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Veröffentlicht am 09.12.2018

Viele Nebensächlichkeiten nehmen dem buch den Raum, um sich richtig zu entfalten

Das Geheimnis der letzten Schäferin
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Nina kann voller Stolz auf ihre Leistung als Köchin blicken, denn das, was sie auf den Teller zaubert, ist einfach nur köstlich. Umso mehr reizt es sie, an einer Kochshow teilzunehmen, deren Motto "Anno ...

Nina kann voller Stolz auf ihre Leistung als Köchin blicken, denn das, was sie auf den Teller zaubert, ist einfach nur köstlich. Umso mehr reizt es sie, an einer Kochshow teilzunehmen, deren Motto "Anno dazumal" lautet. Einziges Manko - der zweite Teilnehmer. Gilt er doch als Charmebolzen und sein Auftreten wirkt immer leicht überspannt.
Doch es lockt Nina nicht nur der Reiz des Herzensbrecher, auch die Location hat einiges zu bieten, denn sie ist mit Ninas Familie auf gewisse Weise verbunden...

Beate Maxian schreibt für mich normalerweise wundervolle Romane, in denen man einfach nur abtauchen und Zeit und Raum vergessen kann. Deswegen habe ich mich auch so auf ihr neues Buch gefreut...und bin enttäuscht
Die Geschichte kommt einfach nicht in Fahrt und es sind unendlich viele ausschmückende Nichtigkeiten, die die Seiten füllen und das Buch künstlich in die Längen ziehen.
Die Handlung ist in zwei Erzählstränge unterteilt, die aber nicht wirklich zueinander finden, was daran liegt, dass die Interpretation der Beteiligten nicht immer klar erkennbar ist. Das ruft einige Irrungen auf den Plan, die wahrscheinlich so nicht von der Autorin beabsichtig worden sind. Ich finde mich nur schwer in die Erzählung ein, werde von einer Flut von Wiederholungen eingekesselt und lese mehr über die Bewirtschaftung einer Alm und die daraus resultierenden Aufgaben, als über die eigentliche Familiengeschichte, die es zu entdecken gilt. Das alles nimmt der dem Buch den nötigen Raum, um sich richtig zu entfalten, damit ich voller Begeisterung die Seiten umblättere.
Für mich ein Roman, der mäßig begeistert, aber sicherlich in der großen Leserschaft einige Anhänger finden wird.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler vom Freelance-Team und an den Heyne Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Ein bisschen zu rührselig...

Der kleine Hutladen in der Anne Street
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Erfolg hat drei Buchstaben - TUN. Das muss auch Ellie feststellen, als sie den kleinen Hutsalon von ihrer Mutter erbt. Ihr Leben dreht sich plötzlich nur noch um Hüte in allen Formen und Farben.
Durch ...

Erfolg hat drei Buchstaben - TUN. Das muss auch Ellie feststellen, als sie den kleinen Hutsalon von ihrer Mutter erbt. Ihr Leben dreht sich plötzlich nur noch um Hüte in allen Formen und Farben.
Durch gutes Zureden von ihren Freunden fasst Ellie den Mut, eigene Hüte zu kreieren und somit ihren Kunden glücklich zu machen. Und mit jedem neuen liebevollen Kunstwerk geht Ellie mehr und mehr das Herz auf...und dann weht das Glück zur Ladentür hinein...

"Der kleine Hutladen in der Anne Street" ist mal wieder ein Buch, das mich mit dem Cover verzaubert hat. Ich habe mich beim Betrachten sofort wohl gefühlt und bin gerne durch die Ladentür in Ellies zauberhaftes Geschäft getreten, habe die Episoden der Akteure mitverfolgt und bin so ein Teil der Gemeinschaft geworden.
Aber irgendwie fehlt das Quäntchen, um das Buch das gewisse Etwas zu verleihen. Die Erzählung plätschert ein wenig lustlos vor sich hin, wirkt an manchen Stellen schon ausufernd und es schlicht sich eine gewisse Langeweile ein. Die Akteure wirken manchmal eindimensional und fad, in manchen Sequenzen sogar übergriffig und das lässt meine Empathie schwinden.
Der Schluss kann mich auch nicht mit dem Buch versöhnen, wirkt auf mich sehr rührselig und konstruiert - alles in allem ein Buch, das man schnell zwischendrin gelesen hat, es bleibt aber leider nicht wirklich viel haften, somit kann ich nur 2,5 Sternchen vergeben.
Schade

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst

DerKleineHutladenInDerAnneStreet

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 11.11.2018

Gut erzählt, aber mit Mankos in der Gegenwart

Die verlorene Schwester
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Marie und Lena müssen nicht nur den Tod des Vaters verkraften, nein, man entreißt sie auch noch der Mutter, da diese krank ist und nicht ausreichend für sie sorgen kann. Sie werden an Pflegefamilien ...


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Marie und Lena müssen nicht nur den Tod des Vaters verkraften, nein, man entreißt sie auch noch der Mutter, da diese krank ist und nicht ausreichend für sie sorgen kann. Sie werden an Pflegefamilien "verdingt" und getrennt. Und das alles zum Wohl des Kindes. Als dann eine von beiden schwanger wird, man ihr ebenfalls das Baby entreißen will, steht für sie fest - das ist nicht das Leben, von dem sie geträumt hat...

Linda Winterberg ist für mich normalerweise ein Garant für spannende und faszinierende Geschichten, die sie um das Suchen und Finden von Familienmitgliedern drehen. Doch hier bleibe ich mit sehr gemischten Gefühlen zurück.
Die Erzählung aus der Vergangenheit ist packend, emotional und aufwühlend geschildert, lässt ich mehr als einmal den Kopf schütteln und bin ich immer wieder nahe dran, einfach einzuschreiten und den Kindern zu helfen, so sehr berührt mich ihr Schicksal. Was man alles im Namen des Kindeswohl über die Köpfe der Betroffenen hinweg entscheidet ist unglaublich und macht mich sprach- & fassungslos.
Der Leidens- & Lebensweg der Schwestern ist wirklich sehr emotional geschildert und macht mich betroffen.
Der Sprung in die Gegenwart ist aber das komplette Gegenteil- hier wirkt die Protagonistin fahl und grau, fast schon leb- & lieblos dargestellt, Nebensächlichkeiten bekommen zu viel Aufmerksamkeit und lassen so die Faszination des bereits Gelesenen schwinden. Annas Part wirkt aufgesetzt und sprunghaft und verleiht so dem ganzen Roman eine Unruhe, die es in meine Augen nicht bedurft hätte.
Das Thema ist viel zu wichtig, um es mit platten Effekten, die in Annas Sequenzen sehr häufig zu finden sind, aufzubauschen. Das lässt eine gewisse Kälte entstehen und Anna wirkt dadurch stoisch und leidenschaftslos.
Schade, denn dieses wichtige Thema birgt in meinen Augen sehr viel Potential für einen mitreißenden Roman.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DieVerloreneSchwester

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 09.11.2018

Scharfe Satire - nicht jedermanns Sache

Frau Duan feiert ein Fest
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Frau Duan wird 80 und das soll groß gefeiert werden. Doch wie begegnet man einer Matriarchin, die so scharfzüngig ist, dass einem ihre Worte noch tagelang danach auf der Seele brennen ?
Die Verwandtschaft ...

Frau Duan wird 80 und das soll groß gefeiert werden. Doch wie begegnet man einer Matriarchin, die so scharfzüngig ist, dass einem ihre Worte noch tagelang danach auf der Seele brennen ?
Die Verwandtschaft reist an, Frau Duan freut sich...doch irgendwie sind die guten Wünsche der Verwandtschaft nicht das, was sich eine Jubilarin an ihrem Ehrentag erwartet...

Wieder einmal habe ich ein Buch gelesen, dass mich auf der einen Seite sehr gut unterhalten hat, aber auf der anderen Seite mit Kopfschütteln und Unverständnis zurück lässt.
Die Charaktere sind sehr detailgetreu ausgearbeitet , ebenso das Setting. Es fällt mir somit leicht, mich in das Land des Lächelns zu begeben und der Erzählung zu folgen. Die Sprache ist sehr bildhaft, allerdings auch recht vulgär und obszön, sodass mir beim Lesen oftmals die Ohren vor Verlegenheit rot werden. Satire ist nicht jedermanns Sache - ich habe hier wieder gemerkt, dass sie mir nicht liegt. Zwar gibt es brüllend komische Szenen und die Schlagabtausche sind gepfeffert, manche verbalen Tiefschläge sind mir aber einfach zu stark unter der Gürtellinie angesetzt.
Der Roman ist wirklich satt an Humor und beißender Schärfe, verleiht der Familiengeschichte somit ordentlich Würze und gibt den Protagonisten die Möglichkeit für großartige Auftritte. Hier bekommt jeder sein Fett weg und das im wahrsten Sinne des Wortes. Glanzpunkt sind für mich die köstlichen Details aus der chinesischen Küche - ein toller kulinarischer Einblick.

Fazit: Dieses Buch ist wie ein großes Buffet - es gibt kleine köstliche Szenen, die begeistern und große Bissen, die schwer im Magen liegen.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler vom Freelance-Team und dem Heyne-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Manchmal ist weniger einfach mehr....

Das Geheimnis vom Strandhaus
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Naja, so hatte sich Mia ihr Leben irgendwie nicht vorgestellt : Job weg, Verlobter weg und ein Leben in der grauen Wohnsiedlung von Hamburg ist auch nicht das Non-plus-ultra.
So ist Mia für das Jobangebot ...

Naja, so hatte sich Mia ihr Leben irgendwie nicht vorgestellt : Job weg, Verlobter weg und ein Leben in der grauen Wohnsiedlung von Hamburg ist auch nicht das Non-plus-ultra.
So ist Mia für das Jobangebot dankbar, das ihren Weg mit dem ihres neuen Chefs Laurenz von Hofbacher kreuzen lässt.
Seine Zurückhaltung stachelt Mia an, noch mehr über ihren Chef herauszufinden und dann überschlagen sich regelrecht die Ereignisse. Doch was hat das alles mit einem kleinen haus auf Sylt zu tun ?

Zugegeben, ich liebe Romane, die an den deutschen Küsten spielen und Inselromane haben es mir noch mehr angetan. aber hier bin ich zwiegespalten und fast schon enttäuscht, was den neuen Roman von Julia Rogasch betrifft.
Es wirkt alles ein wenig zu überladen, zu konstruiert und fast so, als hätte die Autorin ganz viele Ideen gehabt und diese müssen nun den Weg in den Inselroman finden. Das lässt die Protagonisten ein wenig hektisch und unglaubwürdig erscheinen und es fällt mir schwer, mich mit ihnen zu identifizieren. Dass aus der anfänglichen Ablehnung von Laurenz nachher doch Liebe wird, ist vorhersehbar und der Weg dorthin ist für mich nicht wirklich magisch. Mir fehlt ein bisschen die Satzromantik, ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen, ein bisschen mehr Herz - manchmal möchte eine Frau doch einfach mehr umschmeichelt, umworben werden - das kommt mir hier irgendwie zu kurz, ja fast schon zu nüchtern herüber. Die Geschichte ist mir einfach zu überladen, es gibt zu viele Nebenhandlungen die Unruhe stiften und das ist wirklich schade. Lediglich das Inselfeeling und die Faszination der Landschaft versöhnen mich mit dem Buch und das ist mir für eine Liebesgeschichte, die mich gut unterhält einfach zu wenig. Weniger Schauplätze, weniger Unruhe wäre hier einfach mehr gewesen - schade, denn nach dem Debüt von Julia mit Honigmilchtage hatte ihr hier wieder einen warmherzigen, romantischen Roman erwartet. Leider grenzt es schon an einem kalten Schauer im Inselwesten...

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DasGeheimnisVomStrandhaus

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