Profilbild von Gelinde

Gelinde

Lesejury Star
offline

Gelinde ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gelinde über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
0

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe, von Tanja Kokoska

Cover:
Macht gute Laune.

Inhalt:
Juli ist nicht ganz von dieser Welt. Sie liebt es, inmitten vertrauter (alter) Dinge zu sein. Sie hat ...

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe, von Tanja Kokoska

Cover:
Macht gute Laune.

Inhalt:
Juli ist nicht ganz von dieser Welt. Sie liebt es, inmitten vertrauter (alter) Dinge zu sein. Sie hat ihre Großmutter und ihre Mutter gepflegt, nun sind beide schon gestorben und sie fühlt eine gewisse Leere.
Marie, die Julis Blumenladen führt erkennt dies und als sie Julis Freundin wird, schubst sie diese ein bisschen in die richtige Richtung.
Juli erkennt wo andere Menschen Hilfe brauchen und wird aktiv.
Gleichzeitig lernt sie Oskar kennen und lieben. Doch ihre Liebe wird noch auf die Probe gestellt und ein Geheimnis, das sie beide betrifft, wird zum Prüfstein.

Meinung:
Ein wunderbares Buch das seinen ganz eigenen und besonderen Zauber entfaltet, ja irgendwie ein bisschen wie aus der Zeit gefallen.
Es scheint mir wie ein wahrgewordenes Märchen.

Durch den Schreibstil kommt mir das ganze wie ein charmanter, liebeswürdiger (alter schwarz/weiß) Film vor (Kopfkino).
Wie eine geliebte Lieblings-Jacke, die man so eigentlich nicht mehr trägt, in der man sich aber einfach unendlich wohlfühlt.
Bei so vielem dachte ich: ja genau, das kenne ich, das liebe ich, das macht mich glücklich oder dieses Gefühl kann ich genau nachempfinden.

Die Hauptprotagonistin, Juli, ist eine durch und durch liebenswerte Person, einfach eine gutmütige Seele, die nicht von dieser Welt scheint.

Die Geschichten die Juli erlebt, berühren, haben einen sehr ernsten und traurigen Kern, aber sie sind so romantisch und liebevoll erzählt, dass ich mich gerne mit Juli darauf eingelassen habe.

Autorin:
Tanja Kokoska ist Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau und verantwortlich für das Wochenendmagazin FR7.

Mein Fazit:
Liebevoll, charmant, romantisch, zauberhaft: diese Worte verbinde ich mit diesem Buch.
Von mir: 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet
0

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet,
von Rosa Schmidt

Cover:
Schon hier kann man schmunzeln.

Inhalt:
Das Ehepaar Schmidt „genießt“ den Ruhestand, bzw. ist nach dem ersten fJahr der Umtriebigkeit ...

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet,
von Rosa Schmidt

Cover:
Schon hier kann man schmunzeln.

Inhalt:
Das Ehepaar Schmidt „genießt“ den Ruhestand, bzw. ist nach dem ersten fJahr der Umtriebigkeit die Luft raus und Günther weiß nichts mit sich anzufangen.
Nachdem Tochter Julia ihm nun dieses neue „Tablett“ schenkt, ist es mit der Ruhe vorbei.
Zielstrebig und mit allem ihm zur Verfügung stehenden vertieft sich Günter in der Welt von Dr. Google, das Wetter wird nicht mehr durchs Fenster kommentiert sondern vom Wetterfrosch Kachelmann, und die Wörter WLAN, scan und pdf, sind so normal wie Messer und Gabel.

In herrlichen Tagebuchenträgen schildert Ehefrau Rosa diese Entwicklung und beschönigt keineswegs den Sog, den dieses „Internet“ auch auf sie ausübt.
OHGOTTOHGOTT!

Meine Meinung:
Einfach unglaublich amüsant und herrlich schräg. Humor vom Feinsten.
Ab und zu kann ich mich an die eigene Nase fassen und nicht selten kommt es zu spontanen Lachattacken.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildhaft, ich fühle mich (vielleicht auch durch mein Alter) mitten drin mit im Geschehen.
Z.B. wenn Rosa von ihrem Schock erzählt, als die Kassiererin ihnen ungefragt den Seniorenrabatt angibt oder wenn sie die permanente Beschäftigung ihres Mannes mit dem Internet für sich als „digitales Passivrauchen“ interpretiert.
Sprüche wie: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann, führen an passender Stelle bei mir zu einem spontanen Grinsen.

Mein Fazit:
Ein wunderbar humorvolles Buch, bei dem ich jede Seite genossen habe und das ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.
Ein absolutes Lesevergnügen.
Von mir volle Punktzahl und eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
0

Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus, von Brigitte Riebe

Cover:
Das Café Kranzler und eine Frau in einem Mantel der damaligen Zeit: total passend zum Buch.

Inhalt:
Dies ist Teil 1 der große ...

Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus, von Brigitte Riebe

Cover:
Das Café Kranzler und eine Frau in einem Mantel der damaligen Zeit: total passend zum Buch.

Inhalt:
Dies ist Teil 1 der große 50er-Jahre- Trilogie.
Es beginnt im Berlin im Mai 1945 und geht bis in den Sommer 1951.
Auch die Schweiz oder Mailand werden Stationen in diesem Buch, doch das Hauptaugenmerk liegt auf dem Wiederaufbau und all seinen Problemen so kurz nach dem Krieg.
Das Kaufhaus Thalheimer steht mit seiner Familie im Mittelpunkt.
Der Sohn Oskar, ist in Russland verschollen, die drei Töchter sind sehr unterschiedlich. Jede erlebt die Zeit (auch altersgemäs) total unterschiedlich und verhält sich anders. In diesem Teil nun nimmt die Älteste, Ulrike, genannt Rike, das Geschickt der Thalheims in die Hände.
Dies ist auch nötig, denn ein Geheimnis aus der Vergangenheit hat auch Auswirkungen auf ihre Gegenwart.

Meine Meinung:
Wieder eine historische Geschichte von Brigitte Riebe, bei der man die genaue Recherche direkt beim Lesen spüren kann.
Es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt oder verherrlichend oder strafend in die Vergangenheit geblickt, sondern wir erleben eine Zeit, in der viele privaten und persönlichen Befindlichkeiten, hinter der Wirtschaft und dem Blick nach vorne, angestellt wurden.
In allem sehr realistisch.

Die Personen und Charakter sind sehr unterschiedlich. So sind einige (besonders Onkel Carl) bis zum Ende nicht zu durchschauen und andere wiederum sehr überraschend und wandlungsfähig (z.B. Silvie). Es gibt Personen, denen man viel mehr Platz und Aufmerksamkeit einräumen möchte (z.B. Miri – jüdische Schneiderin und Freundin) und Personen die einfach meinen vollen Respekt erhalten (z.B. Rike).

Ich finde die Geschichte ist in einem unwahrscheinlichen Tempo erzähl. So kommen manchmal die persönlichen und emotionalen Empfindungen etwas zu kurz und manch menschliche Tragödie wird nur angesprochen und dann nicht mehr weiter drauf eingegangen. Mit einem Zeitsprung wird dann zum nächsten Geschehen weitergegangen.

Die detaillierte Zeittafel am Schluss wird alle geschichtlich interessierten hellauf begeistern.

Autorin:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin (deshalb auch die toll recherchierten Bücher die ich liebe) und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Mein Fazit:
Ein akribisch recherchiertes Buch über den Wiederaufbau in Deutschland.
Den Mittelpunkt bildet die Familie Thalheim mit ihrem Kaufhaus.
Von mir gerne eine Empfehlung und 5 Sterne.
Auf die Fortsetzung „Wunderbare Zeiten“ warte ich voller Ungeduld.


Veröffentlicht am 09.11.2018

Alle meine Tierchen

Alle meine Tierchen
0

Alle meine Tierchen, von Christina Wermescher,
illustriert von Sandy Jud

Das Format und das Cover haben mich sofort begeistert.

Was für eine tolle Idee für ein Kinderbuch.
Mit einem Bilderbuch über ...

Alle meine Tierchen, von Christina Wermescher,
illustriert von Sandy Jud

Das Format und das Cover haben mich sofort begeistert.

Was für eine tolle Idee für ein Kinderbuch.
Mit einem Bilderbuch über Tiere und Liedern kann man wohl jedes Kind begeistern und ablenken.
Die Tierbilder sind ja super illustriert, die Farbauswahl und die Aktivitäten sind absolut genial und passend. Die Reime sind genauso perfekt und passend auf jedes Tier abgestimmt.

Das Kinderlied „Alle meine Entchen, schwimmen…“ kennt ja wohl jeder.
Hier wird es nun ausgeweitet und es kommen viele weitere Tiere hinzu, vor allem Tiere die die Kinder gut kennen oder beobachten können.

Auf jeder Seite kann so viel entdeckt werden und automatisch und so ganz nebenbei kann die Musikalität und die Kreativität gefördert werden.

Was ich als Oma einfach nur genial finde:
Bei meinen eigenen Kindern habe ich früher deren Lieblingsseiten in den Büchern immer aufwendig mit Butterbrotpapier abgepaust und dann vervielfältigt. Hier in dem Buch erhält man dies auf den hinteren Seiten frei Haus, das heißt, dieses geniale Buch ist nicht nur zum anschauen und vorlesen, sondern auch als Malbuch (und Liederbuch) zu nutzen.

Ich denke viele Kinder werden dieses Buch zu ihrem ausgesprochenen Liebling machen.

Von mir eine 100%ige Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Die Dame in Gold

Die Dame in Gold
0

Die Dame in Gold, von Valerie Trierweiler

Cover:
Es führt schon wunderschön in das historische Wien.

Inhalt:
Wien 1903.
Adele, eine junge Frau die Träume hat, die leider nicht in Erfüllung gehen. ...

Die Dame in Gold, von Valerie Trierweiler

Cover:
Es führt schon wunderschön in das historische Wien.

Inhalt:
Wien 1903.
Adele, eine junge Frau die Träume hat, die leider nicht in Erfüllung gehen. Sie ist knapp daran, an diesen Tragödien zu zerbrechen, da tritt der unkonventionelle Maler Gustav Klimmt in ihr Leben.

Meine Meinung:
Ein historischer Roman der ganz ohne Kitsch auskommt.
Die Figuren sind aus dem Leben gegriffen (dies deutet auf eine sehr gute Recherche hin), und wir erleben die Protagonisten in der Zeit in der Sie damals lebten, dachten und handelten.
Wir erleben hauptsachlich die obere Gesellschaftschicht und auch die ganz besonderen Künstlerkreise.

Die Hauptprotagonistin Adele, ist eine von den unangepassten Frauen, und als sie erst einmal ihre tiefe Trauer durchlebt (nicht vergessen) hat, wird sie eine Frau, die auch ihren Kopf und ihren Verstand einsetzen möchte. Sie sucht sich ihre eigenen Grenzen.

Autorin:
Valerie Trierweiler studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Paris und arbeitet seidem als Journalistin.

Mein Fazit:
Ein toller historischer Roman, der sich um das Leben von Adele, eine der Hauptgeliebten von dem berühmten Maler Gustav Klimt, rankt.
Ich finde er kommt ohne grosses “Brimbamborium” aus, und gerade das macht in so ergreifend authentisch.
Von mir 5 Sterne.