Flop 2016
Kein Sommer ohne LiebeIch weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie und wo ich anfangen soll.
Vorab vielleicht: Dieses Buch zähle ich zu meinen persönlichen Flops in diesem Jahr. Selten hat mich ein Roman von einer Autorin, die sonst ...
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie und wo ich anfangen soll.
Vorab vielleicht: Dieses Buch zähle ich zu meinen persönlichen Flops in diesem Jahr. Selten hat mich ein Roman von einer Autorin, die sonst wirklich tolle Liebesgeschichten schreibt, derart enttäuscht. Was war denn hier los? Gab es einen Ghostwriter? Dieses Buch passt so gar nicht zu den vorangegangenen Werken ...
"Kein Sommer ohne Liebe" verspricht laut Klappentext einen Sommer-Liebes-Roman, der ebenso leicht wie spritzig sein soll. Halten kann er dieses Versprechen nicht.
Der Sommer wird mittels eines stickigen Hotelzimmers mit Kakerlaken und nicht funktionstüchtiger Klimaanlage beschrieben. Bestenfalls noch mit einer völlig überhitzten Kleinstadt und ein klein wenig Strand.
Die Liebe wiederum habe ich bis zum Schluss gesucht, sie kam dann irgendwie unbemerkt durch die Hintertür, hat den Protagonisten eins mit dem Gummiknüppel über gezogen und hat sich dann ebenso lautlos wieder aus dem Staub gemacht.
Die Story ist öde, zieht sich wie Kaugummi, ist trocken wie die Sahara, dünn wie Zahnseide und seicht wie die Nordsee bei Ebbe.
Die Protagonistin kommt völlig unsicher, farblos und unglaubwürdig daher, eher wie ein pubertierender Teenager, denn wie eine über 30 jährige Frau. Ihr männlicher Gegenpart ist ebenso farblos wie seltsam, einfach nicht greifbar.
Ich habe mich unsagbar quälen müssen, dieses Buch überhaupt zu Ende zu lesen, Und wäre es nicht für eine Leserunde gewesen, wäre ich wohl über die ersten 100 Seiten nicht hinaus gekommen.
Das Geschreibsel ist abstrus, die Autorin wollte zu viel und hat zu wenig aus dem Plot heraus geholt. Es sind gefühlte Hundertschaften an einzelnen Strängen, die teilweise im Sande verlaufen, teilweise einfach nicht durchdacht sind und selten zusammen geführt werden.
Die Charaktere sind bis auf wenige Ausnahmen unglaubwürdig, ihre Handlungen völlig überzogen und oftmals nicht einmal im Ansatz nachvollziehbar.
Als das Buch dann an die 400 Seiten lang war, war wohl auch der Autorin klar, dass das alles nichts wird und man lieber schnell zu einem Ende kommen sollte.
Entsprechend unbefriedigend ist selbiges dann natürlich. Jetzt muss alles schnell gehen.
Da wird nach 5 Wochen des Kennenlernens ein Heiratsantrag gemacht und alles ist trallala.
Unfassbar platt.
Es werden alle möglichen Klischees bedient, ein wenig Kitsch gewürzt mit erzwungenem Humor und einer eher pseudomäßigen Prise Dramatik.
Alles in allem einfach nur furchtbar, nicht lesenswert und in meinen Augen eine absolute Zeitverschwendung.
Ein Buch, durch welches man sich quält, nach dessen Beenden man sich fragt, warum man sich das Ganze angetan hat und welches man dann innerhalb von Minuten wieder vergisst, so man sich nicht darüber ärgert.
Bleibt abschließend zu sagen: Jedes Buch hat seine guten Seiten - in diesem Fall war es die letzte.