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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2019

kurzes Lesevergnügen

Kaschmirgefühl
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Gottlieb lebt alleine in der Wohnung seiner verstorbenen Eltern in seinem ehemaligen Kinderzimmer. Seinen Job als Pfleger in einem Hospiz hat er aufgegeben, weil er das tägliche ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Gottlieb lebt alleine in der Wohnung seiner verstorbenen Eltern in seinem ehemaligen Kinderzimmer. Seinen Job als Pfleger in einem Hospiz hat er aufgegeben, weil er das tägliche Sterben nicht mehr ertragen konnte und ansonsten hat er auch kaum soziale Kontakte. Aus Einsamkeit ruft er bei einer Sexhotline an um zu Reden. Marie am anderen Ende der Leitung kann zuerst auch nicht verstehen, dass Gottlieb so viel Geld für Reden ausgeben will, aber schon bald führen sie intensive und anregende Gespräche und telefonieren die gesamte Nacht durch.

Meine Meinung zum Buch:
Das Cover und den Titel finde ich sehr originell und weltklasse! Der Roman war für meinen Geschmack zu kurz um in die Tiefe zu gehen, es war eher eine Kurzgeschichte in Dialogform. Gottlieb und Marie telefonieren eine Nacht miteinander, lügen was das Zeug hält, revidieren ihre Geschichten wieder und beginnen nach mehreren Unterbrechungen wieder von vorne. Dass es sich zu diesem Zeitpunkt schon um Liebe handelt, würde ich nicht behaupten. Die beiden führen ein Telefonat, verstehen sich gut und finden sich sympathisch, alles weitere wird sich zeigen. Leider konnte aufgrund der Textform (Dialog) und aufgrund der Kürze nicht näher darauf eingegangen werden und auch die Charaktere von Gottlieb und Marie bleiben noch relativ oberflächlich. Ich hätte mir eine längere, intensivere Geschichte vorgestellt und auch mehr Informationen über das Leben von Gottlieb und Marie. Ich muss auch gestehen, dass ich die 188 Seiten mit vielen leeren Seiten dazwischen und spärlich Text in etwa einer halben Stunde gelesen habe und für dieses „kurze“ Lesevergnügen finde ich den Preis recht stolz.

Mein Fazit:
Wer eine romantische Liebesgeschichte erwartet, wird eher enttäuscht sein. Zwischen Gottlieb und Marie bahnt sich eher eine zarte, humorvolle Beziehung an.

Veröffentlicht am 06.03.2019

durchschnittlicher Krimi mit viel Dialekt

Der Papiermörder
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Meine Meinung zum Buch:
Das Cover wirkt frisch und ansprechend, die Ermittlungsarbeiten fand ich allerdings eher schleppend und durchschnittlich interessant. Gefallen haben mir die Passagen mit den Literaturhinweisen, ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Cover wirkt frisch und ansprechend, die Ermittlungsarbeiten fand ich allerdings eher schleppend und durchschnittlich interessant. Gefallen haben mir die Passagen mit den Literaturhinweisen, die der Täter bei den Opfern hinterlassen hat, das hätte sich auch im Titel wiederspiegeln können. „Papiermörder“ finde ich nicht ganz zutreffend und wenig aussagekräftig. Zu Beginn fand ich die Ermittlungen spannend, aber nachdem schon relativ früh klar war, wer der Täter ist und trotzdem keine Lösung in Sicht war, fand ich die Ermittlungen im letzten Drittel des Buches richtig stockend und zäh. Was mich am meisten gestört hat, waren die Passagen, in starkem Dialekt, der für mich teilweise nicht immer passend war und auch nicht so leicht verständlich. Das hat meine Lesefreude dann ein wenig gedrückt.

Mein Fazit:
„Der Papiermörder“ ist ein durchschnittlicher, solider Krimi mit wenigen Überraschungsmomenten und ziemlich viel Dialekt.

Veröffentlicht am 08.02.2019

hin- und hergerissen

Ich weiß, wo sie ist
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Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller ist durchgehend sehr spannend geschrieben und auch zeitweise sehr brutal und grausam in den Schilderungen. An manchen Stellen, war es mir aber dann doch ein wenig zu ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller ist durchgehend sehr spannend geschrieben und auch zeitweise sehr brutal und grausam in den Schilderungen. An manchen Stellen, war es mir aber dann doch ein wenig zu unrealistisch oder überzogen dargestellt – z.B. während der Fluchtsituation. Francine hatte von Anfang an mein tiefstes Mitgefühl und ich habe auch mit ihr gelitten, dass sie nach dem kleinen Hoffnungsfunken, dass ihre Tochter noch am Leben sein könnte, komplett alleine dastand. Selbst ihr Ex-Mann und Vater von Autumn, hat mit seiner Tochter abgeschlossen und möchte jetzt mit seiner neuen Familie ein glückliches Leben führen. Was mit den Mädchen in Gefangenschaft passiert ist, das ist einfach unfassbar und kaum in Worte zu fassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der jahrelang so leben musste, danach ein „normales“ Leben führen kann oder fähig ist alte Bindungen und Beziehungen wieder aufleben zu lassen. Dadurch konnte ich mir auch schwer vorstellen, wie Francine und ihre Tochter sich auf Anhieb wieder gut verstanden haben, das ging mir viel zu schnell und unkompliziert. Der Schluss war mir dadurch zu künstlich und nicht ganz stimmig.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Atmosphärischer Roman

Mord in der Provence (Hannah Richter 1)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Hannah Richter nimmt an einem Austauschprogramm teil und wird als Ermittlerin in ein kleines, idyllisches Dorf in die Provence versetzt. Dort findet sie nicht nur rasch ...



Kurze Inhaltszusammenfassung:
Hannah Richter nimmt an einem Austauschprogramm teil und wird als Ermittlerin in ein kleines, idyllisches Dorf in die Provence versetzt. Dort findet sie nicht nur rasch Freunde, sondern macht sich auch zugleich Feinde, da sie engagiert und motiviert an eine Mordserie herangeht, die ihr Vorgesetzter lieber schnell abgeschlossen sehen würde. Somit sieht sie sich gezwungen auf eigener Faust und in ihrer Freizeit zu ermitteln.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat die gesamte Atmosphäre des Krimis, vor allem das französische Flair mit den Essensgewohnheiten und der Beschreibung der örtlichen Begebenheiten und der Eigenheiten der Franzosen sehr gut gefallen. Zudem auch noch Sommer war, löst dies sogleich ein Urlaubsfeeling aus. Hannah war als Charakter sehr vielschichtig und interessant, die Nebencharaktere habe ich eher klischeehaft und nicht authentisch empfunden. Insgesamt war mir das Buch für einen „Kriminalroman“ auch zu viel Roman und zu wenig Krimi. Eigentlich gefällt mir an Krimis sehr gut, wenn der Teil der Ermittlungsarbeit und der Teil an privaten Geschichten ausgewogen sind, hier hat allerdings das Drumherum überwogen und der Fall ist zu stark in den Hintergrund gerückt, sodass er nicht mehr so interessant war. Am Ende ist bei der Aufklärung des Falles noch einmal kurz Spannung aufgekommen, ansonsten eher weniger. Mir hat auch nicht so gut gefallen, dass Hannah ihren neu gewonnenen Freunden auf Anhieb vertraut und interne polizeiliche Informationen mit ihnen teilt.

Titel und Cover:
Der Titel und das Cover sind beide sehr atmosphärisch und beschreiben somit genau den Inhalt des Buches.

Mein Fazit:
„Mord in der Provence“ ist ein historisch eingefärbter, atmosphärischer Roman, weniger ein Krimi, bei dem das Hauptaugenmerk auf der Ermittlerin Hannah sowie auf der Beschreibung des französischen Flairs liegt.

Veröffentlicht am 08.11.2018

wenig Überraschungen

Winterblüte
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Winterblüte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Heiligendamm zur Vorweihnachtszeit. Die Familie Baabe betreibt ein Privathotel mit Gästezimmern im Kurort, das Event des ...



Kurze Inhaltszusammenfassung:
Winterblüte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Heiligendamm zur Vorweihnachtszeit. Die Familie Baabe betreibt ein Privathotel mit Gästezimmern im Kurort, das Event des Jahres – der Ball mit allen Ehrengästen – steht kurz bevor, Johanna, die Tochter kann sich nicht entscheiden, welchen ihrer Anwärter sie heiraten soll, denn eigentlich liebt sie einen Anderen und zusätzlich entdeckt der Sohn der Familie eine junge Frau mit Gedächtnisverlust am Strand und bringt sie mit nach Hause.

Meine Meinung zum Buch:
Der Inhalt des Romans hat mich sehr angesprochen, ich mag historische Romane sehr gerne und habe mich auch auf die weibliche Perspektive bezüglich Liebesangelegenheiten, Heirat und gesellschaftliche Anlässe sehr gefreut. Als weiblichen Charakter habe ich „Barbara“, die sich nach ihrem Gedächtnisverlust erst langsam wieder an Details aus ihrem Leben erinnern konnte, sympathisch gefunden. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die Dinge in Angriff nimmt, sich auch nicht vor niedrigen Arbeiten scheut und trotzdem Lebensfreude ausstrahlt. Von Johanna und ihrer Mutter war ich von der einseitigen Darstellungsweise enttäuscht. Beide wirken oberflächlich, haben keine weiteren Interessen als Tratsch, Ballvorbereitungen und die Verlobung von Johanna. Zudem wirken sie völlig „weltfremd“ und leben abgeschottet in ihrem Hotel vor sich hin. Vor allem Johanna scheint für ihr junges Alter schon ziemlich träge, blass und ereignislos dahinzuleben. Die Geschichte ist recht spannend, allerdings hätte ich mir eine mitreißendere Erzählweise gewünscht und es hätte vor allem in der ersten Hälfte des Romans mehr geschehen können. Der Aufbau war recht langsam und hat sich ziemlich im Kreis gedreht, sodass ich erst ab dem Kapitel „Ball“ richtig gefangen war.

Titel und Cover:
Am besten gefällt mir das optisch sehr schön gestaltete Cover, bei dem von der angenehmen Farbauswahl bis zu den Glitzerelementen auf den blühenden Barbarazweigen alles stimmt, sodass man das Buch gerne in die Hand nimmt. Der Titel passt poetisch und inhaltlich auch perfekt zum Buch.

Mein Fazit:
Winterblüte ist ein Roman mit wunderschöner Aufmachung, der perfekt zum Abschalten und Entspannen in die Vorweihnachtszeit passt.