Cover-Bild Vom Ende der Einsamkeit
Band der Reihe "detebe"
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 26.09.2018
  • ISBN: 9783257244441
Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2019

Stark im Ei

0

Ist man stark im Ei, boxt man sich durchs Leben, auch wenn dieses Leben kein Nullsummenspiel ist.

Jules, der Jüngste von drei, nach einem Unfall elternlosen Geschwistern, erzählt uns seine von Höhen ...

Ist man stark im Ei, boxt man sich durchs Leben, auch wenn dieses Leben kein Nullsummenspiel ist.

Jules, der Jüngste von drei, nach einem Unfall elternlosen Geschwistern, erzählt uns seine von Höhen und Untiefen geprägte Lebensgeschichte. Die bis dahin behütet aufgewachsenen Kinder gehen nun auf ein Internat, wo sich ihre doch sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten entwickeln. Liz ist nach dem Tod der Eltern so lebenshungrig, dass sie unbedingt jedes Abenteuer mitnehmen muss. Marty ist der typisch nerdige Streber. Jules hat von den Dreien die größten Schwierigkeiten, sich auf die traurige Situation einzustellen. Er ist gefangen in seinen Tagträumen, lässt in Gedanken immer wieder seine Erinnerungen ablaufen, vermischt sie mit aktuellen Tagesgeschehen.

Benedict Wells vermittelt mit Jules Geschichte eine umfangreichere Lebenserfahrung als ich sie von einem um die dreißig Jährigen erwartet hatte. Er begleitet Jules durch Kindheit und Pubertät, später weiter ins Erwachsenenleben mit Frau und eigenen Kindern. Benedict Wells zeichnet große und kleine Gefühle mit einer schlanken, wenig verschachtelten Sprache. Dennoch ist seine Wortwahl dermaßen treffsicher, dass er mich mehrfach zu Tränen gerührt hat. Beeindruckt haben mich die vielen eingestreuten Lebensweisheiten, die man immer wieder gern als Zitate nutzen möchte. Hier ein längeres und ein kurzes Beispiel:
„Am wichtigsten ist, dass du einen wahren Freund findest, Jules. Dein wahrer Freund ist jemand, der immer da ist, der dein ganzes Leben an deiner Seite geht. Du musst ihn finden, das ist wichtiger als alles, auch als die Liebe. Denn die Liebe kann vergehen.“ S. 33
„Hoffnung ist was für Idioten“ - „Pessimismus auch.“ S. 165

Zunächst irritiert hatte mich die unterbrochene Kontinuität der Kapitel. Zwischen den Abschnitten, die dem Leser präsentiert werden, fehlen immer wieder mehrere Jahre. Dieses bewusste Weglassen hat für mich nach kurzer Gewöhnungsphase letztlich einen schönen Kontrast zu der intensiven Auseinandersetzung mit Jules Gedankenwelt ergeben.

Insgesamt hat mir „Vom Ende der Einsamkeit“ so gut gefallen, dass ich die Geschichte uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Sie hat mich beeindruckt, sie hat mich berührt und sie wirkt in mir nach.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Plädoyer dafür, den Augenblick zu genießen bevor es zu spät ist

0

Im Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ erzählt Benedict Wells die Geschichte von Jules und Alva. Ich begegnete dem Ich-Erzähler Jules bereits auf der ersten Seite und erfuhr von ihm, dass er einen Motorradunfall ...

Im Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ erzählt Benedict Wells die Geschichte von Jules und Alva. Ich begegnete dem Ich-Erzähler Jules bereits auf der ersten Seite und erfuhr von ihm, dass er einen Motorradunfall überlebt hat. Schon auf den wenigen Seiten des Prologs stellte Jules die immer wieder aufgeworfene Frage im Roman nach dem, wodurch wir und unser Leben geprägt werden. Wieviel Anteil daran hat die Umwelt, wieviel davon ist uns als Anlage mitgegeben?

Die Gedanken von Jules wandern zurück zu seinen Eltern die er durch ein Unglück verloren hat als er zehn Jahre alt war. Seine beiden älteren Geschwister und er besuchen danach ein Internat. Dort begegnet Jules der gleichaltrigen Alva, die allerdings vor Ort bei ihrer Familie wohnt und für ihn zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Es war für mich bewegend mitzuerleben, wie das Vertrauen der beiden zueinander sich entwickelt. Um selbst im Leben zurechtzukommen erinnert Jules sich häufiger an das Verhalten seiner Eltern in bestimmten Situationen. Er sucht nach Rechtfertigungen dafür, denn er möchte die Handlungsweisen nicht unreflektiert als Basis für sein eigenes Tun übernehmen.

Jules, sein Bruder Marty und seine Schwester Liz haben ihre eigenen Vorlieben, Eigenschaften, Fähigkeiten und Vorstellungen von einer beruflichen Zukunft. Mehrfach zeigt der Autor auf unterschiedliche Art wie wichtig es ist, füreinander da zu sein. Benedict Wells macht deutlich, dass die Suche nach dem „Ende der Einsamkeit“ des Protagonisten entsprechend des Titels, keine Frage nach der Quantität, sondern eine nach der Qualität des Zusammenseins ist.

Der Autor schafft es, seinem Roman von Beginn an eine Faszination unter anderem dadurch beizugeben, dass er viele Dinge nur andeutet. Der Ich-Erzähler ließ mich als Leser hier und da einen Blick auf tiefgründigere Schichten werfen. Ich wünschte mir, baldmöglichst die entstandenen Lücken beim Lesen auszufüllen und wurde immer mehr in die Geschichte hineingesogen.

Der Roman ist ein Plädoyer dafür, den Augenblick bewusst zu leben und die guten Momente zu genießen. Benedict Wells versteht es, die Hoffnung darauf, den schlechten Seiten des Lebens aus eigener Kraft und eigenem Willen ausweichen zu können, immer wieder zu wecken. Doch das Erkennen der Unmöglichkeit dieses Tuns ist genauso erschreckend wie der Verlauf der Geschichte, die noch lange im Gedächtnis bleibt.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Eine unvergessliche Geschichte

0

Es gibt Bücher, die muss man einfach gelesen haben! Ich finde keine Worte dafür, um zu beschreiben, wie ich mich beim Lesen von diesem Buch gefühlt habe. Eins kann ich aber sagen, es ist definitiv eines ...

Es gibt Bücher, die muss man einfach gelesen haben! Ich finde keine Worte dafür, um zu beschreiben, wie ich mich beim Lesen von diesem Buch gefühlt habe. Eins kann ich aber sagen, es ist definitiv eines meiner Lieblingsbücher! ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
,,Vom Ende der Einsamkeit'' von Benedict Wells hat mich sehr getroffen.
Es ist die Geschichte von Jules und seinen beiden Geschwistern Marty und Liz, deren Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen. Nach diesem Schicksalsschlag sind sie auf sich alleine gestellt und wir begleiten sie im Verlauf in unterschiedlichen Lebensphasen, sei es die Kindheit, die Jugend oder als erwachsene Person. ⠀⠀⠀
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Wir können sehen, was der Tod, der Verlust und die daraus resultierende Einsamkeit aus einem Menschen machen und wie wir diese überwinden bzw. verarbeiten können. Auch die Liebe kommt an dieser Stelle nicht zu kurz. Die Liebesgeschichte von Jules und Alva hat mich an einigen Stellen zum Lachen aber auch zum Weinen gebracht.. Ich weiß nicht, ob es an der Erzählkunst des Autors und an der Ich-Perspektive liegt, von der aus die Erlebnisse wiedergegeben werden, aber als Leser/Leserin kann man in die Rollen der einzelnen Protagonisten/Protagonistinnen hineinschlüpfen und die jeweiligen Perspektiven einnehmen, sodass man alles hautnah miterleben und mitfühlen kann. ⠀
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
In meinen Erinnerungen wird diese Geschichte unvergesslich bleiben und ich kann mir vorstellen mehrmals darauf zurückzugreifen! Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Den Tränen nahe

0

Was eine traurige Geschichte! Jules erzählt von seinem schicksalhaften Leben und das seiner Familie. Sehr Emotional! Wunderschön geschrieben!

Was eine traurige Geschichte! Jules erzählt von seinem schicksalhaften Leben und das seiner Familie. Sehr Emotional! Wunderschön geschrieben!

Veröffentlicht am 25.07.2019

Ein Leben voller Chaos, Hoffnung und Liebe, wo sie nicht zu erwarten war

0

Benedict Wells erzählt die Geschichte von Jules; von seiner Kindheit, die durch einen Unfall abrupt endet und die Verbindung zu seinem Geschwistern beinahe kappt; vom Teenager-Alter, dem ersten Verliebtsein ...

Benedict Wells erzählt die Geschichte von Jules; von seiner Kindheit, die durch einen Unfall abrupt endet und die Verbindung zu seinem Geschwistern beinahe kappt; vom Teenager-Alter, dem ersten Verliebtsein und der Orientierungslosigkeit; von großer Liebe, tiefster Verzweiflung, keimender Hoffnung und grenzenloser Traurigkeit.

Diese Geschichte hat alles, was ein wirklich guter Roman braucht. Er wird zu keine Zeitpunkt langatmig, kitschig oder unglaubwürdig. Man erlebt alle Höhen und Tiefen eines Lebens mit Jules und seiner Familie und hat doch nie auch nur den Hauch einer Ahnung, wie alles enden wird.