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Veröffentlicht am 20.12.2018

Mehr als ein klassischer Krimi...

Das Geheimnis der Grays
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Es gibt zwei Dinge, die man vergessen muss, bevor man DAS GEHEIMNIS DER GRAYS liest:
1. Der Titel ist irreführend. Es gibt kein Geheimnis. Der Originaltitel ist zwar ziemlich nichtssagend (Portrait of ...

Es gibt zwei Dinge, die man vergessen muss, bevor man DAS GEHEIMNIS DER GRAYS liest:
1. Der Titel ist irreführend. Es gibt kein Geheimnis. Der Originaltitel ist zwar ziemlich nichtssagend (Portrait of a Murderer. A Christmas Crime Story), trifft den Inhalt aber besser. Es geht um einen Mord an Weihnachten.
2. Mit Agatha Christie hat der Roman auch nichts zu tun, die beiden Damen gehen an ihre Mordfälle ganz anders heran.
Wenn man sich auf einen unterhaltsamen Krimi einlassen will, dann wird man allerdings sehr gut unterhalten.
Sehr schnell wird dem Leser (und auch den verbleibenden Mitgliedern der Familie Gray) klar, wer der Mörder ist, aber es scheint so, dass ein anderer als Verdächtiger festgenommen wird.
Interessant für den Leser ist nun nicht die Mörderjagd an sich (die als solche nicht vorhanden ist) sondern viel eher die Frage: Kommt der echte Mörder davon oder wird der falsche verurteilt?
Mich hat das Ende überrascht. Und ich gebe zu, dass trotz zahlreicher unsympathischer, klischeebelasteter Charaktere der Kriminalfall interessant bleibt.
Weihnachten mal etwas anders: Etwas Schnee, etwas Weihnachten, ein Mordfall und viel Nostalgie, eine schöne Lektüre für die kalte Jahreszeit.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Besser als erwartet

Die Sprache der Tiere
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Dr. Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er hat Forschungsprojekte in Florida und Israel durchgeführt und war 10 Jahre der wissenschaftliche Leiter des Deutschlandbüros der internationalen ...

Dr. Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er hat Forschungsprojekte in Florida und Israel durchgeführt und war 10 Jahre der wissenschaftliche Leiter des Deutschlandbüros der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC. Und er schreibt Bestseller (so wird gesagt) von denen ich noch keinen gelesen habe.
An „Die Sprache der Tiere“ bin ich mit gemischten Gefühlen herangegangen, denn auf der einen Seite interessierte mich das Thema, auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, was ich von Büchern halten soll, die von Tierschützern geschrieben werden. Oft hat das für mich einen faden Beigeschmack .
Aber man muss für alles offen sein und wie bereits erwähnt interessierte mich das Thema. Und ich wurde nur in einem enttäuscht:
Der Autor erwähnt meines Erachtens zu oft seine eigenen Bücher. Ob das eine beabsichtigte Werbemaßnahme darstellt kann ich nicht beurteilen, ich fand es störend… „Dieses und jenes habe ich in meinem vorangegangenen Werk bereits ausführlich beschrieben, deswegen nur eine kurze Zusammenfassung …“ (das ist nicht wörtlich wiedergegeben, aber es gibt zahlreiche ähnliche Passagen im Buch).
Abgesehen davon ist das Buch absolut empfehlenswert. Für manche Menschen, die bereits mit Hunden, Katzen …. zusammenleben mag einiges nicht neu sein, anderes vielleicht schon und auch der allein lebende Mensch wird mehr über die Verständigung der Tiere untereinander und der Kommunikation Tier/Mensch erfahren.
Nebenbei wird mit dem Mythos der funktionierenden Delphintherapie aufgeräumt und der Leinenzwang von Haushunden hinterfragt. In manchen Belangen ist das Buch vielleicht etwas zu wissenschaftlich und für den Laien nicht nachvollziehbar, zumindest in den ersten Kapiteln, aber nach und nach wächst auch das Verständnis (nicht nur für das Tier).
Ich werde zwar nach der Lektüre dieses Buchs nicht die direkte Begegnung mit Löwen oder Weißen Haien suchen, aber immerhin fühle ich mich in einigen meiner eigenen Erkenntnissen bestätigt.
Lesenswert ist das Buch auch deshalb, weil uns ein Spiegel vorgehalten wird.
Was mensch kann muss tier auch können, um Ernst genommen zu werden. Aber was tier kann (und das ist mehr als der Mensch erahnt) muss mensch nicht können … Nun ja die Krone der Schöpfung und so.

Das Buch liest sich angenehm und der erhobene, drohende Zeigefinger bleibt aus (und trotzdem wird zum Nachdenken angeregt).

Veröffentlicht am 01.11.2018

Anders als erwartet

Das Extrawurscht-Manöver
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Das ist bereits der dritte Fall der Ermittler Schäfer und Dorn, aber der erste, den ich gelesen habe. Cover und Titel haben mich sofort angesprochen, aber ich muss zugeben, dass ich ganz andere Erwartungen ...

Das ist bereits der dritte Fall der Ermittler Schäfer und Dorn, aber der erste, den ich gelesen habe. Cover und Titel haben mich sofort angesprochen, aber ich muss zugeben, dass ich ganz andere Erwartungen an den Inhalt hatte. Vielleicht liegt das auch daran, dass man gewisse Vorurteile hat (sorry Schwaben). Ich dachte an einen amüsanten Kriminalfall mit schwäbischem Flair (und Dialekt). Und ich dachte auch, dass der Mops eine größere Rolle hätte. Bekommen habe ich etwas ganz anderes (und keinen Dialekt, worüber ich allerdings auch ganz froh bin). Es geht um Menschenhandel und der Fall wird nicht amüsant sondern realistisch erzählt, spannend und humorlos (was kein Nachteil bei der Thematik ist). Der Autor schafft eine authentische Atmosphäre mit Augsburger Lokalcolorit (auch wenn einige Örtlichkeiten seiner Fantasie entspringen ... dennoch könnten sie so auch in der Realität existieren). Trotz des schweren Themas gelingt dem Autor eine leichte Erzählweise, bei der es schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen. Auch macht es Spaß eigene Vermutungen anzustellen, Verdächtige gibt es genug und obwohl ich schnell einen Verdacht hatte, lag ich dich falsch. Ich gebe zu, dass mir das Buch zwar gefallen hat und ich die beiden Ermittler auch gern gewonnen habe, aber da ich mit anderen Erwartungen an das Extrawurscht-Manöver herangegangen bin, hat es ein paar Seiten gebraucht, bis ich mich auf den Roman eingelassen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Lokalkolorit
Veröffentlicht am 01.11.2018

Spinnen!

Das Gift der Wahrheit
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Das Gift der Wahrheit ist der zweite Band des Ermittlerteams Hall & Hellstern. Ich kenne den ersten Band nicht (Die Bestimmung des Bösen), aber ich hatte nicht den Eindruck, dass man diesen kennen muss, ...

Das Gift der Wahrheit ist der zweite Band des Ermittlerteams Hall & Hellstern. Ich kenne den ersten Band nicht (Die Bestimmung des Bösen), aber ich hatte nicht den Eindruck, dass man diesen kennen muss, um der Handlung in Band zwei folgen zu können. Alexis Vergangenheit, die wohl im ersten Band eine große Rolle gespielt hat ist auch diesmal wichtig, aber nur ein Mittel zum Zweck, um den Charakter der Kommissarin weiter zu entwickeln. Auch ein bisschen Liebesgeplänkel gibt es auch. Aber so wirklich mit dem eigentlichen Fall hat das nichts zu tun, verleiht den Charakteren aber Tiefe. Für Leute, die Spinnen nicht mögen, ist das Buch eher weniger geeignet, es sei denn, sie haben eine masochistische Ader. Spinnen gibt es in rauhen Mengen in diesem Buch, von harmlosen heimischen Vertretern und exotischen giftigen …
Es ist spannend geschrieben und neben der üblichen Ermittlungsarbeit erhält der Leser auch interessante Einblicke in die Arbeit eines Kriminalbiologen (eine Arbeit, die ich persönlich sehr spannend finde).
Allerdings muss ich einschränken, dass Das Gift der Wahrheit nicht als perfekter Thriller bezeichnet werden kann. Gute Unterhaltung wird geboten, Hochspannung jedoch nicht. Dazu nehmen die zwischenmenschlichen Beziehungen der Hauptcharaktere etwas zu viel Platz weg, leider zum Nachteil des eigentlichen Falls. Weniger wäre mehr gewesen.
Aber … wer sich mehr für die Ermittler interessiert (und die Arbeit von Gerichtsmedizinern und Kriminalbiologen), der wird seinen Spaß am Gift der Wahrheit haben. (Immerhin kann ich sagen, dass mich der Täter doch etwas überrascht hat)

Veröffentlicht am 04.10.2018

Eichhörnchen mal anders

Die Eichhörnchenpiraten
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Ich war etwas skeptisch, das gebe ich zu. Bisher fand ich die Bücher des Verlags Thienemann-Esslinger eher mittelmäßig (jedenfalls jene, die ich bisher lesen durfte, wie etwas Doc Maunzilius oder Caldera ...

Ich war etwas skeptisch, das gebe ich zu. Bisher fand ich die Bücher des Verlags Thienemann-Esslinger eher mittelmäßig (jedenfalls jene, die ich bisher lesen durfte, wie etwas Doc Maunzilius oder Caldera eher mittelmäßig.
Die Eichhörnchenpiraten hat mich angenehm überrascht. De Geschichte ist witzig und niedlich (wegen der Eichhörnchen), abwechslungsreich (weil es um seefahrende Eichhörnchen geht) und spannend (wegen der Piraten). Zum Selberlesen für Kinder zwischen 6 und 8 und zum Vorlesen (und dabei kommt der Vorleser auch auf seine Kosten).
Die niedlichen Illustrationen von Derek Roczen sind ein weiterer Pluspunkt.