Willow und Tom waren einst beste, dickste Freunde, schon von Kindesbeinen an. Doch im Teenageralter verlor Willow ihre Mutter, die an Krebs starb und damit auch ihren festen Halt im Leben. Und ab diesem Zeitpunkt schottete sich Willow unbewusst ab. Selbst Tom, mit dem sie auf die Uni gehen wollte, bekam das zu spüren. Tom war verliebt in Willow, doch als er sie küsste und ihr seine Gefühle in einem Brief gestand, war Willow wie gelähmt. Und auch, als sie Toms Briefe an der Uni erreichten, konnte sie sich nicht überwinden, diese zu öffnen.
Zehn Jahre später.
Willow bekommt einen beunruhigenden Telefonanruf. Ihr Vater hatte einen Herzinfarkt und liegt in der Klinik. Er bittet sie nach Hause zu kommen und die Farm zu übernehmen. Die Vegetarierin Willow, freut sich einerseits, zurückzukehren und endlich das, was sie gelernt hat, zu Hause in die Tat umzusetzen- selbst wenn sie ahnt, dass es womöglich anfängliche Schwierigkeiten geben wird, da Willow den Betrieb auf Bio umstellen möchte.
Und tatsächlich sträubt sich Verwalter Hegney, gegen Willows geplante Neuerungen und versucht, sie vor den Arbeitern auf der Farm lächerlich zu machen.
Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Tom, dessen Rinderfarm an die ihrer Eltern grenzt und der seinen Betrieb bereits seit ein paar Jahren so umgestellt hat, wie Willow es geplant hat.
Doch Tom verhält sich, abgesehen von beruflichen Interessen, recht zurückhaltend, was Willow ganz schön zu schaffen macht. Sie vermisst ihren besten Freund. Tom macht es ihr jedoch nicht einfach. Zu sehr hat sie ihn damals verletzt. Da Willow, auf dem Rückflug Toms alte Briefe gelesen hat, kann sie sein Verhalten verstehen und eröffnet ihm schließlich den Grund für ihr Verhalten.
Als Tom erfährt, dass Willow seine Briefe erst kürzlich geöffnet hat, fasst er Hoffnung. Bald ist ihre Freundschaft wieder so innig wie damals. Doch Tom liebt Willow noch immer, während Willow immer noch beziehungsscheu ist…
Ehrlich gesagt war es zunächst das Setting, das mich verlockt hat, zu diesem Roman von Sasha Wasley zu greifen, denn Liebesromane mit Countryfeeling, sind mittlerweile ja leider nur noch Mangelware.
Und die Autorin nutzt das Setting nicht nur als Staffage; also zum Aufhübschen der Liebesromance. Man erfährt als Leser viel über den Alltag auf einer australischen Rinderfarm. Ich fand es spannend mehr darüber zu lesen und auch Willows Bemühungen, sich in einem Männerjob zu behaupten, lasen sich packend.
Ein wenig erinnerte mich Sasha Wasleys Schreibstil an den von Nora Roberts; allerdings beziehe ich mich dabei auf Nora Roberts „dicke Schmöker“, die während ihrer schriftstellerischen Anfänge herauskamen, die immer noch einen festen Platz in meinem Leserherz inne haben und noch nicht so beliebig wirkten, wie heutige Werke der Autorin (abgesehen von ihren herausragenden Romantic Suspense Storys).
Willow und Toms Dialoge sind sehr lebhaft und glaubwürdig geraten. Beide sind interessante Akteure, allerdings macht es Willow dem Leser nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Zu sprunghaft wirkt sie manchmal, zu unentschlossen und auch wenn man nachvollziehen kann, wieso sie so große Probleme damit hat, jemanden an sich heran zu lassen, wirkt ihr Verhalten nicht wie das einer achtundzwanzigjährigen Frau.
Mit Tom hat Sasha Walsey dazu einen Romanhelden geschaffen, der einfach nur lieb, zuvorkommend und stets bemüht um Willow ist. Man erhofft sich eine frühere Aussprache des verhinderten Paares, doch Willow blockt diese immer wieder ab und stellt die Nerven der Leser daher auf eine ziemliche Probe. Der 437 Seiten starke Roman, hätte meiner Meinung nach durchaus kürzer sein können. Andererseits baut Sasha Wasley, besonders gegen Ende, dramatische und bittersüße Szenen ein, die einen regelrecht ans Buch fesseln. Wunderschön, fand ich zum Beispiel die geschriebenen Briefe; mal von Tom, mal von Willow, die es möglich machen, dass sich der Leser gut in die Gedanken und Gefühlswelt des Heldenpaars hineindenken kann. Trotz meines Minikritikpunktes, mochte ich diesen Liebesroman sehr und habe, noch nicht einmal, die sonst so üblichen expliziten Liebesszenen, vermisst. Für mich ist „Outback Dreams- So weit die Liebe reicht“ eine positive Leseüberraschung gewesen, die zu meinen Jahreshighlights in 2018 gehört. Und ich bin sehr gespannt, ob der zweite Teil „Outback Kiss- Wohin das Herz sich sehnt“, in dem die Liebesgeschichte der jüngsten Schwester von Willow erzählt wird, mithalten kann, mit diesem tollen Debüt.
Kurz gefasst: Bittersüße Aussi-Romance mit viel Countryfeeling- Starkes Debüt!
Outback Dreams Reihe:
1. Teil: Outback Dreams- So weit die Liebe reicht
2. Teil: Outback Kiss- Wohin das Herz sich sehnt