kind den Genozid miterleben musste und seine ganze Familie verloren hat, verarbeitet seine Ängste beim Bildhauen. Gnadenlos begabt, setzt er die armenische Kultur im London der 30-iger Jahre fort und gibt seinen Toten ein Gesicht. Er konnte für mich auf ganzer Linie überzeugen. Gerettet durch seinen Ziehvater Bülent und Amarna hat er gelernt, Gefühle zu zeigen, zu sagen, was er denkt und seine Familie zu beschützen. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, dass er nicht ganz so passiv mit sich umgehen lässt, sondern "auf den Tisch gehauen" hätte.

Doris und Dexter - vor allem Doris - müssen auch noch erwähnt werden. Die beiden sind die Nachbarn Armans und Amarnas in London und unbezahlbar! Neugierig und manchmal etwas tapsig hatte Doris mich sofort um den Finger gewickelt und jedes Mal, wenn ich an sie denke, zaubert sie mir ein Lächeln ins Gesicht.

Eva, Paul und Wilma bilden den zweiten Erzählstrang. Die drei leben in Berlin und könnten unterschiedlicher nicht sein. Eva, die Luxus gewohnte Künstlerin, Paul, der Studierte und Wilma, die eine Kartoffelkneipe besitzt.

Eva konnte sich so gar nicht in mein Leserherz schleichen: Ihre Bilder wurden von den Nazis verbrannt und sie musste irgendwann aus Berlin fliehen. Leider habe ich sie als egoistisch kennen gelernt. Zu ihrem Schutz sei gesagt, dass sie viel durchmachen musste und ich ihr Verhalten in gewissem Maße verstehen konnte, aber wenn´s drauf ankam, hat sie mich enttäuscht.

Wilma und Paul waren für mich die Charaktere, die mir am meisten Spaß gemacht haben. Sie haben gezeigt, dass es sich selbst im Kleinen lohnt, für seine Überzeugung zu kämpfen. Schade fand ich, dass nicht mehr erfahren habe, ob sie glücklich geworden sind.

Wally, ein Freund der Familie und Rehan, die Arman als Waise vor dem Genozid gerettet hat, waren sehr liebevoll gezeichnet und haben dem Roman gutgetan. Vor allem Rehan, die eine Ruhe ausgestrahlt hat, die ich beim Lesen nach manchen Kapiteln gebraucht habe.

Schreibstil

Carmen Lobato ist es gelungen, dass ich den Roman nicht aus der Hand legen konnte und hat mich für die Zeit des Lesens in eine fremde Welt entführt. Als ich das Buch zugeklappt habe, war ich traurig, dass ich nicht weiter im Leben von Amarna und Arman, Paul und Wilma und den anderen dabei sein darf.
Carmen Lobato hat die Hoffnung, die noch zu Beginn des Krieges da war, die Reichskristallnacht, die Verfolgung der Juden sowie die der Armenier durch die Jungtürken, das Ende des Krieges, die Folgen für die Menschen so gefühlvoll eingefangen, dass ich mitgelitten, mitgeliebt, mitgefiebert und mitgetrauert habe. Mit ihrer ganz eigenen Art zu Schreiben war ich mittendrin, statt nur dabei!

Schön fand ich auch die Metaphern, die sich wie ein roter Faden durch den Roman gezogen habe (Regnet´s jetzt in Paris, oder nicht?) und der teilweise unterschwellige Humor und/oder die Ironie mancher Charakter haben das Buch abgerundet und meine Stimmung manchmal wieder aufgelockert.

Und ganz nebenbei hab ich auch noch viel über armenische Bräuche und Geschichten erfahren und mir wurde die Archäologie etwas näher gebracht.

Fazit

Ein wichtiger Roman, der hilft, dass wir nicht vergessen. Wichtiger denn je in der heutigen Zeit - Lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein rasantes & derbes Thriller-Debüt

Der Pavian
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Inhalt (übernommen)

Amanda ist frischgebackene Polizistin, aber sie hat diesen Beruf aus einem sehr persönlichen Grund gewählt. Sie will diejenigen, die si für den Selbstmord ihrer Schwester verantwortlich ...

Inhalt (übernommen)

Amanda ist frischgebackene Polizistin, aber sie hat diesen Beruf aus einem sehr persönlichen Grund gewählt. Sie will diejenigen, die si für den Selbstmord ihrer Schwester verantwortlich macht, um jeden Preis bestraft sehen...
Adnan kommt direkt aus dem Gefängnis - er hat wegen eines Drogendelikts gesessen. Jetzt muss er dringend seine Schulden im Milieu bezahlen...
Magnus ist Kommissar. Er ermittelt immer hart am Rand der Legalität und hat eine Schwäche für schöne Frauen. er bekommt einen merkwürdigen Anruf, den er zunächst für einen schlechten Scherz hält. Schon bald finden sich alle drei in einem schier unentwirrbaren Geflecht aus Sex, Lügen und Intrigen zwischen Polizei und Unterwelt gefangen.

Charaktere

Amanda, jung, stark, erfolgreich. Sie hat noch am Selbstmord ihrer Schwester zu knabbern und will die Schuldigen finden - deshalb ist sie zur Polizei gegangen. Sie überzeugte durch eine gesunde Mischung aus Gefühl, Klugheit, aber auch Stärke und nutzte Dinge zur ihrem Vorteil, was ihrer Sympathie aber nicht schadete.

Adnan, er Krimineller, der für mich nur durch andere stark war und sich was getraut hat. Er macht sein Ansehen und Selbstbewusstsein an materiellen Dingen fest und kommt bei den wichtigen Dingen nicht richtig in die Pötte. Er redet viel, aber meist steckt nicht viel dahinter. Punkten konnte er bei mir nur bei seinen Gefühlen.

Magnus ist Kommissar und ein selbstverliebtes Arschloch (sorry für die Wortwahl, aber ich konnte es nicht sachlicher ausdrücken). Er schaut nur nach sich, und wie er das Beste für sich rausholen kann - notfalls auch mit Gewalt.

Alles in allem waren es sehr viele Namen und Schauplätze in Stockholm, die anfangs etwas verwirrend und viel waren. Aber mit der Zeit kommt man super damit zurecht - selbst mit den vielen Namen, die dann auch teilweise nochmal kurz erklärt wurden.

Schreibstil

Die Geschichte wird aus drei Blickwinkeln erzählt: Aus Amandas, aus Adnans und aus Magnus´ Sicht. Die Blickwinkel überschneiden sich nie, sodass wir nie eine gleiche Situation aus verschiedenen Sichtweisen betrachten können. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch.

Anna Karolina Larsson schafft es mit kurzen knappen Sätzen eine Geschwindigkeit aufzubauen, die einen rasant mitten in die Geschichte fallen lässt.
Sie wählt eine derbe Sprache, die die Welt der Bösen widerspiegelt.

Abwechslung findet man in der Welt der Guten: Hier wechselt die Sprache zum normalen Umgangston und auch die Sätze werden ausformulierter und genauer. So nimmt die Geschichte an Fahrt auf - man kann aber auch zwischendrin durchatmen. Eine tolle Mischung.

Auch fand ich toll, dass nicht nur erzählt wurde, sondern bei den wichtigen Passagen und Entscheidungen immer "im Gespräch" bei den Protagonisten dabei waren.

Sie hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss auf einer falschen Fährte war, ich immer überlegt habe: Kann das wirklich sein? Oder doch nicht?

Fazit

Ein gelungenes Krimi-Debüt, das Lust auf eine Fortsetzung macht und für mich nicht so ganz den typisch ruhigen und sachlichen Skandinavien-Thriller widerspiegelt - super!

Veröffentlicht am 02.03.2020

Anders als erwartet!

Echo des Schweigens
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Anders als erwartet

Autor: Markus Thiele
Erscheinungstag: 20. Februar 2020
Verlag: Benevento (Hardcover)
Seiten: 408

Inhalt (übenommen)

Strafverteidiger Hannes Jansen steht vor dem brisantesten Fall ...

Anders als erwartet

Autor: Markus Thiele
Erscheinungstag: 20. Februar 2020
Verlag: Benevento (Hardcover)
Seiten: 408

Inhalt (übenommen)

Strafverteidiger Hannes Jansen steht vor dem brisantesten Fall seiner Karriere: Er vertritt einen Polizisten, der wegen Mordes an einem Asylbewerber angeklagt ist. Hannes glaubt an die Unschuld seines Klienten, doch ein neues rechtmedizinisches Gutachten spricht gegen ihn. Das stammt ausgerechnet von Sophie Tauber, der Frau, in die er sich verliebt hat. Plötzlich stehen sich die beiden als Kontrahenten vor Gericht gegenüber. Und Hannes muss sich entscheiden: Zwischen moralischer und juristischer Integrität, zwischen Recht und Gerechtigkeit. Doch auch Sophies moralischer Kompass wird erschüttert, als sie von einem jahrzentelang verschwiegenen Verbrechen erfährt, das in die NS-Zeit zurückreicht und tiefe Risse in ihrer Familiengeschichte offenbart.
Am Ende steht die Frage: Gilt das Rech oder die Pflicht zu schweigen? Und nicht zuletzt: Welchen Preis hat die Gerechtigkeit - überhaupt: was ist Gerechtigkeit?

Charaktere

Zu den beiden Hauptprotagonisten Hannes und Sophie haber ich sofort einen Zugang gefunden. Beide ehrgeizig, gefühlvoll und vor allem selbstreflektiert treten sie auf, gehen auch miteinander respektvoll um. Der Zwiespalt, in dem sich Hannes befindet wird sehr gut beschrieben, die Fragen habe ich mir als Leser selber immer wieder gestellt und überlegt, wie ich entschieden hätte. Auch Hannes Chef Boogs, der offensichtlich über Leichen geht, zeigt gegen Ende sein zweites Gesicht, das ihn sympathischer macht und er tut der Geschichte als väterliche Figur gut.

Schreibstil

Das Buch lässt sich flüssig lesen. Auch der zweite Zeitstrang, der augenscheinlich anfangs nicht zur Geschichte passt steht in einem guten Verhältnis.
Dem Autor gelingt es hervorragend, dass der Leser selber reflektieren muss, selber über den Zwiespalt von Hannes und Sophie nachdenken muss, sich immer wieder die gleichen Fragen nach Gerechtigkeit stellt. Und schön finde ich auch, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann, der Autor nicht wertend wird.

Fazit

Ich hab von dem Buch was anderes erwartet (Gewichtung der Handlung), wurde aber positiv überrascht. Auf jeden Fall lesenwert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2019

Ein Plädoyer für die Liebe!

Fünf Tage im Mai
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Autorin: Elisabeth R. Hager
Erscheinungstag: 28. Februar 2019
Verlag: Klett-Cotta (Hardcover)
Seiten: 224

Inhalt (übernommen)

Illy ist ein Wildfang, besitzt einen scharfen Verstand und einen Urgroßvater ...

Autorin: Elisabeth R. Hager
Erscheinungstag: 28. Februar 2019
Verlag: Klett-Cotta (Hardcover)
Seiten: 224

Inhalt (übernommen)

Illy ist ein Wildfang, besitzt einen scharfen Verstand und einen Urgroßvater namens Tat´ka. Der ist ein Auslaufmodell: Berserker im Greisengewand, letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon ältester Mann im Dorf.
Wenn Illy an ihren freien Nachmittagen bei ihm in der Werkstatt sitzt, lauscht er mit seinem guten Ohr ihren Berichten, erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinder-Handwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis, etwa, dass in dem Atlas, den sie gerade erst in der Schule bekommen hat, ein seltsamer Name steht: Tristan Unger.
Tatsächlich verliebt sich Illy Jahre später in Tristan, einen Außenseiter, der so gar nicht in die Tiroler Dorfidylle passen will. Die Eltern verbieten ihr den Umgang, nur Tat´ka deckt die junge Liebe. Doch Illy erkennt eines Tages selbst, dass sie eine Entscheidung treffen muss. Noch ahnt sie nicht, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung sie ein Leben lang begleiten werden.

Charaktere

Zweifelsohne dreht sich im Buch fast alles um Illy und ihre Beziehung zu ihrem Urgroßvater Tat´ka. Wir begleiten sie von ihrer Kommunion bis hin zu Ihrem Studium. Schon mit 7 Jahren ist Illy ein bisschen anders als die anderen: Klug, mitdenkend, vernünftig und vor allem liebt sie ihren Urgroßvater. Auch dieser alte, manchmal sture und kurz angebundene Tat´ka (den der Rest des Dorfes als Korbinian kennt) wird zu einem gefühlvollen, liebenden Urgroßvater, sobald Illy in seiner Nähe ist.
Die beiden sind ein eingeschworenes Tem, das sich gegenseitig gut tut. Lilly hilft es auf dem Weg zu sich selber und manchmal hat man den Eindruck, Tat´ka hält nur noch Illy zuliebe durch, denn er ist mit seinen fast 100 Jahren zu Ende des Buches des Lebens müde.

Schreibstil

Ein toller Schreibstil mit einer präzisen Wortwahl und klaren Sätzen zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Man lernt Illy und Tat´ka sehr gut kennen, obwohl das Buch relativ kurz ist und es 2 große Zeitsprünge gibt. Selbst die haben aber dem Fluss der Geschichte und vor allem dem zentralen Thema der Liebe und Beziehung keinen Abbruch getan. Wobei ich mir manche Szenen doch etwas ausführlicher gewünscht hätte.
Was ich als sehr angenehm empfunden habe: Der Spielplatz der Geschichte ist in einem kleinen Dorf in Tirol - dieser hat wunderbar dazu gepasst und war das Tüpfelchen auf dem i. Ich glaub nicht, dass diese Geschicht in einer schnellen Großstadt funktioniert hätte.

Fazit

Eine ungewöhnliche Geschichte über die Liebe, die das Herz berührt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Eine tolle Kombi: Spannend und hoffnungserweckend!

Flucht in die Schären
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Autorin: Viveca Sten
Erscheinungstag: 8. November 2018
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (ebook)
Seiten: 464
Inhalt (übernommen)

Mina Kovač ist auf der verzweifelten Flucht vor ihrem Mann Andreis, nachdem ...

Autorin: Viveca Sten
Erscheinungstag: 8. November 2018
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (ebook)
Seiten: 464
Inhalt (übernommen)

Mina Kovač ist auf der verzweifelten Flucht vor ihrem Mann Andreis, nachdem dieser sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn in Sicherheit zu wissen. Nora Linde wiederum versucht schon seit längerer Zeit, Andreis, der als Kopf der Stockholmer Drogenszene gilt, dingfest zu machen. Eine Aussage Minas würde da sehr helfen. Doch Mina hat Angst und Andreis treue Vertraute, die ihn beschützen. Eine beispiellose Verfolgungsjagd beginnt …Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, hat einen gefährlichen Gegner: den Anführer der Drogenszene Stockholms, Andreis Kovač. Er wurde von ihr wegen Steuerhinterziehung angeklagt, denn für Drogenhandel und Geldwäsche fehlen die Beweise. Doch nicht nur Nora kämpft gegen den Drogenboss. Seine junge Frau Mina ist auf verzweifelter Flucht vor ihm, nachdem er sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn zu schützen. So wird sie in Sicherheit gebracht, und kaum einer weiß, wo sie sich aufhält. Sie ist die Schlüsselperson im anstehenden Prozess, vorausgesetzt, Nora kann sie überzeugen auszusagen. Andreis würde alles tun, um seine Gegner auszuschalten und Mina zurückzubekommen. Er scheut keine Mittel, um seine Ziele durchzusetzen, und Minas Unterstützer sind seine Feinde. Als ein Mord geschieht, wird Thomas Andreasson in den Fall hineingezogen, und auch Nora nimmt immer größere Risiken auf sich, um Mina zu schützen.

Charaktere

Vorab möchte ich sagen, dass dies der erste Band um den Ermittler Thomas Andreasson ist, den ich gelesen habe und ich somit nichts über seine Entwicklung sagen kann.

Allerdings war für mich in diesem Band auch nicht er der Hauptermittler, sondern Nora, die Staatsanwältin.

Sie hat einen sehr menschlichen Eindruck hinterlassen, die sich den Fall sehr zu Herzen genommen hat, ast schon zu sehr, aber genau das machte sie so sympathisch. Dass sie allerdings gegen Ende so labil wurde, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, da sich das bis dahin nicht abgezeichnet hatte.

Wie gesagt, Thomas lässt sich schwer beurteilen, da er nur eine kleine Nebenrolle gespielt hat, aber auch er konnte mit Charakterstärke punkten. Vor allem seine Sicht auf sein privates Problem der Trennung von seiner Frau.

Mit Mina habe ich mitgelitten! Unvorstellbar, was sie alles durchmachen musste und trotzdem stark und unabhängig wurde. Einzig und allein ihre Alleingänge waren für mich unvernünftig.

Zu Andreis kann ich nicht mehr sagen, als A...! Hier zählt auch nicht die Ausrede einer traumatischen Erfahrung als Jugendlicher.

Schreibstil

Das Buch lies sich flüssig lesen und gegen Ende kam eine Spannung auf, die mich das Buch nicht aus der Hand legen hat lassen. Viveca Sten hat eine tolle Mischung aus fürchterlicher Beschreibung der Misshandlungen, die Mina erleben musste, und einer herzlichen Emotionalität der handelnden Charaktere gefunden, dass das Buch für mich trotz allem eine Hoffnung ausstrahlt, dass man stark sein kann, wenn man will und man Menschen um sich hat, die einem wertvoll sind.

Kurze Rückblendungen nach Bosnien haben uns als Leser in die Geschichte von Andreis als Kind entführt. Diese haben zusätzlich zur Spannung beigetragen.Und der Cliffhanger am Schluss lässt hoffentlich drauf schließen, dass ein neuer Band um Thomas und Nora in Planung ist.

Fazit

Ein anderes aber wichtiges Thema für einen Krimi, der spannend ist und Hoffnung ausstrahlt.