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Veröffentlicht am 12.11.2018

Mehr Gefühl erwartet

Schmetterlinge im Winter
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>>Ein wunderschöner Roman über eine tragische Liebe, tief berührend und federleicht

>>Ein wunderschöner Roman über eine tragische Liebe, tief berührend und federleicht<<, …

…so beschreibt die „Romantic Times“ diese Geschichte.
Zu Beginn lernen wir Kailey kennen, die mit ihrem Verlobten ein romantisches Dinner, in einem der nobelsten Restaurants von Seattle, hat. Als sie nach Hause wollen und ihr Verlobter das Auto holt, wartet Kailey und plötzlich steht ein Obdachloser vor ihr. Ein Blick in seine Augen genügt und sie wird knallhart ins Jahr 1996 zurück katapultiert. Es ist Cade, ihre große Liebe, die sie damals von einem auf den anderen Tag verlassen hat, ohne zu sagen, warum und wohin. Was ist passiert und warum ist Cade, der erfolgreiche Plattenboss, plötzlich obdachlos?

Mit den vielversprechenden Worten der Romantic Times, habe ich mich auf diese Story eingelassen, doch leider konnte mich dieses Buch nicht so sehr berühren, wie andere Leser. Warum war das so?

Die Geschichte ist aufgeteilt in Gegenwart, als Kailey wieder auf Cade trifft. Er obdachlos und sie kurz vor ihrer Hochzeit mit Ryan. Und in Vergangenheit, wo dem Leser beschrieben wird, wie Cade und Kailey sich damals kennen und lieben gelernt haben, aber da genau liegt das Problem für mich.
Die Autorin konnte mir in diesen Kapiteln nicht vermitteln, was für ein Traumpaar die Zwei wirklich waren, sodass ich in der Gegenwart auch nicht alle Handlungen von Kailey nachvollziehen konnte. Die leichte Antipathie gegenüber Cade und die Verständnislosigkeit gegenüber Kailey hat ihr Übriges dazu beigetragen.
Kailey die plötzlich hin- und hergerissen ist, zwischen ihrer einstigen großen Liebe und ihrem zukünftigem Ehemann, machen einen Großteil der Geschichte aus. Für wen wird sie sich am Ende entscheiden?

Das Spannendste und der rote Faden aber waren, Stück für Stück, der Wahrheit näher zu kommen, was damals geschehen ist. Warum Cade Kailey verlassen hat. Dies wurde mir zum Schluss dann aber leider auch noch zu rasant abgehandelt.
Hauptkritikpunkt allerdings ist, dass ich leider mit den beiden nicht so mitgefühlt habe und deswegen konnte mich diese Geschichte, auch wenn die Idee großartig ist, nicht so sehr berühren.

Vielleicht sollte ich zum Ende auch noch kurz erwähnen, dass ich bei dem Cover und dem Titel dachte, dass es eine Geschichte ist, die man gut in der Adventszeit oder zumindest im Winter lesen kann, zumal das Buch auch auf den Weihnachtsstapeln in den Buchhandlungen liegt. Dem ist aber nicht so. Der Winter spielt hier eigentlich keine bedeutende Rolle, warum sich mir deswegen auch nicht der Titel erschließt.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Leider enttäuscht

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Das Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…

…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte ...

Das Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…

…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte Geschichte. Nicht nur deswegen, sondern weil ich stets auf der Suche bin, nach einer ganz außergewöhnlichen Story, fiel mir dieses Buch gleich auf, denn der Klappentext verrät vielversprechender Weise, dass es um…

…die 15 jährige Cathy geht, die zu Beginn der Geschichte (wir befinden uns im Jahre 1906) schwanger ist und deswegen von ihren Eltern abgeschoben wird, aus Scham. Durch Zufall stößt sie auf eine Zeitungsannonce:

>>Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich?
Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben?
Dann sind Sie bei uns richtig.
Das Emporium öffnet beim ersten Winterfrost seine Tore.
Keine Erfahrung erforderlich.
Kost und Logis inbegriffen.
Willkommen bei Londons größtem Spielwarenhändler.
Papa Jacks Emporium<<

Cathy überlegt nicht lang und läuft davon. Angekommen vor dem doch recht unscheinbaren Spielzeugladen, ist sie, als sie hinein geht, überrascht über die Weitläufigkeit. In den Gängen und Winkeln des Emporiums wimmelt es von verzauberten Holzsoldaten, riesen Bäumen aus Pappmaschee und täuschend echte Vögel aus Pfeifenreinigern.

Da gerade Saison ist und alles drüber und drunter geht stellt Papa Jack sie schnell ein. Kurz darauf lernt Cathy auch noch die Söhne von Papa Jack kennen. Kaspar und Emil, kaum älter als sie selbst, aber immer so voller Eifer dem Vater zu gefallen und stets im Wetteifer die besten Spielzeuge zu entwerfen, sodass ein wahrer Krieg entfacht, im Inneren des Emporiums.

Eigene Meinung:

Leider habe ich mir zu viel von der Geschichte versprochen. Zu Beginn hatte ich absolut noch das Gefühl, welches ich erwartet hatte. Mir fehlte es auch nicht an Vorstellungskraft, was die Erfindungen betrifft, aber irgendwann, als es darüber hinaus ging und man in eine kleine Kiste steigt und daran alles riesig erscheint und Spielsoldaten von allein miteinander kämpfen, war es mit meiner Vorstellungskraft vorbei.

Zu dem Zeitpunkt war ich schon ein wenig enttäuscht, da es auch seitenweise um die Rivalität der Brüder ging, die mit Spielsoldaten veranschaulicht wurde, wovon ich so gar keine Ahnung habe. Ich hatte mir einfach mehr Cathy gewünscht.

Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte mich die Geschichte, passenderweise dann aber zurück erobert. Ich wollte wissen, wie es weiter geht.

Doch leider hielt auch dieses Gefühl nicht lang an. Die Machtkämpfe der Jungs waren einfach vordergründig und strengten mich sehr an, beim Lesen.

Ich weiß, dass diese Geschichte eine Botschaft enthält, die auch gut rüber gebracht wurde, aber viel mehr hat mich etwas ganz anderes berührt. Etwas, was mit dieser Botschaft gar nichts zu tun hat, eher mit meinem Bewusstsein, nochmal daran erinnert worden zu sein, dass es auch Menschen gab, die zu einer Zeit geboren wurden, die nicht nur einen grausamen Weltkrieg miterlebt hatten, sondern gleich zwei.

Fazit:

Mich konnte die Geschichte also nicht ganz überzeugen, aber vielleicht lag es auch einfach nur an der falschen Erwartungshaltung, denn das Kind in mir habe ich mir eigentlich auch noch bewahrt. Daran lag es sicherlich nicht.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Ganz nett, aber ohne Tiefgang

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
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Happy End gesucht!

Grace schreibt Geschichten, stets mit Happy End und das auch sehr erfolgreich. Seit ihrer Scheidung allerdings vor zwei Jahren, will ihr nichts mehr so richtig gelingen.

Das war der ...

Happy End gesucht!

Grace schreibt Geschichten, stets mit Happy End und das auch sehr erfolgreich. Seit ihrer Scheidung allerdings vor zwei Jahren, will ihr nichts mehr so richtig gelingen.

Das war der Moment, als ihr Manager und gleichzeitig bester Freund ihr eine Auszeit verschreibt. Einfach mal runter kommen, Selbstvertrauen tanken und wieder glücklich werden.

Als ihre Haushälterin ihr mitteilt, sie wolle einige Wochen ihre Schwester in Spanien besuchen und dringend eine Vertretung braucht, kommt Grace das gerade recht. Sie möchte sie vertreten und versuchen somit auf andere Gedanken zu kommen.

Ab da vertritt die Bestsellerautorin, ihre eigene Putzfrau, inkognito versteht sich, in dem Haus von James.

Besondere Merkmale: reich, gutaussehend, aber ziemlich arrogant!



Dies klang für mich nach einer sehr witzigen Geschichte und wer mich kennt, der weiß, wie gerne ich herzhaft lache, auch in Büchern.

Leider muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht komplett überzeugen konnte, was den Humor anging. Und auch der Rest der Geschichte wirkte zwar nett erzählt, aber zwang mich nicht zum pausenlosen Weiterlesen. Es gab hin und wieder mal lustige Szenen, die auch dieses „Fremdschäm Gefühl“ in mir hervorgerufen haben, was ich in Geschichten liebe, aber die Stellen waren leider zu selten. Auch das, was sich zwischen Grace und James anbahnte konnte ich nicht richtig nachvollziehen, da kam von Anfang an nicht das Gefühl auf, dass die Zwei sich wahnsinnig lieben, warum die Geschichte dann so verlief.

Das Ganze wirkte auf mich eher wie gewollt und nicht gekonnt. Vielleicht waren meine Erwartungen aber auch einfach nur zu hoch. Zumindest was die Gefühle und den Humor angingen.

Also kurz: Eine ganz nette Geschichte für Zwischendurch, ohne Tiefgang, mit ein paar Lachern, sympathischen Freunden und einem vorhersehbaren „gefundenen“ Happy End.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Kam emotional nicht an den Vorgänger ran

Der Sommer der blauen Nächte
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Nachdem „Mein schlimmster schönster Sommer“ von Stefanie Gregg, im letzten Jahr, zu meinen Lieblings Roadtrip Romanen gehörte, stand für mich fest, ich muss ihr neuestes Buch auch unbedingt lesen.

Dieses ...

Nachdem „Mein schlimmster schönster Sommer“ von Stefanie Gregg, im letzten Jahr, zu meinen Lieblings Roadtrip Romanen gehörte, stand für mich fest, ich muss ihr neuestes Buch auch unbedingt lesen.

Dieses Mal geht es um die junge Psychologin Jule, die bereits ihren Vater verloren hat und nun, zu Beginn der Geschichte auch ihre Mutter Marie. Gemeinsam mit ihrem Bruder lässt sie die Zeit Revue passieren. Dabei stellen beide fest, dass ihre Mutter zwar sehr liebevoll war, aber nicht immer gedanklich bei ihnen. Da gab es Tage, wo sie sich zurückgezogen hat, um zu malen oder sogar Tage manchmal weg war.

Jetzt, nachdem Marie verstorben ist und nachdem Jule mit ihrem Bruder die Wohnung ausräumt, kommen Fragen auf. Wo zum Beispiel sind die „Blauen Bilder“, eine Serie, die ihrer Mutter so viel bedeutet haben? Wer ist der Mann, der weinend am Grab stand oder auf einem Foto zu sehen ist?

Jule möchte Antworten und reist deswegen an den Ort, wo ihre Mutter sich einst zurückgezogen hatte, – nach Manarola in Italien.

Auf ihrer Reise findet sie nicht nur Antworten, sondern sie findet auch etwas über sich selbst heraus.



Für mich kam dieses Buch leider nicht an den Vorgänger ran.

Ich erkenne zwar die Autorin wieder im Schreibstil, dennoch fehlte mir hier einfach die Prise Humor und das Emotionale.

Am allermeisten hatte ich aber meine Probleme mit Jule. Ich wurde einfach nicht warm mit dem Charakter. Ich fand, dass sie sich oft in Selbstmitleid ertränkt hat. Im Gegensatz zu ihr habe ich z.B. mit einer Patientin von ihr, die eine kleine Rolle in der Geschichte bekam, viel mehr mitgefühlt.

Hinzu kommt, die Geschichte war absolut vorhersehbar. Gleich zu Beginn hatte ich, was Jule betraf, schon eine Ahnung, die sich auch bestätigte.

Am Ende kann ich sagen, dass es zwar eine ganz nette Geschichte über Selbstfindung und Trauerbewältigung war, die mich aber leider nicht emotional gepackt hat, wie durch den Vorgänger erwartet.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Gefühlsmäßig konnte mich diese Geschichte nicht so packen wie "Liebe findet uns"

Solange der Fluss uns trägt
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Eine Liebesgeschichte so kraftvoll und unberechenbar wie das Leben…

Dieser Satz geht dem Klappentext voraus, aus dem wir sonst noch entnehmen, dass Cobb und Mary sich in Maine am Allagash River zum ersten ...

Eine Liebesgeschichte so kraftvoll und unberechenbar wie das Leben…

Dieser Satz geht dem Klappentext voraus, aus dem wir sonst noch entnehmen, dass Cobb und Mary sich in Maine am Allagash River zum ersten Mal treffen. Dort eine gemeinsame Nacht am knisternden Lagerfeuer verbringen, sich das erste Mal unterm Sternenhimmel küssen und sich unsterblich ineinander verlieben.
Doch das Leben stellt diese Beziehung auf eine harte Probe, denn Mary leidet unter einer schweren Krankheit, womit sie Cobb nicht belasten will. Doch Cobb schwört ihr, sie auf ihrem Weg ins Ungewisse zu begleiten.

Nicht, wegen dem wunderschönen Cover und nicht wegen dem vielversprechenden Klappentext wollte ich dieses Buch lesen, sondern auch, weil der Vorgänger „Liebe findet uns“ zu meinen Highlights gehört.

Als das Buch bei mir einzog, war ich ziemlich irritiert, da ich dann erst erfuhr, dass es sich hiermit um den Vorgänger handelte. „Solange der Fluss uns trägt“ erschien bereits vor sieben Jahren unter einem anderen Verlag.

Das zweite Mal war ich irritiert, als ich die erste Seite gelesen habe und feststellte, diese Geschichte beginnt damit, dass der Leser gleich weiß, am Ende ist Mary tot. Das fand ich zu Anfang etwas Schade, aber vielleicht habe ich auch einfach nur etwas anderes erwartet, nämlich, dass die zwei gemeinsam erst einmal kämpfen, bis zum Ende und der Leser die Hoffnung auf Leben behält.

Nun wusste ich also Mary ist tot, ertrunken im Allagash River. Am Ufer steht der sehr verstörte und traurige Cobb. Eine Polizistin nimmt sich seiner an und er erzählt ihr seine Geschichte...

…seine Geschichte über, Thoreau, Bären, Krähen, Schildkröten, den Chungamunga-Girls, Marys Krankheit und die große Liebe zu ihr.

Nun machte die Geschichte wieder einen Sinn, der Autor möchte es also von hinten aufziehen. Aber…

Leider hat mich diese Geschichte nicht so gepackt, wie der Vorgänger. Emotional konnten die Zwei mich nicht überzeugen, auch wenn ich zum Schluss tatsächlich doch noch ein paar Tränchen verdrückt habe. Ganz oft hatte ich das Gefühl, jetzt wird es gut und kurz danach war ich wieder in diesem emotionslosen Runterlesen.

Was ich mir aber komischerweise sehr gut vorstellen könnte, dass diese Geschichte sich hervorragend eignet verfilmt zu werden. Ich hatte oft den Gedanken, dass ich fand, diese Szene würde visuell besser rüber kommen. Normalerweise gefallen mir in der Regel aber die Bücher besser. Hier könnte ich mir aber tatsächlich eine Ausnahme vorstellen.

Wer glaubt, mit diesem Buch wieder so eine schöne Geschichte zu finden, wie „Liebe findet uns“, den muss ich leider enttäuschen. Man erkennt zwar den Autor wieder, aber die großen Gefühle flackern nur kurz und oberflächlich auf. Am Ende kamen sie dann wenigstens doch noch etwas mehr, wie gesagt…

am Ende!