Ein verlorenes Managerleben und ein Neuanfang
Anrath ist um die 50, erfolgreicher Manager bei der Nerma AG, Ehemann, Vater und begeisterter Schachspieler. Alles sieht nach einem guten Leben aus, aber da ist eine gewisse Unzufriedenheit. Im Beruf fühlt ...
Anrath ist um die 50, erfolgreicher Manager bei der Nerma AG, Ehemann, Vater und begeisterter Schachspieler. Alles sieht nach einem guten Leben aus, aber da ist eine gewisse Unzufriedenheit. Im Beruf fühlt er sich nicht gerade herausgefordert,eigentlich interessiert ihn das Grundlegende seiner Firma nicht wirklich und dann ist da noch seine Kollegin, mit der er eine Art Verhältnis beginnt. Als dann ein Jobangebot, als alleiniger Chef für die Rettung einer maroden Firma verantwortlich zu sein, an ihn heran getragen wird, sagt er zwar nach längerem Überlegen ab, aber seine Firmenoberen erfahren davon und zeigen ihm auf, das er in dieser Firma keine Zukunft mehr hat. Und dies ist der Anfang vom Ende seiner bisherigen Lebenswelt, denn nun lässt sich seine Frau auch noch scheiden und die eingegangene Beziehung hat auch wenig Zukunft. Die Probleme an allen Ecken und Enden nehmen überhand und die Landung ist, wie der Buchtitel ja schon sagt, wirklich hart. Gibt es ein Wiederaufstehen und wie sieht das neue Leben dann aus, womöglich glücklicher als bisher, in der Manageretage?
Eine flüssige Sprache, kurze Kapitel und die Einarbeitung von Tagebuchsequenzen, die den er sachlich gehaltenen Erzählstil gerade im Hinblick auf die Figur Anraths doch etwas persönlicher und menschlicher erscheinen lassen, machen diesen Roman für mich zu einem doch eher gelungenen Autorendebüt. Man merkt auf jeden Fall, das hier jemand sehr genau weiß, wovon er erzählt, denn er hat lange Zeit mittendrin gelebt, in dieser doch sehr von Otto Normalverbraucher separaten Macherwelt. Ich fand den Roman durchaus spannend, gerade im Bezug darauf, wohin die Reise letztendlich geht und insgesamt auch sehr interessant. Die durchaus vorhandenen Längen in diesem seitenzahlmäßig doch eher schmaleren Band sind sicherlich dem Bestreben des Autors zuzuschreiben, dem Leser einen exakten Eindruck von der Atmosphäre der Entscheidungsträger da oben zu geben.
Mal sehen, was als nächstes kommt. Das Potential für 'noch besser' sehe ich auf jeden Fall als gegeben.