Ein sehr ausdrucksfähiger Krimi
SchlafliedIn einem Wald in Schweden wird ein grausamer Fund gemacht: eine Leiche wird verstümmelt von einem Eber freigelegt, und die Polizei muss einen ihrer schwersten Fälle lösen. Den der kleine Junge, der tot ...
In einem Wald in Schweden wird ein grausamer Fund gemacht: eine Leiche wird verstümmelt von einem Eber freigelegt, und die Polizei muss einen ihrer schwersten Fälle lösen. Den der kleine Junge, der tot aufgefunden wurde, bleibt nicht die einzige verstümmelte Leiche. Während das Ermittlerteam um Olivia Rönning alles tut, um den Fall zu lösen, öffnen sich schreckliche Abgründe auf. Olivia holt selbst ihren ehemaligen Ermittler Tom Stilton wieder ins Boot, weil sie entsprechend verzweifelt ist. Doch Tom ermittelt teils auf eigene Faust, und nicht immer in Abstimmung mit seiner Vorgesetzten Olivia, was für Ärger sorgt.
Ich bin ein Fan von den nordischen Krimis. Es herrscht hier immer eine gewisse düstere Stimmung. Auch hier in diesem Buch. Das Ermittlerteam muss sich mit den Themen Flüchtlingen, Organhandel und Pädophilenring auseinander setzen, was nicht immer einfach zu verarbeiten war.
Diese brisanten Themen halten die Ermittler auf Trab, aber auch den Leser. Die Eingangsszene sorgte bei mir direkt für Gänsehautstimmung. Lange hat mich diese Szene verfolgt, bis sie in der Handlung aufgelöst wurde. Während den ganzen Ermittlungen gab es viele schaurige Momente, in denen man hofft, dass die Realität doch nicht so schlimm sein möge. Doch ich vermute, sie ist es, denn sonst hätte das Autorenpaar diese Themen nicht angesprochen.
Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen, und trägt mit seinen Eigenheiten zur Lösung des Falles bei. Die Charaktere sind persönlich mit ihren Ecken und Kanten, und passen in das Gesamtbild des Krimis.
Der Verdacht wird auf mehrere Charaktere gelegt, wobei die Schwere der Schuld sich erst im letzten Drittel des Buches ersichtlich wird. Und dennoch bleibt die Spannung erhalten, denn es gilt, den Verdacht zu beweisen.
Ein sehr ausdrucksfähiger Krimi, den man - mit entsprechenden Nerven - gelesen haben sollte.