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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugend!

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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„Jeder kann jeden verraten!“, ist ein Satz den sich der geneigte Leser bei der Lektüre dieses Buches merken sollte. Und des Öfteren sollte man auch die Handlungen diverser Personen mit diesem Satz auf ...

„Jeder kann jeden verraten!“, ist ein Satz den sich der geneigte Leser bei der Lektüre dieses Buches merken sollte. Und des Öfteren sollte man auch die Handlungen diverser Personen mit diesem Satz auf die Waagschale legen.

Mare ist rotblütig, das heisst sie ist zum Dienen und zum Kämpfen geboren, und sie ist kurz davor, eingezogen zu werden, um für das Land, dass von Silbernen gelenkt wird, zu kämpfen und ihr Leben zu lassen. Um sich und ihren Freund zu retten, versucht sie alles erdenklich mögliche. Doch nach einer nächtlichen Begegnung mit einem fremden Jungen wird sie schließlich in den Palast berufen, um dort zu dienen. Doch dort geschieht das Unglaubliche. Bei einem Unfall offenbart Mare Magie, die eigentlich nur die Silbernen beherrschen dürften. Um zu Vertuschen, dass eine rote Silbermagie in den Händen hält, wird sie mit dem jüngeren Prinzen Maven verlobt. Doch sie spielt ein gefährliches Spiel...

Zugegeben. Die Geschichte klingt nicht neu. Sie erhebt auch keinen Anspruch darauf neu, oder innovativ zu sein, da der Roman durch seine geschickte Erzählweise und seine Charaktere zu überzeugen vermag, auch ohne das auf dem Cover das Prädikat „nie dagewesen“ oder „innovativ“ prangt. Das Buch entpuppt sich nach kurzem Rätseln auf den ersten Seiten als ein dystopischer Roman mit einem extremen Unterschied in der Lebensweise von den Roten und den Silbernen. Die Geschichte liest sich unglaublich gut. Sie zog mich in ihren Bann., sodass ich über die Seiten flog und nicht wollte, dass dieses Buch irgendwann zu Ende ging, da ich einfach noch mehr über diese Welt erfahren wollte. Das Buch lebt von der impulsiven Mare, von den beiden Prinzenbrüdern Cal und Maven, die mein Herz im Sauseschritt eroberten und sich immer um den Gipfel stritten. Zudem konnte das Buch durch seine Handlung bei mir Punkten. In dem einen Moment denkt man, man hat die Ränkespiele der Königin durchschaut, im nächsten sitzt man mit offenem Mund über dem Buch und fragt sich verzweifelt, wie man dieses Detail übersehen konnte. Es gibt unzählige Momente, die mich schmunzeln ließen und mir die Charaktere näher brachten. Genauso oft habe ich über die selben Figuren geschimpft wie ein Rohrspatz und hätte sie am liebsten in den Boden gerammt – ungespitzt natürlich.

Das Buch hat es geschafft mich zu überzeugen und zu begeistern, obwohl ich eigentlich die Zeitform nicht sonderlich mag und die Ich-Perspektive bei mir auch kaum große Begeisterungsstürme auslöst. Doch hier passt es wunderbar. Mare ist eine angenehme Erzählerin, aufbrausend, im richtigen Maße emotional. Ich habe die Höhen und Tiefen des Buches gern mit ihr gemeinsam bestritten. Am Ende bleibt nur das uneingeschränkte Verlangen nach diesem verdammten zweiten Band! Aus diesem Grund vergebe ich gerne fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nerven dringend benötigt

Erbarmen
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Erbarmen ist der erste Teil der Reihe rund um das Sonderdezernat Q, welche besonders mysteriöse und ungelöste Mordfälle aufklären soll. Vizepolizeikommisar Carl Morck wird zum Leiter des Dezernats Q befördert, ...

Erbarmen ist der erste Teil der Reihe rund um das Sonderdezernat Q, welche besonders mysteriöse und ungelöste Mordfälle aufklären soll. Vizepolizeikommisar Carl Morck wird zum Leiter des Dezernats Q befördert, wovon dieser zunächst gar nicht so begeistert ist. Doch bald schon steckt er mit seinem Assistenten, der einen Bleifuß ohne Gleichen und einen scharfen Verstand, besitzt, mittendrin in ihrem ersten Fall.

Merete Lynggaard ist vor einigen Jahren bei einer Fährtüberfahrt verschwunden und ließ ihren geistig behinderten Bruder zurück. Alles deutet darauf hin, dass sie über Bord ging und ertrank. Fall gelöst? Von wegen. Carl Morck entdeckt Unstimmigkeiten in den Aussagen und nimmt den Fall wiederstrebend wieder auf. Dabei wird ihm eines klar: Merete lebt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt!

Zunächst dachte ich, es wäre nur ein ganz normaler Thriller, der zwar ganz nett ist, aber auch nicht mehr. Ein Buch zum Nebenbeilesen... Weit gefehlt! Nach den ersten Hundert Seiten war ich recht beeindruckt, nach den nächsten fünfzig Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Am Ende krallte sich mein Nervenkostüm ängstlich an der Decke fest und weigerte sich beharrlich meinem Herzen zu sagen, dass es langsam wieder aufhören konnte mir bis zum Hals zu klopfen.
Die Spannung baut sich erst langsam auf. Man muss mit den Charakteren zunächst warm werden und ihr Umfeld, von dem im Buch mehr und mehr freigelegt wird, begreifen. Erst nach dieser Phase versteht es Adler Olsen einen zu packen, zu schütteln und auf eine halsbrecherische Achterbahnfahrt mitzunehmen, aus der es kein Entrinnen gibt. Der Fall ist so konzipiert, das man wahrlich lange Rätseln muss, ehe der Groschen fällt. Auch die Nebencharaktere schaffen es zu glänzen. Ich mochte Carls Untermieter, der ihm in vollem Ernst den Wert von Legofiguren erklärte oder aber die Sekretärinnen im Polizeirevier, die drachenhaft fauchen können.
Auch extrem interessant fand ich die wechselnden Perspektiven zwischen Merete und Carl. Ich freute mich beim einen Kapitel schon wieder auf das nächste, und so muss es meiner Meinung nach auch sein!
Auch das Setting in Schweden und Kopenhagen mag ich sehr, da ich schwedische Kriminalromane sehr reizvoll finde. Auch aus diesem Grund vermochte mich das Buch zu überzeugen.
Das Buch versteht es einen zu fesseln und zu binden, und es macht verdammte Lust auf mehr Fälle vom Sonderdezernat Q. Ich werde mir sicherlich auch die anderen Bücher davon kaufen, obwohl ich sonst eigentlich kein Thriller - Fan bin, da mir die meisten zu vorhersehbar gestrickt sind.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend gut!

Desperate Angels
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Virginia, USA: Mädchenleichen, alle eine Gemeinsamkeit. Sie waren vor ihrem Auffinden drei Monate verschwunden und werden alle in einem weißen Kleid, engelsgleich drapiert, gefunden.
Nathaniel Caim, ein ...

Virginia, USA: Mädchenleichen, alle eine Gemeinsamkeit. Sie waren vor ihrem Auffinden drei Monate verschwunden und werden alle in einem weißen Kleid, engelsgleich drapiert, gefunden.
Nathaniel Caim, ein junger FBI Agent, der vom Sonderdezernat „Angel“ rekrutiert wird, ermittelt in diesem Fall. Bei einem Undercovereinsatz, bei dem er einer okkulten Sekte auf der Spur ist, geraten er und seine Kollegin in Gefangenschaft. Vor seinen Augen wird seine Kollegin brutal umgebracht. Nach langer Gefangenschaft kommt er frei, doch es bleiben Narben auf seiner Seele zurück. Und der Kampf gegen die „Desperate Angels“ ist noch lange nicht vorbei.

Das Buch war die Überraschung meines Lesesommers. Ich ging ohne große Erwartungen an „Desperate Angels“ heran, und dem Autor gelang es mich mit den zum Teil mysteriösen Geschehnissen rund um Nate in seinen Bann zu schlagen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und saß stundenlang mit dem Buch auf dem Balkon, die Zeit und meine Umgebung vergessend.
Die Charaktere wuchsen mir schnell ans Herz, insbesondere Nate und sein Kollege Don, der kleine Pathologe. Die Figuren wurden so eingeführt, dass man sie mit der Zeit immer besser kennen lernte. Sie hatten Ecken und Kanten und selbst Figuren, die erst in der Mitte des Buches eingeführt wurden, gewannen rasch an Substanz und Leben. Und die Charaktere bedeuten für den Roman eben soviel wie die spannend erzählte Geschichte, die in diesem Buch wirklich vorhanden war.
Ich sorgte mich zu Beginn darum, dass der Mystery - Anteil den Thriller ersticken könnte, doch dem ist nicht der Fall. Sparsam dosiert, setzen die Mytseryelemente spannende Akzente, die dazu anregen, die eigenen grauen Zellen zu gebrauchen und selbst die Puzzleteile versuchen, zusammenzusetzen.

Was mir persönlich den Lesegenuss ein wenig vermiest hat, war der Klappentext. Er nimmt meiner Ansicht nach viel zu viel vorweg. Meine Empfehlung: Den Klappentext nicht lesen, sondern einfach zwischen den Seiten schmökern. Es lohnt sich wirklich!
Mir ist auch noch der Erzählstil ein wenig negativ aufgefallen, da sich der Autor manchmal über seine Figuren erhoben hat und die Gedanken der einzelnen Charaktere in ein und dem selben Abschnitt „gekannt“ hat. Das finde ich persönlich nicht so gut, aber das ist ja bekanntlich auch Geschmacksache.

Ich meckere auf hohem Niveau, nebenbei bemerkt. „Desperate Angels“ weiß zu faszinieren und mit atemloser Spannung zu begeistern. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens ans Herz, der Spannung, gewürzt mit ein wenig Mystery, liebt.
Kommentar

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwarzer Humor deluxe

Der Narr
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Sam, ein junger Student aus Österreich, erwacht nach einer durchzechten Nacht mit einem blutverschmierten Shirt. Er hat keine Erinnerung mehr an den gestrigen Abend. Nur ein Zettel mit einer ominösen Adresse ...

Sam, ein junger Student aus Österreich, erwacht nach einer durchzechten Nacht mit einem blutverschmierten Shirt. Er hat keine Erinnerung mehr an den gestrigen Abend. Nur ein Zettel mit einer ominösen Adresse erinnert noch dunkel an die vergangene Nacht. In der Zwischenzeit wird eine Frauenleiche gefunden, und Sam weis, dass er Licht ins dunkle seines Geistes bringen muss, ansonsten droht Haft.
Mit Chefinspektor Remmel auf seinen Fersen und in Begleitung einer jungen Frau, die sich hinter der Adresse verborgen hat, geht es geradewegs in recht obskure Gesellschaft, die sich dem Mittelalter, dem Trinkhorn, Kelten, Steinen, Hexerei und noch so vielem mehr verschrieben hat.

Kennt ihr das Gefühl, genau das richtige Buch für eure momentane Stimmung gefunden zu haben? Ich jedenfalls hatte mit diesem Buch einen Glücksgriff gemacht. In der wahrscheinlich heißesten Sommernacht des Jahres begonnen, hatte ich es binnen eines Tages ausgelesen und meine Lachmuskeln ziemlich strapaziert. Denn eines hat dieses Buch wirklich: ausreichend schwarzen Humor, über den ich mich noch immer kringeln könnte und den Lokalkolorit in der Gestalt von Chefinspektor Remmel.
Der locker flockige Schreibstil holt den Leser ab. Für mich war der Roman angenehm zu lesen und Sam hatte ich schnell lieb gewonnen.

Einzig und allein zu dem Erzählstrang, der sich um die Rache des Vaters am Mörder seiner Tochter drehte, fand ich Anfangs keinen Zugang. Doch auch das legte sich schnell.

Auch die Themen vermochten mich zu begeistern. Mittelalterfeste und -märkte faszinieren mich immer wieder, obwohl sie bei weitem nicht authentisch sind, und einen guten Thriller lese ich immer wieder gern.

Kurzum: „Der Narr“ stellt gute Unterhaltung dar, der mit Humor und der ein oder anderen Spitze auf die Gesellschaft und Kultur nicht geizt und ich kann ihn für jeden heißen Sommertag empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Angst und Schuldgefühlen

HerzBlut: Wo die Liebe tötet
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Allie versucht zu verdrängen, versucht wieder normal zu leben. Doch noch immer verfolgen sie schemenhafte Bilder des Autounfalls, bei dem ihr Freund Trip den Tod fand und an den sie sich nur noch düster ...

Allie versucht zu verdrängen, versucht wieder normal zu leben. Doch noch immer verfolgen sie schemenhafte Bilder des Autounfalls, bei dem ihr Freund Trip den Tod fand und an den sie sich nur noch düster erinnern kann. Einzig die Narben erinnern sie deutlich an den Abend auf der Klippe.
Allie beginnt ihr Leben wieder aufzunehmen und trägt dabei ein dunkles Geheimnis mit sich herum, welches sie auf keinen Fall preisgeben will...

Wer denkt, er hat es mit einem ganz normalen Jugendbuch zu tun, der irrt gewaltig. Genau wie ich.
„Wo liebe tötet“ lies mich tief in die Gedanken und Gefühlswelt der Protagonistin abtauchen, die manchmal sehr erschreckend daherkam. Die Ich - Perspektive, aus der das Buch erzählt wird, fand ich sehr gut gewählt, obwohl ich eigentlich kein Freund dieser Erzählperspektive bin. Aber gerade diese gab mir das Gefühl die Geschichte aus Allies Sicht wahrzunehmen. Ich habe mit ihr gelacht, mit ihr geweint, empfand Genugtuung und Zorn. Und das Mitfiebern mit den Charakteren macht für mich ein gutes Buch aus.

Die Charaktere empfand ich als authentisch und gut ausgearbeitet. Trotz der Ich - Perspektive aus Allies Sicht, fand ich immer wieder kleine neue Aspekte in ihrer Persönlichkeit, die mich faszinierten und mir die Freude am Lesen erhielten. Sie erzählt liebevoll über ihren behinderten Bruder, der hoch intelligent ist, über ihren Freund Trip, der zwei Seiten hat, über ihre Mutter und ihren Vater und über ihren Freund Blake. Wird es einen Weg zurück in den Alltag geben oder ist ihr dieser für immer verwehrt? Jeden Charakter hat Jennifer Shaw Wolf seine eigene Note verliehen. Dabei sind tolle Figuren herausgekommen, jeder für sich genommen interessant.

Das Buch hat mich wahnsinnig überrascht und lässt mich geplättet zurück. Ich war vollkommen perplex, als ich die letzte Seite umschlug, da ich gern noch mehr aus Allies Welt erfahren hätte. Ein extrem fesselndes Buch, gewürzt mit einem wunderbaren Schreibstil, der genau auf Allie passt.
„Wo die Liebe tötet“ hat es geschafft mich zu begeistern. Bitte mehr davon!