Bon appetit
Frühstück bei KittyCatWer mich kennt, weiß um meine Liebe zu den Samtpfoten. Deshalb gab es für mich kein Halten mehr, als ich den neuen Roman "Frühstück bei KttyCat" von Kerstin Garde entdeckt habe. Nach einem Liebes-Aus ...
Wer mich kennt, weiß um meine Liebe zu den Samtpfoten. Deshalb gab es für mich kein Halten mehr, als ich den neuen Roman "Frühstück bei KttyCat" von Kerstin Garde entdeckt habe. Nach einem Liebes-Aus hat Lilly Wendelin von der Großstadt genug, und von Männern sowieso. Ihr Traum: ein eigenes Café auf dem Land. Selbstgebackener Kuchen, frischer Kaffee – was gibt es Schöneres? Aber dann taucht plötzlich der charismatische Mr. Maunz auf und bringt ihre Welt völlig durcheinander. Mit viel Charme verwandelt der rote Kater ihren Laden in das Katzencafé Kittycat, das schnell zu einer Sensation wird. Ob Bürgermeister, Seniorengruppe oder örtlicher Kegelclub, alle lieben das Kittycat. Sehr zum Ärger von Baptiste Armault, dessen französisches Bistro seitdem leer steht. Welch Kränkung! Baptiste sieht nur einen Ausweg, er muss Lilly und ihre Katzen so schnell wie möglich los werden! Doch er unterschätzt den Zauber der Vorweihnachtszeit, denn plötzlich steht er ausgerechnet mit Lilly unter einem Mistelzweig...
Das Cover ist etwas Retro angehaucht und erinnert an eine Zeichnung aus längst vergangenen Zeiten, entwickelt aber einen gewissen verspielten Charme. Man sieht ein verliebtes Paar auf einem zugefrorenen See in einer verschneiten Landschaft Schlittschuh laufen, und im Hintergrund ist sogar eine schwarze Katze zu erkennen. Auch der eingängige Titel ruft noch einmal ins Gedächtnis, um was es hier geht: Liebe, Essen - und Katzen!
Das Geschehen wird vor allem aus der Sicht der Protagonistin Lilly geschildert, die nach dem Ende ihrer Beziehung einen klaren Strich ziehen, alle Brücken in Berlin abbrechen und sich eine neue Existenz in der Lüneburger Heide aufbauen möchte. Sie ist eine impulsive, naive, wramherzige junge Frau, für die man im Laufe des Geschehens mehr und mehr Sympathie entwickelt, während man mit Baptiste, dem launischen, mürrischen Inhaber des französischen Bistro "Fleur", nicht richtig warm wird. Die eigentlichen Stars des Romans sind vier muntere Katzen, nämlich Mister Maunz, Mrs Grey, Franz und Grammy, die sämtliche Besucher des Katzencafés (und alle Leser!) mit ihrem Charme um die Samtpfötchen wickeln.
Der Roman "Frühstück bei KittyCat" richtet sich an eine junge Zielgruppe. Deshalb schreibt Kerstin Garde in einer sehr einfachen Sprache und setzt auf einen einfachen Plot. Das eigentliche Geschehen ist vom ersten Zusammentreffen von Lilly und Baptiste vorhersehbar und läuft nach einigen (überflüssigen) Irrungen und Wirrungen auf das endgültige Happy-End zwischen den Rivalen in der Gastronomie zu.
Um die Leser bei der Stange zu halten, hat Kerstin Garde einige weitere Nebenstränge eingebaut, die um betagte Gäste des Katzencafés kreisen, die ein neues Lebens- und Liebesglück im Katzencafé finden. Eine eigens eingebaute "Räuberpistole" soll für zusätzliche Spannung sorgen, wirkt aber eher wie an den Barthaaren von Mister Maunz herbeigezogen.
Insgesamt ist dieser auf Harmonie bedachte, zuckersüße Roman eher leichte Kost, die man an einem gemütlichen Winterabend auf dem Sofa bei einer Heißen Schokolade genießen kann. Am besten mit einer schnurrenden Katze auf dem Schoß!