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Veröffentlicht am 01.12.2018

Auf den Spuren der älteren Schwester in den 70er-Jahren - für mich etwas langatmig . Die spannende Romaniedee hätte mehr Potenzial gehabt

Die Farbe der Erinnerung
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Phoebes ältere Schwester Faith ist vor acht Jahren, 1970, in Italien gestorben. Phoebe ist inzwischen 18 Jahre alt und möchte wissen, was sich damals tatsächlich ereignet hat und reist deshalb von San ...

Phoebes ältere Schwester Faith ist vor acht Jahren, 1970, in Italien gestorben. Phoebe ist inzwischen 18 Jahre alt und möchte wissen, was sich damals tatsächlich ereignet hat und reist deshalb von San Francisco nach Europa. Sie macht an den Orten Halt, von denen Faith Postkarten geschrieben hat. Während Phoebe weder in Amsterdam, noch in Paris vielmehr über ihre Schwester erfährt, trifft sie in München auf Wolf, Faiths damaligen Freund. Er begleitet sie nach Italien, wo sich Faith von einer Klippe in Corniglia gestürzt hatte.

Die junge und unerfahrene Phoebe beginnt eine Liebesbeziehung mit Wolf, die insbesondere körperlich ausgeprägt ist. Gleichzeitig erfährt Phoebe, in welche Kreise Faith geraten ist und welches Ereignis letztlich der Auslöser für Faiths Selbstmord gewesen ist.

Der melancholisch anmutende Roman handelt 1978, blickt aber immer wieder zurück in die Vergangenheit, in die Kindheit von Phoebe und der ihrer beiden älteren Geschwister Faith und Barry in den 60er-Jahren. Als der Vater stirbt, der die älteste Tochter den anderen beiden vorgezogen und durch seine Malerei ein Denkmal gesetzt hat, verliert Faith einen Halt im Leben, reist nach Europa und rutscht dabei in die linksextremistische Szene ab. Faith erscheint als Mitläuferin, die einfach nur dazugehören möchte, kann sch der Gruppendynamik aber nicht erwehren und schließt sich letztlich der "Bewegung 2. Juni" an, die die RAF zum Vorbild hatte.

Phoebe wandelt auf den Spuren ihrer älteren Schwester und entdeckt eine Wahrheit, die sie nie für möglich gehalten hätte. Wolf hat ihr gegenüber erstmalig sein Schweigen und damit ein Versprechen gebrochen, das er Faith gegeben hatte. Phoebe selbst reift auf ihrer Reise durch Europa, die sie sehr naiv angetreten hatte.

Während mit der Beginn des Romans gefallen hat und ich Phoebes Schritte und ihre Entscheidung nach Europa zu reisen nachvollziehen konnte, um herauszufinden, was ihrer Schwester widerfahren ist, in deren Schatten sie und ihr Bruder immer gestanden hatten, entwickelte sich der Roman durch die Begegnung mit Wolf in eine Richtung, die mir wenig gefiel. Die wiederholten Szenen , in denen sich das lüsterne Paar an allen erdenklichen Plätzen seine fleischlichen Lust hingibt, empfand ich ermüdend und hätten nicht in dieser Breite dargestellt werden müssen, um ein Gefühl für Phoebes Einsamkeit und Wolfs Sehnsucht nach Faith zu bekommen. Auch Faiths Abdriften in terroristische Strukturen kam mir sehr extrem und fast unwirklich vor. Die eigentlich spannende Romanidee wurde für mich nur unzureichend umgesetzt, das Potenzial der Geschichte nicht ausgeschöpft.

Die Autorin vermischt reale Ereignisse mit der Geschichte um Faith, an deren Ende ich mir ein Nachwort gewünscht hätte, um eine klare Trennung von historischer Wahrheit und Fiktion nachvollziehen zu können.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Nur zu Beginn amüsanter Roman, dann überwiegt die Problematik um Georginas Vergangenheit

Sowas kann auch nur mir passieren
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Erst verliert Georgina ihren Job als Kellnerin, dann erwischt sie ihren Freund In flagranti mit seiner Assistentin, der sich jedoch keiner Schuld bewusst ist. Eigentlich sollte sie froh sein - das Restaurant, ...

Erst verliert Georgina ihren Job als Kellnerin, dann erwischt sie ihren Freund In flagranti mit seiner Assistentin, der sich jedoch keiner Schuld bewusst ist. Eigentlich sollte sie froh sein - das Restaurant, in dem sie arbeitete, hat eine katastrophale Küche und ihr Ex Robin ist ein selbstbezogener Chauvinist, der von einer offenen Beziehung ausgegangen ist.

Auch wenn Georgina davon träumt, Schriftstellerin zu werden, ist sie von diesem Berufsziel weit entfernt und nimmt aus finanziellen Gründen wieder einen Job als Kellnerin in einem Pub an. Es stellt sich heraus, dass der Mitinhaber des Pubs ihre erste Liebe ist. Der Verflossene scheint sich allerdings nicht mehr an Georgina erinnern zu können. Georgina ist dies einerseits ganz recht, andererseits ist sie irritiert und in ihrem Selbstbewusstsein abermals eingeschüchtert, dass sie Lucas offenbar nicht so viel bedeutet hat wie er ihr.

Der Schreibstil der Autorin ist zunächst gewohnt humorvoll-ironisch. Georgina ist eine bemitleidenswerte Protagonistin, die für ihre 30 Jahre noch sehr jung und hilflos wirkt. Sie scheint das Pech gepachtet zu haben und gerät von einer unangenehmen Situation in die nächste. Während ihre Familie Georgina wenig Respekt entgegenbringt und kein Verständnis für ihre Schlamassel hat, findet sie stets Halt bei ihren Freunden.

Die Charaktere sind ein wenig überzeichnet, was mich bei einer humorvollen (Liebes-)geschichte allerdings nicht stört, sondern zur Unterhaltung beiträgt. Die Dialoge wirkten allerdings phasenweise ermüdend auf mich, wenn wiederholt Georginas Probleme gewälzt werden, aber nicht wirklich etwas passiert. Der Roman zieht sich dadurch etwas in die Länge.
Auch verliert der Roman im weiteren Verlauf an Witz und Leichtigkeit, als Georgina beginnt, sich verstärkt mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ich fand diesen Übergang etwas holprig und die plötzliche Ernsthaftigkeit dem eher lockeren Schreibstil nicht angemessen. Darüber hinaus empfand ich ihren Blick in die Schulzeit, insbesondere auf ein bestimmtes Ereignis, nach zwölf Jahren nicht so ganz nachvollziehbar, nachdem sie in ihren 20er-Jahren sogar eine Psychotherapie wegen des Todes ihres Vaters gemacht hätte. Schon damals hätte sie mit ihrer Therapeutin die Erlebnisse und die Enttäuschung mit Lucas aufarbeiten können.

Die zu Beginn vorhersehbare Annäherung zwischen dem ehemaligen Paar aus Schulzeiten entwickelt sich dann nur zaghaft, stattdessen muss sich Georgina immer wieder gegen ihren Exfreund wehren, der ihr aus verletzter Eitelkeit nachstellt.

"Sowas kann auch nur mir passieren" ist ein Roman, bei dem weniger die Liebe und Romantik als vielmehr Georginas persönliche charakterliche Entwicklung und die Überwindung eines Traumas im Vordergrund steht. Durch ihren Job als Kellnerin findet sie noch eine weitere Aufgabe, durch die sie ihr Selbstbewusstsein aufbauen kann und reifer wird. Emotional gestärkt, kann sie sich ihren aktuellen Problemen und den Ereignissen der Vergangenheit stellen.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Roman über Trauerbewältigung, aus dem Trauernde neuen Mut und Hoffnung schöpfen können

Herzenswege
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Als sich der Todestag von Susannas einziger Tochter Marie zum ersten Mal jährt, ist sie immer noch in tiefer Trauer und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie nicht genug unternommen hat, um ihre Tochter ...

Als sich der Todestag von Susannas einziger Tochter Marie zum ersten Mal jährt, ist sie immer noch in tiefer Trauer und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie nicht genug unternommen hat, um ihre Tochter zu retten. Sie ist an Krebs gestorben, der erst sehr spät erkannt worden war.

Marie war eine neugierige junge Frau, die im Gegensatz zu ihrer Mutter gern und viel gereist ist. Nun beschließt Susanna, die letzte Tour ihrer Tochter, von der sie alle Postkarten aufgehoben hat, nachzureisen, um auf den Spuren ihrer Tochter zu wandeln. Sie möchte nachempfinden, warum sie auf der Europareise bestimmte Ort aufgesucht hat und damit auch mehr über ihre Tochter erfahren. Ihr Mann Martin, von dem sie sich zunehmend entfremdet hat, zeigt wenig Verständnis und lässt Susanna allein ziehen.

Von Berlin geht es nach Italien an die Amalfiküste, über die Bretagne nach Somerset und Irland bis nach Spanien und wieder zurück nach Berlin.

"Herzenswege" beschreibt die Reiseroute die die 58-jährige Susanna auswählt, um durch die Begehung der Reiseziele und der Begegnung mit den Menschen vor Ort, mehr über Marie, deren Tod sie noch lange nicht verwunden hat, in Erfahrung zu bringen. Man begleitet Susanna auf den fünf Stationen ihrer Reise, wo sie in den selben Unterkünften wie ihre Tochter übernachtet und die selben Sehenswürdigkeiten aufsucht. Zufällig und/ oder bewusst trifft sie auf Menschen, die Marie auf ihrer Reise kennengelernt hatte und die alle von dem "ganz besonderen Mädchen" schwärmen.

Der Roman liest sich wie eine Pilgerreise, da Susanna etwas spirituell angehaucht ist und viele heilige, religiöse und mysteriöse Orte aufsucht. Die Reiseroute kann man als Leser durch die im Buch abgebildeten Landkarten, aber auch durch die sehr detaillierte Beschreibung der Orte und Landschaften anschaulich miterleben.
Susannas Gefühle kann man darüber hinaus gut nachempfinden. Ihre Trauer über den tragischen Verlust ist allgegenwärtig und auch ihre Schuldgefühle, ihre Vorwürfe, als Mutter versagt zu haben, indem sie nicht beharrlicher auf Arztbesuch insistiert hatte, sind nachvollziehbar dargestellt.
Auch wenn Susanna auf der Reise das Gefühl hatte, Marie zu begegnen und ihr näher zu kommen, blieb mir Marie völlig fremd. Ich konnte nicht mehr über sie erfahren, als dass sie offensichtlich gern gereist ist und eine Freundin in Italien hatte. Darüber hinaus blieben nur leere Worthülsen, die sie übertrieben als Lichtgestalt darstellten. Auch empfand ich Susannas Aufenthalte, die zumeist nicht mehr als eine Nacht an einem Ort waren, zu abgehetzt, um sich mit Marie und ihren gewählten Reisezielen auseinanderzusetzen.
So empfand ich den Roman als etwas oberflächlich und hatte mir auch etwas exotischere Reiseziele in Bezug auf die "furchtlos reisende" Marie vorgestellt, die für Susanna eine größere Herausforderung gewesen wären, als Westeuropa.

"Herzenswege" ist eine Mischung aus Reiseführer und Trauerbegleitung, mit dem Menschen, die nahe Angehörige verloren haben neuen Mut und Hoffnung schöpfen, so wie Susanna auf der Reise trotz ihrer Trauer auch viele glückliche Momente erlebte und ihrer Tochter (durch eingebildete Zeichen) näher und darüber hinaus auch zu Erkenntnissen über sich selbst gekommen ist, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Susanna lernt, den Tod zu akzeptieren, ohne dass ihr Leben vorbei sein muss und loszulassen, denn jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Ergreifende Schicksale zur Verdingung von Kindern in den 60er- und 70er-Jahren in der Schweiz, die Gegenwart weniger überzeugend

Die verlorene Schwester
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1968 werden die beiden Schwestern Lena und Marie durch die Fürsorge von ihrer Mutter getrennt und in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht. Ein Kontakt ist den dreien nicht mehr möglich. Weder ...

1968 werden die beiden Schwestern Lena und Marie durch die Fürsorge von ihrer Mutter getrennt und in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht. Ein Kontakt ist den dreien nicht mehr möglich. Weder die Mutter, die noch mit dem Tod ihres Mannes zu kämpfen hat, noch die Schwestern selbst wissen, wo sich die andere aufhält oder wie es ihr geht.
Während die ältere Marie in einem Haushalt untergebracht wird, wo die 13-Jährige zwar von Anbeginn im Haushalt und im Blumengeschäft der Familie mithelfen muss, aber immerhin eine Ausbildung als Floristin absolvieren darf, wird die 11-jährige Lena auf einem Bauernhof wie eine Zwangsarbeiterin behandelt und kann nicht einmal regelmäßig zur Schule gehen. Darüber hinaus ist sie der Gewalt ihrer Pflegemutter und deren Sohnes ausgesetzt, bis sie sich an einen Pfarrer wenden kann.

2008 erfährt Anna durch einen Zufall, dass sie adoptiert wurde. Auf ihrer Geburtsurkunde steht kein Name der Mutter, aber dass sie in einem Gefängnis in Hindelbank zur Welt gekommen ist. Zusammen mit einer Journalistin, die zur Verdingung recherchiert und einen Artikel veröffentlicht hatte, macht sich Anna auf die schwierige Suche nach ihrer Herkunft.

Der Roman handelt von drei Frauen auf zwei Zeitebenen und beschäftigt sich auf emotionale Art und Weise mit einem schwarzen Kapitel der Schweizer Geschichte: der Verdingung von Kindern, vergleichbar mit den so genannten "Schwabenkindern" in Deutschland. Unter Verdingung versteht man die Unterbringung von Kindern, in der Regel Waisenkinder, bei Pflegefamilien. Oft wurden die Kinder dabei an Bauern vermittelt, die diese als billige Arbeitskräfte missbrauchten und mitunter sogar seelisch und körperlich missbrauchten, quälten und vergewaltigten.
Für mich war es unvorstellbar, dass eine solche Behandlung von Kindern noch in den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts möglich war, weshalb das Buch, das zwar keine realen Schicksale beschreibt, diese sich aber sehr wohl so oder so ähnlich haben ereignen können, in besonderem Maße berührt und entsetzt.
Vor allem die Kindheit und Jugend von Lena, aber auch von Marie nimmt den Leser mit: erst die gewaltsame Trennung von der Mutter, die mit der Erziehung ihrer Töchter angeblich überfordert war und dann die Trennung der beiden Schwestern von einander, die über so viele Jahre in der Ungewissheit leben mussten, was mit der anderen passiert ist.

Die Gegenwart, die Suche Annas nach ihrer Mutter konnte mich gegen weitaus weniger berühren. Anna war mir zu unterkühlt, ihre Suche nach ihrer Mutter empfand ich als halbherzig und ihre Adoptivmutter blieb dabei viel zu passiv.

So war die Kindheit von Lena auf dem Bauernhof sehr ausführlich beschrieben, während Marie und Anna etwas in den Hintergrund rückten. Der Roman war mir deshalb zu unausgewogen und an mancher Stelle zu langatmig beschrieben. Insbesondere die Beschreibungen von Annas Kleidung, die intensive Befassung mit ihren Schuhen und dem mehrmaligen Wechsel zu Flipflops - solche Nebensächlichkeiten - setzten gerade in der Gegenwart einen falschen Schwerpunkt und ließen Anna zu emotionslos erscheinen.

"Verdingung" ist ein Thema, das in der Schweiz lange tot geschwiegen wurde, weshalb solche fiktiven Roman wichtig sind, um Ungerechtigkeiten, die auf historischen Fakten beruhen, in Erinnerung zu rufen oder überhaupt den Mut aufzubringen, diese darzustellen. Während die Vergangenheit in diesem Roman berührte, empfand ich die Umsetzung des Themas der Adoption als weniger gelungen. Darüber hinaus hätte ich mir mehr Einzelheiten darüber gewünscht wie es Lena und Marie als Erwachsene ergangen ist, wie sie die Schreckensereignisse verarbeitet haben und sich nicht intensiver darum bemüht haben, das Verschwinden der jeweils anderen aufzuklären.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Für mich kein Weihnachtsbuch - Roman über Trauerbewältigung und einen Neuanfang , der im Herbst/ Winter spielt

Schlittschuhglück und Mandelduft
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Die 38-jährige Zoe, die bisher ein unabhängiges, eher chaotisches Leben geführt hat, wird von einem Tag auf den anderen Mutter, als ihre beste Freundin Kate stirbt. Die 16-jährige Martha ist ein aufmüpfiger ...

Die 38-jährige Zoe, die bisher ein unabhängiges, eher chaotisches Leben geführt hat, wird von einem Tag auf den anderen Mutter, als ihre beste Freundin Kate stirbt. Die 16-jährige Martha ist ein aufmüpfiger Teenager, die droht durch Alkohol und Drogen unter die Räder zu geraten, weshalb Zoe beschließt, mit ihr für sechs Monate in eine Ferienanlage in Budbury, ein Dorf an der Küste Englands zu ziehen.

Die beiden werden dort von warmherzigen Menschen aufgenommen und fühlen sich trotz ihrer Trauer bald beide sehr wohl. Sogar Martha ist wie ausgewechselt und geht brav zur Schule, während sich Zoe eine berufliche Auszeit gönnt.

Als dann überraschend Marthas Vater Cal aus Australien anreist, wird Marthas und auch Zoes Leben erneut durcheinander gewirbelt.

Von "Schlittschuhglück und Mandelduft" hatte ich mir aufgrund Cover und Titel einen Weihnachtsroman versprochen, wie ich sie von Debbie Johnson bereits mit "Weihnachten mit dir" und "Weihnachtspunsch und Rentierpulli" kenne. Dieser Roman handelt jedoch nur im letzten Viertel, beschränkt auf ca. 30 Seiten, in der Weihnachtszeit. Die Mehrheit handelt in den Herbstmonaten September bis November, als Zoe und Martha in Budbury Fuß fassen.

Trotz des traurigen Beginns mit dem Tod Kates ist der Roman leichtgängig und durch Zoes chaotische und erfrischende Art amüsant zu lesen. Die Annäherung von Zoe und Martha, Zoes Übernahme von Verantwortung und ihr Neubeginn in Budbury ist interessant zu lesen, im weiteren Verlauf plätschert die Geschichte - trotz der überraschenden Ankunft von Marthas Vater Cal - aber nur dahin.
Die Probleme von Zuhause erscheinen wie weggeblasen, Martha wird von heute auf morgen umgänglich und auch mit Cal gibt es keine Startschwierigkeiten. Die zu erwartende Liebesgeschichte zwischen Zoe, die unter Bindungsängsten leidet und Cal, der wie Zoe und Martha nur für eine Urlaubszeit in Budbury bleiben wollte, entwickelt sich sehr gemächlich, weshalb sich der gesamte Roman in die Länge zieht, bis am Ende Weihnachten gefeiert wird und der Mut gefunden wird, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Der Roman ist Teil 3 einer Reihe um das "Comfort Food Café", aber der erste der auf Deutsch erschienen ist. Neben der etwas faden Geschichte konnte ich auch die Atmosphäre des "Comfort Food Café", das DER Anlaufpunkt in Budbury ist, nicht wirklich spüren, weshalb sich meine Neugier auf diese Reihe in Grenzen hält.

"Schlittschuhglück und Mandelduft" handelt von Trauerbewältigung und einem Neuanfang, ist jedoch keinesfalls als Weihnachtsroman zu verstehen, den man zur Einstimmung in der Adventszeit lesen müsste.