Cover-Bild Gehen. Weiter gehen
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 21.10.2018
  • ISBN: 9783458760443
Erling Kagge

Gehen. Weiter gehen

Eine Anleitung
Ulrich Sonnenberg (Übersetzer)

»Das Leben ist ein langer Fußmarsch«, sagt Kagge, einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war am Nordpol und am Südpol, hat den Mount Everest bestiegen, aber er war auch tagelang zu Fuß in Los Angeles unterwegs und ist hinabgestiegen in die Unterwelt Manhattans. Gemeint sind nicht nur riskante Märsche über Gletscherspalten, es kann auch der Spaziergang durch den städtischen Park sein. Der Effekt ist derselbe: Unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt – im Gehen. Denn »der Kopf braucht Bodenhaftung, die bekommt er durch die Füße«.

Der Abenteurer und Weltenwanderer Erling Kagge hat sich auf eine meditative Reise begeben, Philosophen, Autoren und Weggefährten befragt und mit seinen Füßen die Welt ausgeschritten und vergrößert. Das können wir auch. Denn »alle Menschen sind geborene Entdecker«.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Kathy30 in einem Regal.
  • Kathy30 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Gehen – belebt Körper und Geist

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Inhalt:


Er ist einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war auf dem Nordpol und dem Südpol, hat den Mount Everest bestiegen, aber er war auch tagelang zu Fuß in Los Angeles unterwegs und ist hinabgestiegen ...

Inhalt:


Er ist einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war auf dem Nordpol und dem Südpol, hat den Mount Everest bestiegen, aber er war auch tagelang zu Fuß in Los Angeles unterwegs und ist hinabgestiegen in die Unterwelt Manhattans. Er hat die Juan Fernández Insel vor Chile aufgesucht, um dort den höchsten Berg zu erklimmen - weil er in die Fußstapfen von Robinson Crusoe treten wollte. Aber auch als Städter ist er ständig unterwegs. Wochentags läuft er zu Fuß zur Arbeit, am Wochenende bricht er auf in die Natur, die gleich hinter der Haustür beginnt.

„Das Leben ist ein langer Fußmarsch“, sagt Kagge. Dies kann ein riskanter Marsch über Gletscherspalten, aber auch ein Spaziergang durch einen städtischen Park sein. Der Effekt ist derselbe: Ein Glücksgefühl stellt sich ein, unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt – im Gehen. Denn „der Kopf braucht Bodenhaftung, die bekommt er durch die Füße“.

Der Abenteurer und Weltenwanderer Erling Kagge hat sich auf eine meditative Reise begeben, Philosophen, Autoren und Weggefährten befragt und mit seinen Füßen die Welt ausgeschritten und vergrößert. Das können wir auch. Denn „alle Menschen sind geborene Entdecker“.


Meine Meinung:


Der Autor und Extremsporter Erling Kagge war mir bisher noch kein Begriff. Er ruft auf zur Achtsamkeit und Entschleunigung. Gehen in der Natur ist ein zu sich kommen. Hektik und Alltagsstress lösen sich auf. Dazu braucht es nicht viel. Einfach rausgehen, loslaufen und beobachten, fühlen und loslassen, bewusstes Wahrnehmen, Achtgeben auf das Hier und Jetzt, die Gedanken kommen und gehen lassen, die Stille genießen. Wir Menschen haben vergessen, das Gehen die ursprünglichste und natürlichste Art der Fortbewegung ist. Weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, gehörte seit Anbeginn der Zeit zum Alltag des Menschen. Wir alle sitzen zu viel. Kagge fragt sich, ob wir uns, wenn wir aufhören zu gehen, nach und nach in etwas anderes verwandeln, das mit dem Begriff Menschsein, wie wir ihn heute verstehen nichts mehr gemein hat? Gute Frage! ‚Gehen ermöglicht es uns, so zu werden, wie wir sind, und wenn wir kaum noch gehen, hören wir auf, der zu sein, der wir sind.‘


Berührt und betroffen hat mich das Schicksal seines Großvaters.


Der Autor schreibt wundervoll poetisch und philosophisch. Mir hat das Buch gutgetan. Ich habe es mit Muse gelesen. Da ich ohnehin schon eine Läuferin bin, die täglich ihre Routen geht, hat bei mir der Autor offen Türen vorgefunden.

Von mir eine klare Leseempfehlung. Ein motivierendes Buch.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Da geht noch was!

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Gehen.
Weiter Gehen
Eine Anleitung von Erling Kagge aus dem Insel Verlag Berlin übersetzt aus dem Norwegischen von Ulrich Sonnenberg
Erling Kagge ist schon weit gegangen in seinem Leben. Er sucht seine ...

Gehen.
Weiter Gehen
Eine Anleitung von Erling Kagge aus dem Insel Verlag Berlin übersetzt aus dem Norwegischen von Ulrich Sonnenberg
Erling Kagge ist schon weit gegangen in seinem Leben. Er sucht seine Grenzen und überschreitet so manche. Der Drang sich zu bewegen, zu gehen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Um zu entdecken und uns gesund zu erhalten, müssen wir gehen! Alles bleibt im Fluss und wir im Einklang mit uns selbst, solange wir gehen!
Diese Variante des Gehens gefällt mir sehr gut. Man kann den Gedanken des Autors sehr gut folgen und die Worte laden zum Nachdenken ein. Es bleibt genügend Spielraum für eigenen Interpretationen. Kurze Abschnitte und Einteilungen ermöglichen die gedanklichen und philosophischen Ansätze weiter zu verfolgen. Nähere Erläuterungen dazu sind überflüssig. Die beigefügte Bilder fördern anschaulich das Verstehen.
Der Titel beinhaltet: "Eine Anleitung", auch da lässt der Autor Spielraum, wofür? Zum Gehen, zum Ankommen, Ratschläge für den Weg als solchen und für eine Suche nach Begründungen für Alltägliches und wahrhaft Unglaubliches, dem eigenen Wieder-Spühren, die Nuancen und die Vielfalt der Natur genießen? Das Gehen, wie der Autor es sieht, hat viel Wahres. Die Ratschläge und Anregungen sind leider im täglichen Leben, eingebunden in den heutigen Arbeits- und Familienalltag nicht immer umsetzbar. Beachtlich und schön, wer dies in sein eigenes Leben integrieren kann.
Der Mensch als ganzheitliches Individuum. Zum Denken gehören auch die Füsse. Nur wer sich spührt und die Umgebung wahrnimmt, kann einwandfrei funktionieren. Ein Ganzes, was auch in der Medizin viel mehr Berücksichtigung und Anklang finden sollte. Viel zu oft wird separiert, ganzheitlich denkende Patienten und alternative Heilpraktiker, Osteopathen, ect. werden belächelt.
Es schadet uns sicher nicht, uns wieder mehr zu erden, die Natur zu spüren und den Blick auf Wesentliches und Ursprüngliches zu legen. Die Ablenkungen um uns herum machen nur kurz oder gar nicht glücklich. Vielleicht ist der beschwerliche Weg doch besser?! Am Ziel hat man das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Das Ankommen wird zum Erfolg.
Trotzdem fand ich manche Stellen etwas schwierig nachzuvollziehen. Die Stelle in der Kanalisation konnte ich nicht verstehen. Was hoffte Erling Kagge dort zu finden, was er nicht auch an einem etwas schöneren Ort gefunden hätte? Andere Stellen sind sehr poetisch und ergreifend, begleitet durch den Austausch und die Geschichten von Weggefährten, Dichtern und Denkern. Besonders nahe ging mir die Geschichte der blinden Mutter und deren Helfern.
Fazit: Die Dinge wert zu schätzen und nicht als gegeben hinzunehmen, seine Existenz selbst sinnvoll gestalten und manches Tun zu hinterfragen, das Leben als Geschenk zu sehen und den eigenen Körper und die Seele zur Gesunderhaltung zu unterstützen,... das nehme ich mit aus dem Gesagten. Situationen, Dinge und Lebenseinstellungen sind Ansichtssache. So viele Individuen wie es auf dem Erdball gibt, so viele Einstellungen gibt es wohl auch. Der Autor gibt hier seine eigene preis und lässt den Leser und Hörer daran teilhaben. Ob das nun gut ist oder nicht ist vielleicht genauso individuell wie das ganze Buch.

Veröffentlicht am 18.10.2018

lesenswert

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Erling Kagges Buch „Stille“ von 2017 war ein beeindrucktes Werk und „Gehen. Weiter gehen“ ist praktisch die Fortsetzung davon.
Kagge nutzt einen philosophischen Ansatz, um den Wert des Gehens (uns was ...

Erling Kagges Buch „Stille“ von 2017 war ein beeindrucktes Werk und „Gehen. Weiter gehen“ ist praktisch die Fortsetzung davon.
Kagge nutzt einen philosophischen Ansatz, um den Wert des Gehens (uns was dazu gehört, z.B. das Sehen und Bemerken des Weges) zu erläutern. Er kann Heidegger zitieren, aber eindringlicher sind die Erkenntnisse, die er selbst erlebt hat. Beispiel: „Hier habe ich mich schon einmal verirrt, ich weiß jetzt, wo wir sind.“

Ich teile in Ansätzen seine Auffassung, dass das Gehen wichtiger ist als das Ankommen, im Sinne der Weg ist das Ziel.

Den Bezug zu Robert Walsers Der Sparziergang, ein wichtiger Text, finde ich naheliegend, ebenso wie zu James Joyce Ullysses.
Für Kagge ist es auch normal, auf zeitgenössische Zitate zu reagieren, z.B. Milan Kunderas Die Langsamkeit.
Es folgen noch viele Zitate aus der Literatur, die letztlich Teil des Lesevergnügens werden. Bis zu einem gewissen Grade folge ich offenbar Erling Kagges Literaturgeschmack.
Das Buch vermittelt etwas und es ist wirklich lesenswert.