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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2019

Spannende Fortsetzung

Der Verfolger
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Fünf Jahre ist es her, dass es Dr. Frederick Starks gelungen ist, den von Hass getriebenen Killer, der es sich gemeinsam mit seinen Geschwistern zum Ziel gesetzt hatte, ihn zu jagen und schlussendlich ...

Fünf Jahre ist es her, dass es Dr. Frederick Starks gelungen ist, den von Hass getriebenen Killer, der es sich gemeinsam mit seinen Geschwistern zum Ziel gesetzt hatte, ihn zu jagen und schlussendlich zu töten, bei einem Schusswechsel auszuschalten. Nach all den Jahren beginnt Starks, sich in Sicherheit zu wiegen. Er gibt die schützende Identität, die er vorsichtshalber angenommen hatte, auf und praktiziert wieder unter eigenem Namen. Doch plötzlich kehrt die Vergangenheit mit enormer Wucht zurück, denn der vermeintlich tote Killer, sitzt eines Abends seelenruhig in Starks Praxis und stellt klar, dass sein damaliger Rachedurst keinesfalls gestillt ist. Um einem sofortigen Tod zu entgehen, bietet der Killer Starks einen Deal an. Denn die Geschwister des Killers werden anonym bedroht und Starks soll dabei helfen, den Unbekannten aufzuspüren.....

"Der Verfolger" ist die Fortsetzung zu "Der Patient". Da John Katzenbach wichtige Hintergrundinformationen aus dem ersten Band in die Handlung einstreut, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann mühelos folgen, wenn man "Der Patient" nicht gelesen hat. Um alle Feinheiten des perfiden Spiels wahrzunehmen und auszukosten, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in den Psychothriller verläuft eher gemächlich, denn John Katzenbach sorgt zunächst dafür, dass die Erinnerungen an die damaligen Ereignisse aufgefrischt werden. So werden Leser, die den ersten Teil nicht kennen, bzw. bei denen es Jahre her ist, dass sie "Der Patient" gelesen haben, mit nötigen Hintergrundinformationen versorgt. Das ist zwar hilfreich, geht allerdings am Anfang zu Lasten der Spannung. Denn diese baut sich dadurch nur langsam auf.

Doch dann gelingt es dem Autor mühelos, an das spannende Katz- und Mausspiel aus dem ersten Teil anzuknüpfen. Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem hier eigentlich noch vertraut werden kann. Es kommt zu einigen spannenden Szenen, die dazu führen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen problemlos vorstellen, die Spannung genießen und ganz in die Handlung eintauchen. Zum Ende hin verknüpfen sich alle Handlungsfäden, sodass man das Buch mit einem guten Gefühl zusammenklappen kann.

Ich habe vor einigen Jahren bereits "Der Patient" gelesen. Da ich im Jahr unzählige Thriller verschlinge, waren meine Erinnerungen an die damaligen Ereignisse nicht mehr ganz so gut, doch durch die eingestreuten Hintergrundinformationen wurden diese aufgefrischt, sodass ich der Handlung problemlos folgen konnte. Am Anfang fehlte mir ein wenig die Spannung, doch das hat sich dann zum Glück schnell geändert, sodass ich das Katz- und Mausspiel wieder genießen konnte.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Geheimnisvoll

Die Tochter des Uhrmachers
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Bei ihrer Arbeit als Archivarin entdeckt Elodie Winslow eine alte, aber ausgesprochen hochwertig verarbeitete Aktentasche, ein Skizzenbuch und eine Fotografie, auf der eine wunderschöne, junge Frau in ...

Bei ihrer Arbeit als Archivarin entdeckt Elodie Winslow eine alte, aber ausgesprochen hochwertig verarbeitete Aktentasche, ein Skizzenbuch und eine Fotografie, auf der eine wunderschöne, junge Frau in die Kamera lächelt. Bei der Durchsicht des Skizzenbuchs erblickt Elodie ein Haus, das ihr seltsam vertraut vorkommt. Es scheint genau das Haus aus der Gute-Nacht-Geschichte zu sein, die ihr ihre viel zu früh verstorbene Mutter als Kind immer erzählt hat. Elodies Neugier ist geweckt und sie setzt alles daran, das Haus zu finden und zu erfahren, wer die Frau auf dem Foto ist. Die ersten Spuren führen sie zum Maler Edward Radcliffe, in dessen Leben es im Sommer 1862 zu einer Tragödie kam, von der er sich bis zu seinem frühen Tod nie mehr erholt hat.....

Dreh- und Angelpunkt dieses Romans ist das Herrenhaus Birchwood Manor, das auf seine Bewohner einen ganz besonderen Reiz ausübt. Die Geschichte, der Tochter des Uhrmachers und ihre Verbindung zu Birchwood Manor, wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und spielt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen ab. Im Handlungsstrang der Gegenwart beobachtet man die Archivarin Elodie dabei, wie sie versucht, das Geheimnis um das Skizzenbuch und die Fotografie zu lüften. In der Vergangenheit führt Birdie durch das Buch, dabei erfährt man sowohl etwas über ihre eigene Vergangenheit und ihre Verbindung zum Maler Edward Radcliffe und Birchwood Manor, allerdings hat sie auch einiges über die Schicksale der wechselnden Besucher und Bewohner des Herrenhauses zu berichten.

Kate Morton gelingt es vom ersten Moment an, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden so detailliert beschrieben, dass man sie beim Lesen mühelos vor Augen hat und ganz in die rätselhafte Geschichte eintauchen kann. Gerade am Anfang sollte man allerdings konzentriert lesen, um die unterschiedlichen Zeit- und Handlungsebenen ins richtige Verhältnis zu setzen. Doch wenn das gelungen ist, dann steht einem spannenden, leicht mystischen Lesegenuss nichts mehr im Wege. Die unterschiedlichen Stränge wirken geheimnisvoll und verknüpfen sich im Lauf der Handlung gekonnt. Obwohl das Buch recht umfangreich ist, fliegt man größtenteils durch das Geschehen, da man unbedingt erfahren möchte, was im Sommer 1862 wirklich passiert ist. Allerdings hat man etwa in der Mitte des Buchs kurzzeitig das Gefühl, dass sich die Geschichte in Details verliert und etwas langatmig wirkt. Doch das gibt sich recht bald, da die Spannung dann wieder ansteigt.

Ich habe "Die Tochter des Uhrmachers" innerhalb von zwei Tagen verschlungen, da mich die düstere und leicht unheilvolle Atmosphäre in ihren Bann gezogen hat und ich unbedingt erfahren wollte, was damals geschehen ist. In der Mitte hatte ich zwar kurzzeitig das Gefühl, dass die Geschichte etwas zu detailliert wird, doch das hat sich dann zum Glück schnell gegeben. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Deutsche Geschichte - interessant erzählt

Eine Familie in Deutschland
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Die Familie Ising ist seit Generationen im Wolfsburger Land ansässig und betreibt dort eine Zuckerfabrik. 1933 macht sich allerdings auch dort der Wandel der Zeit bemerkbar und sorgt dafür, dass nicht ...

Die Familie Ising ist seit Generationen im Wolfsburger Land ansässig und betreibt dort eine Zuckerfabrik. 1933 macht sich allerdings auch dort der Wandel der Zeit bemerkbar und sorgt dafür, dass nicht nur das Unternehmen in Gefahr gerät, sondern auch die Familie auf eine harte Probe gestellt wird. Zu unterschiedlich sind die Meinungen und Ansichten der einzelnen Familienmitglieder. Der älteste Sohn Georg wird lieber Autoingenieur, als das Familienunternehmen fortzuführen, der mittlere Sohn Horst fühlt sich stets ungerecht behandelt und findet in der Partei endlich die Anerkennung und Gemeinschaft, die er schon lange vermisst. Deshalb betrachtet er die Freunde seiner Schwestern auch mit ziemlichem Misstrauen, denn Edda hat sich für einen Kommunisten entschieden und Charlotte gar für einen Juden. Konflikte und Intrigen sind vorprogrammiert.....

"Eine Familie in Deutschland - Zeit zu hoffen, Zeit zu leben" ist der Auftaktband des Zweiteilers, in dem die Familie Ising im Zentrum der Handlung steht. In diesem Band schaut man den unterschiedlichen Mitgliedern in den Jahren 1933 bis 1939 über die Schulter und beobachtet die Auswirkungen, die die historisch belegten Ereignisse auf das Leben dieser fiktiven Familie haben.

Der Einstieg in die Handlung gelingt relativ mühelos, denn Peter Prange stellt die einzelnen Familienmitglieder gleich am Anfang auf einem Fest vor. So lernt man sie nach und nach kennen und bekommt auch recht bald einen Eindruck von den Beziehungen untereinander. Das Geschehen wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in einzelne, recht kurze Kapitel unterteilt. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Überblick über die gesamte Handlung, sondern beobachtet außerdem, welche unterschiedlichen Auswirkungen die historisch belegten Ereignisse auf die jeweiligen Familienmitglieder haben.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen, sodass man die Familie lebhaft vor Augen hat. Dadurch, dass der Bau des Volkswagen Werkes und die damit verbundene Gründung der Stadt Wolfsburg, so eng mit dem Familienschicksal verknüpft wird, erfährt man Interessantes und lernt ganz nebenbei noch etwas. Die Auswirkungen der Machtergreifung wirken sich ganz unterschiedlich auf die Familienmitglieder aus. Schon bald wissen die Protagonisten, dass sie einander nicht mehr uneingeschränkt vertrauen können. Durch die durchgehend interessanten Schilderungen und den lebendigen Schreibstil fliegt man förmlich durch das Buch und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Denn man möchte unbedingt erfahren, welche Entscheidungen die einzelnen Familienmitglieder treffen und wie sie durch diese Zeit kommen werden. Man merkt, dass Peter Prange die historischen Fakten sehr gut recherchiert hat, denn sie fließen mühelos in die Handlung ein. Allerdings kann man bei der hohen Anzahl der Merkmale, die im damaligen Deutschland nicht erwünscht waren, sich aber in dieser Familie bündeln, schon den Eindruck gewinnen, dass hier möglichst viel untergebracht werden sollte. Dadurch wirkt diese Familiengeschichte leider ziemlich konstruiert. Wenn man darüber großzügig hinwegsieht, wird man allerdings sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Unterhaltsamer Schmöker

Die Zarentochter (Die Zarentöchter-Saga 2)
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Die Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa, genannt Olly, ist die zweitälteste Tochter des Zaren Nikolaus I. Sie wächst wohlbehütet und fern der Realtität, am prunkvollen Zarenhof auf. Die Nöte des einfachen ...

Die Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa, genannt Olly, ist die zweitälteste Tochter des Zaren Nikolaus I. Sie wächst wohlbehütet und fern der Realtität, am prunkvollen Zarenhof auf. Die Nöte des einfachen Volkes werden von ihr ferngehalten. Trotzdem erkennt sie früh, dass dringend etwas für die Bevölkerung getan werden muss. Deshalb wächst in ihr der Entschluss, später einen einflussreichen Mann zu heiraten, um Veränderungen herbeizuführen.

Doch zunächst werden geeignete Ehepartner für den Zarewitsch und Ollys ältere Schwester Mary gesucht. Die beiden werden in den europäischen Königshäuser wie Paradepferde vorgeführt. Doch als der Zar daran denkt Olly zu verheiraten, weist sie mögliche Bewerber ab, denn ihr Herz hat bereits eine unstandesgemäße Wahl getroffen. Da sie jedoch von Kindesbeinen an dazu erzogen wurde, mit einer Eheschließung die Macht Russlands zu stärken, kommt für sie nur ein Ehemann aus den höchsten Kreisen in Frage.

Dieser historische Roman erzählt die wahre Geschichte der Königin von Württemberg und umfasst den Zeitraum von ihrer Kindheit bis zu ihrer Vermählung...



Ich habe bereits einige Romane von Petra Durst-Benning gelesen. Der gewohnt flüssige Schreibstil zog mich schnell in den Bann der Erzählung und ließ mich so am prunkvollen Leben der Zarenfamilie teilhaben. Die Familienmitglieder des Zarenhaushaltes wirkten auf mich menschlich und lebendig. Die Moralvorstellungen der damaligen Zeit und das strenge höfische Protokoll, wurden in die Erzählung einbezogen und so wirkten die Handlungen der agierenden Personen auf mich sehr glaubhaft. Durch die detaillierten Beschreibungen der eleganten Kleider, Frisuren und der zahlreichen Feste , konnte ich mir die Handlung lebhaft vorstellen.

Mit den im Buch verwendeten Kosenamen der Zarentöchter (Olly, Mary und Adini) konnte ich mich zunächst kaum anfreunden, da sie mir zu unglaubwürdig klangen. Doch in den Anmerkungen der Autorin kann man nachlesen, dass sämtliche Kosenamen der Zarenfamilie, Olga Nikolajewnas Memoiren entnommen wurden.

An diesem Roman hat mir besonders gut gefallen, dass es ich um die wahre Geschichte einer historischen Persönlichkeit handelt. Historische Fakten wurden in der Erzählung mit schriftstellerischen Freiheiten vermischt. Einige Beispiele dieser Freiheiten können im Anhang nachgelesen werden.

Für einen historischen Roman, dessen Handlung im damaligen Russland spielt, kamen mir persönlich zu wenig geschichtliche Ereignisse des Landes und seines Volkes in der Handlung vor. Da jedoch die junge Großfürstin Olly den Mittelpunkt der Geschichte bildete, wurden diese Ereignisse sicher auch von ihr ferngehalten.

Insgesamt gesehen hat mir der historische Roman überraschend gut gefallen. Denn ich hatte befürchtet, dass die Erzählung in einen kitschigen Liebesroman ausarten könnte. Doch zum Glück hält sich dieser Aspekt des Romans im erträglichen Rahmen.

Von mir gibt es deshalb vier Bewertungssterne für die unterhaltsamen Lesestunden und die interessante Darstellung dieser historischen Persönlichkeit.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Spannende Schnitzeljagd

Rotkehlchen – Todkehlchen
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Der Juwelier Walter Eibenbrinck wird in seinem Geschäft brutal überfallen. Kommissarin Sieglinde Züricher und ihr Kollege Max Lückmann übernehmen die Ermittlungen. Wenige Tage später werden zwei junge ...

Der Juwelier Walter Eibenbrinck wird in seinem Geschäft brutal überfallen. Kommissarin Sieglinde Züricher und ihr Kollege Max Lückmann übernehmen die Ermittlungen. Wenige Tage später werden zwei junge Frauen in ihren jeweiligen Wohnungen erdrosselt aufgefunden. An beiden Tatorten werden Rotkehlchenanhänger gefunden, die offensichtlich beim Juwelier Eibenbrinck zuvor geraubt wurden. Der Verdacht liegt nahe, dass die Morde miteinander zusammenhängen. Doch auch Beziehungstaten, mit unterschiedlichen Tätern, können Sieglinde Züricher und Max Lückmann nicht ausschließen. Fieberhaft suchen die beiden nach einem Zusammenhang und ersten Spuren, die sie weiterverfolgen können. Für Sieglinde Zürichers Kollegin Cornelia von der Kriminaltechnik ist die eine Ermordete keine Unbekannte. Denn vor ihrem gewaltsamen Tod informierte sie sich über die Gefahren einer Internet-Schnitzeljagd. Cornelia hat den Verdacht, dass diese Schnitzeljagd etwas mit dem Tod der Frau zu tun haben könnte. Cornelia und Sieglinde begeben sich nun selbst auf diese mörderische Schnitzeljagd, die deutlich gefährlicher ist, als beide ahnen...

"Rotkehlchen - Todkehlchen" ist bereits der zehnte Fall für die sympathische Kommissarin Sieglinde Züricher. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten in die Handlung einfließen lässt, hat man aber auch als Quereinsteiger keine Mühe dem Ganzen zu folgen.

Der Krimi startet sofort vielversprechend, da man den Überfall im Juweliergeschäft beobachtet. Dadurch wird das Interesse an der Handlung vom ersten Moment an geweckt. Der Schreibstil der Autorin ist detailliert. Sie verwendet gerne verschachtelte Sätze, denen man konzentriert folgen sollte, um alle Informationen aufzunehmen. Das lohnt sich allerdings, da Handlungsorte und Charaktere durch die Beschreibungen so lebendig wirken, dass man sie beim Lesen vor Augen hat. Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Sieglinde Züricher, betrachtet. Die Kommissarin wirkt sehr sympathisch, da sie auch mal über sich selbst lachen kann. Ihr Humor sorgt gelegentlich dafür, dass man, selbst in äußerst spannenden Situationen, unverhofft über ihre Gedanken schmunzeln muss. Das geht allerdings keinesfalls zu Lasten der Spannung.

Der Fall hat es wirklich in sich, denn zunächst scheinen sich die Puzzlestücke nicht zusammenzufügen. Gemeinsam mit den Ermittlern tappt man fast bis zum Schluss im Dunkeln und muss die eigenen Ermittlungen, die man beim Lesen anstellt, oft überdenken, um neu anzusetzen. Der Krimi wirkt dadurch kaum vorhersehbar und bleibt durchgehend spannend. Die Schnitzeljagd, in der man die Charaktere durch verschiedene Museen in Münster begleitet, regt zum Miträtseln an. Krimifans werden hier sicher voll auf ihre Kosten kommen. Zum Ende hin steigt die durchgehend spürbare Spannung sogar nochmals an, sodass man den Krimi erst aus der Hand legen kann, wenn man alle Zusammenhänge kennt.

Obwohl ich noch keinen Band der Reihe gelesen habe, ist mir der Einstieg in den aktuellen Fall recht gut gelungen. Zunächst musste ich mich zwar ein wenig an den Schreibstil gewöhnen und konzentriert lesen, um ja nichts zu verpassen. Doch genau das hat für mich nach einer Weile den Reiz dieses gut durchdachten Krimis ausgemacht. Denn ich habe die Handlung durchgehend interessiert verfolgt, nach Hinweisen gesucht und wurde doch in die Irre geleitet. Sieglinde Züricher konnte mich ebenfalls begeistern, da mir ihr Humor oftmals ein unverhofftes Lächeln entlockt hat. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternchen und eine klare Leseempfehlung für Krimifans.