Inhalt:
Michaela erwacht eines Tages im Krankenhaus, ohne zu wissen, wer sie überhaupt ist.
Sie erlitt einen Herzstillstand und plötzlich ist nichts mehr wie es war.
Nur durch Freunde und Familie erfährt sie, wer die ''alte'' Michaela war, aber das und auch die Kleidung in ihrem Schrank wollen einfach nicht zu dem passen, was gerade aus ihr wird. Sie scheint zu sich selbst zu finden und was davor war hat keinerlei Bedeutung.
Als sie Felix kennen lernt könnte es im Grunde nicht perfekter sein, doch es treten einige Ungereimtheiten hervor. Was spielt Felix für ein Spiel oder ist es gar keins?
Meinung:
Wenn man mir gesagt hätte, dass ich am Ende völlig verzweifelt sein werde, dann hätte ich es nicht geglaubt.
Ich war hautnah dabei und lerne Michaela genauso kennen,
wie sie sich selbst erst kennen lernte.
Das diese Reise zu ihrem ''wahren Ich'' aber so authentisch
und emotional werden würde war nicht unbedingt abzusehen.
Michi ist eine wie ich fand sehr starke Protagonistin und mit ihren 31 Jahren hat sie den Protagonistinnen um die sich mein Leseleben sonst so dreht schon ein paar Jahre voraus.
Das hat man gemerkt allerdings nur auf sehr positive Weise, die nervtötenden Stimmungschwankungen, mit denen ich sonst zu tun habe blieben aus.
Sicher, sie versucht zu erfahren, wer sie eigentlich ist und das ist hoch emotional, aber dabei ist sie sehr menschlich.
Sie meisterte Situationen ganz anders, viel ''normaler'' als oft üblich.
Teilweise war ich sehr erstaunt, was sie aushielt, Dinge bei denen ich persönlich dermaßen an die Decke gegangen wäre hat sie sehr, sehr erwachsen gelöst.
Das hat das Lesen sehr einfach gemacht.
Auch konnte ich eine wahnsinnig enge Bindung zu ihr aufbauen.
Sie war mir sofort sympathisch und es steigerte sich andauernd.
Zu dem muss ich erwähnen, dass es viele Ähnlichkeiten zu mir selbst gibt (Zufall?!) z.B. liebt sie Tequila Sunrise.
Aber da sind noch weitere Übereinstimmungen, mit denen ich mich total gut identifizieren konnte.
Mit der Geschichte an sich hat die Autorin das Rad zwar nicht neu erfunden, dachte ich, letztlich hat sie das aber in meinen Augen dann doch.
Wir kennen solche Geschichten zu genüge, Seelenverwandte und dann geht alles ganz schnell, zack Liebe.
So einfach ist es hier nicht.
Ich möchte euch da nicht allzu viel verraten, denn vielleicht hätte es mein eigenes nachdenken über das Buch verändert, wenn ich einige Dinge vorher gewusst hätte, also lest selbst.
Es ist nicht klassisch und keinesfalls 0815.
Und ich gebe zu im ersten Moment dachte ich: ''Strange'', aber weil ich davon nichts wusste fiel es mir sehr leicht mich weiterhin auf die Geschichte einzulassen, mich weiter treiben zu lassen. Ich wurde dafür belohnt.
Letztlich war es wunderschön.
Stellenweise wurde es ziemlich emotional und ich musste häufig schlucken.
Eine Liebesgeschichte hatte ich erwartet und etwas sehr einnehmendes habe ich bekommen.
Ich wurde positiv überrascht, vor allem weil dies der erste Roman der Autorin ist hatte ich keine mega Erwartungen dennoch hat sie alles in mir zum beben gebracht.
Saskia war dabei sehr wandelbar, sie konnte vom einen zum anderen Moment knisternde Erotik entstehen lassen und dann wieder zum Alltag zurück (lest es) und es fühlte sich trotzdem an als hätte man Schmetterlinge im Bauch.
Auch Felix fand ich total sympathisch, er war kein Badboy, das kann man in keinster Weise behaupten trotzdem war er sexy. Seine Art war aus dem Leben, echt und emotional und das hat ihn einfach als Mensch ausgemacht, das war mal sehr erfrischend und neu für mich und ich habe die ganze Zeit über seine Sprüche grinsen müssen, die sowohl witzig als auch charmant waren, so wie auch das ganze Buch voller Charme und Witz und Emotionen ist.
Emotional? Bin ich Achterbahn gefahren, eine mit vielen, vielen Loopings.
Obwohl die Autorin vollste Ruhe in ihre Geschichte hat fließen lassen, hat es mich innerlich total aufgewühlt. Und dann war es vorbei und ich konnte an gar nichts mehr glauben. Das war anders als ich jemals erwartet hätte, ich musste sehr lange überlegen, wie ich das ganze bewerten soll, wie ich dafür Worte finden soll. Ich konnte nicht mal weinen, weil es mich kalt erwischt hat. Es war ein monströser Schock. Aber das müsst ihr selbst heraus finden.
Cover:
Wir können es ruhig beim Namen nennen: Wundervoll.
Ich finde es ganz toll, es ist schlicht und Pink und es ist einfach so aktuell, es spricht mich direkt an und ich schaue es mir auch unglaublich gerne an. Es macht allein wegen dem hübschen Cover großen Spaß es in der Hand zu halten.
Schreibstil:
Saskia hat einen sehr angenehmen Stil, sie verbreitet Ruhe und spricht den Leser auf eine sehr warme, herzliche Art an. Das ist genau das, was ich oft brauche, ich muss das fühlen können und ihr Schreibstil lädt einfach schon dazu ein, die Geschichte zu fühlen, Wort für Wort. Sie ist genau meins, von der Sprache her konnte ich mich da total hinein versetzen und die Art und Weise, wie sie Sätze gebaut hat gefiel mir einfach. Auch mag ich ihren Humor, den sie dann und wann einbringt sehr.