Spannend bis zum Ende
Mit „Die fehlende Stunde“ legt Dinah Marte Golch den 2. gemeinsamen Fall von Hauptkommissar Sigi Kamm und Psychologin Alicia Behrens vor. Ein Ermittlerpaar wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Durch ...
Mit „Die fehlende Stunde“ legt Dinah Marte Golch den 2. gemeinsamen Fall von Hauptkommissar Sigi Kamm und Psychologin Alicia Behrens vor. Ein Ermittlerpaar wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Durch die gegenseitige Anstachelung kann man sich gut die Reibereien und Streitigkeiten des -. Falls vorstellen. Ich kenne zwar nicht den 1. Fall, auf den immer mal wieder Bezug genommen wird, aber das ist nicht schlimm und mindert nicht das Lesevergnügen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autorin gelungen ist, die Charakter so zu zeichnen, dass man sich ihnen nahe gefühlt hat. Ja, man dadurch manches noch so komisch wirkendes Handeln verstehen konnte. Und sie zeigt auf, dass jeder seine Schwächen hat. Sigi kann mitunter seine Gefühle gegenüber anderen nicht verbergen, er zeigt hier Emotionen. Als Kommissar sicherlich nicht gerade günstig, ich denke da an Befragungen und oder gewiefte Anwälte.
Und bei der Psychologin Alicia sehen wir, dass sich die nicht alles im Griff hat, zu sehr wird sie von ihrer Vergangenheit/Kindheit eingeholt. Obwohl sie durch ihr Fachgebiet viel mehr Anzeichen deuten kann und Reaktionen beeinflussen könnte.
Der ist erschreckend, zwei Jugendliche werden gefunden, einer tot, der andere traumatisierte! Und dann noch ein toter auf einem entlegenen Hof. Drogen, Bornout und Missbrauch jeglicher Art sind ein zentrales Thema. Und eins ist klar, es ist nicht immer alles so perfekt wie es den Anschein hat. Auch dabei gelingt es der Autorin einen guten Schnitt der Bevölkerung wiederzugeben. In jeder Schicht gibt es Missbrauch.
Für mich legt Dinah Marte Golch einen temporeichen, packenden Kriminalroman vor, der durch die kurzen Kapitel zu überzeugen weiß. Denkt man gerade noch, eine Spur zu haben und zu wissen, was als nächstes passieren könnte, schwups, falsch gedacht. Denn die Wendungen bieten ein tolles Verwirrspiel, dem ich sehr gern gefolgt bin. Eine klare leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.
Folgendes Zitat von Alicia auf Seite 44 finde ich sehr passend: „Es ist wie ein Mobile. Nimmt man ein Teil weg, gerät alles in Unruhe und es wird lange Zeit brauchen, bis sich alles wieder einpendelt. Aber selbst dann wird nichts so sein wie zuvor.
Passend zum Roman oder allgemein zu Situationen im Leben.
Mein Dank geht an die Autorin für den gelungenen Kriminalroman, an das Team von lovelybooks und den Verlag KiWi für das Reziexemplar. Danke, dass ich eine für mich neue Autorin entdecken durfte