Liebestornado
In Lone Star Canyon betreibt die Friseurin Nora Darby den Schönheitssalon Snip’n Clip und hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Was die Männerwelt angeht, hatte Nora bisher kein glückliches Händchen, ...
In Lone Star Canyon betreibt die Friseurin Nora Darby den Schönheitssalon Snip’n Clip und hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Was die Männerwelt angeht, hatte Nora bisher kein glückliches Händchen, so hat sie sich auf ein Leben ohne Mann eingerichtet. Das Schicksal hat jedoch etwas anderes mit ihr vor, denn als ein Tornado über die Stadt hinwegfegt, funkt es zwischen Nora und Stephen Remington, der erst seit kurzem in Lone Star Canyon als Arzt praktiziert und dessen Praxis gegenüber von Noras Schönheitssalon liegt, bei der anschließenden Rettungsaktion. Auch Stephen hat ein Problem mit festen Bindungen, eine Affäre zwischen ihm und Nora wäre dagegen keines. Oder machen sich sowohl Stephen als auch Nora etwas vor, und das Leben hält etwas anderes für sie bereit?
Susan Mallery hat mit ihrem Buch „Es muss ja nicht gleich Liebe sein“ einen sehr unterhaltsamen und spritzigen Liebesroman vorgelegt, der mit Missverständnissen, humorigen Dialogen und chaotischen Verwicklungen punkten kann. Der Schreibstil ist locker-flockig und gefühlvoll, so dass der Leser sich mit den ersten Zeilen schon in dem kleinen Ort wiederfindet und sich an Noras Fersen heftet, um sie näher kennenzulernen und sie eine Weile zu begleiten. Das Gemeinschaftsgefühl des Ortes sowie Familienfehden werden von der Autorin sehr schön in die Geschichte eingebunden und geben dem Leser einen guten Einblick über den täglichen Alltag. Die Spannung wird gut aufgebaut und zieht sich wie ein Faden durch die gesamte Handlung. Ein Tornado ist ein Naturschauspiel, das man sowohl mit Entsetzen als auch mit Faszination beobachtet. Wer einmal einen erlebt hat, kennt Todesangst, darf aber auch Mitmenschlichkeit und grenzenlose Unterstützung erfahren. Gerade dies kommt in dem Roman sehr schön zum Ausdruck während der Hilfsmaßnahmen, wo es um Hilfe, Trost und Zuspruch geht. Gleichzeitig hat die Autorin einige Wendungen einfließen lassen, die für Chaos und Verwirrung sorgen, was die Spannung steigen lässt.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und mit individuellen Eigenschaften versehen, die sie lebendig und vor allem menschlich erscheinen lassen, was ihnen Authentizität verleiht. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Nora ist eine impulsive sympathische junge Frau, die schon einige Enttäuschungen hinnehmen musste. Sie hat sich davon aber nicht unterkriegen lassen und die Ärmel hochgekrempelt. Nora besitzt Empathie und Wärme, sie ist hilfsbereit und trägt ihr Herz auf der Zunge. Sie hat allerdings auch eine verletzliche Seite, die sie gut zu verbergen weiß. Stephen ist ein netter Mann, der als Landarzt seine Berufung gefunden hat. Er ist warmherzig und hilft den Kranken nicht nur, sondern gibt ihnen den so wichtigen Zuspruch. Aber Stephen kann auch hartnäckig sein, wenn er sich etwas vorgenommen hat. Gleichzeitig versucht er sich vor weiteren seelischen Verletzungen zu schützen. Ebenso überzeugen die weiteren Protagonisten mit ihren kleinen Episoden.
„Es muss ja nicht gleich Liebe sein“ unterhält spritzig mit einer schönen Liebesgeschichte und jeder Menge Verwicklungen in einer kleinen Stadt. Die Autorin hat eine gefühlvolle Atmosphäre geschaffen, die auf den Leser überspringt und in für die Dauer der Lektüre von der Liebe träumen lässt. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert!