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Veröffentlicht am 12.11.2018

Wenn Gangster den Blues schieben

Gangsterblues
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Joe Bausch, seit knapp dreißig Jahren Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl, einem Hochsicherheitsgefängnis für gefährliche Verbrecher, hat in seinem Job bereits viel erlebt und gesehen. Während ...

Joe Bausch, seit knapp dreißig Jahren Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl, einem Hochsicherheitsgefängnis für gefährliche Verbrecher, hat in seinem Job bereits viel erlebt und gesehen. Während ihrer Zeit im Gefängnis haben die Insassen viel Zeit, sich mit ihren Taten bzw. ihren Zunkunftsaussichten auseinander zu setzen. Einige von ihnen suchen jemanden zum Reden – und Joe Bausch hört ihnen zu. Über ihre Tatmotive, die Taten anderer sowie die Freude oder Angst, nach langer Zeit in eine ihnen mittlerweile fremde Welt entlassen zu werden. Aus diesen Geschichten hat Joe Bausch zwölf ausgewählt und nun ausreichend verfremdet in einem Buch zusammengefasst. Dabei merkt man schnell, dass der Autor sich wirklich für die Gefangenen interessiert. So handeln die Geschichten von Schuld und Unschuld, Reue und Gewalt und Zukunftsängten, welche sogar den Tod zur erträglicheren Option werden lassen. Aber auch von Justizirrtum, dem Verhalten der Gefängnisinsassen untereinander, von Sonderwünschen Einzelner, gutbezahlten Anwälten und der Gewalt gegenüber weiblichem Personal wird erzählt.
Die Geschichten sind ungeschönt, das merkt man beim Lesen schnell. Ebenso, dass sich Joe Bausch wirklich für die Betroffenen und deren Geschichten interessiert, dabei aber seinen Job stets im Auge behält. Er versucht, neutral zu bleiben, zu helfen, wo er kann, verweigert aber Tätigkeiten, die mit seinem Medizinerethos nicht vereinbar sind. Mir hat das Buch sehr gefallen, dieser Einblick in die Welt der Schwerverbrecher – und bin froh, nicht selbst mit dieser Welt konfrontiert zu werden. Sehr schade war nur, dass das Buch nach der zwölften Geschichte einfach abbrach, ohne ein Nachwort des Autors, welches das Buch nochmal abgerundet hätte.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Unterhaltsam und spannend

Bluthaus
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In der holsteinischen Elbmarsch wird eine ermordete Frau gefunden – in Verdacht steht Detektivin Johanna Arndt, eine Freundin von Frida Paulsen aus Schulzeiten, welche die Frau blutüberströmt vorfand. ...

In der holsteinischen Elbmarsch wird eine ermordete Frau gefunden – in Verdacht steht Detektivin Johanna Arndt, eine Freundin von Frida Paulsen aus Schulzeiten, welche die Frau blutüberströmt vorfand. Ihre Aussage weist jedoch Ungereimtheiten auf, und als Johanna kurz darauf spurlos verschwindet, macht sich Frida, die grad auf dem Obsthof ihrer Eltern neue Energie tanken wollte, auf die Suche nach ihrer Freundin. Ihre Recherchen führen sie zu einem alten Haus an der Ostseeküste, welches von den Anwohnern nur „dat Bluthus“ genannt wird. Gleichzeitig begibt sich Bjarne Haverkorn für die Mordkommission auf Spurensuche nach seiner Hauptverdächtigen…
„Bluthaus“ ist nach „Totenweg“ der zweite Krimi aus der Feder von Romy Fölck um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, kann allerdings auch ohne Kenntnis des ersten Bandes gelesen werden. In „Bluthaus“ ermitteln Frida und Bjarne zunächst unabhängig voneinander, wobei sich ihre Ermittlungen schon früh überschneiden. Hierbei fand ich es interessant, wie die Ermittler über völlig unterschiedliche Wege – einmal dem offiziellen bei Bjarne, einmal dem privaten bei der beurlaubten Frida – letztlich zum selben Ergebnis gelangten. Mir machte es Spaß, bei den Ermittlungen selbst zu spekulieren, was es mit dem Bluthaus und Johannas Verschwinden auf sich haben könnte. Ebenso gab es den ein oder anderen Einblick in das Privatleben der Ermittler, wobei mir Bjarnes Part stellenweise zu überzogen und unnötig erschien. Schade. Auch ist das Handeln der beiden manchmal etwas fragwürdig, wenn es um gefährliche Alleingänge geht. Davon abgesehen handelt es sich jedoch um einen spannenden und angenehm undurchschaubaren Krimi, den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Wenn das Leben nach dem Tod erst so richtig spannend wird

Banshee Livie (Band 1): Dämonenjagd für Anfänger
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Das Leben meinte es nicht gut mit ihr – der Tod auch nicht: Bei einem Ausflug mit ihrer vom Übernatürlichen faszinierten Patentante wird Olivia „Livie“ vom Blitz getroffen – natürlich unter einer Druideneiche. ...

Das Leben meinte es nicht gut mit ihr – der Tod auch nicht: Bei einem Ausflug mit ihrer vom Übernatürlichen faszinierten Patentante wird Olivia „Livie“ vom Blitz getroffen – natürlich unter einer Druideneiche. Aus der vom Leben gelangweilten Bürokraft wird fortan eine Banshee, die für das Anwesen der Harrowmores zuständig ist. An ihrer Seite Todesbote und Kapuzenmann Walt. Leider stellt sich ihr neuer Job als stressiger heraus, als erwartet, denn die Harrowmores sind die reinste Katastrophenfamilie. Und was, bitteschön, ist ein Mummel? Als dann auch noch ein Dämon auftaucht, der eine uralte Rechnung mit der Familie begleichen will, hat Livie alle Hände voll zu tun…
Banshee Livie ist eine lustige Fantasygeschichte über eine Banshee, die sich mal nicht an uralte Traditionen hält. Natürlich gibt es Banshee-Regeln, mit welchen Livie erstmal zurecht kommen muss. Immerhin wird sie völlig unvorbereitet – und ungefragt - in ihren neuen Job geworfen. Todesbote Walt steht ihr zwar zur Seite, aber dem muss sie anfangs auch erstmal die Informationen aus der nicht sichtbaren Nase ziehen. Denn leider kann sie von Walt überhaupt nichts sehen unter der Kutte, dabei hat er so eine sexy Stimme. Aber wenn Livie sich etwas in den Kopf gesetzt hat… Allerdings hat sie mit der Familie Harrowmore erstmal ordentlich was um die Ohren. Und als ein uralter Dämon auftaucht, kann Livie beweisen, was in ihr steckt.
Der Roman ist recht lustig und unterhaltsam geschrieben. Anfangs ist Livie noch unzufrieden mit sich und ihrem Leben, entsprechend sarkastisch fallen ihre Kommentare zunächst aus. Das ändert sich zum Glück jedoch schnell und Livie wächst einem einfach ans Herz. Und auch der wortkarge Walt taut so langsam auf. Ihn fand ich von der Person her ganz interessant, da er eine bewegende Vergangenheit hinter sich hat. Für weitere unterhaltsame Momente sorgen ein Druide, Mummel, ein Magier sowie ein echt böser Dämon. Es wird also nicht langweilig.
Ich fand Banshee Livie erfrischend unterhaltsam. Großartige Action enthält der Roman zwar nicht, dafür hat er mir recht viele Schmunzler entlockt und macht einfach Spaß. Ein gelungener Start in einer humorvoll-fantastische Banshee-Serie.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Wo liegt die Wahrheit in den Märchen?

Die Grimm-Chroniken (Band 5): Der goldene Apfel
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In "Der goldene Apfel" geht es in die fünfte Runde der Grimm Chroniken, in welchen die Wahrheit über Schneewittchen ans Licht gebracht werden soll. Wem die Story bisher nicht komplex genug erschien wird ...

In "Der goldene Apfel" geht es in die fünfte Runde der Grimm Chroniken, in welchen die Wahrheit über Schneewittchen ans Licht gebracht werden soll. Wem die Story bisher nicht komplex genug erschien wird nun seine helle Freude haben: Während die Vergangenheit von Mary und Dorian ebenso beleuchtet wird wie die der Grimm-Brüder, geht in der Gegenwart der Kampf zwischen Königin Mary und Schneewittchen weiter. Vampirmagie kommt ebenso zum Einsatz wie Hexenkräfte, die Zahl "7" spielt immer mehr eine wichtige Rolle und neue Märchenelemente werden in den Verlauf eingebracht.
Wie auch bei den vorherigen Bänden wird zu Beginn kurz in einem "Was bisher geschah" das Wichtigste zusammen gefasst, was mir den Einstig in den fünften Band sehr erleichterte. Die Vorgängerbände sollte man jedoch bereits gelesen haben, um das Geschehen zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt diesmal sehr auf Mary, sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart. Das fand ich sehr schade, doch denke ich, dass sich das mit dem nächsten Band wieder relativieren wird. Leider wurde mir Mary mit dieser Folge auch nach und nach unsympathischer, was dazu führte, dass ich ihre Version im Nachhinein auch etwas in Zweifel zog. Das hat mir etwas den Spaß genommen, da mir ein Ausgleich mit den anderen Protagonisten fehlte. Alles in allem passt es jedoch sehr gut in das Konzept der Serie und liest sich auch weiterhin sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Spannend-rasante Urban Fantasy

Soulcatcher
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Was machst du, wenn dein Freund plötzlich ein seelenloses Wesen ist, der keine Gefühle mehr hat? Vor diesem Problem steht Maisie, als ihr Freund Luke seine Seele an den Dämonenkönig verkauft, um das Leben ...

Was machst du, wenn dein Freund plötzlich ein seelenloses Wesen ist, der keine Gefühle mehr hat? Vor diesem Problem steht Maisie, als ihr Freund Luke seine Seele an den Dämonenkönig verkauft, um das Leben seiner kleinen Schwester zu retten. Für Maisie ist sofort klar: Diese Seele holt sie sich zurück! Leider stellt sich dies alles andere als einfach heraus, der Dämonenkönig hat nämlich keine Lust, Lukes Seele wieder herauszurücken. Im Gegenteil, ehe sich Maisie versieht, hat sie den Dämonenkönig gegen sich aufgebracht - und plötzlich einen unerwarteten Helfer an der Seite. Denn der neue Mitschüler Nicolo hat so einiges auf dem Kasten. Und Lukes Schwester Vivienne ist seit seinem Deal mit dem Dämonengott auch fitter als je zuvor...
Soulcatcher ist ein spannender und rasanter Urban Fantasy Roman mit einigen guten Ideen, welche mir sehr gefielen. Die drei müssen sich recht schnell als Team zusammen raufen und gegen mächtige Gegner kämpfen, während ihnen der Dämonenkönig schlechtgelaunt auf den Fersen ist. Spannung und Action geben sich die Hand mit magischen Geheimnissen, ich mochte das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen. Ebenso kommt der Humor nicht zu kurz und verleiht dem Buch eine angenehme Lebendigkeit. Die drei Protagonisten waren mir sympathisch und vor allem bei Nicolo war es spannend zu erfahren, was sich hinter seiner Figur verbirgt. Was mich etwas störte war, dass einige Situationen wie erzwungen wirkten, Maisie übernatürliche Phänomäne nicht so hinterfragte, wie man es doch normalerweise machen würde. Dies hatte andererseits wiederum den Vorteil, dass die Story dadurch rasanter weiterging, statt durch Grübeleien und Skepsis in die Länge gezogen zu werden.
Ein spannend-rasant-humorvoller Urban Fantasy Actionroman, der einfach Spaß macht!