Cover-Bild Der Vogelgott
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Jung u. Jung
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 02.03.2018
  • ISBN: 9783990272145
Susanne Röckel

Der Vogelgott

Roman
Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen - mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen können wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen. In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen. Das ist nicht die übliche Jung und Jung Literatur, werden manche denken. Beim Lesen und vor allem Weiterlesen fragt man sich, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann, zumal hier nicht mit altertümlichen Spannungselementen gearbeitet wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2018

Düster

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Düster

Der Vogelgott von Susanne Röckel

Dieser Roman wurde zum Buchpreis 2018 nominiert. Er ist anders als die meisten Bücher, die ich in der letzten Zeit dort entdeckt habe. Er ist düster und erinnert ...

Düster

Der Vogelgott von Susanne Röckel

Dieser Roman wurde zum Buchpreis 2018 nominiert. Er ist anders als die meisten Bücher, die ich in der letzten Zeit dort entdeckt habe. Er ist düster und erinnert fast an schaurige Geschichten von H.P. Lovecraft. Zumindest musste ich beim lesen direkt an die Werke dieses Autors denken, zumindest die Stimmung beim lesen ähnelt dem. Der Schauplatz liegt in der heutigen Zeit.

Konrad Weyde ist Ornithologe, er geht dem mit einer großen Leidenschaft nach. Als er einen seltsamen Vogel erlegt, passieren auf einmal in seinem Umfeld, und in dem seiner erwachsenen Kinder, Theodor, Dora und Lorenz, merkwürdige, beinahe mystische Dinge.
Dem Leser wird schnell klar, dass die die vier es mit einem Kult um den Vogelgott zu tun haben. Die Erlebnisse der vier sind sehr düster und schaurig.
Auf seine besondere Art macht dieser Roman Angst, man fühlt sich als wären die Menschen diesem Gott und seiner Willkür hilflos ausgeliefert.
Interessant fand ich,maß die Autorin dem Leser einiges aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so bekam man einen umfassenden Einblick, konnte sich eine fundierte Meinung bilden.
Dennoch habe ich mich am Ende gefragt, ob eine Botschaft hinter allem steckt, oder wollte die Autorin nur mit den geheimen Ängsten vieler Menschen spielen und sie in ein makabres und düsteres Setting verpacken? Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht genau, aber ich habe diesen Roman sehr gern gelesen. Er ist zwischen der Vielzahl an Neuerscheinungen etwas, dass herausragt durch seine Einzigartigkeit.







Veröffentlicht am 15.10.2018

In den Fängen des Vogelgottes

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Ein eigenartiger Roman, über den ich lange nachdenken musste. Die Mitglieder der Familie Weyde - ein Vater und seine drei Kinder - begegnen auf unterschiedlichste Art und auch zu verschiedenen Zeiten dem ...

Ein eigenartiger Roman, über den ich lange nachdenken musste. Die Mitglieder der Familie Weyde - ein Vater und seine drei Kinder - begegnen auf unterschiedlichste Art und auch zu verschiedenen Zeiten dem Vogelgott beziehungsweise dessen Wirkung. Man könnte diese auch als eine Art düsteren Kult bezeichnen.

Der Vater, als Vogelsammler bekannt, hat eine Begegnung mit diesem riesigen Greifen auf einer merkwürdigen Reise, die ihn in eine einerseits märchenhafte, andererseits bedrohliche Umgebung führt und die in seinen Tagebüchern dokumentiert ist - über dieses Format wird sie auch dem Leser in einem Prolog vermittelt.

Es folgen die "Vogel-Geschichten" seiner drei Kinder: die des ziel-, vielleicht auch haltlosen Thedor, der während seiner Tätigkeit in der Entwicklungshilfe in Afrika auf eine extreme, eskalierende Weise in Berührung gerät. Die feinsinnige Dora stößt während ihrer Doktorarbeit auf ein übermaltes Bild zu dem Sujet und der Journalist Lorenz bekommt es mit Träumen der besonderen Art zu tun, denen er auf den Grund gehen will, nein, muss.

Denn den Fängen des Vogelgottes kann keiner entrinnen - es ist wie ein Fluch, der sich nach und nach über Familie Weyde - eine Familie von Einzelgängern, die nur wenig miteinander kommuniziert - ausbreitet. Eine Art fataler Zwang, auf der anderen Seite spielt jedoch stets auch eine gewisse Faszination eine Rolle.

Die Autorin Susanne Röckel hat einen komplett außergewöhnlichen Roman geschaffen, der auf eine subtile Art und Weise von einer bedrohlichen Atmosphäre durchdrungen ist. Dabei wird der Leser mithilfe sprachlicher Mittel - die über enorme Kraft verfügen - auf merkwürdige Weise auf Distanz gehalten. Ich konnte mich der Bedrohung, die vom Vogelgott ausging, nicht entziehen, habe jedoch andererseits die Sogwirkung, die eine Beschäftigung mit diesem Sujet trotz möglicher davon ausgehender Gefahren zwingend machte, nicht nachvollziehen können.

Ein irritierender, dennoch kraftvoller Roman - so empfinde ich es. Was mich besonders merkwürdig stimmte, war ein gewisser sachlicher Stil, der mich trotz aufwühlender innerer Entwicklungen der Charaktere stets auf Distanz hielt. Was auf gewisse Weise aber auch beruhigend war, konnte ich mir doch sicher sein, dass der Vogelgott und seine Sogwirkung zwar ihren Einfluss auf Familie Weyde ausüben, diesen jedoch nicht auf mich ausweiten können - als Leserin fühlte ich mich in einen sicheren Kokon eingewoben, was mir allerdings auch zeitweilig ein wenig die Spannung raubte.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dieser Roman für jeden Leser eine ganz eigene, individuelle Botschaft beinhaltet, die ebenso facettenreich und vielschichtig sein kann wie die Begegnungen der Familie Weyde mit dem Vogelgott!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Der Vogelgott

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Es ist ein düsterer und etwas unheimlicher Roman, den uns die Autorin Susanne Röckel mit dem Buch „Der Vogelgott“ präsentiert. Erzählt wird in vier Teilen die Geschichte der Familie Weyde. Der Vater und ...

Es ist ein düsterer und etwas unheimlicher Roman, den uns die Autorin Susanne Röckel mit dem Buch „Der Vogelgott“ präsentiert. Erzählt wird in vier Teilen die Geschichte der Familie Weyde. Der Vater und seine drei Kinder haben zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedliche Art Begegnungen mit dem Vogelgott.
Im Prolog erleben wir den Vater Konrad, der Hobbyornithologe ist. Er hat sich in die Berge begeben, um Wanderfalken aufzuspüren. In dieser unwirklichen Gegend sieht er riesige unbekannte Vögel. Was geschieht mit ihm, als er sich ihnen nähert? Er spricht nie darüber.
In den weiteren drei Teilen berichtet jeweils eines der drei Kinder, die auch auf ihre Weise von Vögeln fasziniert sind.
Thedor bricht sein Medizinstudium ab und geht nach Afrika, um ein Hilfsprojekt zu unterstützen und erlebt dort verwirrende Dinge, die ihn fast um den Verstand bringen und er landet im Sanatorium. Thedors Schwester Dora ist angehende Kunsthistorikerin, die auf ein übermaltes Bild stößt; unter dem Madonnenbild werden schreckliche Gestalten sichtbar. Der Journalist Lorenz will Albträumen bei Kindern auf den Grund gehen.
Über allem liegt der Mythos eines Vogelgottes, der jedes der Familienmitglieder fasziniert. Es herrscht die ganze Zeit eine bedrohliche Atmosphäre, obwohl eigentlich nichts Dramatisches passiert. Die Geschichte ist unheimlich und man spürt eine unterschwellige Angst.
Es ist ein irritierender Roman, den wohl jeder auf seine eigene Weise interpretieren kann. Man muss sich auf dieses Buch einlassen können.
Eine schauerliche Geschichte.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Sprachlich herausragend - abstruser Plot

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Der Vater ist Ornithologe und seine drei Kinder kommen auf verschiedene Art und Weise in Berührung mit einem Kult rund um einen Vogelgott.

Während der kleine Bruder eine Zeit in einem afrikanischen Land ...

Der Vater ist Ornithologe und seine drei Kinder kommen auf verschiedene Art und Weise in Berührung mit einem Kult rund um einen Vogelgott.

Während der kleine Bruder eine Zeit in einem afrikanischen Land zu verbringen scheint, beschäftigt sich die Schwester in ihrer Doktorarbeit mit Kunstwerken eines bekannten Malers und der ältere Bruder kämpft um den Erhalt seiner Ehe und Familie…

Alle drei haben Kontakt zu undurchsichtigen Männern und erleben in Traum oder Wirklichkeit ähnliche Visionen von einem Vogelwesen.

Meine Meinung:
Sprachlich ist der Roman „Der Vogelgott“ ein großer Genuss. Die Autorin verwendet ganz wunderbare Sätze, treffende Adjektive, Metaphern und wirklich schöne Formulierungen. So wurde ich, zumindest am Anfang, wie in einem Sog in das Buch gezogen.

Von der Handlung her bleiben allerdings bei mir, auch nachdem ich das Buch jetzt ausgelesen habe, zahlreiche Fragezeichen. Mir ist bis jetzt noch immer nicht ganz klar, worauf die Handlung hinausmöchte. Auch habe ich nicht so ganz verstanden, wie bestimmte Personen und Ereignisse im Buch zusammenhängen. Eine „Auflösung“ fehlt weitestgehend.

Dennoch gab es ein halbwegs positives Ende, was mich
mit dem Roman einigermaßen versöhnt hat.

Fazit:
Ich tue mich mit einer abschließenden Bewertung schwer, weil ich irgendwie das Gefühl habe, den Roman nicht bis ins letzte durchdrungen zu haben.
Empfehlen kann ich daher das Buch nicht ohne Einschränkung.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Verzerrte Wahrnehmung

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Vier Mitglieder einer Familie kommen mit dem Mythos vom Vogelgott in Kontakt und drohen, darüber ihren Verstand zu verlieren.
Und so fragt sich mancheiner: „Wozu sind wir hier? Welche Rolle spielen wir ...

Vier Mitglieder einer Familie kommen mit dem Mythos vom Vogelgott in Kontakt und drohen, darüber ihren Verstand zu verlieren.
Und so fragt sich mancheiner: „Wozu sind wir hier? Welche Rolle spielen wir in diesem barbarischen Stück, das von den Vogelmännern ersonnen wurde?“. Die Wesen, halb Mensch, halb Vogel, erscheinen den Protagonisten auf unterschiedliche Weise, in Aufzeichnungen, Visionen, Erinnerungen und beeinflussen ihre Wahrnehmung der Realität.
Das Buch liest sich mit einer Mischung aus Faszination für das Übernatürliche und Verwirrung. Ähnlich muss es den Figuren ergangen sein, die ihre Selbstbestimmung verlieren, eine Besessenheit erfahren und nicht mal mehr sich selbst trauen können.
Die Idee zu diesem Roman ist außergewöhnlich, die Sprache ausgefeilt. Und doch bleibt bei mir eine gewisse Unzufriedenheit übrig über das Fragmentarische, die geringe Verknüpfung der Einzelschicksale, den ausbleibenden Aha-Effekt, so als sei ich selber in den Bann des Vogelgotts geraten, der mich daran hindert, alle Informationen ausreichend zu deuten.