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Veröffentlicht am 27.01.2019

Einfach perfekt für zwischendurch

Heartbeat. More than a kiss
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Lucs und Harpers Story hat mich schon vom Klappentext her angesprochen und entpuppte sich als richtig süße Liebesgeschichte, die ich nicht einen Moment zur Seite legen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ...

Lucs und Harpers Story hat mich schon vom Klappentext her angesprochen und entpuppte sich als richtig süße Liebesgeschichte, die ich nicht einen Moment zur Seite legen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker. Mit jeder Zeile bringt sie mehr Leben und Emotionen ins Spiel, so daß ich unbedingt mehr davon wollte.

Hierbei erfährt man ausschließlich Harpers Perspektive, was Luc umso geheimnisvoller erscheinen lässt.
Harper war mir am Anfang etwas zu naiv. Das entsprach nicht dem Bild, das ich mir von einer jungen Frau, in diesem Alter machte. Nach und nach fand ich Zugang zu ihr und erlebte, was in ihrem Inneren vor sich ging.
Ihre Leidenschaft , ihre Liebe zur Musik sprüht vor Leben. Es ist aufregend und intensiv. Man befindet sich wie in einem Rausch, wenn man fühlt, wofür ihr Herz schlägt.
Luc hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ich mochte es , nie zu wissen, woran ich bei ihm war.
Er verbarg so viel vor mir, das ich unbedingt ergründen wollte, was ihn umtrieb.
Was ihn beschäftigte und nicht losließ.
Interessant empfand ich , das ich zwar anfangs die Emotionen der Charaktere nicht richtig greifen konnte. Die Situationen waren für mich dafür umso emotionaler und aussagekräftiger.
Ich mochte es , was sie nach außen trugen.
Ich mochte ihre Entwicklung so unglaublich gern.
Die Autorin füllt die Atmosphäre mit einem Hauch von Traurigkeit und Melancholie, was sehr gut zur Geschichte passt.

Der Einstieg in die Handlung war etwas unkonventionell und so ganz konnte ich es nicht nachvollziehen.
Doch je mehr ich voranschritt, umso mehr verlor ich mein Herz an diese erfrischende Geschichte.
Eine Lovestory die mit der Zeit richtig an Leben gewinnt.
Die durch Abwechslung besticht, dessen Verlauf aber nicht vor Überraschungen glänzt. Was der Spannung aber nicht schadet.
Diese Geschichte legt so viel zwischen die Zeilen.
Die zeigt, das man manchmal Mut braucht um vorwärts zu kommen.
Die zeigt , wie verletzlich und tough Harper doch unter der Oberfläche ist. Ich konnte ihre Wut gut nachvollziehen. Es ist einfach ein Schmerz, der nicht so einfach weggeht und sich über Jahre aufbaut.
Ihre Vergangenheit hat sie nicht unberührt gelassen und geformt.
Manchmal muss man einfach ausbrechen , damit sich nicht nur im Leben etwas ändert, sondern das man auch begreift , was in einem steckt und es rauslassen kann.
Doch Harper hat auch an Entwicklung dazugewonnen.
Der Roadtrip ist mehr als ein stumpfes davonlaufen.
Es ist eine Liebesgeschichte voller Höhen und Tiefen.
Impulsiv, voller Leben und Intensität.
Ich hab so gelacht und geliebt.
Ich verliebte mich immer mehr in die Charaktere und schlussendlich konnten sie mich mit ihrer Story begeistern und absolut mitreißen.
Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und es nachvollziehen. Auch wenn Harper mich oft in den Wahnsinn getrieben hat, hab ich sie doch sehr geliebt.
Man bekommt Bauchkribbeln und einfach diese ganz besonderen Gefühle, wenn man der Liebe begegnet.
Den Schlussakt hätte man meines Erachtens noch mehr ausarbeiten sollen. Es ging einfach zu schnell, um sich damit richtig auseinandersetzen zu können.Es wurde einiges nur angerissen,was ich als sehr schade empfand.

Schlussendlich ist der Autorin ein zuckersüßer und aufregender Liebesroman gelungen, der einfach perfekt abholt.

Fazit:
Ein Roadtrip ohne Gleichen.
Harper, Luc und nichts sonst.
Eine aufregende und intensive Liebesgeschichte, die mitreißt und dabei auch sehr geheimnisvoll und lebendig ist.
Charaktere zum dahinschmelzen und eine Handlung erfrischend wie das Leben.
Einfach perfekt für zwischendurch.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Ein Auftakt der mich trotz einiger Längen begeistern und in den Bann ziehen konnte

Die Krone der Elemente
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Bei diesem Fantasy Auftakt hat mich weniger das Cover angesprochen, vielmehr war es der Klappentext der sofort mein Interesse entfacht hat. So das ich es unbedingt lesen wollte.
Die Grundidee hat mich ...

Bei diesem Fantasy Auftakt hat mich weniger das Cover angesprochen, vielmehr war es der Klappentext der sofort mein Interesse entfacht hat. So das ich es unbedingt lesen wollte.
Die Grundidee hat mich sofort begeistert und ich war neugierig darauf, wie dies umgesetzt werden würde.

Matthias Oden hat einen sehr einnehmenden und fließenden Schreibstil, so daß man trotz einiger Längen , das Buch nicht zur Seite legen kann.
Was mich wohl einige Nerven gekostet hat, war das die Seiten immer wieder aneinander geklebt haben. Was wohl an dem roten Buchschnitt liegt.

Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen. Die Geschichte stellte sich jedoch als so interessant heraus, daß ich es in einem Rutsch durchgelesen habe. Das Setting ist mittelalterlich angesiedelt und das wird auch deutlich in der Lebensweise der Charaktere spürbar.
Die Welt und ihre Handlung ist ziemlich komplex. Anfangs brauchte ich tatsächlich ziemlich lange um mir einen Überblick über alles zu verschaffen.
Ganz hinten findet sich eine Art Glossar, was ich als sehr hilfreich erachte. Jedoch erst zu spät entdeckt habe.
Nicht nur die Handlung ist ziemlich komplex und erfordert Durchhaltevermögen. Auch die Charaktere sind sehr interessant und ausdrucksstark.
Wodurch mir allerdings die ungewöhnlichen Namen anfangs Probleme bereitet haben. Ich mich aber nach und nach an sie gewöhnte.
Man erfährt die Sichtweise verschiedener Personen, was durchaus seinen Grund hat.
Doch am meisten hat Grautwis auf mich Eindruck gemacht. Er ist Novize mit der Gabe des Sehens. Bei ihm wusste ich oft nicht , ob es real oder Traum ist. Was aber einen Teil seiner Faszination für mich ausgemacht hat. Es war unglaublich interessant für mich ihn zu begleiten, zu entdecken was in ihm steckt und all die Höhen und Tiefen mit ihm zu durchschreiten.
Auch die anderen Charaktere sind ausdrucksstark und greifbar.
Manche kommen mehr zum Zuge , manche weniger.

Die Handlung selbst könnte abwechslungsreicher und vielschichtiger kaum sein.
Man erforscht, man fiebert und zittert mit.
Obwohl ich die Handlung als eher ruhig empfand, so ist es dem Autor doch geschickt gelungen , durch die Emotionen alles immer wieder hochkochen zu lassen.
Qual, Angst, Verzweiflung.
Wut und die Nerven liegen regelrecht blank bei dieser ganzen Emotionsgewalt.
Die Wendungen waren unvorhersehbar und haben mich überrascht und in eigene Überlegungen fallen lassen.
Obwohl dieses Buch recht dick ist, hatte ich es in einem Zug durch und bin wirklich gespannt darauf, wie die Fortsetzung aussehen wird.

Schlussendlich hat Matthias Oden hier einen sehr gewaltigen Auftakt geliefert, der unglaublich faszinierend und erkenntnisreich ist.
Trotz einiger Längen konnte es mich auf ganzer Ebene begeistern und in den Bann ziehen.

Fazit:
“die Krone der Elemente “ ist ein sehr faszinierender und vielschichtiger Auftakt , der mich vor allem durch die Grundidee und der Emotionsgewalt komplett im Griff hatte.
Komplex, erkenntnisreich und voller Höhen und Tiefen.
Ein Auftakt der mich trotz einiger Längen begeistern und in den Bann ziehen konnte.
Besonders die Gabe des Sehens hatte es mir angetan.
Ich bin gespannt darauf, wie das Ganze fortgeführt werden wird.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Romantasy vom feinsten

Awaking
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Bei diesem Reihen-Auftakt ist das Cover ein echter Eyecatcher und hat sofort mein Interesse geweckt.
Die Grundidee ist im ersten Moment nichts neues und doch konnte mich die Geschichte von Anfang an komplett ...

Bei diesem Reihen-Auftakt ist das Cover ein echter Eyecatcher und hat sofort mein Interesse geweckt.
Die Grundidee ist im ersten Moment nichts neues und doch konnte mich die Geschichte von Anfang an komplett in den Bann ziehen.
Angefangen bei Rose, die ein sehr zerbrechliches Wesen besitzt. Sie ist sehr sanft, aber impulsiv in ihrer Art. Zwei Komponente die wirklich erstaunlich gut zusammenpassen und sich ergänzen.
Rose , ist mehr als es den Anschein hat. Ihr Hintergrund hat mich wirklich berührt. Besonders weil man sich wirklich gut in sie hineinversetzen konnte.
Rose hat mich mit ihrer Art an einen heftigen Sturm erinnert , der niemals zum erliegen kommt. Man hat das Gefühl, sie ist ständig auf der Suche, ohne zu wissen wonach.
Es liegt eine tiefe Sehnsucht und Einsamkeit in ihr verborgen , die förmlich zum greifen nah ist.
Rose Schicksal ging mir sehr zu Herzen. Gerade weil sie ihre ganze Vielseitigkeit offenbart und mich damit förmlich in einen Sog zog.
Chulo ist nicht minder aufregend. Das Herz stolpert förmlich, wenn es das Wort Engel hört. Doch hier wird sehr schnell klar, worum es wirklich geht und das hat mich richtig elektrisiert.
Alles in allem sind die Charaktere, denen man begegnet greifbar, facettenreich und lebendig gehalten. Besonders die Emotionen laufen dabei zur Höchstform auf.
Es gibt zwar einige Charaktere die noch etwas blass sind, was aber nur das Geheimnisvolle und die Dunkelheit schürt.

Lea Weiss hat einen sehr leichten und bildhaften Schreibstil, der mich sofort begeistert hat. Ebenfalls fand ich sehr schön, das man hier Chulos und Rose’ Perspektive erfährt. Man lernt sie dadurch sehr gut kennen und erlebt so ihren Gefühlssturm hautnah mit.
Ich hab so mit ihnen geliebt, gelitten und geschmunzelt.
Die Handlung selbst ist sehr vielschichtig gestaltet und wird von einer dunklen und fast verzweifelten Atmosphäre begleitet. Etwas , was die Story sehr gut unterstreicht.
Man lernt die Grundidee sehr gut kennen, dennoch möchte ich gern noch mehr über die Hintergründe und die verschiedenen Persönlichkeiten erfahren. Da für mich noch einiges unklar ist und somit noch Fragen offen bleiben.

Die Liebesgeschichte liegt hier meiner Meinung nach zu sehr im Fokus, dadurch rückt die eigentliche Idee zu sehr in den Hintergrund. Ich hoffe im Folgeband wird dieser Bereich noch intensiver und detailreicher ausgearbeitet. Denn es fasziniert mich ungemein, was man da alles herausholen kann.

Rose und Chulo reißen förmlich mit. Man erlebt so viel Liebe , die sanft zum Ausbruch kommt und so viele unterschiedliche Emotionen hervorrufen.
Man ist gefangen zwischen Wut und Mitgefühl.
Obwohl ich dachte , mich könnte nichts überraschen , hat die Autorin doch noch einen kleinen Knaller losgelassen, der buchstäblich alles aus den Angeln gehoben hat und auch die Blickwinkel erweiterte.
Denn hier geht es nicht nur um eine zarte Liebesgeschichte.
Die Dunkelheit ruht nicht eher, bis sie ihr Ziel erreicht hat.
Verzweiflung, Angst und Wut suchen ihren Weg.
Mächte und eine geheimnisvolle Gabe, die alles entfesselt.
Es geht um Vergangenheit und Gegenwart .
Um das eigene Ich. Wie weit man bereit ist zu gehen, wenn es darauf ankommt.
Ein Auftakt der mich wirklich mitgerissen und begeistert hat und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Fazit:
Dieser Reihen-Auftakt hat nicht nur ein zauberhaftes Cover. Auch der Inhalt hat mich absolut begeistert und mitgerissen.
Romantasy vom feinsten.
Wer würde bei Engeln nicht schwach werden?
Sanft, magisch und voller Eindrücke.
Stürmisch, emotional und voller Geheimnisse.
Dunkelheit die ihren Weg sucht.
Die abwechslungsreiche Handlung hat mich mitgerissen und nicht zum Stillstand kommen lassen.
Ich bin schon sehr darauf gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein Abenteuerroman der durchaus an die Grenzen bringt und für einige Schockwellen sorgt

Fire - Kriegerin der Asharni
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Bereits im Vorfeld habe ich mich sehr auf die Fire & Strike Dilogie von Jessica Stephens gefreut. Meine Erwartungen waren schon etwas hochgeschraubt. Vor allem deshalb weil mir ihre Wächter Trilogie so ...

Bereits im Vorfeld habe ich mich sehr auf die Fire & Strike Dilogie von Jessica Stephens gefreut. Meine Erwartungen waren schon etwas hochgeschraubt. Vor allem deshalb weil mir ihre Wächter Trilogie so gut gefallen hat.
Doch Jessica Stephens gelang es auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, mich doch komplett zu überraschen mit ihrer Vielfältigkeit. Denn ihr Auftakt dieser Dilogie ist so völlig anders, als ihr vorheriges Werk.
An dieser Stellen meinen herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Jessica Stephens hat einen sehr leichten und fließenden Schreibstil wodurch ich das Buch quasi inhaliert hab. Sie heizt die Spannung immer wieder mit kleinen gut posionierten Details an,wodurch man auch nicht aufhören möchte.
Der Einstieg verlief recht ruhig und hat mir doch ungemein gut gefallen. Was mit daran liegt, das man Felizia richtig kennenlernen konnte. Man spürt sogleich das sie mehr ist, als man vermuten würde und doch merkt man ihr an, wie die unterschiedlichsten Emotionen in ihr wüten.
Ruhelos, empfindsam und einsam. So empfand ich sie. Es lag eine Ernsthaftigkeit in ihrem Wesen, das förmlich zum greifen nah war. Doch ich hab sie sofort ins Herz geschlossen. Was nicht zuletzt ihrem sanften und verletzlichen Wesen zu verdanken war. Die Hintergründe habe ich voller Interesse verfolgt, wodurch für mich auch vieles nachvollziehbar war.
Doch wo eine mutige, junge Frau ist, ist ein starker Held nicht fern.
Wobei sich hier erst noch herauskristallisieren muss, wie man denn Heldentum interpretiert.
Strike.
Ein Name. Eine Schulter. Augen, die man nie mehr vergisst.
Ja, Strike. Am Anfang hat er mich so wütend gemacht. Ich hätte ihn zu gern zum Teufel gewünscht. Doch je mehr ich las, umso klarer wurde mir, wie facettenreich und wandelbar sein Charakter ist. Meine Faszination seinem Wesen gegenüber war geweckt. Ich war förmlich elektrisiert.
Oft brauchen wir nur die richtigen Menschen, die uns den Weg weisen.
Womit wir zu meinem dritten Lieblingscharakter kommen.
Melissa. Sie hat für mich alles aufgelockert und mich immer wieder zum grinsen gebracht. Ich mochte ihre erfrischende Art unglaublich gern, weshalb sie sogleich einen festen Platz in meinem Herzen bekommen hat.
Hierbei erfahren wir auch die Perspektiven von Felizia und Strike. Was Ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt und sie zugleich auch sehr greifbar macht.
Insgesamt sind die Charaktere sehr vielseitig, lebendig und authentisch gehalten.
Wodurch man sich gut mit Ihnen identifizieren und sich mit Ihnen auseinandersetzen kann.

Die Idee dieser Dilogie gefällt mir unglaublich gut. Eine Idee, die gänzlich ohne Magie auskommt. Wodurch es für mich etwas von einer Abenteuergeschichte hat.
In diesem Band kann man bereits kleinere Einblicke in die Welt und die Stämme erhalten, was mir doch recht gut gefallen hat. Für Band 2 wünsche ich mir in diesem Bereich, das man da noch etwas mehr in die Tiefe geht. Die Details rund um das Setting waren mir noch etwas zu wenig, auch wenn man sich einen guten Eindruck verschaffen kann.
Diese Welt ist rauh, düster und kompromisslos. Tragisch könnte man sagen und doch liegt auch so etwas wie Hoffnung in der Luft. Man riecht die Unterdrückung und Gewaltbereitschaft förmlich. Dinge, die unter die Haut und für einige Gedankenschübe sorgen.

In diesem Band geht es vordergründig um Felizia und Strike.
Geheimnisse liegen in der Luft.
Man kann sie fast schmecken.
Felizia wird zu Fire, was mehr als passend ist und sie zugleich stärker, mutiger und entschlossener macht.
Das Schicksal das sie hier ereilt, ist bei weitem nicht einfach und hat mich enorm an meine Grenzen gebracht. Nicht weil es so brutal war. Mir war es sogar noch zu wenig. Denn ich denke, gerade in diesem Bereich, hätte Jessica Stephens durchaus detailreicher und tiefer vorgehen können. Nein, was mich wirklich an die Grenzen gebracht hat, war der emotionale Aspekt. Denn gerade als Frau spürt man den Schmerz, die Angst und Verzweiflung unglaublich gut. Das waren Momente, die ich so gut nachvollziehen konnte. Man möchte einfach nur schreien und weinen, um sich schlagen und seiner Wut freien Lauf lassen.
Doch ich möchte hier nicht weiter vorgreifen. Fakt ist: Fire hat so einiges zu durchstehen, gerät an ihre schmerzlichsten Punkte und begreift, das sie nichts retten kann, wenn sie nicht selbst aktiv wird. Diese Entwicklung zu beobachten war für mich sehr überraschend.
Die Autorin hat hier Wendungen eingebaut, die mich im ersten Moment total schockiert und mitgenommen haben. Manchmal geschah dies leider auch etwas zu plötzlich, zu akkurat.
Im krassen Gegensatz dazu erlebt man wie Strike mit dem ganzen umgeht.
Seine Hilflosigkeit und seine Untriebsamkeit ziegen auf, was für ein gequältes Wesen er besitzt und wie er letztendlich damit umgeht.
Das Ende jedoch hat mich nochmal völlig vom Hocker gehauen und zudem einige Fragen an die Oberfläche kommen lassen, auf die ich unbedingt eine Antwort brauche.
Ein Ende mit Knall und was für einer.

Schlussendlich konnte mich die Autorin mit Fire und Strike komplett begeistern, mitreißen und in Atem halten.
Eine Handlung voller Action und Emotionen.
Eine Handlung die aufzeigt, das man immer für sich selbst einstehen muss.
Das man sich retten muss, wenn es sonst keiner tut.
Eine Handlung die vor allem von den Entwicklungen der Protagonisten lebt.

Fazit:
Fire und Strike.
Zwei Charaktere. Zwei Gegensätze.
Zwei Schicksale die auf eindrucksvolle Art und Weise miteinander verknüpft sind.
Jessica Stephens hat mich mit ihrem Auftakt richtiggehend begeistert und nicht mehr losgelassen. Ein Auftakt der ohne Magie und Liebesschwüre auskommt und schon deswegen ungemein punktet.
Ein Abenteuerroman der durchaus an die Grenzen bringt und für einige Schockwellen sorgt.
Ich bin gespannt, was es im finalen Band für uns bereit hält.
Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Zeit die keine Rolle spielt

Die Tochter des Uhrmachers
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Als ich hörte , das ein neuer Roman von Kate Morton erscheint , war meine Freude unglaublich groß und es dauerte auch nicht lange, bis ich dieses Schätzchen in Angriff nahm.

Ich liebe vor allem den wunderbaren ...

Als ich hörte , das ein neuer Roman von Kate Morton erscheint , war meine Freude unglaublich groß und es dauerte auch nicht lange, bis ich dieses Schätzchen in Angriff nahm.

Ich liebe vor allem den wunderbaren Schreibstil der Autorin. Leicht, fließend, voller bildhafter Details und Poesie.
Ich liebe jeden einzelnen ihrer Romane und doch empfinde ich ihren neuen Roman , völlig anders.
Es steht nicht alles verzehrende, tiefe und leidenschaftliche Liebe im Vordergrund.
Obwohl auch diese hier eine wichtige Rolle hat.
Vielmehr geht es um Zeit und welche Bedeutung wir ihr beimessen. Es geht um Verlust, das eigene Selbst finden und aus dem Schatten heraustreten.
Und das ist gar nicht mal so einfach. Denn das Leben geht die seltsamsten Wege, um uns unsere wahren Prüfungen aufzuzeigen.

Zentrum und Angelpunkt dieser unheimlich vielschichtigen und bewegenden Geschichte ist Birchwood Manor.
Ein Ort voller Geheimnisse, Schmerz und tiefer Traurigkeit.
Ein Ort an dem Träume wahr werden oder sich ins Gegenteil verwandeln können.
Es beginnt 1862.
Zwei Liebende, Konkurrenz, Dramatik.
Ein Schuss und alles ist anders.
150 Jahre später ist Elodie komplett fasziniert von dieser Geschichte und möchte nicht nur ihre eigene Vergangenheit erkunden , sondern auch dem Geheimnis um die schöne junge Frau im weißen Kleid mit dem roten Haar auf den Grund gehen.

Ich hab mich sofort in das unglaublich tolle Setting verliebt.
Rauh, einsam und irgendwie verwunschen.
Birdie , die junge Frau erzählt dem Leser ihre Geschichte und diese Geschichte hat mich mit ihrer Traurigkeit , aber auch mit ihrem Stolz unheimlich ergriffen.
Man erfährt jedoch nicht nur Birdies Perspektive, denn man lernt so unglaublich viele Menschen kennen , das man es erstmal in Einklang bringen muss .
Man fragt sich zwischendurch immer wieder , warum man so viele Menschen bis auf den Grund kennenlernen muss. Doch in der Tat ist es ein Teil des großen Ganzen.
Denn diese Geschichte ist nicht in wenigen Sätzen erzählt. Sie braucht so unglaublich viel , um all seine Brillianz und Tragik zu erreichen.
Ich liebe die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere. Jeden einzelnen von Ihnen.
Sie sind authentisch, greifbar und mit sehr viel Leben behaftet.
Sie haben Ecken und Kanten und gerade dadurch wirken sie so greifbar , das man sie spüren kann.
Besonders Birdie ging mir unglaublich unter die Haut. Ich hatte fast das Gefühl, ihr Flüstern im Ohr zu vernehmen.
Birdie ist kein einfacher Mensch. Ihr Leben ist es nicht. Sie wird geformt , lernte nie wirkliche Liebe kennen und letztendlich löst sie gerade dadurch beim Leser so viel aus.
Bis zum Ende muss ich sagen , war mir nicht klar , was tatsächlich geschah und vor allem wer Birdie wirklich war.
Denn was haben Namen schon für eine Bedeutung?
Was sagen Sie wirklich über den Menschen aus?
Wer er ist , was er fühlt und was tief im Inneren in ihm vorgeht?
Die Autorin zeigt sehr deutlich auf , das es egal ist , woher wir kommen und wer wir sind.
Das Schicksal geht seinen Weg ohne all dies zu kennen.
Obwohl man die Anwesenheit der Personen als etwas unnahbar und verletzlich empfindet, hat man doch einen besonderen Draht zu Ihnen und spürt sie einfach.
Diese Geschichte ist nicht einfach und wird von der Autorin in 4 Teile aufgeteilt.
Es gibt ein Anfang und ein Ende und dazwischen empfindet man unglaublich viel Schmerz, Zerbrechlichkeit und Liebe.
Mich hat sie komplett fasziniert und nicht einen Moment losgelassen. Die Autorin versteht es mit Dramatik die Spannung immer wieder anzuziehen.
Es gibt Wendungen, die mich sprachlos gemacht und unheimlich bewegt haben.
Es hat mich mit seiner Poesie fortgetragen und mit tiefer Traurigkeit erfüllt.
Es ist die Hoffnung die alles am Leben hält.
Und letztendlich entscheiden wir immer selbst , was wir glauben möchten und was wir tatsächlich daraus mitnehmen.
Die Entwicklung der Charaktere, als auch der Handlung hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich konnte mich sehr gut in alles hineinversetzen und es auch nachvollziehen.
Es ist schwermütig, aber auch sehr belebend.
Eine Geschichte, die sich völlig anders entwickelte, als ich erwartet habe und mich gerade deswegen überzeugt und so beeindruckt hat.
Zum Ende hin kam mir jedoch Elodie etwas zu kurz. Für sie , hätte man sich meiner Meinung nach , noch mehr Zeit nehmen müssen. Ebenso empfand ich zwar die Anwesenheit von Edward durchaus präsent, dennoch hatte ich bis zum Ende das Gefühl , ihn nicht richtig zu kennen.
Für einige Charaktere nimmt sich Kate Morton besonders viel Zeit, Ada, Lucy und auch Birdie hab ich so unglaublich gern gemocht. Ebenso den geheimen Freund von Birdie.
Andere Charaktere gehen jedoch etwas unter , was ich enorm schade empfand.
Aber den ganz besonderen Flair dieses Buches macht wohl die Mystik aus.
Ich empfand es als sehr interessant und die Fragen , die sich mir dabei stellten , wurden zum Ende hin auch beantwortet.
Wieder ein absolutes Meisterwerk der Autorin.
Denn sie versteht es gekonnt Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden , ohne das die Zeit dabei eine Rolle spielt.
Eine Geschichte die von den Charakteren lebt und von Birchwood Manor.
Eine Geschichte, die überwältigt und komplett im Atem hält.

Fazit:
Vergangenheit und Gegenwart.
Zeit die keine Rolle spielt und Menschen , die dieses Buch formen und es zu etwas unheimlich großem machen.
Traurig, wehmütig und voller Poesie.
Eine unglaublich vielseitige und facettenreiche Handlung , die so viel erzählt und dabei auch einiges mit auf dem Weg gibt.
Ein großartiges Werk , das mich fasziniert , überzeugt und unglaublich begeistert hat.
Birchwood Manor und Birdie.
Eine Geschichte voller Schmerz, Lebendigkeit und Leidenschaft.
Eine Geschichte, die man einfach lesen muss.