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Veröffentlicht am 19.11.2018

Wunderbare, stimmungsvolle Covergestaltung und eine besinnliche, weihnachtliche Story- doch leider für meinen Geschmack, ist diese viel zu kurz geraten

Ein Weihnachtsfest in Småland
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Das alljährliche Weihnachtsfest naht und eigentlich hatten Alva und ihr Mann Martin geplant, die Feiertage, ausnahmsweise in trauter Zweisamkeit in einer kleinen, abgeschiedenen Hütte in Småland zu feiern. ...

Das alljährliche Weihnachtsfest naht und eigentlich hatten Alva und ihr Mann Martin geplant, die Feiertage, ausnahmsweise in trauter Zweisamkeit in einer kleinen, abgeschiedenen Hütte in Småland zu feiern. Die Anzahlung hat Alva längst getroffen, doch dann wirft Martin kurz zuvor den Plan um. Er hat nicht nur ihre Kinder, nebst Lebensgefährten eingeladen, sondern auch die übrige Familie. Und dann soll Alva auch noch, sozusagen „auf die Schnelle“, ein Kleidungsstück für eine ungeliebte schwierige Kundin nähen. Alvas Laune sinkt in den Keller und zum ersten Mal fragt sie sich, ob das alles im Leben gewesen sein soll.

Zwar ist sie schon so lange mit ihrem Mann verheiratet, doch hat sie das Gefühl, dass Martin sie mittlerweile als selbstverständlich ansieht. Dazu ist ihr gemeinsames Liebesleben ebenfalls zum Stillstand gekommen. Als Martin einen seltsamen Anruf von einer Frau bekommt, ist sie sogleich alarmiert. Geht Martin etwa fremd? Kurz entschlossen packt sie ihre Koffer und fährt gen Schweden. Sie hat beschlossen, die geplante Reise allein anzutreten….

Ich liebe stimmungsvolle Weihnachtslektüre, doch hier war es zunächst die wunderschöne Covergestaltung, des kleinen, aber stabilen Büchleins die es mir angetan hatte, denn schließlich isst das Auge mit. Zugegeben, 12 Euro für gerade einmal 127 Seiten- da überlegt man schon zweimal, ob man sich dieses gebundene Büchlein leisten soll und ich bin ehrlich- im Nachhinein hätte ich mich gefreut, wenn diese Geschichte ein längerer Roman geworden wäre. Und zwar, weil Stina Lund hier, an sich, eine tolle Geschichte erzählt, die eine spannende Ausgangssituation hat.

Die Heldin in „Ein Weihnachtsfest in Småland“, lebt in einer, etwas festgefahrenen Ehe und hat an ihrer Seite einen Mann, der ein wenig gedankenlos geworden ist und ihr nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Martin, Alvas Mann, entpuppt sich auf den ersten Seiten dann auch als ein dermaßen trampeliger Geselle, dass ich gar nicht nachvollziehen konnte, wieso Alva es überhaupt mit ihm so lange aushalten konnte. Zudem hat die Romanheldin Gedankengänge, die den Leser glauben machen, dass Martin für Alva eher eine Notlösung war und sie gar nicht wirklich weiß, was Liebe wirklich ist. Abgesehen von ihrer Schwärmerei als Teenie, zu einem schwedischen Jungen.

Und somit hatte ich mit dem Ende des Romans dann auch so einige Probleme, mehr kann ich leider nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern. Es fehlt der Geschichte ganz einfach an Seitenzahlen und vor allem an einer längeren Aussprache zwischen Alva und Martin. Vieles wird, für meinen Geschmack einfach zu kurz und knapp abgehandelt und löst sich am Ende allzu schnell in Wohlgefallen auf. Sicherlich, es ist, wie schon erwähnt, eine gutgeschriebene Story und sie versprüht durchaus auch weihnachtliche Atmosphäre, doch nicht immer liegt in der Kürze die Würze. Daher kann ich dafür leider nicht mehr als vier von fünf Punkten vergeben.

Kurz gefasst: Wunderbare, stimmungsvolle Covergestaltung und eine besinnliche, weihnachtliche Story- doch leider für meinen Geschmack, ist diese viel zu kurz geraten.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Würdiger Abschlussband der „Dornen“ – Reihe, der Fans begeistern wird

Dornenherz
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Eigentlich sollte es ein großer Schritt zurück in die Normalität werden, für Meredith Fallons Schützling, Mallory. Doch ausgerechnet während die beiden Frauen ein Restaurant besuchen, steht plötzlich ein ...

Eigentlich sollte es ein großer Schritt zurück in die Normalität werden, für Meredith Fallons Schützling, Mallory. Doch ausgerechnet während die beiden Frauen ein Restaurant besuchen, steht plötzlich ein bewaffneter Mann vor ihnen, der Meredith ermorden will. Der Mann wirkt verzweifelt und unsicher. Er rät den beiden Frauen sogar fortzulaufen, bevor er von einem Unbekannten erschossen wird. Als die Polizei eintrifft, wird schnell klar, dass der junge Mann eine Bombe trug, die jedoch nicht losging und das Rätselraten beginnt. Wieso will jemand Meredith ermorden? Kann es vielleicht möglich sein, dass ein Elternteil ihrer Patienten, sich aus irgendwelchen Gründen an ihr rächen will oder sind es gar keine persönlichen Gründe, die den Killer umtreiben?

Einer der leitenden FBI Ermittler in diesem Fall, ist Detective Adam Kimble- der Mann, mit dem Meredith vor einiger Zeit eine Affäre hatte.
Während Meredith sich damals Hals über Kopf in Adam verliebte, machte sich Adam seitdem rar. Sie ahnte nicht, dass Adam, der sich Zeit erbat, einen guten Grund für seine Zurückhaltung hatte.

Nun, fast ein Jahr später, ist Adam entschlossen reinen Tisch mit Meredith zu machen und sich ihr anzuvertrauen. Doch auch in beruflicher Hinsicht hat er alle Hände voll zu tun. Denn kurz nachdem der verhinderte, ermordete Attentäter identifiziert wurde, erfährt das FBI, dass auf einen engen, ahnungslosen Freund des Täters Jagd gemacht wird. Zwar gelingt es Shane, so heißt der junge Mann, durch die Hilfe eines Freundes und dessen Freundin zu fliehen und zum FBI zu gelangen, doch hat die Helferin weniger Glück. Und auch eine frühere Bekannte von Shane, scheint involviert zu sein in diesen undurchsichtigen Fall, denn sie ist ebenfalls auf der Flucht vor dem Killer. Kimble und sein Team arbeiten fieberhaft daran, Licht ins Dunkel zu bringen. Was verbindet Meredith mit Shane und dessen Freundin?

Währenddessen hat Merediths Schutz, oberste Priorität für die Ermittler. Doch irgendwie scheint es, als ob der Täter einen heißen Draht zur der Polizei hat, was Adam und sein Team mit großer Sorge erfüllt…

Mit „Dornenherz“ hat Karen Rose nun den vierten Teil ihrer „Dornen-Reihe“ abgeliefert und einen würdigen Abschluss geschaffen. Der Autorin gelingt in diesem Band nicht nur Verbindungen zu den Vorgängerbänden bzw. den Fällen herzustellen, sondern lässt zudem auch nochmals die Protagonisten aus „Dornenmädchen“, „Dornenkleid“ und „Dornenspiel“ im letzten Teil in Aktion treten. Da besagte Akteure miteinander befreundet sind, bildet die lässige aber mitfühlende und teils sogar humorig geratene Kommunikation der Figuren miteinander, einen wohltuenden Gegenpol zur Grausamkeit des Killers/der Killer.
Zugegeben, Karen Rose legt, wie man es von ihr gewohnt ist, wahnsinnig viele falsche Fährten, doch diesmal konnte ich einen den Täter eine Spur eher entlarven, als das Ermittlerteam im Buch, denn der aufmerksame Leser wird, in der zweite Hälfte des Romans, über eine Begebenheit stolpern, die einfach seltsam anmutet. Sorry, mehr kann und darf ich nicht verraten an dieser Stelle, sonst müsste ich spoilern.

Aber trotz der Tatsache, dass man hier einen typischen Karen Rose Thriller vor sich hat; okay, vielleicht nicht ganz so typisch, denn die Leichenanzahl hält sich in diesem Band überraschenderweise in Grenzen, was auch für blutige Schlachterplattenszenarien gilt, ist der Romanceanteil diesmal etwas größer. Das hat mir sehr gut gefallen, weil dem Heldenpaar somit einfach mehr Tiefgang auf den Leib geschrieben werden konnte. Schließlich tragen sowohl Meredith als auch Adam reichlich seelische Altlasten mit sich herum, die ans Tageslicht befördert werden müssen. Der Autorin ist es gelungen, die Dialoge des Heldenpaars sensibel und nachvollziehbar zu inszenieren, so dass man sich gut in die Figuren hineindenken und mit ihnen mitleiden kann.

Die Spannungsschraube, das muss ich zugeben, zieht Karen Rose erst im letzten Drittel des Romans so richtig an und ich hatte beim Lesen des immerhin 812 Seiten starken Bandes, zwischenzeitlich mit leichten Längen zu kämpfen. Aber es lohnt sich dranzubleiben, denn schon die Art und Weise, wie die Autorin alle losen Fäden miteinander verknüpft, ist großes Kino.
Apropos Kino… sicherlich, realistisch mutet es nicht an, dass eine Romanfigur, die so viel durchmachen musste wie Adam, immer noch im Polizeidienst ist und nicht auffällig wurde. Im wahren Leben wäre er höchstwahrscheinlich an seinen Erlebnissen zerbrochen oder wäre vom Dienst suspendiert worden. Aber wir haben es hier ja schließlich stattdessen mit reiner Fiktion zu tun – lässiges US- Crime Popcorn-Kino für das lesende Auge. Wer das mag, wird sich auch vom Abschlussband der Serie gut unterhalten fühlen.
Eine Warnung möchte ich jedoch noch aussprechen für Neueinsteiger. „Dornenherz“, ist da definitiv nicht geeignet; man sollte sich unbedingt alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu Gemüte führen, weil man bei den vielen, agierenden Personen und deren Beziehungen zueinander, schnell den Faden verlieren würde.

Kurz gefasst: Würdiger Abschlussband der „Dornen“ – Reihe, der Fans begeistern wird.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Atmosphärischer Gruselschmöker mit Gänsehautfaktor…

Bevor es dunkel wird
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Um Abstand zu gewinnen von traumatischen Erlebnissen und von ihrer Ehe mit Dan, beschließt Zoe eigenmächtig, sich für eine Weile abzuschotten, was so gar nicht im Sinne ihrer Familie ist. Ihr Ziel - eine ...

Um Abstand zu gewinnen von traumatischen Erlebnissen und von ihrer Ehe mit Dan, beschließt Zoe eigenmächtig, sich für eine Weile abzuschotten, was so gar nicht im Sinne ihrer Familie ist. Ihr Ziel - eine kleine, schottische Insel, genauer gesagt ein altes Haus, das auf besagter Insel steht. Die einzigartige, einsame Lage des Hauses, übte dabei den ganz besonderen Reiz auf Zoe aus, die einfach nur ihre Ruhe haben möchte, um wieder zu sich finden zu können. Zudem ist sie eine begabte Malerin und hofft auf reichlich Inspiration durch Flora und Fauna der Region.

Doch zunächst ist ihr keinesfalls Ruhe vergönnt. Der Vermieter des Hauses, Mick, der sie zu ihrer neuen Wohnstätte fahren soll, möchte sie zunächst den Dörflern vorstellen, die sich an den Abenden im Pub versammeln. Während einer Zigarettenpause lernt Zoe den sympathischen Lehrer Edward kennen, der um einiges jünger ist, als sie. Doch sie spürt sogleich eine Verbindung zu ihm. Er macht sie bekannt mit dem Antiquar des Ortes, Charles, der angeblich jede noch so düstere Dorfgeschichte kennt und so vergeht die Zeit wie im Fluge, bis Mick sie schließlich zu ihrem neuen Zuhause bringt.

Das Haus entpuppt sich als modern renovierter und imposanter Bau, doch schon bei ihrer Ankunft wird Zoe das Gefühl nicht los, dass sie beobachtet wird. Sie schiebt ihre Bedenken zunächst auf ihre Angespanntheit, doch schon bald geschehen unerklärliche Dinge in dem Haus. Sie vernimmt polternde Geräusche, eine Frauenstimme aus dem Nichts kommend, die eine traurige gälische Weise zum Besten gibt und sieht schließlich eine rätselhafte Gestalt in einem dunklen Mantel umherschleichen. Zoe, eine recht nüchterne Frau, will keinesfalls an Spuk glauben, doch dann stellen sich zudem unheimlich real wirkende Träume bei ihr ein, die bis in den Wachzustand reichen. Sehr sinnliche Träume, in denen sie von einem fremden Mann verführt wird.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, erkundigt sie sich bei Charles nach der Geschichte des McBride Hauses und erfährt, dass es, laut der Dorfgemeinde als verflucht gilt, seit in der viktorianischen Ära, eine Witwe angeblich ihren Sohn und dann sich selbst getötet haben soll. Neben der lange zurückliegenden Schauergeschichte, gibt es jedoch noch einen weiteren Vermisstenfall, der sich erst ein Jahr zuvor zugetragen hat. Damals verschwand ein kleiner Junge nach einer Mutprobe auf dem McBride Besitz. Zoe will den alten Spukgeschichten keinerlei Glauben schenken, dennoch ist sie fasziniert von der geheimnisvollen Witwe und deren Lebensgeschichte. Allen Vorbehalten zum Trotz, will sie in dem Haus bleiben. Sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt...

Stephanie Merritt, dürfte Lesern von historischen Krimis, bereits ein Begriff sein, denn unter den Pseudonymen S.J. Parris/ Stephanie Parris geschrieben, erschien beispielsweise ihre Giordano Bruno Reihe.
„Bevor es dunkel wird“, wurde vom Verlag als Psycho-Thriller deklariert, dennoch möchte ich zunächst darauf hinweisen, dass der Leser, es hier, stattdessen mit eine modernen Gothic-Novel, mit Para-Elementen versehen, zu tun bekommt. Wer leichte Grusellektüre und Schauerromane im Stile einer Barbara Erskine oder Barbara Wood liebt, wird diesen Roman sicherlich sehr mögen. Man sollte jedoch keine blutigen Horrorszenarien erwarten. Und trotz des eher subtilen Gruselfaktors, haben mir manche Romanpassagen, eine dicke Gänsehaut beschert beim Lesen.

Zugegeben, den Schreibstil der Autorin, bzw. ihre Angewohnheit, die Gedanken und Gefühlswelt ihrer Protagonistin, zugunsten der Story in den Hintergrund zu stellen, hat mir nicht so behagt, denn in der Regel möchte ich zu den Hauptfiguren eines Romans, eine gewisse Nähe entwickeln können. Nach dem Lesen des Romans wurde mir dann auch klar, wieso Stephanie Merritt so handelte; leider kann ich mich nicht näher dazu auslassen, sonst müsste ich spoilern. Man erfährt also sehr wenig über die Romanheldin und auch die übrigens Figuren dieses Romans bleiben recht schemenhaft beschrieben. Geführte Dialoge von Haupt und Nebenfiguren kratzen lediglich an der Oberfläche und haben zumeist nur das „Spukhaus“ zum Thema.

Obwohl ich mir in Sachen Charakterisierung mehr Tiefgang gewünscht hätte, funktioniert der Roman dennoch, denn die Hintergrundstory und vor allem die Gruselelemente darin, sind sehr atmosphärisch geraten. Eine kleine Warnung für Romancefans- zwar findet man in diesem Buch explizit beschriebene Liebesszenen vor, doch sollte man keine tiefer gehende Liebesgeschichte erwarten.

Kurz gefasst: Atmosphärischer Gruselschmöker mit Gänsehautfaktor…

Veröffentlicht am 21.10.2018

Stimmungsvolle Weihnachtsromance, nicht nur für „Notting Hill“ Fans

Winterzauber in Notting Hill
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Die beiden Schwestern Isla und Hannah halten nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern fest zusammen. Bei dem Unfall wurde auch Hannah schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Isla bemüht sich seitdem, ...

Die beiden Schwestern Isla und Hannah halten nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern fest zusammen. Bei dem Unfall wurde auch Hannah schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Isla bemüht sich seitdem, ihrer Schwester nicht nur Elternersatz sondern auch in allen anderen Belangen eine Stütze zu sein, doch Hannah findet, dass Isla es etwas übertreibt mit ihrem Bemuttern. Überhaupt glaubt Hannah, dass Isla aufgehört hat, ihr eigenes Leben zu leben und versucht Isla mit allen möglichen Männern zu verkuppeln, was bislang aber nicht geklappt hat.

Auch Islas Arbeitskollege Aaron, redet mit Engelszungen auf sie ein und gibt ihr den Ratschlag, endlich mal wieder mit einem netten Mann auszugehen. Doch Isla hat ganz andere Sorgen. Sie wurde mit einem weit reichenden Projekt bedacht und hat alle Hände voll damit zu tun, dieses Projekt voranzutreiben. Dazu soll sie die alljährliche Weihnachtsfeier ihrer Firma organisieren.

Als ein neuer CEO aus den vereinigten Staaten eintrifft, fällt Isla aus allen Wolken. Denn ihr Chef entpuppt sich ausgerechnet als der Mann, dem sie kurz zuvor in einem Cafe in Notting Hill unterstellt hatte, er wäre ein Pädophiler. Dabei handelte es sich bei den beiden Mädchen, die sich in seinem Beisein befanden, um seine Töchter. Doch Chase Bryan ist nicht nachtragend. Was gut ist, denn Isla wird ihm als direkte Assistentin unterstellt. Allerdings dauert es nicht lange, bis der gestresste Chef und Vater, seine neue Kollegin als Kindermädchen für seine Töchter abstellt und sie von ihren bisherigen Aufgaben abzieht. Isla ist empört, doch dann zeigt sich Chase von einer anderen Seite. Er schätzt Islas uneingeschränkte Offenheit und bittet sie darum, ihn bei seinem geplanten Projekt zu unterstützen.

Es ist eine Herzensangelegenheit für Chase und eine große Chance. Isla ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass das geplante Luxushotel mitten in Notting Hill gebaut werden soll, ihrem Wohnort. Arglos zeigt sie Chase ihre Heimat, führt ihn und seine Töchter in urige Restaurants und unwiderstehliche Cafes…

Ich hatte vor ca. zwei Jahren, Mandy Baggots ersten Roman, „Winterzauber in Manhattan“, gelesen der mich restlos begeistert zurückgelassen hatte. Und als Fan des Hugh Grant und Julia Roberts Films „Notting Hill“, hatte ich mich bereits im Vorfeld sehr auf den neuen Roman der Autorin gefreut. Um es vorweg zu nehmen, mit „Winterzauber in Notting Hill“, ist Mandy Baggot erneut eine schöne, leichte und stimmungsvolle Weihnachtsromance gelungen, die mir viel Lesespaß bereitet und meine Geschmacksnerven, ob der vielen erwähnten Leckereien, reichlich gekitzelt hat.

Dennoch habe ich bei meiner Bewertung einen Punkt abgezogen, weil ich fand, dass die Liebesgeschichte zwischen Isla und Chase, diesmal ein wenig zu sehr an der Oberfläche bleibt. Sicher, die Dialoge, die die beiden miteinander führen, sind amüsant und auch Chases chaotische Töchter versprühen viel Charme, genauso wie auch die übrigen Nebenfiguren sympathisch gestrickt sind, doch ich hätte mir einfach mehr Gespräche des Heldenpaars gewünscht, die in die Tiefe gehen. Dazu blieben mir Isla und Chase etwas fremd. Zwar wurde nachvollziehbar geschildert, warum der Romanheld stets versucht, Nüchternheit in allen Lebenslagen zu bewahren, doch empfand ich es als nicht glaubwürdig, wie schnell sich am Ende alles zum Guten wendet.

Auch auf den Konflikt mit Chases Exfrau und seinem Bruder, geht die Autorin nicht mehr wirklich ein. Genauso wie Isla und Hannah, für mein Empfinden, ein durchaus ausführlicheres Gespräch über die Zukunft hätten führen können.

Trotz meiner Kritikpunkte hat dieser Roman aber auch viele positive Seiten. Die Autorin lässt Notting Hill und die Stadt London sehr authentisch und bildhaft vor dem inneren Auge der Leser entstehen und es macht einfach viel Spaß, den Romanfiguren bei ihren Sightseeing- Restaurant- und Cafebesuchen über die imaginäre Schulter zu schauen. In Sachen Weihnachtsatmosphäre kann der Roman ebenfalls auf ganzer Linie punkten und die Liebesgeschichte von Hannah und Raj fand ich richtig süß, wenn sie auch etwas zu kurz kam.

Wer noch auf der Suche sein sollte, nach einer leichten, kurzweiligen und soliden Weihnachtsromance, kann hier ruhig zugreifen und wird sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Mir ging es schließlich genauso, wenn auch der allerletzte Funke, im Vergleich zu „Winterzauber in Manhattan“, bei mir leider nicht übergesprungen ist.

Kurz gefasst: Stimmungsvolle Weihnachtsromance, nicht nur für „Notting Hill“ Fans.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung

Die Tochter des Uhrmachers
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Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich ...

Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich nach Hochzeitsplanungen, zu denen sie vor allem von ihrem Bräutigam und ihrer zukünftigen Schwiegermutter gedrängt wird. Elodies Vater findet die Idee der zukünftigen Schwiegermutter, aufgenommene Videobänder auf denen sich Konzerte von Elodies Mutter befinden, als musikalische Untermalung zu nutzen bei der Hochzeitsfeier, ganz wunderbar. Er hat den Verlust seiner geliebten Frau niemals verwinden können. Ganz im Gegensatz zu Elodie, die nur noch recht vage Erinnerungen an ihre Mutter besitzt.

Dennoch, als Elodie, die als Archivarin in einer angesehenen Kanzlei arbeitet, auf eine abgegriffene, lederne Mappe stößt, in der sich Bilder befinden, ist ihre Neugierde geweckt. Auf einem der Bilder befindet sich ein Haus, dass den „Gute Nacht-Geschichten“ Beschreibungen ihrer Mutter dermaßen gleicht, dass es schon unheimlich wirkt.
Auch das Bildnis einer unbekannten, sehr attraktiven Frau, findet Elodie in der Mappe vor. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Doch ihre Motive sind nicht rein beruflicher Natur. Denn ihr Onkel Tip, dem sie die Bilder zeigt, reagiert seltsamerweise überaus überrascht und zugeknöpft. Dann taucht kurz darauf ein geschossenes Photo auf, das ihre Mutter und den Musiker, der damals bei dem Unfall ebenfalls tödlich verunglückte, kurz zuvor, in der Nähe des „Traumhauses“ zeigt. Warum war sie dort?

London 1862:

Die attraktive, ehemalige Taschendiebin Birdie hat es weit gebracht. Es ist ihr gelungen, das Interesse des reichen Künstlers Edward Radcliffe zu wecken. Unter dem Namen Lily, gilt sie als dessen Muse und ganz London spricht bereits von dem außergewöhnlichen Kunstwerk, das er mit ihrer Hilfe schuf. Doch Lily und Edward haben sich ineinander verliebt. Und das, obwohl er verlobt ist. Eine Abschiedsfeier auf Birchwood Manor, führt zur Katastrophe und dann verschwindet auch noch ein wertvolles Schmuckstück…

Birchwood Manor 1899:

Die kleine Ada Lovegrove, die mit ihren Eltern zuvor in Indien lebte, wird nach England geschickt, um dort fortan in einem Mädcheninternat zu leben. Das Internat wird geführt von Lucy Radcliffe, der Schwester von Edward. Die einsame Ada freundet sich an mit Lucy…

Birchwood Manor, während des 2. Weltkriegs:

Die verwitwete Journalistin Juliet, kehrt London den Rücken, nachdem ihre Familie ausgebombt wurde und zieht für eine Weile aufs Land mit ihren Kindern. Besonders ihr kleiner Sohn fühlt sich dort wohl. Er spricht stets, wie Juliet glaubt, mit einer Phantasiefreundin…

„Die Tochter des Uhrmachers“, der aktuelle Roman von Kate Morton, erzählt nicht nur die Geschichte eines Hauses und der Bewohner. Es ist auch die Story der jungen Überlebenskünstlerin Birdie, deren Werdegang ein wenig mehr von der Autorin in den Fokus gerückt wurde, als die Geschichten der anderen Akteure. Birdie ist eine sympathische Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann und man liebt und leidet, ob ihres Schicksals, regelrecht mit beim Lesen. Aber auch Ada ist mir schnell ans Herz gewachsen, sowie Tip. Natürlich gibt es einen großen Zusammenhang, der erklärt, wieso die verschiedenen Akteure eine Verbindung haben und ich mochte Kate Mortons packend erzählten Roman sehr. Ihre bildhaft poetische Ausdrucksweise, ihre vielen lebensklugen Weisheiten, die sie eingebunden hat in „Die Tochter des Uhrmachers“, haben mir ein tolles Lesevergnügen beschert und ich fand es ganz erstaunlich, dass die Autorin bei dieser dermaßen komplexen Handlung nicht den sprichwörtlichen Faden beim Schreiben verloren hat.

Es gibt allerdings auch ein kleines „aber“; daher habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Obwohl der Roman ein Wahnsinnspageturner ist, fand ich, dass so manche Figuren leider recht blass beschrieben blieben. Beispielsweise Elodie. Man erfährt kaum etwas über sie, abgesehen davon, dass sie die Tochter einer berühmten Cellistin ist und einen Mann heiraten wird, den sie eigentlich so gar nicht liebt. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf ein Fremdkörper und dient der Autorin leider nur als Mittel zum Zweck, eben um die noch offenen Handlungsstränge in der Gegenwart zusammenzuführen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht. Und auch Romantiker werden sicherlich etwas enttäuscht sein, denn Birdie erzählt viele Geschehnisse „aus dem Off“.
Auch über den Werdegang von Ada hätte ich gerne mehr erfahren, gleiches gilt für Juliet.

Abgesehen davon ist der aktuelle Roman von Kate Morton allerdings ein sehr lesenswerter Schmöker, der, trotz seiner immerhin über 600 Seiten, keinerlei Längen aufzuweisen hat.
Vielleicht sollte man „Die Tochter des Uhrmachers“, aber nicht unbedingt vor dem Schlafengehen beginnen, denn man kann das Buch kaum zur Seite legen, da die Autorin so gut mit der Neugierde ihrer Leser spielt.

Kurz gefasst: Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung.