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Veröffentlicht am 07.11.2018

Eine bittersüße Geschichte um ein Mädchen und die Liebe zu einem Pferd

Saphir - Rebellische Herzen
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Eine bittersüße Geschichte um ein Mädchen und die Liebe zu einem Pferd
Roxy lebte einst auf der Straße. Nun wohnt sie in einer WG und beginnt ein neues Leben. Sie leistet Sozialstunden in einem Gestüt. ...




Eine bittersüße Geschichte um ein Mädchen und die Liebe zu einem Pferd
Roxy lebte einst auf der Straße. Nun wohnt sie in einer WG und beginnt ein neues Leben. Sie leistet Sozialstunden in einem Gestüt. In der Vergangenheit musste sie schon mal von einem Pferd Abschied nehmen. Sie macht die Bekanntschaft mit dem Araber Saphir. Keiner versteht ihn. Keiner geht auf seine Bedürfnisse ein. Bei Roxy fühlt sich Saphir von Anfang verstanden. Beide sind sensibel. Beide seelisch verletzt.

Was diese Geschichte so berührend macht, ist Roxys Versuch, Saphir keine Zärtlichkeiten zukommen zu lassen. Sie will nie wieder diesen großen Trennungsschmerz spüren müssen. Saphirs junge Besitzerin Isabelle kann sich in das junge Pferd nicht hineinfühlen. Merkt nicht, dass sie Saphir mit ihren nervösen Aktionen nur verschreckt. Jedoch möchte sie so eine wie Roxy nicht an ihr Pferd heranlassen. Kann nicht verstehen, dass sich ihr Freund Nolan mit so einer sozial schwachen Person abgibt. Ja, ihr sogar noch einen Job auf dem Gestüt gibt.

Als Leserin hatte ich es sehr leicht, Roxy zu mögen. Ich durfte an ihrer Gefühlswelt teilhaben. Verstand ihre Ängste. War gerührt von ihrem Versuch, Saphir emotional fernzubleiben. Musste lächeln, weil ihr dies natürlich nicht gelang. Im realen Leben begegnen wir oftmals solchen Menschen. Leider machen wir uns nicht die Mühe, hinter deren Fassade zu blicken. Urteilen schnell und hart. Tiere hingegen ist der soziale Status eines Menschen egal. Sie fühlen mit dem Herzen. Sie schalten ihren Verstand aus. Sie leben im Jetzt. Roxy hätte sich eigentlich von den Ställen fernhalten müssen. Die edlen Pferde haben schließlich ihre edlen Besitzer. Sozial angesehene Menschen.

Roxy hat es nicht leicht im Leben. Trotzdem verfügt sie über viel Humor. Das wird besonders in Gesprächen mit Nolan deutlich. Der Schlagabtausch ist einfach nur köstlich.

Für Nolan hatte ich eine besondere Sympathie. Obwohl der Junge mit einem goldenen Löffel zu Welt kam, spürte er den guten Charakter von Roxy. Zeigte keine Vorurteile. Erkannte eine Schwäche bei Roxy und agierte sehr geschickt. Bei seiner Freundin Isabelle muss ich mich gleich mal selber an der Nase packen. Ich habe sie für ihr hochnäsiges Getue gehasst. Ich habe nicht hinter ihre Fassade geschaut. Nicht versucht sie zu verstehen. Dabei hatte sie mehr wie einmal gezeigt, dass auch sie sehr unsicher ist. Noch lange nicht mit beiden Beinen im Leben steht.

Lust auf ein romantisches Picknick im Pferdestall? Ich bin verliebt. Verliebt in ein Pferd. Obwohl ich in meinem ganzen Leben noch nie auf dem Rücken eines Pferdes saß. Ich hatte große Angst um Saphir. Der Schreibstil ist flüssig und aus der Sicht von Roxy erzählt. Die Protagonisten werden sehr real dargestellt.

Eine bittersüße Geschichte um ein Mädchen und die Liebe zu einem Pferd, hat mich zu Weinen und lachen gebracht.

Danke Bettina Belitz



Man fürchtet nur das Unbekannte. Das, was ist, kann man sich ansehen, man kann es betrachten, sich daran gewöhnen. Es hat eine Gestalt. Und erst wenn es eine Gestalt hat, verschwindet die Vorstellung davon, die meistens viel schlimmer ist als das, was letztlich geschieht.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Zwei Frauen -ein gemeinsamer Schreibtisch-Zwei Schicksale!

Ein Schreibtisch voller Träume
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Ich bin ja eine richtige Cover-Käuferin. Dieses hier ist einfach nur traumhaft. Noch traumhafter: Es wurde mir von einer lieben Bücherfreundin geschenkt.

Der Inhalt hat mich noch mehr begeistert. Erzählt ...

Ich bin ja eine richtige Cover-Käuferin. Dieses hier ist einfach nur traumhaft. Noch traumhafter: Es wurde mir von einer lieben Bücherfreundin geschenkt.

Der Inhalt hat mich noch mehr begeistert. Erzählt die Geschichte doch von einer jungen Frau, die von der Mutter verlassen wurde und auch noch nach zwei Jahren den Tod des liebevollen Vaters betrauert. Tenley ist ein Frau, die einem sehr zu Herzen geht. Ihr erstes Buch wurde ein Bestseller. Mit viel Selbstbewusstsein kann Tenley nicht aufwarten. Sie sie ist stets der Meinung, dass ihr Erfolg ihren Vorfahren geschuldet ist, die erfolgreiche Autoren waren. Ihren Verlobten bringt sie keine aufrichtige Liebe entgegen. Er war zwar in ihrer größten Not einfach da, aber sie scheint ihn nicht aufrichtig lieben zu können. Ihre Mutter bittet sie, ihr zu Seite zu stehen. Sie hat Krebs. Tenley sagt nicht gerne zu. Wann hat ihre Mutter sich eigentlich um sie gekümmert? Warum hat sie sie verlassen, als sie ein kleines Mädchen war? Ihr Verlobter Hold möchte es ihr ausreden. Er will, dass sie mit ihm geschäftlich nach Paris fährt. Tenley möchte jedoch, die vielleicht letzte Chance nutzen, sich mit ihrer Mutter auszusöhnen. Mit gemischten Gefühlen reist sie nach Florida zu ihrer Mutter. In einer Bibliothek befindet sich dort ein alter Schreibtisch. Tenly wird von diesem zerkratzten Möbel magisch angezogen. Kein Wunder! Hat an diesem Schreibtisch doch vor einem Jahrhundert eine andere junge Frau gesessen. Birdie! Wird Tenley an diesem Tisch ihre Schreibblockade überwinden?

Birdie war eine tolle Frau. Sie hatte sich gegen sämtliche Konventionen zur Wehr gesetzt. Sollte einen Mann heiraten, für den sie keine Liebe empfand. Ihre Liebe zu einem anderen Mann versuchte die Mutter stets zu unterbinden. OH, wie war mir diese steife unnachgiebige Person unsympathisch. Für Ansehen und Geld würde sie ihre Tochter in's Unglück rennen lassen. Birdies Vater war in meinen Augen ein richtiges Weichei. Er hatte die Hosen an und hörte auf seine Frau.

Diese wunderbare Geschichte hat beim Lesen eine regelrechten Sog auf mich ausgeübt. Bei jeder freien Minute nahm ich das Buch zur Hand und versank in die Welt von Tenley und Birdie. Zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Getrennt durch ein Jahrhundert. Dennoch gingen beide ihren Weg. Birdie behauptete sich gegen steife Konventionen. Einmal stockte mir jedoch der Atem. Ich dachte nun sei alles vorbei. Tenleys Depressionen waren durch die Zeilen zu spürbar. Bei ihrer Mutter trug sie einen alten Morgenrock und ausgelatschte Slippers. Ungepflegt, mit Schreibblockade und unglücklich verliebt, wird ihr ihre krebskranke Mutter zur großen Hilfe. 

Ich mochte Tenleys Mutter. Sie hatte zwar in der Vergangenheit  falsch gehandelt, zeigte aber dennoch viel Herz. Im Gegensatz zu Birdies Mutter, die es selber faustdick hinter den Ohren hatte. Kalt und gierig nach gesellschaftlichem Ansehen wollte sie  ihre Tochter in's Verderben rennen lassen. Oder, wie würdet ihr eine Hochzeit nennen, mit einem Mann den man nicht liebt? Tenleys Mutter dagegen möchte verhindern, das ihre Tochter einen Mann heiratet, den diese nicht liebt. Tenley lernt einen Nachbarn der Mutter kennen. Im Morgenmantel begleitet sie Jonas zum Abendessen der Familie. Ich habe sehr viel gelacht. Könnt Ihr euch bildlich vorstellen, wie Tenley mit wehenden Morgenrock durch die Straßen radelt? 

Tenley kann ihre Schreiblockade nicht überwinden. Tenley macht einen großen Fehler. Einen Fehler, der vor einem Jahrhundert schon mal begangen wurde. 



Eine junge Frau lässt sich zum ersten mal richtig fallen. Verarbeitet ihre Probleme, Trauer und Verlustängste. Sie bringt uns zum Lachen. Sie weckt unser Mitgefühl. 

Eine Mutter hat ihre kleine Familie aus egoistischen Gründen verlassen. Dennoch hat sie ihr Herz am rechten Fleck und hilft ihrer Tochter in der größten Not.

Birdie ist eine mutige Frau und kämpft gegen starre Konventionen. Ihre Mutter hat ein großes Loch, wo eigentlich ein Herz sein sollte. 

Zwei tolle Frauen, getrennt durch ein Jahrhundert. Eine Geschichte die von menschlichen Fehlern erzählt. Vom Vergeben und den Glauben an Gott, oder an wen auch immer man glauben möchte. Lesen, lieben, lachen und stellenweise ein bisschen traurig sein. Für den winterlichen Flair sorgte Birdie. Mit ihrer großen Liebe Eli fuhr sie Schlittschuh. Ein vereister See. Zwei Verliebte die sich unter einem mit Schnee bedeckten Baum verstecken. Funken sprühen. Die Romantik quillt aus den Seiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Tenley und Birdie erzählt. Sie ist so magisch, wie die Protagonisten.

Eine absolute Empfehlung von mir. Danke liebe Bücherfreundin und Rachel Hauck.



"Allein war der einsamste Ort auf Erden." Seite 50

"Unentschlossenheit bringt die Menschen aus dem Gleichgewicht." Seite 53

 "Paris hat mich nicht geboren." Seite 71

"Wir leben in einer reichen, luxuriösen Welt und doch sind wir manchmal so arm und traurig." Seite 169

Veröffentlicht am 25.10.2018

Ein mutiges Mädchen wird zur starken Frau!

Grenzgänger
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Ein mutiges Mädchen wird zur starken Frau!


Noch nie empfand ich den Titel eines Buches so passend wie “Grenzgänger!” Hier geht es darum, dass die 17jährige Henni aus der Not heraus die deutsch-belgische ...

Ein mutiges Mädchen wird zur starken Frau!


Noch nie empfand ich den Titel eines Buches so passend wie “Grenzgänger!” Hier geht es darum, dass die 17jährige Henni aus der Not heraus die deutsch-belgische Grenze überquert um Geld zu verdienen. Ihre Mutter ist gestorben. Mit dem Vater können Henni und ihre drei Geschwister nichts anfangen. Seit der vom Krieg zurückgekehrt ist, zählt für den Uhrmacher nur noch die Kirche. Seinen Beruf hat er verloren. Die Hände zittern zuviel. Er will alle vier Kinder los werden. Henni dürfte zu einer Tante. Ihre Geschwister sollen ins Heim. Henni kann ihren Vater überzeugen. Sie sagt dass sie den Job der verstorbenen Mutter übernimmt. Sie verschweigt den Kaffeeschmuggel. Ihre kleine Schwester kommt beim Schmuggel ums Leben. Henni muss in eine Besserunsgsanstalt und ihre Geschwister in ein kirchliches Heim.

Was die Kinder mitmachen mussten ist wirklich “grenzwertig!” Ich konnte oftmals nicht fassen, dass man Henni stets beschuldigte, sämtliche Grenzen zu überschreiten. Keiner wollte die Wahrheit von ihr hören. In den 50igern ist ja einiges in Kinderheimen passiert. Ich war jedoch sehr schockiert, dass es von jeher kirchliche Institutionen waren, die Kinder gequält haben. Nichts Neues aber immer wieder erschreckend. Hennis Bruder Matthias musste für ein Verbrechen, welches er nicht begangen hat, in das Loch unter der Treppe. Tagelang Kälte, Finsternis, karges Essen und wenig Platz. Er starb darauf hin an einer Lungenentzündung. Ich habe jetzt nicht zuviel verraten. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was sich in diesem Drama abgespielt hat.

Aus welchen Grund bitte soll man eigentlich noch Sympathien für die Kirche haben? Ein Pfarrer der hilflosen Kindern nicht helfen will und von den Dorfbewohnern Drohungen erhält. Erst dann zahlt er dem Vater Schöning den Job als Küster. Ganz ehrlich … ich wollte mehrmals in’s Buch kriechen. Den Vater und Pfarrer so richtig schütteln. Was ich noch gerne gemacht hätte, behalte ich jetzt lieber für mich. Fassungslos bleibt man als Leser zurück, ob der Qualen die man hilflosen Kindern antut. Jahrelang gelang es solchen Heimen, die Wahrheit vor der Öffentlichkeit fernzuhalten. Die Kirche wollte keiner in Frage stellen. Das Heim hatte ja einen guten Ruf zu verlieren. Mir wird gerade schlecht …



Die Charaktere in dem Buch sind entweder total sympathisch oder einfach nur schrecklich. Ein Vater der seine Kinder wie Fremde behandelt. Ihnen jede Hilfe verweigert. Der in seinem Haus umkommt. Und wieder wird Henni zum Sündenbock. Selbstverständlich mussten viele Soldaten Schreckliches im Krieg mitmachen. Dennoch entschuldigt das nicht alles. Vor Henni ziehe ich meinen Hut. Eine starke Frau/Mädchen kämpft um Gerechtigkeit. Ihre beste Freundin Elsa wird ihr noch eine große Hilfe sein. Für Elsa hatte ich eine besonders große Sympathie. Die werdet Ihr bestimmt auch haben. Lest das Buch! Die Geschichte spielt abwechselnd in den 50igern und 70igern. Sie macht besonders deutlich, dass die Wahrheit nicht immer leicht zu erkennen ist. Als Leser weiß man was Sache ist. Im wahren Leben ist sie oft schwer zu ergründen.



Kann man durch die Wahrheit Schwierigkeiten bekommen? Ist eine kirchliche Einrichtung nicht eigentlich dazu da Kindern zu helfen?

Hier handelt es sich um ein Drama, bei dem die Wahrheit schwer zu erkennen ist. Menschen ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen. Ein mutiges Mädchen zu einer starken Frau wird.

Unbedingt lesen! Auf 288 Seiten hat die Autorin ein bildgewaltiges Nachkriegsdrama geschaffen. Herzlichen Dank Mechthild Borrmann.



“Wenn man zweifelt, ist die Verzweiflung nicht mehr weit.” Seite 37.

“Man kann nicht hinter den Punkt zurück.” Seite 151.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Eine herzerwärmende Geschichte.

Sternstunde
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Was versteht man eigentlich unter einem Gemisch, welches aus Staub, Eis, Steinchen und Gas besteht? Bestimmt keinen Weihnachtsstern! Oder doch? Kim muss auf den Mohnstollen im Ofen aufpassen, während ...


Was versteht man eigentlich unter einem Gemisch, welches aus Staub, Eis, Steinchen und Gas besteht? Bestimmt keinen Weihnachtsstern! Oder doch? Kim muss auf den Mohnstollen im Ofen aufpassen, während ihre Mutter bei einem Elternabend in der Schule ist. Im Radio hört sie, dass ihr Stern so ein komisches Gemisch ist. Kim-Stella will das nicht glauben. Sie findet einen Menschen, der ihr weiter hilft.

Mir hat diese zauberhafte Geschichte wirklich sehr gut gefallen. Ein bisschen komisch war es schon. Ich hab sie am Balkon bei strahlend-wärmenden Sonnenschein gelesen. Klar, da konnte ich keine Sterne sehen. Gerne habe ich mich daher von Kim und ihrer Liebe zu Sternen verzaubern lassen. Eine harmonische Familie hinterlässt ein wohliges Gefühl im Bauch, welches, gerade zur Weihnachtszeit, das Herz doppelt erwärmen wird. Kim lernt jedoch nicht nur viel über ihre heißgeliebten Sterne. Nein, auch dass so mancher böser Schulkamerad ein weiche Seite hat. Die raue Schale oftmals nur eine Fassade ist. 

Sternstunde ist ein kleines Büchlein mit großem Herz, welches ich sehr gerne empfehle.

Danke Karin Kalisa

Veröffentlicht am 07.10.2018

Echt jetzt?

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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So manch einer, der meine Worte nun lesen wird, wird sagen: >>Was will die überhaupt? Die hat ja noch nicht mal selber Kinder!>Kannst du uns nicht mit dem Auto hinbringen?


So manch einer, der meine Worte nun lesen wird, wird sagen: >>Was will die überhaupt? Die hat ja noch nicht mal selber Kinder!<< Stimmt! Aber ich war selber mal Kind und habe auch Kontakt zu Kindern und den dazugehörigen Helikoptern. Ich denke mal, ein bisschen Helikopter steckt in jeder Mutter und Oma. Ups, jetzt hätte ich beinahe die Helikopterpapas übersehen. Ganz ehrlich, die sind stellenweise schlimmer wie die Mamas. Ein Beispiel in dem Buch beschreibt, wie ein Haarfön zum Einsatz kommt, damit das Kind einschlafen kann. Ganz ehrlich, das Gleiche hat eine Arbeitskollegin von mir erlebt. Als die Enkel zu Besuch waren, musste die halbe Nacht der Fön laufen, damit die Kids schlafen konnten. Von mir ein Tipp: Es gibt doch bestimmt auch kleine Hubschrauber, die man über den Köpfen der Kinder kreisen lassen könnte. ? Die Kleinen wären bestimmt begeistert. ? Der Andrang von Autos an den Schulen und Kindergärten wundert mich auch nicht. Die Helikopter wollen ja selber nicht mehr zu Fuß gehen. Klar, wenn Kindergarten und Schule sehr weit entfernt sind, kein Bus fährt, dann ist das Auto notwendig. Ich selber hatte erst kürzlich ein Erlebnis mit einer Mami, die keine 5 Minuten-Fußweg in Kauf nehmen wollte und einen großen Streit begann. Tja, wahrscheinlich wollte sie eh anschließend in’s Fitness! ? Kinder selbständig den Schulweg bewältigen lassen ist ok. Kommt jedoch auch ein bisschen auf die Gegend an. Merkt Ihr, wie bei mir der Propeller zu drehen beginnt? Was ich in dem Buch gelesen habe, kann ich fast alles so unterschreiben. Obwohl ich selber nie ein Kind erzogen habe, erlebe ich ringsherum viel mit. Kinder, die nicht mehr zu Fuß laufen wollen. >>Kannst du uns nicht mit dem Auto hinbringen?<< NEIN! Kurze Wege mit dem Auto gibt es bei mir nicht. Da muss kleiner Strolchie schon zur fußkranken Mami heim. Echt, diese Rezi schreiben macht voll Spaß! Dachte ich doch immer meine Ansichten wären total veraltet. In mancher Hinsicht mögen sie das auch sein. Überwiegend sind meine Ansichten jedoch zeitgemäß. Zeitgemäß … aber nicht krank. Wo sind die Zeiten, in denen Kinder den ganzen Tag draußen verbracht haben? Wo sind die Zeiten, in denen Mütter statt mit dem Handy mit den Kindern gespielt haben? Brauchen kleine Kinder wirklich schon ein Handy? Woher kommt der Konsumwahn bei den Kleinen? Warum ist es ein Drama, wenn sich ein Kind mal die Kniescheibe aufschlägt??? Warum müssen Spielplätze mit Watte unterlegt werden? Warum dürfen Kinder nichts mehr eigenständig bewältigen? Erstmal kommen Kinder rein zur Welt. Versaut werden sie später von ihren Eltern. Das klingt hart. Ich weiß.

Verständnis habe ich für Eltern, die das erste Kind haben und wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt mit den Kleinen laufen. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass es kaum noch Omis gibt, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mir ist des öfteren schon aufgefallen, dass Mütter die eine Oma als Ansprechspartnerin haben, viel seltener mit ihren Kids zum Arzt oder zur Notaufnahme laufen. Es ist einfach beruhigend in der Familie jemanden zu haben, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Wer daheim einen richtigen Halt hat, verstopft die Notaufnahmen nicht. Leider gibt es aber auch Eltern, die ständig eine Extraeinladung brauchen, wenn das Kind zum Arzt muss.



Habe ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster gelehnt? Ich als Nicht-Mami? Nein, das habe ich nicht. Fragt sämtliche Lehrer und Eltern mit Herz und Hirn. Ich kenne auch das Gegenteil von Helikopter-Eltern. Denen gebührt mein ganzer Respekt. Ein Kind erziehen ist bestimmt nicht einfach. Hätte ich selber welche wüsste ich nicht, ob ich meine Erziehungsfehler noch zählen könnte. Aber eins weiß ich: Meine Kinder würden nicht per PC und Handy stupide werden. Meine Kinder würden zu Fuß gehen lernen. Meine Kinder würden auch kleine Geschenke wertschätzen. Ja, so etwas gibt es wirklich noch. Ich weiß es. Ob ich das Buch lustig fand? Nur ein kleines bisschen. Überwiegend fand ich es sehr sehr traurig! Vor allem dass viele Mütter ihre Kinder nur noch per Kaiserschnitt auf die Welt bringen. Zu Fein zum Pressen. Echt jetzt?

Danke Lena Greiner, Carola Padtberg