Cover-Bild Was ich euch nicht erzählte
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.05.2016
  • ISBN: 9783423429603
Celeste Ng

Was ich euch nicht erzählte

Roman
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Spannung und Unterhaltung auf hohem literarischen Niveau
»Lydia ist tot.« Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord? Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James Lee, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem inneren Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat.
 
Kennen Sie bereits den ebenfalls bei dtv erschienenen Roman »Kleine Feuer überall« von Celeste Ng, der als erfolgreiche TV-Serie mit Reese Witherspoon und Kerry Washington verfilmt wurde?
Außerdem von Celeste Ng bei dtv erschienen: »Unsre verschwundenen Herzen«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eindringliiche Familiengeschichte

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Ende der 70-er Jahre wird in einer amerikanischen Kleinstadt die 16-jährige Lydia Lee vermisst und schon bald tot am See aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Jedes Familienmitglied kommt zu Wort, ...

Ende der 70-er Jahre wird in einer amerikanischen Kleinstadt die 16-jährige Lydia Lee vermisst und schon bald tot am See aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Jedes Familienmitglied kommt zu Wort, einschließlich Lydia selbst. James, Lydias Vater, chinesisch-stämmiger Amerikaner und Universitätsprofessor, leidet unter dem latenten Rassismus. Seine Frau Marilyn, musste ihr Medizinstudium der Kinder Willen abbrechen und möchte nun Lydia auf diesen Weg gehen sehen. Sie wollte nie wie ihre Mutter werden, die ihre wichtigste Aufgabe darin sah eine gute Hausfrau und umsorgende Ehefrau zu sein. Lydias älterer Bruder Nath, intelligent und naturwissenschaftlich begabt, träumt von Harvard, steht aber immer hinter Lydia. Ihre jüngere Schwester Hannah ist viel sich selbst überlassen und beobachtet das Leben ihrer Familie. Lydia selbst hat Angst dass ihre Familie zerfällt und versucht den Erwartungen gerecht zu werden. Und dann ist da noch der zwielichtige Nachbarssohn Jack. Dieses Buch ist kein Krimi, sondern eine sehr emotionale Familiengeschichte einer anscheinend intakten Familie, in der Träume projektziert und Erwartungen bestehen, aber niemand traut sich offen darüber zu reden. So entsteht ein eindringlicher Roman über Geschlechtsrollen, geplatzte Träume, Sehnsüchte und zu große Erwartungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Highlight

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Wie konnte das passieren?
Als Lydia verschwindet ändert sich das ganze Leben der Familie Lee. Zuerst wird von einer Gewalttat ausgegangen, doch der Nachbarsjunge, der zuletzt mit ihr zusammen war, schweigt. ...

Wie konnte das passieren?
Als Lydia verschwindet ändert sich das ganze Leben der Familie Lee. Zuerst wird von einer Gewalttat ausgegangen, doch der Nachbarsjunge, der zuletzt mit ihr zusammen war, schweigt. Lydias Bruder Nath verdächtigt ihn, Lydia etwas angetan zu haben. Doch dann empfindet die Polizei auf Selbstmord. Unfassbar! Wo Lydia doch so behütet und geliebt aufgewachsen ist.
Zu geliebt?
Nach und nach enthüllen sich im Verlauf der Rückblicke Dinge, die die Eltern nicht so gesehen haben. Doch hat sich Lydia wirklich selbst etwas angetan oder war es ein Unfall?

Ein klarer Fall von Überforderung? Oder doch etwas ganz anderes? Ein Buch, das viele Fragen aufwirft, diese aber auch alle zufriedenstellend beantwortet. Eine Mutter verschwindet – und das hat Folgen. Für die ganze Familie, aber vor allem auf Lydia. Eine Mutter will ihre Träume durch ihre Tochter leben – doch das kann nicht gut gehen!
Dieses Buch ist ein Highlight in meinem Lesejahr 2016. Klar und unverschnörkelt geschrieben, kraftvoll und ausdrucksstark erzählt. Und die Charaktere sind alle sehr plastisch dargestellt. Ich konnte mich in jeden von ihnen problemlos hineinversetzen. Da ist die Mutter, die will dass ihre Tochter ein schöneres Leben hat – und darüber aber das Wohl ihrer Kinder vergisst. Da ist die zweite Tochter, die kaum Beachtung findet und dennoch ihren Weg findet. Der Sohn, der raus will aus der Familie und der Nachbarsjunge, der jeden Tag ein anderes Mädel abschleppt – und doch ein Geheimnis mit sich herumschleppt.
Auch die Geschichte hat mich an sich sehr fasziniert. Eine Geschichte um Eltern und Kinder. Um das Verstehen und Verstanden werden in einer Familie. Eine Geschichte, die Eltern zum Nachdenken bringt und vielleicht auch mal dazu, bei ihren Kindern nicht allzu ehrgeizig zu sein und diese ihren eigenen Weg gehen zu lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich tief berührt und traurig gemacht...

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Lydia Lee, 16 Jahre alt ,ist spurlos verschwunden.Ihre Familie macht sich grosse Sorgen um sie...kurz darauf wird sie gefunden.

Ertrunken im See.
War es Selbstmord oder wurde sie ermordet? Als Tochter ...

Lydia Lee, 16 Jahre alt ,ist spurlos verschwunden.Ihre Familie macht sich grosse Sorgen um sie...kurz darauf wird sie gefunden.

Ertrunken im See.
War es Selbstmord oder wurde sie ermordet? Als Tochter von einem Chinesen und einer Amerikanerin fiel es der 16 jährigen schwer Freunde zu finden, der einzige Freund war Nachbarsohn Jack und Bruder Nathan vermutet,dass Jack etwas mit dem Tod seiner Schwester zu tun hat.
Der Verlust ,der Tod von Lydia reisst die ganze Familie auseinander. Mutter Marilyn, die wollte ,dass Lydia an ihrer Stelle ihren Traum Ärztin zu werden ,lebt.
Vater James, der in einen Affäre flüchtet.
Bruder Nathan ,der nicht glauben kann, dass sich seine Schwester umgebracht hat und verzweifelt einen Schuldigen sucht. Und Schwester Hannah, die in der Familie als Jüngste immer wieder hinten anstehen musste und in der Gunst von Eltern und Bruder immer nach Lydia kam.

Die Geschichte spielt in den 60 er und 70 er Jahren und zeigt wie schwer es eine amerikanisch-chinesische Mischehe und die daraus entstandenen Kinder haben. Lydia und ihre Geschwister haben Schwierigkeiten Freunde zu finden, werden ausgelacht und beschimpft. Wie immer ,wenn Kinder Mobbingopfer sind, geht mir das unheimlich nahe.
Zusätzlich sehr berührt hat mich, wie viel falsch in dieser Familie lief, und das alles unter dem Deckmantel der Liebe. Dadurch,dass man rückblickend die Geschichte der Eltern Marilyn und James erfährt, konnte ich ihnen nicht einmal böse sein.Sie haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Träume das Beste für die drei Kinder gewollt und dementsprechend agiert.
Sehr gefallen hat mir, dass immer wieder aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds erzählt wird und so nach und nach die ganze Breite des Familienlebens zu Tage kommt.Ein Familienleben, in dem vieles richtig ,doch auch vieles falsch lief und in dem Lydia schlussendlich die Notbremse zog.
Der Schreibstil der Autorin ist toll. Prägnenat , authentisch und mit wechselnden Perspektiven, jedoch klar strukturiert gibt sie immer mehr Details preis, bis man sich die ganze Geschichte zusammenreimen kann.
Ein Buch, das mich tief berührt und traurig gemacht hat.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Everything I Never Told You

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Everything i never told you erzählt die Geschichte vor und nach dem Tod von Lydia. Zunächst weiß keiner wie und warum sie sterben musste, ob es ein Unfall oder ein Verbrechen oder vielleicht sogar Selbstmord ...

Everything i never told you erzählt die Geschichte vor und nach dem Tod von Lydia. Zunächst weiß keiner wie und warum sie sterben musste, ob es ein Unfall oder ein Verbrechen oder vielleicht sogar Selbstmord war. Ihr Leben, wie es in der Schule oder zu Hause bei ihrer Familie stattfand, zeigt völlig unterschiedliche Bilder. Nach und nach werden die einzelnen Fäden ihres Lebens zu einem Gesamtbild verstrickt, dass die Probleme die sie selbst aber auch ihre Familie hat deutlich zeigt.

Dieses Buch behandelt sehr viele unterschiedliche Themen, Rassismus, unerfüllte Träume, der Wunsch nach Aufmerksamkeit, Vernachlässigung, Selbstverwirklichung, Akzeptanz, der Wunsch allem und jedem gerecht zu werden und viele mehr. Dabei wirkt die Geschichte trotzdem nicht überladen sondern eher genau richtig. Und obwohl alle Themen doch sehr ausführlich behandelt werden, geschieht das so subtil, dass es nie langatmig wird.

Dazu trägt vor allem auch der wundervolle Schreibstil der Autorin bei. Deswegen kann ich nur empfehlen, das Buch auf Englisch zu lesen. Sie beschreibt ausführlich und detailverliebt aber es wird trotzdem nie langatmig.
Ein absolut tolles Buch, das ich jedem empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packendes Familiendrama

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Als Lydia eines morgens verschwunden ist, ahnt noch niemand, das das Verschwinden Lydias, welches sich als tragischer vermeintlicher Selbstmord herausstellen wird, das ganze Leben der Famile Lee durcheinanderbringen ...

Als Lydia eines morgens verschwunden ist, ahnt noch niemand, das das Verschwinden Lydias, welches sich als tragischer vermeintlicher Selbstmord herausstellen wird, das ganze Leben der Famile Lee durcheinanderbringen wird und durch die Frage, wie es dazu kommen konnte, das bisherige Leben der Familie in Frage stellen wird.
Lydia ist das Kind eines Chinesen, welcher unter Minderwertigkeitskomplexen und dem Gefühl, anders zu sein und deshalb nicht anerkannt zu sein leidet und einer Amerikanerin, welche vermeintlich wie alle anderen ist und doch leidet, da sie gerne studiert hätte anstatt als Hausfrau dem Idealbild sowohl ihrer Mutter wie auch der damaligen Zeit zu entsprechen.
Als Lydia klein ist, verlässt die Mutter für kurze Zeit die Familie um zu studieren, kehrt jedoch wieder, und ab diesem Moment bemüht sich Lydia, ihr alles recht zu machen, damit die Mutter die Familie nicht nochmal verlässt.
Ab diesem Moment dreht sich alles um Lydia, der ältere Bruder Nath findet kaum Beachtung, das Nesthäkchen Hannah läuft so mit.
Marilyn und James wollen beide das Beste für Lydia, sie projizieren ihre eigenen längst vergrabenen Wünsche und Hoffnungen auf Lydia, und da sich beider Träume extrem unterscheiden, wird der Druck, der auf
Lydia lastet, immer größer. Nur ihr Bruder Nath merkt, was mit Lydia geschieht, doch wird er bald das Haus zum studieren verlassen.
Lydias Erkenntnis, wie sie sich befreien kann, endet für sie tödlich.

Der Autorin gelingt ein fesselndes Familienporträt, in welchem sie die Probleme von Familien mit Paaren aus zwei unterschiedlichen Kulturkreisen in den Siebziger Jahren in Amerika unaufdringlich leise und daher um so eindringlicher schildert. Auch die verschiedenen Träume in Bezug auf die Zukunft Lydias entfaltet sie langsam aufbauend aus den unterschiedlichen Kindheitserfahrungen, und der Leser kann nur zusehen, das sich diese Familie gar nicht anders hätte entwickeln können.
Auch in der heutigen Zeit dürften die Probleme in Mischehen für die Kinder fortbestehen, auch wenn mehr Familien mit Migrationshintergrund und Paaren aus verschiedenen Kulturkreisen existieren als in den Siebziger Jahren, da die Erfahrungen der Eltern und die Erwartungshaltung an die Kinder das Familienleben weiter beeinflussen.
Auch sprachlich hat mich da Buch sehr überzeugt, es war angenehm zu lesen und gut strukturiert aufgebaut.

Das Cover greift mit dem Blick aus der Perspektive von unten durch die Gräser nach oben Lydias Geschichte und Befreiungsversuch hervorragend auf.
Ein Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.
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