Goldfields
GoldfieldsMit „Goldfields“ ist Ende Oktober das neuste Werk von Izabelle Jardin erschienen und ich war – sobald ich die Geschichte beim Stöbern in der Vorschau erspäht hatte – voller Vorfreude auf das Buch.
Ich ...
Mit „Goldfields“ ist Ende Oktober das neuste Werk von Izabelle Jardin erschienen und ich war – sobald ich die Geschichte beim Stöbern in der Vorschau erspäht hatte – voller Vorfreude auf das Buch.
Ich begleite die Autorin nun schon einige Jahre und mit jeder Geschichte von ihr steigert sie meine Vorfreude auf ihr nächstes Werk.
Im Jahr 2012 ist Robin, eine ehrgeizige junge Frau frustriert, da es beruflich einfach nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt. Ausgerechnet ihr Geschlecht scheint ihr karrieremäßig im Weg zu stehen und das sollte im 21. Jahrhundert doch nun wirklich kein Thema mehr sein, oder!?
Bei einer Abendgesellschaft lernt sie eine alte Dame kennen, die sie auf den ersten Blick fasziniert und diese erzählt ihr aus ihrer Familiengeschichte.
Im Jahr 1851 versucht Beatrice Ames, Tochter einer wohlhabenden Reederdynastie ihrem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Ihr Herz schlägt für soziale Reformen, sie will armen Menschen helfen und die Gesellschaft aufrütteln, verändern. Sie kämpft mit vollem Einsatz für ihre Überzeugungen und gerät darüber mit ihrem Bruder und Vormund Henry aneinander. Als es eines Tages zum Eklat kommt, fackelt Henry nicht lange und „verbannt“ seine Schwester nach Australien.
Auf der Überfahrt lernt Beatrice den attraktiven jungen Iren Peter O’Lalor kennen und ihre Wege sollen sich fortan noch öfter kreuzen.
Beatrices Kämpfe, ihr Leben und ihr Mut im 19. Jahrhundert werden Inspiration und Ansporn für Robin im 21. Jahrhundert und so erzählt „Goldfields“ vor dem Hintergrund eines persönlichen Schicksals vom langen und schwierigen Kampf der Frauen um ihre Rechte, der bis heute in die heutige Zeit geführt wird.
„Goldfields“ schlägt in der Art wie die Geschichte erzählt wird und wie sich die Handlung vor mir als Leserin entfaltet einen ganz ähnlichen Weg ein wie „Funkenflug“, was 2017 veröffentlicht worden ist. Parallelen zwischen den beiden Büchern sind nicht zufällig und so gibt es in „Goldfields“ auch ein Wiedersehen mit einigen Protagonisten aus „Funkenflug“, was mich persönlich sehr gefreut hat. Es sei aber auch angemerkt, dass man beide Bücher unabhängig voneinander lesen kann.
Inzwischen stellen mich die Werke von Frau Jardin vor ein „Problem“: Mir gehen langsam aber sicher die Worte aus, mit denen ich meiner Begeisterung angesichts ihrer Geschichten noch angemessen Ausdruck verleihen kann. Alles scheint schon gesagt worden zu sein und doch habe ich das Gefühl nicht genug gesagt zu haben oder zu wenig.
Es gibt Geschichten, die scheinen mit dem Aufschlagen des Buches ein Eigenleben zu entwickeln…scheinbar setzt sich die Geschichte neben mich, nimmt mich an der Hand, umarmt mich und lässt mich nicht mehr los. Stellt der Alltag seine Anforderungen an mich und ich versuche mich aus der Umarmung der Geschichte zu lösen, sieht sie mir tief in die Augen, flüstert mir etwas ins Ohr und zieht mich zurück in ihren Bann. Die Geschichte wird zu einem Freund, kriecht mir unter die Haut und lässt mich selbst nach ihrem Ende nicht mehr los.
Wenn jemand so wie ich schon fast sein ganzes Leben lang liest, dann kennt er solche Geschichten, den man findet sie immer wieder – wenn auch nicht allzu oft – und doch gewöhnt man sich an dieses „Wunder des Versinkens in einem Buch“ nie so wirklich. Ich bin dankbar, dass es Autorinnen wie Izabelle Jardin gibt, die mir mit ihren Geschichten dieses Geschenk machen.
5 Bewertungssterne!